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Bildung gleichsam an der Quelle zu schöpfen, namhafte Studienörter der Griechen in Achaia und Asien zu besuchen, wo sie Kenntnifs von Philosophie und Rhetorik in Hörsälen und durch vertrauten Umgang mit berühmten Lehrern erwarben. Musensitze der Art waren vor anderen Athen und Rhodus, dann Mytilene und Apollonia, für rhetorische Studien mehrere Städte Kleinasiens, deren Ruf in Zeiten der Sophistik stieg; während der Kaiserzeit wurden auch Massilia und Mediolanium, zuletzt für Fachgelehrsamkeit Alexandria fleifsig besucht **).

39) Mehrere wesentliche, hier und im folgenden hervorgehobene Punkte werden aus dem Bruchstück des Suetonius de gramm. entnommen; dieser bespricht nur die Lateinischen Grammatiker. Ib. c. 3. pretia_grammaticorum tanta mercedesque tam magnae, wofür zwei Beispiele; für Daphnis wurden 700 sestertia, der höchste bekannte Preis, nach Plin. VII, 40. gezahlt. Bei Männern dieses Berufs lernten die Römer manche feine Thatsache der gelehrten Philologie, vielleicht das wenigste dieser Art was uns Dilettanten erzählen stammt aus Büchern: z. B. was Cicero von der Alexandrinischen Kritik weifs, was Horaz in der Ars an litterargeschichtlichen Notizen verstreut, oder eine Bemerkung wie Serm. I, 4, 45. Neben der Theorie, das heifst dem gelehrten und litterarischen Wissen, ertheilten jene Grammatiker beiläufig ein Practicum, oder (wie man sich auszudrücken pflegt) sie verbanden Grammatik mit Rhetorik. Auch als beide Fächer schon geschieden waren, sorgten sie für eine mässige Propädeutik des Stils, nach Suet. c. 4. secundum quam consuetudinem posteriores quoque existimo, quamquam iam discretis professionibus, nihilo minus vel retinuisse vel instituisse et ipsos quaedam genera institutionum ad eloquentiam praeparandam, ut problemata, paraphrases, allocu tiones, ethologias atque alia hoc genus, ne scilicet sicci omnino atque aridi pueri rhetoribus traderentur; quae quidem omitti iam video. Also bis in den Anfang des 2. Jahrhunderts bestand diese gute Sitte, welche der praktische Geist des Volks den sonst spröden Grammatikern abgezwungen hatte; man mufs bedenken dafs letztere weder Trivialgrammatik vortrugen noch gewohnt waren die Figuren der Rhetorik und Paraphrasen einzuüben. Hierüber besonders Madvig de Ascon. p. 78. sqq. Sueton fand aber in seiner Jugend einen Grammatiker, der Uebungen declamandi et disputandi betrieb, wie sonst die Rhetoren; er hörte ferner dafs man ehemals unmittelbar von der grammatischen Schule zum Forum überging und in den juristischen Beruf eintrat. Vielleicht am vollständigsten vereinte beide Berufsweisen Atteius, ein Philolog im weitesten Umfang, den ein berühmter Jurist nach Suet. 10. inter grammaticos rhetorem, inter rhetores grammaticum hiefs; dieser Hausfreund gebildeter Familien (Anm. 586.) leitete Deklamationen und führte hochgestellte Männer in die Grundsätze des Stils ein. So blieb hier gleichsam eine streitige Grenze oder ein neutrales Gebiet zwischen dem Grammatiker und Rhetor: Quintil. II, 1, 8. Lange Zeit waren aber die rhetorischen Uebungen, welche die Grammatiker als Beiwerk übernahmen, fast auf die von Suet. rhett. p. 32. (121. Reiff.) angedeuteten Elemente beschränkt: Nam et dicta praeclare per omnes figuras, per casus et apologos aliter atque aliter exponere, et narrationes cum breviter ac presse tum latius et uberius explicare consuerant; interdum Graecorum scripta convertere, ac viros illustres laudare vel vituperare (ferner die Behandlung von θέσεις, ἀνασκευαί, κατασκευαί): donec sensim haec exoluerunt. Besonders gebrauchte man chrias (Anm. 59.), und dem Anfänger diente hauptsächlich eine grofse Zahl Griechischer und Lateinischer Anekdotensammlungen mit Apophthegmen, exempla, dicta clarorum virorum, worunter Catoniana Anm. 565. Belege für jenes genus, quod versatur in casuum commutatione, gibt Auctor ad Herenn. ÏV, 22. wodurch der Text Suetons

gesichert wird. Diese Schrift des Cornificius (Anm. 566.), der seinen Stoff nach Griechischem Zuschnitt in trockner gerippartiger Haltung ausführt, ist das einzige Monument der beginnenden Römischen Rhetorik; sie stützt sich auf eine nothdürftige Kenntnifs der älteren Lateinischen Litteratur.

40) Nur flüchtig wird der verdienstlichen Grammatiker gedacht, welche die Meister der neuesten Litteratur erkannten und in die Schule einführten. Von Q. Caecilius Epirota, dem Freigelassenen des Atticus, sagt Suet. 16. Primus dicitur Latine ex tempore disputasse, primusque Virgilium et alios poetas novos praelegere coepisse; quod etiam Domitii Marsi versiculus indicat: Epirota tenellorum nutricula vatum. Idem Vita Lucani sub f.: Poemata etiam eius praelegi memini. Für das praelegere ist belehrend Macrob. Sat. I, 24. adhuc Virgilianos habere versus, qualiter eos pueri magistris praelegentibus canebamus. Den Einfluss der Grammatiker auf litterarische Kanonisation lässt deutlich merken Hor. Epp. I, 19, 40. non ego grammaticas ambire tribus et pulpita dignor. Den Stamm aller Lesung und Trivialgrammatik bildeten Cicero und Virgil, hiernächst Terenz und Horaz (worauf Probus einwirkte, Anm. 45.); man darf mit dieser Auswahl nicht die durch Willkür im Mittelalter vorgezogenen Autoren wie Lucan und Juvenal (§. 60.) verwechseln. Quintil. I, 8, 5. Ideoque optime institutum est, ut ab Homero atque Virgilio lectio inciperet. Die Leistungen des Grammatikers gibt derselbe summarisch an I, 2, 14. Grammaticus quoque si de loquendi ratione disserat, si quaestiones explicet, historias exponat, poemata enarret. Genauer bezeichnet Seneca Ep. 108. den Grammatiker als Sprachkenner, den Philologen als Forscher der alten Geschichte. Vgl. Anm. 59.

41) Cicero ap. Suet. rhett. 2. (26.) Equidem memoria teneo pueris nobis primum Latine docere coepisse Plotium quendam; ad quem cum fieret concursus, quod studiosissimus quisque apud eum exerceretur, dolebam mihi idem non iicere. continebar autem doctissimorum hominum auctoritate, qui existimabant Graecis exercitationibus ali melius ingenia posse. Nächst dem Plotius wird Blandus genannt von Seneca Praef. Controv. II. extr. Habuit etiam Blandum rhetorem pracceptorem, qui eques Romanus Romae docuit. ante illum intra libertinos praeceptores pulcherrimae disciplinae continebantur; et minime probabili more turpe erat docere, quod honestum erat discere. Hier lief alles auf freien Vortrag hinaus, declamare, nicht auf Stil und Analyse der Kunst an den Meistern. Gewifs hatten aber diese Lateinischen Rhetoren zur Bildung des Stils wenig beigetragen. Kein klassischer Darsteller hat in derselben Zeit bei jenen Rhetoren gelernt; auch konnten die Redekünstler nicht, gleich ihren Vorgängern in Athen, auf anerkannte Muster in der einheimischen Litteratur Bezug nehmen, und waren daher auf blofse Theorie beschränkt. Cicero hielt Sprechübungen in beiden Sprachen (wozu er auch seinen Sohn veranlafste, Epp. XVI, 21, 9.), am liebsten aber Griechisch. Brut. 90. Commentabar declamitans (sic enim nunc loquuntur) saepe cum M. Pisone et cum Q. Pompeio aut cum aliquo cotidie; idque faciebam multum etiam Latine, sed Graece saepius.' Suet. p. 31. (121.) Cicero ad praeturam usque etiam Graece declamitavit, Latine vero senior quoque, et quidem cum coss. Hirtio et Pansa: hierauf Beispiele derer welche bis zu Kaiser Nero fleifsig deklamirten, besonders aber in spitzfindiger und prozefsartiger Ausführung pikanter oder påradoxer Fälle jedes Motiv aufboten, auch wol die Worte nicht sparten. Derselbe rhett. 6. (30.) declamare autem genere vario, modo splendide atque adornate, tum, ne usquequaque scholasticus existimaretur, circumcise ac sordide et tantum non trivialibus verbis. Vgl. Anm. 216. Bei Cicero beschränkten sich diese Themen auf Moral und Geschichte, sie waren wirkliche scholae, wovon er einen klaren Begriff gibt Tusc. I, 47. III, 34. (cf. Davis. in I. 4.), verwandt den 9tos, die ursprünglich den Philosophen gehörten: ad Att. IX, 9. Daraus sind namentlich die Tusculanae hervorgegangen. Griechische Proben ib. ep. 4. Vgl. Anm. 165.

42) Es ist ungewiss welchen Platz ein phonascus im Unterricht einnahm; wir wissen nur dafs er die Bildung der Stimme systematisch durch musikalische Kunstübungen im Verein mit diätetischer Zucht betrieb, Uebungen auf welche die Griechen nicht weniger für praktischen Gebrauch als der schönen Form wegen einen unbegrenzten Fleifs verwandten: Grundr. d. Gr. Litt. I. p. 24. II. 2. p. 112. Zuletzt widmeten auch die Römischen Redner diesem Studium einige Zeit, und lernten bei Schauspielern; sie suchten Ausdauer und Modulation der Stimme, verzichteten aber auf die Feinheiten des Phonascus, Quintil. XI, 3, 19. Einen solchen gebrauchte noch Augustus, Suet. 84. dabatque assidue phonasco operam. Noch weiter ging Nero, weil er mit seiner Stimme glänzen wollte, Suet. 25. neque quicquam serio iocove egerit nisi astante phonasco, qui moneret, parceret arteriis ac sudarium ad os applicaret. Auch fanden diese Stimm- und Gesanglehrer einen Platz in der höheren Mädchenschule: so Tigellius und Demetrius bei Horaz Serm. I, 10. f.

43) Sichtbar hat auf Geschmack und litterarische Bildung des Publikums (ein Publikum im wahren Sinne konnte nicht früher sich einfinden) das Theater erst um die Ciceronianische Zeit eingewirkt. Die Neigung für dramatische Poesie war tiefer und wärmer geworden; man pflegte schon treffende Verse mit hohem Pathos (Aum. 161.) zu beklatschen, solche wurden für Anspielungen benutzt und mit politischen Begebenheiten des Tages verknüpft, Cic. Att. II, 19. Suet. Aug. 68. Macrob. Sat. II, 7. Anm. 283. Selbst die Menge zeigte damals ein scharfes Ohr und lebhaften Sinn für Angemefsenheit; sie vernahm sogar leichte Verstölse gegen Versmafs und Sylbenwerth fast nach Art der Athener. Cic. Parad. 3. extr. histrio si paulum se movit extra numerum, aut si versus pronunciatus est syllaba una brevior aut longior, exsibilatur et exploditur. Orat. 51. in versu quidem theatra tota exclamant, si fuit una syllaba brevior aut longior: cf. de Or. III, 50. Vollends zeugen von der ästhetischen oder moralischen Urtheilskraft Hor. A. P. 112.

si dicentis erunt fortunis absona dicta,

Romani tollent equites peditesque cachinnum.

Seneca Ep. 108. Non vides quemadmodum theatra consonent, quoties aliqua dicta sunt, quae publice agnoscuntur et consensu vera esse testamur?

Desunt inopiae multa, avaritiae omnia.

In nullum avarus bonus est, in se pessimus.

ad hos versus ille sordidissimus plaudit et vitiis suis fieri convicium gaudet. Ferner setzt einen geistigen Genufs voraus Varro ap. Non. v. ignoscite: vosque in theatro qui voluptatem auribus | huc aucupatum concucurristis domo, | domum ut feratis e theatro litteras.

Auch die zahlreichen Anspielungen auf Dichterstellen, die Cicero vor einer mitwissenden gemischten Versammlung macht, verrathen einen gleichen Sinn für poetische Schönheiten; doch sah man häufig (wie Seneca Ep. 8. andeutet) auf den nutzbaren materiellen Inhalt, und ertrug darüber Unwahrscheinlichkeiten, die kaum glaublich klingen: wie wenn Cic. fr. pro Gallio von einem mit Beifall gehörten (quantos is plausus et clamores movet) poetischen Zwiegespräch redet, in dem Euripides und Menander, Sokrates und Epikur sich besprachen. Das Gehör musste wol auch durch den Fortschritt in rhythmischer Komposition gebildet werden, als man die kunstvoll stilisirten Vorträge Ciceros und seiner Nebenbuhler auf dem Forum vernahm. Ein merkwürdiges Beispiel der Wirkung, die der wohlberechnete Tonfall hervorbringt, erzählt Cicero selbst als Ohrenzeuge des Tribuns Carbo Orat. 63. Deinde, Patris dictum sapiens temeritas filii comprobavit. hoc dichorco tantus clamor concionis excitatus est, ut admirabile esset. Ib. 50. conciones saepe exclamare vidi, cum apte verba cecidissent. In veränderter Zeit kann das Gegentheil kaum überraschen, wie wenn den Ungeschmack des ersten Jahrhunderts Quintil. I, 6. extr. rügt: tota saepe theatra et omnem circi turbam exclamasse barbare scimus.

44) G. N. Kriegk de peregrinationibus Romanorum academicis, Ien. 1704. 4. nicht bedeutender als I. Geo. Walch Parerga acad. n. 4. Hauptsächlich erläutert dieser die litterarische Reise Ciceros, die umfassendste von allen, die von ihm selber ausführlich beschrieben ist. Damals hatten Athen Rhodus Mytilene das Uebergewicht; Massilia wird von Tac. Agr. 4. gerühmt, Mediolanium von Plin. Epp. IV, 13. genannt. Apollonia in Epirus, Suet. Aug. 8. 89. 94. f. Die letzten litterarischen Reisen der Jugend mögen im 4. Jahrhundert nach Gallien gegangen sein, Anm. 243. Diesen Punkt hat L. Friedländer im anziehenden Kapitel über die Reisen (vorn in s. Darstell. aus d. Sittengeschichte Roms II. 1864.) nicht näher behandelt, wenn er auch p. 35. von Studienörtern spricht.

14. Bücherwesen und litterarische Subsidien. Nachdem die Römer am Ende der Republik mit Griechischer Litteratur vertraut geworden, mufsten sie die mit immer gröfserem Eifer lasen und schrieben, eine bequeme Handhabung des litterarischen Materials suchen. Die vermögenden Männer empfanden das Bedürfnifs einer Büchersammlung, gleichzeitig fanden sich Ordner und Verwalter des Büchervorrats, Rom wurde jetzt der Sammelplatz wie bisher für Kunstschätze, so für die Bildung der alten Welt und ihrer Vertreter. Der starke Verbrauch bewog sie den Schreibestoff zweckmäfsig einzurichten und zu verbessern; rasch und leicht wurden Exemplare vervielfältigt, und bald knüpfte sich hieran der Anfang eines buchhändlerischen Vertriebs. Es war sein Verdienst dafs die neuesten Schöpfungen der Litteratur sofort in Umlauf kamen und bis in entfernte Winkel des Römischen Reichs drangen. Die Zeit Ciceros schrieb viel, Fabriken von scriptores oder litteratores (später antiquarii) empfingen ein autographum, welches man für den ausgedehnten Verkehr in mehrfachen Abschriften umsetzte; solche wurden aber eilfertig und mehr oder weniger fehlerhaft geliefert, doch theuer bezahlt 45). Hieraus folgte bald die Nothwendigkeit bewährte Grammatiker für Revision der Codices zu bestellen, und bereits unter den ersten Kaisern waren solche geschäftig Handschriften mit einander zu vergleichen, sie merkten Varianten an und interpungirten die für den Schulgebrauch bestimmten Texte; gewöhnlich führten diese Kritiker auch die Aufsicht über öffentliche Sammlungen. Von den Schreibern kamen die Codices an die bibliopolac oder librarii, welche seit Horazens Zeit (Sosii) in den besuchtesten Plätzen Roms (wie im Argiletum) die Bücher, überglättet und oft in prächtigem Einband, auf dem Lager hielten (tabernae librariae, pilae, sigillaria) und einen gewinnreichen Erwerb daraus zogen. Unter den Kaisern stieg der Einfluss jener Geschäftsmänner auf die Litteratur; sie bestimmten den Ruf oder die Fortdauer der jüngsten Produktionen, indem sie

die frischen Arbeiten beliebter Autoren in ferne, kaum romanisirte Provinzen versandten und ihre Popularität statt jeder sonstigen Entschädigung beförderten. Die Buchhändler haben daher mittelbar für Verbreitung und Sicherung der Lateinischen Sprache noch auf barbarischem Boden gewirkt 46).

In denselben Zeitraum fällt die häufige Stiftung umfafsender Bibliotheken, besonders für öffentlichen Gebrauch 47). Eine Büchersammlung hatten als Zierde des Luxus noch wenige vermögende Männer, die wenigsten aus Neigung angelegt; liberale wie Lucullus vergönnten auch anderen die Benutzung; Forscher wie Varro sammelten einen gewählten Bücherschatz für gelehrtes Studium, seine gebildeten Zeitgenossen wie Cicero blieben nicht zurück. Besonders schmückten sie die Villen, wo sie dem Genufs ihres otium lebten, mit den besten Denkmälern der Schrift und Kunst; selbst das Gastmal wurde durch den Vortrag von acroamata oder anagnostae gewürzt 48). Erst Asinius Pollio widmete seine Bibliothek dem Publikum zur allgemeinen Benutzung; prächtig und bedeutend waren die beiden öffentlichen bibliothecae (Griechischer und Lateinischer Bücher) des Augustus in fürstlichen Räumen, vor allen die reich verzierte Palatina. Unter den nächsten Kaisern wuchs die Zahl der Sammlungen in den meisten Revieren Roms, keine durfte sich aber in Vollständigkeit mit der Ulpia des Trajan vergleichen, die durch den Besitz von Seltenheiten und alten Urkunden glänzte. Diese so gehäufte Büchermasse wurde noch durch Abschriften ergänzt, die man aus Exemplaren Griechischer Bibliotheken zog; sie mochte leicht den litterarischen Reichthum der Alexandrinischen Könige aufwiegen. Die Hallen der Bibliotheken zierte man mit Bildern berühmter verstorbener Autoren, mit Büsten zum Theil von kostbarem Metall, und reiche Privatmänner wetteiferten mit einander in Aufwand. Ein bleibender Gewinn dieser in Tempelräumen und Hallen aufgestellten Sammlungen, die für Gespräch oder Studien ein erlesenes Publikum anlockten, war die Förderung der Wissenschaft und aller litterarischen Thätigkeit, die hieran einen sicheren Rückhalt fand. Auch waren ihnen kundige Grammatiker als Ordner und Bibliothekare beigegeben, die den Beruf hatten ihren Gebrauch allgemein nützlich zu machen. Bald gerieth aber das Bibliothekwesen auf Abwege des üppigen Luxus und wurde zur eitlen Mode. Reiche Männer von geringer Bildung überboten sich in Anhäufung und Ausschmückung der Büchermassen, besonders auf ihren Landsitzen; Bernhardy, Grundr. d. Röm. Litt. V. Aufl.

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