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dergl.). Wir wissen nicht, ob das gegründet ist, und zweifeln gern daran. Das aber wissen wir: Ist es wirklich gegründet, so ist es nicht gut; in keiner Hinsicht ist es gut.

Neueste Bühnenspiele in Original - Lustspielen und Bearbeitungen, von C. Lebrün. Mainż, Kupferberg. 1830.

Hr. L. hat schon manche kleine Lustspiele (so viel wir wissen, nach dem Französischen) geliefert, die von Privat-Theatern nicht ungern benutzt und auch von öffentlicher Bühne nicht ungern gesehen worden sind, wenigstens von Besuchern, welchen eine komische oder auch nur lustige Situation und mancher nicht zu feine Wortspass genügt. In diese Classe gehören von den hier gebotenen Stücken das zweite und dritte: Zeitspiegel, in drei Anfzügen, und Hans Luft, dramatische Skizze in drei Abtheilungen. Wer sich jene belieben liess, wird sich auch diese belieben lassen; es müsste denn der schwere Ernst des Lebens in unsern Tagen auch ihn ernster und gegen dergleichen leichte Waare gleichgültig gemacht haben. Das erste Stück des Bandes aber ist: Die Stimme der Natur, ein Schauspiel in vier Aufzügen, von F. L. Schröder,,,für die Darstellung eingerichtet von C. Lebriin.“ Ein Schauspiel von Schröder: ist das nicht schon selbst für die Darstellung eingerichtet? kann man daran etwas ohne Nachtheil thun, ausser vielleicht, hin und wieder die Zwischenreden ein wenig verkürzen, weil unsre Schauspieler Schröders und der Seinigen Leichtigkeit, Gewandtheit, Sicherheit und Anmuth im Sprechen nicht mehr besitzen? Wir können nicht entscheiden, ob Hr. L. bloss dies, oder mehr, und was, an dem Stücke gethan hat; denn wir können das Original nicht erlangen. Es ist vielleicht früher gar nicht gedruckt worden; wenigstens stehet es nicht in der Sammlung Schr.scher Schauspiele.

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möchte der Vf. wohl selbst es für eins seiner schwächern Stücke erkannt haben; und dafür müssen wir es, wie es nun vor uns liegt, gleichfalls erkennen. Dennoch ver

leugnet es nicht den Mann von Geist, Bildung und erprobter Kenntniss der Welt und des Theaters. Von der Bühne aber glauben wir ihm jetzt keine sonderliche Wirkung versprechen zu können. Das Publicum ist anders, ja auch ein anderes geworden; es ist überdiess jetzt gegen die ganze Gattung (kurz zu sagen: die Ifflandische) eingeDer Band hat übrigens auch noch den zweiAllg. Rept. 1831. Bd. I. St. 1.

nommen.

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ten Titel: Neue Bühnenspiele etc. 2tèr Band; und da überdiess jedes der drei Stücke die Zahlen der Bogen und Seiten wieder von vorn anfängt, so wird man wohl auch jedes einzeln erhalten können. So hat der Verleger es möglichst Allen recht gemacht, damit sie es ihm wieder recht machen.

Die Liebesgeschichten. Novelle von Posgaru. Breslau, Max u. Comp. 1829.

Dies nicht nur höchst anziehende, sondern auch eingreifende, fast unwiderstehlich Geist und Gemüth fesselnde, kleine Buch, wie es Gegenstände dringlich zur Sprache bringt, die überhaupt von entschiedener Wichtigkeit, -besonders aber eben jetzt in dem Leben der gebildetern, Stände Deutschlands von nur allzubedeutendem Einfluss sind, und wie es in seiner Form, nach Erfindung, Anordnung, Durchführung und Sprache so vollendet hervortritt: dies treffliche, merkwürdige Buch würden wir allen, die Schriften dieses Fachs der Literatur nicht blos zum Zeitvertreib was dann meistens zum Zeitverderb heissen sollte zur Hand nehmen, bestens zu empfehlen uns recht eigentlich zur Pflicht gemacht haben, wenn uns darin nicht einige Andere in weit verbreiteten Zeitschriften zuvorgekommen wären, und zwar mit Lobpreisungen, welche Keiner, ohne sich lächerlich zu machen, überbieten, Keiner, der den Werth des Buchs zu schätzen weiss, schmälern, Keiner, der nicht Unnützes zu thun gewohnt ist, wiederholen wird. Demnach bleibt, nach dem so eben ausgesprochenen Anerkenntniss im Allgemeinen, uns, die sich eine Analyse oder sonstige nähere Erörterung versagen müssen, nichts übrig, als diese Liebesgeschichten die ganz andere Dinge darbieten, als der, offenbar absichtlich so gewählte, unbedeutende Titel anzukündigen scheint - noch von einer Seite und zu einer Art des Gebrauchs zu empfehlen, deren die frühern Beurtheiler nicht gedacht haben. Man lese sie im engen Kreise wahrhaft gebildeter, unter sich befreundeter Männer und Frauen laut vor: aber so, dass man, wo sich die Gelegenheit bietet und sie wird sich oft bieten innenhält, das Buch hinlegt, und sich über das eben Gelesene ernstlich, redlich, vertraulich bespricht. An Stoff hierzu, wie gesagt, aber auch an Geneigtheit, kann bei den durch den Autor ohne Zweifel angeregten Geistern und bewegten Herzen, gar nicht fehlen; an grosser Verschiedenheit der Ansichten und Urtheile, der Gesin

es,

ob

nungen und Gefühle über das von ihm Ausgesprochene, gleichfalls nicht. Aber man spreche nicht nur hin und wieder, sondern lasse nicht ab, bevor man über die Dinge -wo nicht zur Einigung, doch zu Klarheit und Festigkeit gekommen ist. Diese Dinge sind es werth: die Leser sind es bedürftig. Ob man dabei dem Autor beipflichte überall, ob da und dort, ob gar nicht: darauf kömmt wenig an; scheint ihm doch selbst darauf wenig anzukommen, indem er nur berichtigend und schildernd spricht, nur seine Leute auftreten; Jeden von seiner Seite (und wie verschieden!) seine Sache in Wort und That führen, Jeden die Folgen seiner Worte und Thaten erfahren lässt, und kaum zu errathen giebt, ob er, der Autor, sich mehr zu diesem oder zu jenem neige, oder auch zu gar keinem; über welches letztere wir unsre Meinung zurückbehalten, indem wir sie hier nicht begründen und durchführen könnten, an einer blbs hingesprochenen Meinung, so oder so, aber keinem rechten Leser etwas gelegen seyn kann. Dem sey, wie ihm wolle; gebraucht man aber das Buch, wie wir eben gesagt haben: so wird man sich nicht nur den Genuss daran gar sehr erhöhen, sondern es wird auch Manches davon im Innern jedes Theilnehmenden zurückbleiben, was schon an und für sich von Werth, hoffentlich aber auch von gutem Einfluss ist auf Richtung des Sinnes; des Urtheils, der Neigungen, und mithin des Lebens. Wer der Verf. sey, darüber hat man hin und her gerathen, vielleicht mit, weil man nicht wusste, was aus dem sonderbar klingenden Namen auf dem Titel zu machen, bis Einer darauf kam, ihn sich mit griechischen Buchstaben geschrieben zu denken: endlich ist man bei Ludwig Tieck stehen geblieben. Man mag wohl Recht haben; wenigstens spricht Alles dafür und nichts dagegen. Denn dass er dann sich selbst in ein strenges Gericht gezogen, spricht gar nicht dagegen vielmehr die Art, wie er dies gethan es kurz auszudrücken: auf gut rousseau'isch nur noch mehr dafür. Wer aber auch der Verf. sey ein wahrer Dichter, und einer, der weiss, wie es jetzt in der deutschen Welt aussieht, (der innern und äussern,) besonders unter den feinern Ständen; der aller Mittel der Darstellung mächtig, den einfachsten und ansprechendsten aber geneigt ist, und der seine Sprache mit einer Bestimmtheit, Klarheit, Rundung und Anmuth zu handhaben vermag, wie sehr Wenige ein solcher Dichter ist der Verf. zuverlässig und das kann dem Leser genug seyn. 1 Das Buch ist, zwar mit einzelnen fatalen Druckfehlern, wie sie nicht Jeder auf

den ersten Anklick wird verbessern können, sonst aber sehr gut gedruckt. Es ist jedoch auch theuer.

Hatim Tar's Abentheuer. Eine morgenländische Erzählung aus dem Englischen von *r. Erster Theil. VI. 266 S. Zweiler Theil, 230 S. 8. Leipzig 1831. Wienbrack.

Es gehört dieser aus dem Persischen ins Englische übersetzte Roman zu den Schriften, welche die Londner Gesellschaft für morgenländische Sprachen hat seit ein paar Jahren übersetzen lassen. Schon die Wahl desselben zur Verpflanzung auf europäischen Boden zeugt von dem vortheilhaften Urtheil, welches die Gesellschaft von dem Werthe desselben gefällt, und billig hätte eine kurze Nachricht von dem Ursprung und der Beschaffenheit der darin enthaltenen Erzählungen und von dem Zeitalter aus dem englischen Vorbericht mitgetheilt werden sollen. Nicht nur 7 Haupt-, abentheuer des Prinzen Hatim, der endlich von seinem Vater Taï die Regierung in Jemen erhielt und lange im Besitz seiner geliebten Zarinposch glücklich herrschte, sondern auch andere seltsame Erscheinungen und Ereignisse, wie sie die morgenländische Phantasie dichten und der dasige Geschmack ausbilden kann, werden erzählt. Nun sprechen zwar solche Dichtungen englische Leser wegen ihrer nähern und mannichfaltigern Verbindung mit dem Orient mehr an als deutsche, die von ihm entfernter sind, allein, wie die Tausend und Eine Nacht, die Zusammenkünfte des Hariri, die Mährchen der Scheherezade, und ähnliche Erzeugnisse morgenländ. Poesie neuerlich in Deutschland gute Aufnahme gefunden haben, so verdient es dieser Roman, seiner grossen Mannichfaltigkeit wegen, bei welcher das Weitschweifige und Fade weniger stattfindet, als in manchen andern Novellen und Erzählungen, noch mehr, zumal da er uns ganz in die anziehenden Situationen, Gesinnungen, Gefühle, Vorstellungen und Handlungsweisen des Orients versetzt und weil er ein Ganzes, nicht einzeln abgerissene Erzählungen bildet. Der Held derselben ist ein arabischer Prinz, der durch seine Herzensgüte und Bereitwilligkeit, allen Unglücklichen zu helfen, ein Ideal eines edlen Fürsten geworden ist, von dem man im Orient sagte: er habe ein Magazin mit 70 Eingängen erbauen lassen, wo an jedem Eingange Arme Almosen erhielten. In Indien und Persien wird die Gesch. der Abentheuer desselben, die er, Zeitgenosse des Mohammed, um die Geliebte, die sie ihm auferlegte, zu erhalten, bestand, häufig gelesen u, in Calcutta

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sind für die Eingebornen beider Länder zwei Ausgaben des Originals gemacht worden. Böse und gute Geister, sagt der Ueb., Feen und Zauberer, verborgene Schätze und glänzende Paläste, Talismane und Räthsel, Wüsten, Meere, Ungeheuer aller Art, Genien, Riesen und reizende Mädchen, wechseln mit einander, wie sie nur die ausschweifendste Phantasie des Morgenlandes erdenken kann, und doch ist in diesen Phantasien ein Fluss der Gedanken, eine Reinheit des Herzens, ein Adel der Seele, eine Ordnung, die eben so hinreisst, wie die feurige Gluth, der balsamische Duft, in welchem des Ganze lebt und webt." Der englische Uebersetzer hat, wie er versichert, wörtlich übergetragen und nur, wo europäische Vorstellungen von dem morgenländischen abweichen, es angezeigt. Der deutsche Uebersetzer hatte einen andern Zweck vor Augen.,,Wir beabsichtigen, sagt er, in den Garten unserer Lesewelt eine herrliche Pflanze des Morgenlandes zu versetzen und müssen nun schon hier und da, wie ein sorgsamer Gärtner, um sie recht schön erscheinen zu lassen, ein Bischen durch Beschneiden und Aufbinden und Ausputzen nachhelfen. Dadurch ist allerdings der Roman für unsere Landsleute lesbarer geworden und unverkennbar ist die Mühe, welche Hr. D. Becker auf diese Bearbeitung desselben, gewandt hat. Er ist in sieben Bücher, jedes Buch in mehrere Abschnitte getheilt, deren Ueberschriften den Inhalt und also den Gang der Begebenheiten Hatim's anzeigen, so dass der Leser nicht nur genug Ruhepuncte, sondern auch eine Uebersicht des Zusammenhangs erhält.

Jugendschriften.

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Christlicher Betaltar für fromme Schüler. Eine Sammlung von Gebeten, religiösen Betrachtungen, Herzenserhebungen und christlichen Gesängen an allen Morgen und Abenden im Frühlinge, Sommer, Herbst und Winter, an den hohen Festtagen, bei der Confirmation, dem Abendmahl, bei Schulprüfungen, Geburtstagen, so wie bei besondern Veranlassungen, als Krankheit, Genesung, Verlust der Eltern, Geschwister etc., Austritt aus der Schule, Eintritt ins weitere Leben etc. und auf viele andere Fälle, Beziehungen und Verhältnisse. Für die evangelische männliche Jugend, zum häuslichen und Schulgebrauch von Karl Joseph Olearius, Subconrect. an der Stadtschule zu Stollberg om Harz. Mit 1 Titelkupfer (zu Ps. 13, V. 28).

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