Immagini della pagina
PDF
ePub

Notae xxi quae versibus apponi consuerunt: obelus.
asteriscus cum obelo. simplex ductus. > diple.
Ɔ antisigma. ɔ̃ antisigma cum puncto. coronis. >

asteriscus. ☀diple periestigmene. diple obelismene. <obelus cum

chi

aversa obelismene. X ceraunion. ÷ obelus adpunctus. aversa. > diple superne obelata. >< recta et aversa superne obelatae. et rho. & fi et ro. ↑ ancora superior. ancora inferior. () alogus. his solis in adnotationibus Ennii, Lucilii et historicorum (?) usi sunt Vargunteius (Bergk: Varrus die Hs.), Ennius (§ 159, 13), Aelius (Stilo) aeque et postremo Probus (s. § 300). Es folgt die Erklärung des Gebrauchs der einzelnen Zeichen, wobei wiederholt nach Angabe der Anwendung bei den Griechen bemerkt wird: item Probus et antiqui nostri, similiter (sic et) in nostris auctoribus usw. Vgl. ISID. orig. 1, 20. JSTEUP, de Probis 17. AISTERMANN, de Probo 10. Nach der Erklärung beziehen sich jene 21 notae mit wenigen Ausnahmen auf die emendatio (dióg&wois), aber Sueton kannte noch andere notae (vgl. im Anecd. Paris. his solis) und es finden sich solche, die vom Gesichtspunkt rhetorischer und ästhetischer Beurteilung (xgíois) gesetzt wurden, im Anhang eben desselben Anecd. Paris. GL. 7, 536, 16 als notae simplices verzeichnet. Auch ein Anecd. Cavense (bei REIFFERSCHEID, RhM. 23, 127) gibt solche zB. lemniscus in acutis. * asteriscus in sententiis. & oraeon in invincibilibus. oraeon cum palma in invincibilibus acutis usw. Diesem Notenverzeichnis aus La Cava geben zwei Epigramme voraus, das eine (AL. 772a) von dem Patricius Olybrius (vgl. § 436, 7), der dem für Erhaltung, sorgsame Vervielfältigung, Wertschätzung der alten lateinischen Schriftsteller tätigen Kreise des Symmachus angehörte. Ähnliche notae wurden auch in der christlichen Literatur benutzt, zB. von Cassiodor (s. § 483, 12). Den erwähnten Bestrebungen des Symmachus (§ 425, 9) und seines Kreises zu Gunsten der alten Literatur verdankte ihre Entstehung eine Reihe von SchriftstellerExemplaren. Jene letzten Vertreter des alten Glaubens suchten sich im Kampfe mit dem Christentum Bundesgenossen zu schaffen an den alten Schriftstellern, für deren Vervielfältigung in guten Texten sie darum sorgten (§ 425, 9).

Wir erfahren von jenen Bemühungen durch Subskriptionen in Hss., die, sowohl in weltlichen als in christlichen Hss. üblich, meist nur die nach ihrem Original oder einem anderen Textexemplar vorgenommene Revision der Abschrift, nicht aber eine wissenschaftlich-kritische Bemühung um den Text bezeugen sollen. Jene Subskriptionen enthalten zunächst eine Bemerkung wie emendavi (legi, recognovi, contuli, distinxi udgl.), den Namen des Revidenten, dann auch beliebig Ort, Zeit, Umstände, etwaigen Beistand durch einen Mitleser, bisweilen auch noch formelhafte Wünsche für spätere Benutzer der Hs. (utere felix u. ä.). Das Genauere s. bei den einzelnen Schriftstellern zB. § 196, 2 (Caes.). 231, 9 (Verg.). 240, 6 (Hor.). 256, 11 (Liv.). 279, 9 (Iul. Paris). 296,3 (Mela.). 302, 5 (Pers.). 322, 8 (Mart.). 325, 12 (Quintil.). 331, 8 (Iuv., vgl. CREMRR, De grammaticorum in luv. arte crit., Münster 1913, 70). 367, 8 (Apul.). 374, 5 (Cic.). 390, 5 (Non.). 432, 6 (Veget.). 436, 5 (Prudent.). 444, 8 (Macr.). 452, 6 (Mart. Cap.). Vgl. ferner Auctor ad Herennium ed. MARX p. 1. 208, Lucanus (cod. Voss. XVIII f. 63; vgl. Lucan. ed. Hosius 1913 p. VI), Ps.-Quintil. decl. (LEHNERT, RhMus. 60, 154), Cyprian (cod. Monac. Lat. 208 fol. 154 verso, 156 recto, und auch sonst), Hilarius

Lat.

(in Constantium: cod. Rom, Archivio di S. Pietro D 182; 8. STEFFENS, Paläogr. 1, 1903, 17; de trinit.: tab. Vindob. [papyrus] 2160*; SEDLMAYER, Serta Harteliana 1896, 177ff.), Hilarianus (vgl. § 442, 1), Sedulius (s. HUEMER, Ausgabe 1885 p. II. VI), Sulpicius Severus (cod. bibl. Veron. 36; vgl. TRAUBE, Neues Archiv f. ält. dtsch. Gesch. 26), Orosius (Laurent. 65, 1; vgl. ZangeMEISTER, ed. maior, p. VII), Vulgata (cod. Fuldensis; vgl. Cod. Fuld., ed. RANKE 1868 p. VIII; Corssen, Z. f. neutest. Wiss. 10, 175), Cassiodor inst. (cod. Bamberg. HJ. IV 15 fol. 67: codex archetypus, ad cuius exemplaria sunt reliqui corrigendi). OJAHN, d. Subskriptionen in den Hss. röm. Klass., Lpz. SBer. 1851, 327. FHAASE, de lat. codd. subscriptionibus, Bresl. 1860. AREIFFERSCHEID, de lat. codd. subscriptionibus (in patristischen Hss.), Bresl. 1872. LOMMATZSCH, Z. vgl. Littgesch. NF. 15, 177. BAMÜLLER, Lübkers Reallex.8 997.

[ocr errors]

3. Die lat. Grammatik ist fast durchaus abhängig von der griechischen und ermangelt beinahe aller wissenschaftlichen Selbständigkeit. - Von literarischem Eigentum haben wie überhaupt die Alten (s. § 37, 4) so namentlich die Grammatiker andere Begriffe als wir; unbefangen schreibt Verrius Flaccus den Varro aus, Probus den Verrius, Plinius den Probus, Caper den Plinius, Iulius Romanus den Caper, Charisius den Iulius Romanus, Apthonius den Iuba, Marius Victorinus den Apthonius usw., und zwar gewöhnlich mit geringer Sorgfalt. Ein früheres Lehrbuch wird in beliebigem Umfange abgeändert und umgestaltet, ein ausführliches abgekürzt, eines für Vorgerücktere für die Bedürfnisse der Anfänger heruntergestimmt und dann als eigenes herausgegeben was übrigens ähnlich auch bei modernen Schulbüchern vorkommen soll. Auch wird wohl der erste Teil eines Lehrbuches aus dem einen Vorgänger herübergenommen, der zweite aus einem anderen, wobei dann möglicherweise der Name des ersten Verfassers auf das ganze Werk übertragen wurde, insbesondere wenn es ein berühmter Name war, wie Probus. So wird in Zitaten dem Probus zugeschrieben, was anderswo als Eigentum des Sacerdos oder des Diomedes erscheint. Gesteigert wurde die Verwirrung dadurch, daß in derselben Handschrift Lehrbücher verschiedener Verfasser vereinigt wurden und daß man den alten Namen auch solchen Umarbeitungen beließ, die vom ursprünglichen Werke sehr wenig mehr enthielten. In den letzten Jahrhunderten des Altertums wurde es sogar Sitte, in den Handschriften grammatischer Schulbücher leere Blätter mit Exzerpten aus anderen (älteren) Werken von verwandtem Inhalte auszufüllen. Daneben suchen die Verf., auch wenn sie nur einen oder zwei Vorgänger abschreiben, öfters den Schein zu erregen, als ob sie eine größere Zahl von Quellen benutzt hätten.

4. ARNOB. adv. nat. 1, 59 quamvis Epicados omnes, Caesellios, Verrios, Scauros teneatis et Nisos. HIERONYM. apol. c. Rufin. 1, 16 (2, 472 Vall.): puto quod puer legeris Aspri in Vergilium et Sallustium commentarios, Vulcacii in orationes Ciceronis (§ 381, 7), Victorini in dialogos eius et in Terentii comoedias praeceptoris mei Donati, aeque in Vergilium et aliorum in alios, Plautum videlicet, Lucretium, Flaccum, Persium atque Lucanum.

5. In einem cod. Bonon. s. XI (HKEIL, de gramm. inf. aet., Erl. 1868, 27. HAGEN, anecd. Helv. p. cL) finden sich folgende vielfach unrichtige Angaben: In Roma fuerunt Donatus, Priscianus, Victorinus (als Verf. der ars gramm.),

Fothicius (dh. Euticius § 482, 1), Flavianus et Cominianus. in Spania Caper et Ogretius (Agroecius). in Carthagine Pompeius, Hisidorus, Sergius tractator (expl. in Donat.) et Augustinus. in Sicilia Honoratus et alter Sergius (de litt. syll. usw.) Maximus (lib. de rat. metr.) et Metrorius (de final. syll.). HKEIL, quaest. gramm. 2, viii. Genauer am Ende des cod. Bern. 243 die Beischrift von PDANIEL (aus einer alten Hs.): De Roma, de Sicilia, de Italia, de Africa, de Ispania venerunt ad nos libri grammatici: de Roma quatuor libri Donati (vgl. HAGEN 20.): de Sicilia IIII discipulorum eius, i. e. Honorati et Sergii et Maximi et Metrorii. de Italia duo libri Consentii de nomine et verbo et de barbarismo, et libri Prisciani XX, et Eutitii duo, et Sergii novem de littera et de barbarismo, et Asperi et Flaviani libri IIII. de Africa vero Cominiani et Pompeii. de Ispania Isidori et Capri et Agroeci et analogia (Orthographie) Papperini et Victorini. HAGEN, anecd. Helvet. p. CXLIX. Petri grammatici (s. VIII/IX) excerpta in HAGENS anecd. Helvet. 159.

[ocr errors]

6. Beste Ausg. der Grammatici Latini von HKEIL, Lps. 1856—79 VII. Dazu als Supplement von HHAGEN, Anecdota Helvetica quae ad grammaticam latinam spectant, Lps. 1870. EICHENFELD U. ENDLICHER, Analecta grammatica, Wien 1837.

7. SURINGAR, Historia crit. scholiastarum lat., Leid. 1834f. III. LLERSCH, d. Sprachphilos. der Alten, Bonn 1831-41 III. VAN HEUSDE, de L. Aelio Stilone (1839) p. 17. GRÄFENHAN, Gesch. d. klass. Philologie im Altertum, Bonn 1843 ff. (bes. B. 4). STEINTHAL, Gesch. d. Sprachwissensch. bei d. Gr. u. R., 'Berl. 1890 f. SANDYS, Hist. of classical scholarship 12, Cambridge 1906. EJULLIEN, les professeurs de littérature dans l'ancienne Rome, Par. 1886.

42. Auch in den einzelnen Fächern macht derselbe Verlauf sich geltend. Während in der Zeit der Republik auch die sachlichen Gebiete, besonders politisch wichtige, wie die Kultusaltertümer, Anbau gefunden hatten, blieben diese in der Kaiserzeit den Juristen überlassen, und die Studien beschränkten sich auf die Grammatik, einschließlich der Orthographie, Synonymik und Lexikographie, sowie auf Metrik; dabei wurde fast nur noch gesammelt, ohne selbständige systematische Durcharbeitung des Stoffes. Auch die Metriker, von denen die wichtigsten Caesius Bassus und Iuba sind, hängen ganz von den griechischen Vorgängern ab. Nach einem mehr als hundertjährigen Stillstand der grammatischen Studien. herrscht im vierten Jahrhundert das Bestreben zusammenfassende Lehrbücher anzufertigen, die allmählich immer dürftiger, beschränkter und unselbständiger werden. Von den realen Zweigen wird fast nur noch die Mythologie auch sie im Zusammenhange mit der Klassikerlektüre betrieben. Mit dem Ende des fünften Jahrhunderts beginnt die Barbarei sich in die Gelehrsamkeit einzumischen.

-

1. Zur antiquarischen Literatur sind griechische Vorgänger wie Autokleides Istros Polemon Sosibios zu vergleichen; auch hier gingen Theorie und Praxis oft Hand in Hand, und Autokleides wie Kleidemos, die 'E§nyn

Tixά schrieben, waren selbst Exegeten. KÖHLER, Herm. 26, 45. Vgl. Balbus' 'Ežnyntixά § 209, 4. Schriftsteller über Auguralwesen, Haruspizin und Verwandtes: Varro, Nigidius Figulus, Ap. Claudius Pulcher (Cos. 54), L. Caesar, Tarquitius Priscus, Caecina, Caesius, Veranius, Granius Flaccus, Aufustius, Clodius Tuscus, Umbricius Melior, Iulius Aquila, der Grammatiker Ennius (§ 159, 13), Cornelius Labeo. RMERKELS Proleg. zu Ovids Fasti (1841). OMÜLLER, Etrusk. 2, 19. GSCHMEISSER, de Etrusca disciplina, Bresl. 1872; die etr. Disziplin, Liegn. 1881; Beiträge zur Kenntn. der Techn. der Haruspices, Schwerin a/W. 1884. Vgl. unten § 77. Über Vicellius und Fonteius s. § 170, 9. 2. Scriptores latini rei metricae ed. GAISFORD, Oxon. 1837, jetzt besonders in Bd. 6 von KEILS Grammatici. Auf die hellenistische Grammatik läßt sich die Scheidung von zwei metrischen Systemen zurückführen; das eine betrachtet gleich Varro den Hexameter und den iambischen Trimeter als metra principalia, von denen alle übrigen Metra Ableitungen seien (bloße metra derivata, naqɑywyά), während das andere von den Füßen ausgeht und die Metra nach den лошτóτvna einteilt. Bei den lateinischen Metrikern gleichen sich die beiden Theorien bereits aus. Außerdem begannen einige (wie das fragm. Bobiense und das centimetrum) mit dem Iambus und Trochaeus, die meisten (wohl aus praktischen Gründen) mit dem Dactylus. Vgl. bes. RWESTPHAL, griech. Metrik 1a, 105. 138. 203. 214. LEO, Herm. 24, 280; Gött. gel. Nachr. 1899, 495. HWENTZEL, symb. ad hist. scriptorum rei metr., Bresl. 1858. HKEIL, quaest. grammaticae, Lps. 1860. JCAESAR, de nonnullis metricorum locis, Marb. 1874. OHENSE, de Iuba artigrapho, Acta Lips. 4 (1875), 37.

3. CASSIOD. divin. lect. 30 orthographos antiquos legant Velium Longum, Curtium Valerianum, Papirianum, Adamantium Martyrium de v et b etc. Außerdem nennt CASSIOD. de orthogr. noch Annaeus Cornutus, Caesellius Vindex, Eutyches und Priscianus (natürlich aber nicht die Hauptquelle der ganzen Lehre, Verrius Flaccus; s. § 261, 2). Dazu kommen noch Flavius Caper und Terentius Scaurus: alle diese in GL Bd. 7 vereinigt. Ferner Auctores anonymi de orthographia IV in HAGENS anecd. Helvet. 291, vgl. p. cxxxv. WBRAMBACH, lat. Orthogr. (1868) 27.

4. Die Synonymik (differentia sermonum), von Varro, Verrius Flaccus u. a. gelegentlich schon mitbehandelt, war in der späteren Kaiserzeit (CHARIS. GL. 1, 205, 16 illi qui de differentiis scribunt) ein beliebter Gegenstand der Schriftstellerei, und die betr. Schriften wurden dem Probus, Sueton, Fronto, im Mittelalter sogar dem Cato, Cicero und Vergil zugeschrieben. Die erhaltenen Sammlungen dieser Art zeigen große Ähnlichkeit untereinander und sind nur zum kleinen Teil aus guten Quellen geschöpft. Sie gehen vielleicht auf eine Ursammlung zurück, die etwa im 5.-6. Jahrh. n. Chr. aus den damaligen Einzelsammlungen hergestellt wurde. Doch vgl. GOETZ, der Liber glossarum (A. 8) 216. Wichtigster Sammelband für den synonymischen Nachlaß der Römer ist Codex Montepess. H 306 s. IX, darin auch neben kleineren Sammlungen, wie den von Arevalo in 8. ISIDOR 7, 426, HAGEN, anecd. Helvet. 275 (vgl. WBECK, de Sulpic. Apollin. p. 51) und HAND, Jen. 1848 veröffentlichten, ferner neben den differentiae des Probus (§ 300, 8, b), Suetonius (§ 347, 3) und Isidors diff. spiritales (die größere profane Synonymik des Isidor gibt der MPess. nicht, § 496, 1) eine besonders um

fangreiche (differentiae similium orationis partium a Cicerone et ab aliis sapientibus viris in sensu et litteratura per alphabetum'); herausgegeben von BECK, diff. scr. 28. Der Name Cicero ist natürlich unberechtigt und wohl nach der inhaltlich übrigens ganz abweichenden Sammlung gewählt, die den Namen Ciceros trägt (§ 188, 9). Fragmente einer Sammlung von diff. serm. JJ. 127, 649 (darüber BECK, JJ. 131, 639). BECK, de differentiarum scriptoribus lat., Groningen 1883. GOETZ, PW. 5, 481.

5. VARR. 1. 1. 7, 10 qui glossas scripserunt. 7, 34 qui glossemata interpretati. FEST. 166, 8 glossematorum scriptores. CHARIS. GL. 1, 229, 31 glossae antiquitatum (altlateinische). 242 . . . ut esse in sacris Anagninorum vocum veterum interpretes scribunt. GELL. 18, 7, 3 glosaria namque conligitis et lexidia, res taetras et inanes et frivolas. Aus diesen u. a. Stellen ergibt sich, daß es schon früh anonyme Glossare (für den Schulgebrauch) gegeben hat. Daneben gab es ausführlichere gelehrte Werke, wie von Cincius (§ 117, 4), Santra (§ 211, 2), Aurelius Opillus (§ 159, 4), Aelius Stilo (§ 148, 2) und namentlich von Verrius Flaccus; der von ihnen gesammelte Reichtum rettete sich trümmerhaft versprengt in die Glossare, die in großer Zahl zum Teil durch hochalte Hss. erhalten, neben überwiegendem Ballast sehr wertvolles aus verlorenen Quellen geschöpftes sprachliches Material, besonders auch für Alt- und Vulgärlatein, in sich schließen. STOLZ, W. Stud. 22, 307. 23, 158. MEYER-LÜBKE, ebd. 25, 90. HERAEUS, die Sprache d. Petron. u. d. Glossen, Lpz. 1899. Die Glossare erklären seltenere lat. Wörter (glossue) durch daneben gesetzte gebräuchliche; manche fügen Belegstellen und Ausführungen bei. Die Erklärung ist meist gleichfalls lateinisch, doch auch griechisch: seltener ist das Lemma griechisch und die Erklärung lateinisch (s. A. 7), indessen liegt auch die Bedeutung dieser gr.-lat. Glossen im lat. Teil. Die Anordnung ist meist mehr oder weniger streng alphabetisch (auch mit wunderlicher Künstelei: s. LoEwes Prodr. 129), seltener sachlich.

[ocr errors]
[ocr errors]

6. Rein lat. Glossare: das wichtigste ist das des Placidus (darüber § 482, 6), besonders für Altlatein (Plautus) ausgiebig. Dann Spezial-Glossare zu Plautus (§ 99, 6), Terenz (§ 109, 3), Vergil (§ 231, 7), Sidonius (? § 467, 9) u. a. Glossen zu Cicero und Juvenal CGL 5, 657. 652, zu Prudentius: Glossem. de Prud. ed. BURNAM, Cincinn. 1905. Ferner zahlreiche selbständige allgemeine Glossare, zB. die so nach ihren Anfangsworten genannten Gl. Affatim (aus guten Quellen, s. USENER, Schr. 2, 195), Gl. Asbestos (im Vat. 1469 8. X mit merkwürdigen Lucilius-Glossen, s. GOETZ, RhM. 40, 324), Gl. Ab: absens, Gl. Abavus minor u. a. Die selbständigen Glossare wurden, bald verkürzt, bald durch neuen Stoff erweitert, in Sammelglossare vereinigt; so im Gl. Abavus maior (ed. FHILDEBRAND, Gött. 1854; vgl. RÖNSCH, RhM. 30, 449. GLOEWE, gl. nom. 101. 158). Besonders wichtige Hss. für die rein lat. Glossare sind Leidens. 67 E s. VIII/IX, SGall. 912 s. VII/VIII (hrsg. v. MWARREN, Transact. americ. assoc. 15, 141, Cambr. 1885) und Vat. 3321 s. VII (aus dieser und anderen Hss. stellte MAI, class. auct. 6, 501 sein glossarium vetus zusammen, AWILMANNS, RhM. 24, 381). Ausgabe in CGL 4. 5. Aus diesen Glossen, dem Liber glossarum u. a. Bestandteilen wurden im 9. bis 11. Jahrh. allerlei Sammlungen hergestellt; über die wichtigsten s. A. 8. 9. Die von VULCANIUS, Thes. utriusque ling. (Leid. 1600) p. 667 zuerst herausgegebenen sog. glossae Isidori (7, 443 AREV.) sind (wie die ex

« IndietroContinua »