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Caelius et illum dixisse multis. VELLEI. 2, 9, 6 vetustior Sisenna fuit Caelius. - Über die Abfassungszeit des Werkes läßt sich nur sagen, daß darin der Tod des C. Gracchus (J. 121) erwähnt war (Cic. de div. 1, 56). Coel. Antip. bei PLIN. NH. 2, 169 sagt vidisse se qui navigasset ex Hispania in Aethiopiam commercii gratia. Wäre dieser Umschiffer Afrikas Eudoxos von Kyzikos (Poseidonios bei STRABO 2 p. 98 C. MELA 3, 90) gewesen, was trotz der Empfehlung KJNEUMANNS, Phil. 45, 385 unsicher ist, so könnte Coelius kaum früher als etwa J. 110 sein Werk verfaßt haben.

Gerichtet war es an L. Aelius Stilo (§ 148): Auct. ad Her. 4, 18 quo in vitio (in der verborum transiectio) est Coelius (so oder Caelius die besten Hss.) assiduus, ut hoc est in priore libro has res ad te scriptas Luci misimus Aeli'. FMARX, stud. Luciliana, Bonn 1882, 96. Vgl. Cic. or. 230 quod (traicere verba) se L. Coelius Antipater in prooemio belli Punici nisi necessario facturum negat... et hic quidem qui hanc a L. Aelio (so APOPMA: a Laelio die Hss.; aber der bald nach J. 125 gestorbene Laelius hat die Herausgabe der Geschichte des Caelius schwerlich noch erleben können, s. o.), ad quem scripsit, .. veniam petit, et utitur ea traiectione verborum et nihilo tamen aptius explet concluditque sententias. Diese Erklärung war aller Wahrscheinlichkeit nach am Anfange des Ganzen, nicht eines Teiles, abgegeben, und das Werk behandelte sonach den (zweiten) punischen Krieg, auf den sich auch die meisten der erhaltenen Fragmente (s. A. 7) beziehen. Vgl. FRONTO p. 62 rari veterum scriptorum in eum laborem .. verba industriosius quaerendi se commisere. poetarum.. maxime Ennius eumque studiose aemulatus L. Coelius. FRONTO p. 114 historiam scripsere .. verbis Cato multiiugis, Coelius singulis. Gehört auch hierher p. 253 necdum legi Coelianum excerptum nec legam (? reddam) priusquam ipse sensus venatus fuero?. Cic. de div. 1, 49 hoc item in Sileni, quem Caelius sequitur, Graeca historia est: is (Silenus) autem diligentissume res Hannibalis persecutus est. Dieses Geschichtswerk des Caelius hatte 7 Bücher. B. 1 schilderte die J. 218f. B. 2 die J. 216f. B. 3 begann mit J. 214 (s. GELL. 10, 1, 3). In B. 6 wurde Scipios Landung in Afrika J. 204 (NoN. 137) erzählt. B. 7 enthielt die drei letzten Jahre 203-201. SIEGLIN аO. 46. UNGER, Phil. 40, 183.

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6. Dem Antipater fehlte es nicht an kritischem Sinn (PRISCIAN. GL. 383 Coelius 'ex scriptis eorum qui veri arbitrantur' passive vñolαμßávovtαi) und an Wahrheitsliebe (Liv. 21, 46, 10. 27, 27, 13): er benutzte zahlreiche einheimische Quellen, z. B. Fabius Pictor, Catos Origines, Ennius (s. A. 5), die laudatio des Marcellus (§ 81, 5); an Ausbeutung der Memoiren des älteren Scipio denkt LKELLER, d. 2. pun. Krieg u. s. Quellen, Marb. 1875; auch SIEGLIN a0. 54: aber er verwandte auch gegnerische Quellen, namentlich den Silenus (A. 5; 8. BUJACK, de Sileno scriptore Hannibalis, Königsb. 1859) und tat damit einen bedeutenden Schritt über die bisherige Einseitigkeit hinaus. Besondere Sorgfalt verwandte Coelius auf die äußere Form seiner Geschichte, und es lag jedenfalls das Hauptverdienst des Werkes auch nach der Absicht seines Verfassers in der anschaulichen, durch moderne Kunstmittel stark gewürzten und in gedrängter Fülle dahinfließenden Darstellung. ZARNCKE, Comment. Ribbeck. 323. Daher zeigen die Überreste Einflechtung selbstverfaßter Reden (zB. von Karthagern), sowie Hang zu Ausmalung und lebhafter Schilderung (Liv. 29, 27, 13 ff. NoN. 137; häufiger

Gebrauch des praes. historicum), Übertreibungen, die bei Rhetoren übliche Gleichgültigkeit gegen Geographisches (WÖLFFLIN a0. 61) und gegen Zahlen (Liv. 29, 25, 3 Caelius ut abstinet numero, ita ad immensum multitudinis speciem auget), daneben Hervorhebung von Traumdeutung und Vorzeichen (WÖLFFLIN аO. 75); an Parteilichkeit für die Römer hat auch er es nicht fehlen lassen; s. WÖLFFLIN aO. 28. 38. 44. 78. Livius hat ihn in der dritten Dekade viel häufiger verwendet als er ihn nennt; gegen BSTURM, quae ratio inter tertiam decadem Livii et Antipatri historias intercedat, Würzb. 1883, siehe LBAUER, philol. Rundsch. 1884, 1578. Außerdem soll ihn Plutarch (im Fab. u. Marcellus; s. SOLTAU, de font., Bonn 1870. WÖLFFLIN aO. 28. 79) und besonders Cassius Dio (s. MPOSNER, quibus auctoribus usus sit Cass. Dio, Bonn. 1874) benutzt haben; doch s. ESCHWARTZ, PW. 3, 1694. Daß Polybios den um ein Menschenalter jüngeren Coelius benutzt habe, wie SIEGLIN AO. 69 will, ist unerweislich und unwahrscheinlich, eher ist das Gegenteil anzunehmen. Dagegen scheinen sich Spuren seiner Benutzung bei Valerius Maximus (MKRANZ, Beitr. z. Quellenkrit. des Val. Max., Posen 1876, 24), Frontinus und dem Verfasser des Schriftchens de viris illustribus (§ 414, 4 WÖLFFLIN a0. 77. 80) zu finden; sie werden aber durchweg auf indirekter Benutzung beruhen. Im allgem. vgl. über die Verwertung der Geschichte des Coelius namentlich bei Livius KBÖTTCHER, JJ. Suppl. Bd. 5, 351. PETER, HRR. 1, ccxxv. ASCHÄFER, Hist. Z. 23, 436. WÖLFFLIN 80. VGUTSCHMID, Schr. 4, 214. 5, 368. NITZSCH, röm. Annalistik, Berl. 1873. SOLTAU, Liv. Quellen, Berl. 1894; Geschichtsw. d. Liv., Lpz. 1897. HESSELBARTH, Unters. zur 3. Dekade des Liv., Halle 1889. KAHRSTEDT-Meltzer, Gesch. d. Karthager, 3, 143–362. M. Brutus hatte auch dieses Werk (vgl. A. 4 E.) ausgezogen (Cic. Att. 13, 8 epitomen Bruti Caelianorum velim mihi mittas, vgl. CHARIS. GL. 1, 220 Brutus et Coelius frequenter eo usi sunt). Auch einen Erklärer (altertümlicher Formen) fand Antipater an Paulus (Iulius Paulus in der Zeit Hadrians? s. § 353, 4); vgl. CHARIS. GL, 1, 143 Paulus in Coelii historiarum oder -ae) libr. I; vgl. ebd. 126. 217. 241.

7. Unter den Fragmenten des Coelius befinden sich nicht wenige, die sich auf Völker- und Länderkunde, auf Sagen- und Wortforschung beziehen. Diese lassen sich in die Geschichte des zweiten punischen Kriegs nur unterbringen, wenn man sie in Abschweifungen der genannten Geschichte enthalten glaubt: was wegen der verhältnismäßig großen Anzahl jener Notizen Schwierigkeit macht. Es hat deshalb schon JMEURSIUS, dann THPLÜSS (de Cinciis, Bonn 1865) und neuerdings WSIEGLIN a0. die Abfassung eines zweiten antiquarischen Werkes, das Catos Origines ähnlich war, durch Coelius angenommen. Dann wäre das Geschichtswerk des Coelius die frühere, das antiquarische Werk (dem die Erwähnung des Todes des C. Gracchus und die Widmung an C. Laelius [s. aber A. 5] zugewiesen werden könnte) die spätere Arbeit. Doch sind durchschlagende Beweise für die Zweizahl von Werken des Coelius nicht zu erbringen. Auch aus der epitome Caelianorum (8. A. 6) läßt sie sich nicht erweisen; desgleichen ist auffällig, daß die beiden Werke nicht durch bestimmte Namen auseinandergehalten sein sollen (als historiae würden beide zitiert, das Geschichtswerk auch als annales), endlich daß bei beiden die Bücherzahl in den Anführungen nicht über VII hinausgeht. S. für zwei Werke außer SIEGLIN аO.; Berl. Woch.

1883, 1451 EZARNCKE, WochfklPh. 1886, 515; dagegen zB. RPÖHLMANN, Phil. Anz. 10, 384 ff. HPETER, JJ. 125, 97 u. a.

8. Sammlung der Überreste des Antipater: PETER, HRR. 1, 147; HRF. 98. OGILBERT, die Fragm. des Coel. Antip., JJ. Suppl. Bd. 10, 365 und SIEGLIN, die Fragm. des Coel. Antip., ebd. 11, 1. Außerdem vgl. Groen van PRINSTERER (Leiden 1821) und NAUTA (Leid. 1822); OMELTZER, de L. Coelio Antipatro, Lps. 1867. PETER, HRR. 1, ccx; Wahrh. u. Kunst 294. WÖLFFLIN, Antiochus von Syrakus und Coelius Antipater (Winterthur 1872) 22; Ausg. von Liv. XXI, S. VIII. ZIELINSKI, d. letzten Jahre d. 2. pun. Kriegs, Lpz. 1880, 112. GENSEL, PW. 4, 185. NORDEN, KP. 176.

9. FESTUS 158, 21 cuius historiae auctor est Alfius libro I belli Carthaginiensis. PETER, HRR. 1, ccxxXVI. CCCLXVII.

138. Altertumsforscher sind in diesen Jahrzehnten C. Sempronius Tuditanus (Cos. 129) und der Gracchaner M. Iunius; jener Verfasser von libri magistratuum, dieser einer Schrift de potestatibus. Außerdem Iunius Congus. Auch der Dichter L. Accius, der um diese Zeit blühte, war zugleich Gelehrter (§ 134, 7. 8. 11). Andere wie Lampadio und Vargunteius befaßten sich nach dem Vorbilde der griechischen Philologen mit der Kritik der Dichter und verwandten ihre Tätigkeit vorzugsweise darauf, die ältere Literatur zugänglich und verständlich zu machen.

1. C. Sempronius C. f. C. n. Tuditanus, triumphierte als Cos. Kal. Oct. 129 de lapudibus (CIL. 1, p. 459, xxı) und weihte dem Timavus ein Denkmal mit saturnischer Inschrift. BUECHELER, RhM. 63, 321. PRE. 6, 976. CIC. Brut. 95 C. Tuditanus cum omni vita atque victu excultus atque expolitus tum eius elegans est habitum etiam orationis genus. DIONYS. 1, 11 oi hoyióτατοι τῶν ῥωμαϊκῶν συγγραφέων, ἐν οἷς ἐστι Πόρκιός τε Κάτων . . καὶ Γάϊος Zeμлgóvios xai ä2201 ovxvoí. Vgl. ebd. 1, 13. Die dortige Angabe über die Ureinwohner Italiens, sowie die über Regulus bei GELL. 7, 4, 1 und über den Triumph des Flamininus (J. 194) bei PLUT Flam. 14 hat man aus einem Geschichtswerke herleiten wollen, das in der Weise der Annalisten Urzeit wie nähere Vergangenheit umfaßt hätte; aber an der letzten Stelle ist οἱ περὶ Τουδιτανὸν Konjektur statt τονιτανον, und die beiden anderen können allenfalls aus dem staatsrechtlichen Werk stammen. Und zwar wird genannt Tuditanus libro III magistratuum (MACROB. 1, 13, 21) über die Schaltzeiten und in commentario XIII C. Tuditani (MESSALA bei Gell. 13, 15, 4) über den Praetor; diesem Werke werden auch die Angaben über die nundinae (MACROB. 1, 16, 32) und die tribuni pl. (AscoN. ad Cornel. p. 60, 15 St.) angehören. Aus Anlaß der Einschaltung, die manche auf Numa zurückführten, kann dort auch von den im J. 181 gefundenen angeblichen Büchern des Numa (§ 72, 2) die Rede gewesen sein, so daß sich gleichfalls auf dieses Werk beziehen läßt PLIN. NH. 13,87 hoc idem tradit L. Piso censorius primo commentariorum.. Tuditanus tertio decimo (XIV v. 1., quattuordecim PETER, HRR. 1, ccx1) Numae decretorum fuisse. Tuditanus wird noch genannt PLIN. NH. QVerz. zu B. 12 (wohl aus Varro). Die Überreste

bei PETER, HRR. 1, 142; HRF. 89. BREMER, JAH. 1, 35. CICHORIUS, WSt. 24, 588.

2. PLIN. NH. 33, 36 idque (die Bezeichnung trossuli für equites) duravit ultra C. Gracchum. Iunius certe, qui ab amicitia eius Gracchanus appellatus est, scriptum reliquit. CENSORIN. d. n. 20, 2 magis Iunio Gracchano et Fulvio et Varroni et Suetonio credendum; vgl. oben § 126, 1. VARRO LL. 6, 33 ut Fulvius scribit et Iunius; ULP. dig. 1, 13, 1 pr.: Gracchanus denique Iunius libro septimo de potestatibus, wonach LYD. de magistr. 1, 24 Ιούνιος Γρακχιανὸς ἐν τῷ περὶ ἐξουσιῶν. Das Werk war an seinen Freund Pomponius, den Vater des Atticus, gerichtet (Cic. leg. 3, 49 de potestatum iure.. pluribus verbis scripsit ad patrem tuum M. Iunius sodalis, perite meo quidem iudicio et diligenter). VARRO LL. 6, 95 zitiert aber in M. Iunii commentariis und kann damit ein anderes Werk meinen; und wirklich fügen sich die Fragmente z. T. schlecht unter den Titel de potestatibus. Die spärlichen Überreste zB. über die römischen Monate zeigen, wie Iunius Sacherforschung und Worterklärung zu vereinigen bemüht war; gracchische Parteitendenz ist möglich, läßt sich aber, abgesehen von der Behauptung, die Quästoren der Königszeit seien vom Volke gewählt worden (ULP. aO.), nicht erweisen. Ebenso wenig erweislich ist unmittelbare Benützung der Schrift des Gracchanus noch nach Varro. DIRKSEN, Bruchstücke der röm. Juristen (Königsb. 1814) S. 56. LMERCKLIN, de Iunio Gracchano, Dorp. 1840. 41 I. HERTZ, de Cinciis (1842) 88. PRE. 4, 534. JBECKER, ZfAW. 1854, Nr. 16. HUSCHKE, JA. 8. Bremer, JAH. 1, 37. Vgl. A. 3.

3. LUCIL. bei Plin. NH. praef. 7 (595 M.) nec doctissimis, Manium (?) Persium (§ 136, 9) haec legere nolo, Iunium Congum volo d. h. (vgl. § 143, 8) er verbittet sich hochgelehrte, wünscht aber gebildete Leser und als solchen Iunius Congus. Cic. de or. 1, 256 (der Redner Antonius § 152, 1 spricht, Szene J. 91) historiam et prudentiam iuris publici et antiquitatis literas et exemplorum copiam ... a viro optimo et istis rebus instructissimo, familiari meo Congo (longo die Hss.) mutuabor. pPlanc. 58 (gehalten J. 54) neque fuit, qui id (welcher Plebejer zuerst kurulischer Aedil war) nobis narraret, praesertim mortuo Congo (conco die Hss.). Dazu der SCHOL. BOB. 163, 1: ideo mentionem Congi videtur interposuisse, qui per illud tempus decesserat (? ist nur aus dem mortuo Congo erschlossen; Congus war wohl älter als Antonius und um J. 154 geboren), homo curiosus et diligens eruendae vetustatis. nam historicus ✶✶✶ Hier kann etwas über ein historisches Werk des Congus gestanden haben, denn die Ergänzung non fuit ist jedenfalls zu verwerfen. Nun hatte schon MARX zu Lucil. 612 (veterem historiam inductus studio scribis ad amores tuos) vermutet, der hier angeredete Historiker, an den Lucilius eine Satire des 26. Buches richtet, sei Congus; das nimmt CICHORIUS Unters. zu Lucil. 121 auf und versteht unter den amores etwa den C. Gracchus. Er identifiziert dann wie schon JBECKER (A. 2 E.) ansprechend Junius Congus mit Junius Gracchanus, so daß Congus das eigentliche Cognomen und Gracchanus nur ein Spitzname wäre, und sieht in dem Werke de potestatibus die demokratische Antwort auf das aristokratisch gehaltene Werk des Tuditanus (A. 1). Rотн, RhM. 8, 613. PETER, HRR. 1, CLXXIII.

4. C. Octavius Lampadio war wohl ein freigelassener Grieche; nach SUET. gramm. 1 (s. § 41, 1) war er der erste, der den Anregungen des PerTeuffel: röm. Literaturgesch. Neub. 6. Aufl. I.

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gameners Krates (in Rom um J. 169) folgend Werke der ältesten lateinischen Dichter kritisch bearbeitete, sie vorlas und erklärte; insbesondere beschäftigte er sich mit den Gedichten des Naevius: er gab dessen bisher ohne Buchteilung überliefertes bellum Punicum in 7 Bücher geteilt neu heraus (SUET. gramm. 2, s. § 95, 8), ähnlich wie Krates die homerischen Gedichte eingeteilt hatte. HILLSCHER 358. Seine Ausgaben hatten Ruf und standen noch spät in Ansehen (FRONTO p. 20; s. § 159, 10. Ennius' annales Lampadionis manu emendati bei GELL. 18, 5, 11; s. § 101, 4). Jünger als Lampadio war Q. Vargunteius, der den Ennius certis diebus in magna frequentia pronuntiabat (§ 101, 4) und vielleicht gleichfalls die alten Dichter mit grammatischer Technik behandelte (§ 41, 2, Z. 13). Übrigens hat die Anekdote von Krates' unfreiwilligem Aufenthalt in Rom und die Konstruktion, nach der er studium grammaticae in urbem intulit (SUET. gramm. 2), schon deshalb einen sehr beschränkten Wert, weil die Philologie in Rom erst einige Jahrzehnte nach J. 169 beginnt.

139. Die stoische Philosophie hatte in der gracchischen Zeit Bekenner an dem treuen Freunde des Ti. Gracchus, C. Blossius aus Cumae, und an dem charaktervollen, aber einseitigen Q. Tubero (Cos. 118), der auch Jurist war. Bei dem Augur Q. Scaevola, (Cos. 117), überwog die Rechtskenntnis den Stoizismus. Rechtswissenschaftliche Schriften verfaßte in dieser Zeit C. Livius Drusus.

1. ΡLUT. Ti. Gr. 8 Διοφάνους τοῦ ῥήτορος καὶ Βλοσσίου τοῦ φιλοσόφου παρορμησάντων αὐτόν. ὧν .. ἦν.. ὁ Βλ. αὐτόθεν ἐξ Ιταλίας Κυμαῖος, Αντιπάτρου τοῦ Ταρσέως γεγονὼς ἐν ἄστει συνήθης καὶ τετιμημένος ὑπ ̓ αὐτοῦ προσφωνήσεσι γραμμάτων φιλοσόφων. Vgl. ebd. 20. Cic. Lael. 37. KLEBS, PW. 3, 571.

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2. Q. Aelius Tubero, Enkel des L. Aemilius Paulus und Neffe des jüngeren Africanus, cos. suff. 118 (?), Lieblingsschüler des Panaitios. Sein Stoicismus war ihm nicht ungünstig in der Jurisprudenz, hinderlich aber in der Beredsamkeit, und ließ ihn, bei der Schroffheit, womit er ihn auch im Leben durchführte, in seiner Zeit als Sonderling erscheinen; KLEBS, PW. 1, 535. Cic. Lael. 37 Ti. Gracchum, remp. vexantem a Q. Tuberone.. derelictum videbamus. Brut. 117 Q. Aelius Tubero fuit.. nullo in oratorum numero, sed vita severus et congruens cum ea disciplina quam colebat, paulo etiam durior. ut vita sic oratione durus incultus horridus. fuit autem constans civis et fortis et in primis C. Graccho molestus, quod indicat Gracchi in eum oratio. sunt etiam in Gracchum Tuberonis. is fuit mediocris in dicendo, doctissumus in disputando. Daß ihm Laelius die Leichenrede auf seinen Oheim Scipio Africanus verfertigt habe (Cic. de or. 2, 341), beruht wohl auf einer Verwechslung (§ 131, 2). POMPON. dig. 1, 2, 2, 40 Q. Tubero, ille Stoicus, Panaetii auditor, qui et ipse consul. Cic. bei Gell. 1, 22, 7 nec vero scientia iuris maioribus suis Q. Aelius Tubero defuit, doctrina etiam superfuit, was GELLIUS erläutert: disciplinas enim Tubero Stoicas et dialecti cas percalluerat. Panaitios selbst und Hekaton und Poseidonios richteten an ihn philosophische Schriften. Cic. Tusc. 4, 4 Panaetius epistula quadam, quae est ad Q. Tuberonem. fin. 4, 23 Panaetius cum ad Q. Tuberonem de

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