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quum

seiner Aufsenseite umkränzenden Höhen (das Wort erhält sich noch im kymr. erchynu, erheben, erchyniad, Erhöhung), und zwar den ganzen Waldzug von seineni südwestlichen Anfange bei den Kelten bis zum südöst lichen Ende bei den Skythen. Bei Apollonius (4, 627-648) schiffen die Argonauten auf dem Eridanus hinauf in den Rhodanus, der mit jenem und dem äufseren Eridanus (Rhein) in Verbindung gedacht ist, an die Herkynien. *) Caesar hat von ihrer äufsersten Richtung in Ost erfahren: Hercynia silva, (quam Eratostheni et quibusdam Graecis fama notam esse video, quam illi Orcyniam appellant,).. pertinet ad fines Dacorum et Anartium: hine se flectit sinistrorsus, diversis a flumine (Danubio) regionibus, multarumque gentium fines propter magnitudinem attingit: neque quisquam est hujus Germaniae, qui se aut adisse ad initium ejus silvae dicat, dierum iter LX processerit, aut quo ex loco oriatur, acceperit. Bell. Gall. 6, 24. 25. Die nördlichen Geten über der Donaumündung kennt Strabo (7, p. 295 ed. Casaub.) als Anwohner des herkynischen Waldes. Die Benennung wich weiter in die Mitte zurück, je mehr die einzelnen Glieder der Waldkette bekannt wurden. Von diesen sind die beiden äufsersten in isolierterem Bau die ausgedehntesten: im Westen die Berggruppe der Cevennen (Cevenna mons Caes., Gebennae, Gebennici montes Mel. Lucan., τὸ Κέμμενον ὄρος, τα Κέμμενα oon Str. Ptol.), welche nach ihrem steilen Rande in Südost am Rhodanus in einigen nahe liegenden Zügen (Forez-, Auvergnergebirge) gegliedert, auswärts in sanft absinkendem Boden, dem Stammlande der Kelten, zum Meere abfällt; im Osten die Karpaten (o Kaoлárns ooos Ptol.), die äufserste Erhebung gegen die aus Asien herreichenden Steppen, welche innerhalb ihres weit ausgedehnten Bogens noch einst von wei

Hercynia sylva, Hercynius saltus, und davon den späteren Grie. chen Ερκύνιος δρυμός, Ἑρκύνιοι δρυμοί. Das anlautende h der letzten Schreibung ist nicht wurzelhaft und zu beurtheilen, wie in Herminones, Hermunduri, Hibernia. Häufiger ist der Wechsel des kurzen a in o in keltischen Eigennamen, seltener in e, wie noch in Petovio, Petavio aus Пaraovïor Ptol.

*) Darum ist das Waldgebirge sogar nach Italien versetzt im Etymol. Magn. 375: Ερκύνιος δρυμὸς ὁ τῆς Ἰταλίας ἐνδοτάτω, ὡς φησιν ̓Απολλώνιος ἐν δ' Αργοναυτικῶν. Im Abend. lande nennt es Parthenius (ebendas.), xai IIαoðévios, 'Akk' ör′ ἀφ' ἑσπερίης Ερκυνίδος ὤρετο γαίης.

denden Völkern besuchtes Steppenland umfasst. Mit Καρπάτης όρος bezeichnet Ptolemaeus zunächst die Höhen um die Quellen der Theis; andere Zweige desselben Waldzuges, die seine Karte unrichtig von einander trennt, sind nach anwohnenden Völkern benannt, τα Πευκῖνα ὄρη, Alpes Bastarnicae in der Tabula Peut., in Südost, ta aquariza von, zwischen der Donau und Theis. Λούνα ύλη ist der letzte, bis an die Donau (bei Pressburg) ziehende Waldrücken des Karpats in Nordwest.

Die Absenkung des arkynisch - alpischen Gebirgssystems ist durch seine beiden Hauptketten eine doppelte, eine äufsere von der Aufsenseite der Arkynien gegen das äufsere Meer von der schon Aristoteles spricht: τῶν δ' ἄλλων ποταμῶν οἱ πλεῖστοι (ῥέουσι) πρὸς ἄρκτον ἐκ τῶν ὀρῶν τῶν Αρκυνίων ταῦτα δὲ καὶ ὕψει καὶ πλήθει μέγιστα περὶ τὸν τόπον τοῦτόν otiv. Meteorol. 1, 13. Die zwischen den beiden Bergreihen entquellenden Gewässer sind gezwungen, auch zwischen ihnen den Weg ins innere Meer zu nehmen, auf der einen Seite durch die Donau, auf der andern durch die Rhone. Nur der Rhein hat zwischen diesen innern Kanälen einen Weg nach Aufsen gefunden und alle vom äufseren Meere bis zu seiner Quelle am Gipfel des Adula ihm entgegenstehenden Schranken durchbrochen.

Deutschland. Enger schliefsen sich der südlichen Hauptfeste die Mittelglieder der Waldkette an, welche in mehrfachen Reihen erhoben durch ihr Zusammengreifen unter sich und mit dem südlichen Randgebirge sammt ihrer nördlichen Ablagerung den Bau des Stri ches bilden, den wir jetzt Deutschland nennen. Da der Granit als Grundlage der Formationen der Erdrinde erkannt ist, so kann als Basis dieses Bodens eine nach Norden abhängige Granitfläche gedacht werden, welche an ihrem Südrande als steile Mauer, in ihrer mittleren Ausdehnung in einzelnen Streifen sich emporhebt, und mit den dazwischen eingelagerten oder angelehnten übrigen Gesteinbildungen zum mannigfaltig durchbrochenen, abwechselnden Berg-, Hügel- und Thalland Oberdeutschlands gestaltet, an das sich die sandige, sanft zum Meere geneigte, in ihrer östlichen Erweiterung in das Ostland übergehende Fläche Niederdeutschlands anlegt. Der südliche Hauptgebirgsstock, aus einer inneren Granitmauer und zu beiden Seiten angelagerten Kalkmassen zusammengesetzt, streicht nach

der Abbeugung von der Nordrichtung zwischen dem Mittelmeere und dem Lemans ce fast gerade gegen Osten ununterbrochen als zusammenhängendes Ganzes; doch sind von einzelnen Strichen mit besonderen Namen schon seit dem Alterthume die bekanntesten: 4. Ueber den Meer-, den cottischen und grajischen Alpen (Alpes maritimae, cottiae, grajae), nach der Beugung, die penninischen Alpen, Alpes Penninae, Peninae, jugum Peninum,*) nach falscher Ableitung, die schon Livius abweist, Poeninae, "Akлɛis Пloivat Ptol. Auf ihrer Ostseite gibt der Adula, Αδούλας ὄρος Str. Ptol. (St. Gotthard), dem Rhein und Rhodanus den Ursprung. 2. Die raetischen Alpen (Alpes raeticae) in der Ausdehnung der raetischen; 3. die norischen Alpen (A. noricae) in der Ausdehnung der norischen Bergvölker. Von den norischen Alpen trennt sich die Kalkanlagerung unter dem Namen Alpes Juliae und Ocra, Oxo a Str. Ptol., nach Süden; den Hauptzug schliefst an der Donau τὸ Κέτιον ὄρος Ριοl., in den Urkunden der mittleren Zeit mons Comageuus, **) der Wienerwald.

Der Name Hercynia blieb als Gesammtbezeichnung den germanischen Waldhöhen, zog sich aber auch da noch in engeren Raum. Die Hercynia vom Oberrhein und von der Südseite: oritur ab Helvetiorum et Nemetum et Rauracorum finibus, reclaque fluminis Danubii regione pertinet ad fines Dacorum. Caes. B. Gall. 6, 25; Tom Mittelrhein: Chatti initium sedis ab Hercynio saltu inchoant... Chattos suos saltus Hercynius prosequitur simul atque deponit. Tac. Germ. 50; vom Niederrhein: accola sylvae Bructerus Hercyniae. Claudian. de IV. Cons. Hon. 450; von der Nordseite: zatavtizov toy Eozvνίων ὀνομαζομένων δρυμών, οὓς μεγίστους υπάρχειν παρειλήφαμεν τῶν κατὰ τὴν Εὐρώπην, νῆσοι πολλαὶ

*) Breton. kymr. penn, peugal. cean, Haupt, Spitze, wovon der auf der Höhe verehrte Berggott Deus P'eninus Liv. 21, 38. Inschrift bei Murat. 8, 6: Deo Pennino. In summo Pennino, Penino die beiden röm. Itinerarien, Alpes Peninae, iter Peninum Tac

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**) Mon, Boica 4, 48. 12, 356: montes Comageni (a. 1188); 28. 2, p. 87. 88. 202 (a. 905), von dem nahen Comageni (das jetzige Tuln, das erst später nach dem Flusse benannt ist?): juxta Comagenos civitatem in monte Cumeoberg. Annal. Einh. ad a. 791, Pertz 1, 177; imperator prope flumen Tullinam Monte - Comiano colloquium habuit. Ann. Fuld. ad a. 884, Pertz 1, 401. Vom Berge heifst auch der Ort Kaumberg auf der andern Seite.

κατὰ τὸν Ὠκεανὸν ὑπάρχουσιν, ὧν ἐστι μεγίστη Βρεττανική. Diodor. 5, 21; τὰ πρὸς νότον [1. ἄρκτον γεύοντα μέρη παρά τε τὸν Ὠκεανὸν καὶ τὸ Ἑρκύνιον doos. id. 5, 32; in eadem septemtrionali plaga Hercyniae silvae roborum vastitas intacta aevis et congenita mundo, prope immortali sorte miracula excedit. Plin. 16, 2. Von der Ostseite: inter Danubium et Hercynium saltum usque ad Pannonica hiberna Carnunti, Germanorumque ibi confinium. Jazyges.. tenent. Plin. 4, 12. Insbesondere hief's Hercynia der Böhmen umfassende Waldkranz Maroboduus incinctos Hercyniae sylvae campos incolebat. Vellej. 2, 108. Strabo gibt an (7, p. 292), man reise aus Keltika über den (Boden-) See, dann über den Ister, dann über offene Höhen an den herkynischen Wald, von dem er sagt: ὁ δὲ Ερκύνιος δρυμός .. κύκλον περιλαμβάνων μέγαν· ἐν μέσῳ δὲ ἱδρυται χώρα καλῶς οἰκεῖσθαι δυναμένη. Auch dem Berichterstatter des Ptolemaeus ist Ορκύνιος δρυμός, zwischen den Sudeta und sarmatischen Gebirgen, *) ohne Zweifel in diesem Sinne genannt worden, wenn auch von dem Geographen neben der Gabreta besonders aufgeführt (wonach es scheinen möchte, es seien von ihm in speciellster Bedeutung damit nur die mährischen Waldhöhen bezeichnet), wie auch Strabo noch neben seiner deutlichen Erklärung meldet (ebendas.): ori de nai hiŋ ὕλη μεγάλη Γαβρῆτα· ἔπειτα δὲ τὰ τῶν Σουήβων, ἐπέ κείνα δ' ὁ Ερκύνιος δρυμός. Die nächsten an das Hauptgebirge sich anlegenden Glieder dieser Mittelhöhen sind; von der Ostseite der böhmische Wald, Nordwald einst bei den Baier, Γάβητα (al. Γαβρίτα) Ptol., ΓαBonta (al. Tarẞonta) Str., vorher bei den Kelten, **) der,

*) Σούδητα ὄρη, . . ὑφ ̓ ἅ ἐστιν ἡ Γάβρητα ὕλη· ὧν (nicht s, wie ohne Zweifel verdorben nur Cod. Fontebland.) μɛtaži zai τῶν Σαρματικῶν ἐστιν ὁ Ὀρκύνιος δρυμός. Der Ὀρκύνιος δρυμός schliefst die Γάβρητα als einzelnen Theil in sich.

**) Auch saltus Hircanus (vom alten Hercynius) in den Annal. Einh. et Lauriss. Pertz 1, 191. 192; nemus Hircanum in Meginfredi Vita S. Emm. ap. Canis. ed. Basn. 2. 1, 95. Der alte keltische Name Gabreta, mit der Ableitung êt aus gabr-, das in Gabromagus, zusammengestellt mit Vergobretus (summus magi. stratus Aeduorum. Caes. B. Gall. 1, 16), das sich dadurch als Compositum aus der Verstärkungspartikel ver (Venant. Fortunat. 1, 9; kymr. gwer) und gobretus = gabretus erweist, bedeutete etwa Hochwald ? Die Benennungen Gabreta und Nordweld (Nortwalt M. B. 28. 1, 45. a. 853, später öfter erwähnt) reichen

obschon seine Gipfel sich auf dem Nordufer der Donau erheben, an seinem Südostende seine Granitlager über den Strom bis an die Kalkalpen vorschiebt, an seinem Nordwestende sich mit dem äufseren Walde vereinigt; von der Westseite die jura-albische Kalklinie, die mit ihrer den Alpen sich anneigenden Südwestspitze an der Rhone beginnt, unter dem Namen Jura, Jura mons Caes., Io vodooós Ptol., nach Nordost bis zum Rhein und zur Aarmündung läuft, jenseits des Rheins und der Donau unter dem Namen Alb, τα "Αλπια ὄρη Ptol., Alba Vopisc. Prob. 15, *) sich von Neuem erhebt und ihre Formation in derselben Richtung durch den fränkischen Landrücken (fränk. Jura) gegen den äufseren Wald und das äufsere Ende der Gabreta fortsetzt. Das von den Alpen, der Gabreta und der juraalbischen Linie umschlossene Land ist das Hochland der mitteleuropäischen Feste (man könnte es den deutschen Hochgau nennen), am meisten vom Hochgebirge abschüssig, von dem die Flüsse in reifsendem Laufe abströmen, sanft geneigt von den äufseren Linien, aus denen die Gewässer ruhig dem ableitenden Strome zufliefsen. Die Ablagerungen dieser Hochfläche

um

schliefsen wieder in einem weiten Bogen zwischen den äufsersten arkynischen Gliedern, von den Karpaten bis zu den Cevennen, folgende Höhengruppen 1. das Riesengebirge, το Ασκιβούργιον ὄρος Ptol., **) τὰ

gleichweit in Südost. Ptol. zeichnet auf seine Karte einen Zufluís der Donau aus der Gabreta, der der Kamp sein mufs; in derselben Gegend nennt eine Urkunde von 1139 (Hansiz. Germ. sacr. 1, 306) praedium Zwetl dictum in Nortica sylva. Die Baiern benannten den Wald nach seiner Lage, wie Nordgowe, Nordfilisa (oberpfälz. Vils), eben so die östlichen Franken den Wald an ihrer Nordseite (Frankenwald): nemus secus Kranach, quod vulgariter dicitur Nortwalt. (a. 1194), M, B. 13, 193; in ihm Nordbalben. Den Thüringern wäre der Harz Nordwald, an ihm Nordhausen.

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*) Eben so auch später Albegowe und Alpegowe. S. den Namen Alpes.

**) Wäre in der jetzigen Sprache Eschburger Gebirge, wahr. scheinlich von einem benachbarten Orte dieses Namens, wie saltus Teutoburgiensis. Ein Asciburgium am Niederrhein nennen Tac. (Germ. 3), Ptol., Tab. Peut.; das ptol. Tovàiσoúgyiov scheint aus Tevtisovoylov entstellt. Seit grauem Alterthume spielt also die Esche ihre Rolle in deutschen Namen. Hieher gehören noch aus Ptol. Aoxaliyytov (Ascilinga, M. B. 6, 44), Acxavzalis; später werden genannt Askituna, Ascabrunno, Ascfeld, Ascloha, Asche.

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