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Buche Funken abzulocken, oder das Buch veranlaßt in dem Recensenten einige in der Mittheilung nüßende Blicke. Mit Weglaffung alles deffen, was nur für den Moment und den bloßen Zweck der Buchanzeige gehörte, wird man, hoffe ich, auch das aus solchen Recensionen von mir auss gehobene nunmehr des erneuerten Andenkens und der Aufs bewahrung nicht unwerth finden.

Ich seyn

Wer weiß, wann die Zeit des Aufbruchs oder Wechsels eintritt. Zwar der gute Wille ist da, auch, wenn es möglich ist, bald noch einiges größere zu hinterlassen. - ohne den Phantasien aus Indien allzu geneigt zu wünschte, daß ein jeder infofern an ein vielleicht länger fortdauerndes und öfter wiederholbares Menschwer: den glaubte, oder die reiner denkbare Metempsychose wenig; stens nicht für unmöglich achtete, damit man desto emsiger für die, welche nachkommen, als zugleich für sich selbst, sorgte, und der öffentlichen sicheren Ueberlieferung das beste, was man erwerben konnte, hinterließe, von allem Schlim; men aber die zurückbleibende Erbschaft im Großen und Kleinen bei Zeiten zu reinigen suchte. Auf jeden Fall ist es für einen Sechzigjährigen an der Zeit, an das sarcinas colligere u denken, und weil er für sich die im innersten Geiste erworbene Form, wenn gleich nicht die Materie, mitzunehmen gewiß ist, lektere desto freundlicher den Nachbleibenden zu überlassen.

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Nicht leicht konnte es jemand angenehmer feyn, als dem Verfasser des Conservatoriums durch Hrn. Dr. Gieselers Versuch über die Entstehung und die frühe sten Schicksale der schriftlichen Evangeliën (Leipzig 1818.

8. 203. S.) die Wahrscheinlichkeit ursprünglichs mündlicher Evangelien ebenso klar als gelehrt ausges führt zu lesen. Mir brachte diese Schrift meine eigene Versuche in Erinnerung, durch welche ich nach und uach andere Hypothesen bei mir beseitigt und dann schon um das Jahr 1813. die Ableitung aus einer mündli: chen Zusammenordnung evangelischer Diege: sen (Erzählungen) als die wahrscheinlichste öffentlich vor: getragen hatte.

Was ich von Zeit zu Zeit zerstreut über die ganze Frage vom Ursprung der 3 ersten Evangelien der öffent lichen Prüfung mitgetheilt hatte, schien jekt am besten zusammengestellt werden zu können. Konimen mehrere, unabhängig, auf eine gleiche Ansicht räthselhafter Aufga ben, so wird die Lösungsart desto wahrscheinlicher. Auch schienen mir jene meine zerstreute Forschungen, da ich sie jekt concentrirte, noch manches eigene zu enthalten, tvo: durch die Beleuchtung des sehr verwickelten, vielseitigen Problems gewinnen könnte. Daher hier

eine Reihenfolge von Erörterungen über die Entstehungsart der drei ersten kanonischen und mehrerer apokryphischen Evangelien, wels che ihre Aufgabe dadurch löst, daß sie

1. einen 1805. geführten Beweis, wie wenig der Ursprung der drei ersten Evangelien aus einem schriftlichen vielfachbearbeiteten Ure: vangelium zu erklären, auch die Entstehung der alten apokryphischen Evangelien nach den Hebräern“ und nach Marcion daher nicht ab zuleiten sey, erneuert

ferner dadurch, daß 2. und 3., nach einer 1784 bekanntgemachten Abh. des Vfs., zeigen, wie auch die evangelischen Denkwürdigkeiten bei Justin d. Märtyrer schon auf einer Vereinigung des gries chischen Matthäus und Lukas: Evangeliums, und weder auf einem schriftlichen Urevangelium, noch auf dem,, nach den Hebräern beruhen.

Sie zeigt hierauf weiter: 4. daß man zur Lösung der Aufgabe nur alsdann gelange, wenn man fürs erste die Entstehung des Markus: Evangeliums aus dem griechischen Matthäus und Lukas sich deutlich mache und von der Frage über Ursprung der Harmonien und Disharmonien dieser beiden Hauptevangelien absondere; worauf sich

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5. und 6. die Hauptfrage selbst nach Abhands lungen des Vfs. von 1812 und 1818. aus der nas türlichen und auch historisch erkennbaren Vorausseßung einer mündlichen, in verschiedene Ganze ges ordneten Diegese (evangelischen Erzählungs-Rapsodie) und aus dem urchriftlichen Institut mündlicher Evangelisten beantwortet laffe.

7. Angeschlossen werden (zum Theil ungedruckte) Aphorismen, welche den Beweis, daß das N. T. selbst uns vom hohen Alter des Lukas - Evangeliums überzeugen könne, nebst mehreren Bemerkungen über die Verhältnisse der kanonischen und apo: kryphischen Evangelien, kurz andeuten und zusams menfassen.

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8. Angefügt sind warnende Beispiele von Uebertreis bungen im Muthmaßen über Unrichtigkeiten in den Evans gelien.

9. Bemerkungen über den Ursprung und über einzelne Beziehungen des apokryphischen Nikodemus: Evangeliums nebst einer gelehrten Notiz des Herrn Sylv. de Sach und einigen Verbesserun gen des lateinischen Textes im Nikodemus › Evangelium.

10. Ueber ein lateinisches sogenanntes Evangelium. Nazaraeorum. Eine gelehrte Nachricht von Hrn. Sylv. de Sacy. Nebst einigen Verbesserungen im lateinischen Tert des Nikodemus : Evangeliums.

11. Ueber die gnostische Sophia, im brittischen Museum. Aus einem Briefe von Dr. Woide.

12. Epimetrum zur Note 8. S. 197. über eine Leses art des Clemens Aler. (avoas? oder Javμacas?) aus dem Hebräer Evangelium.

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Bald hoffe ich eine ähnliche Sammlung von Erörs terungen über Entstehungsart und Inhalt der Johanneischen Schriften, und eine Verwandte über Ursprung und Inhalt mehrerer Theile des Alten Testaments folgen laffen zu können.

Heidelberg, Sept. 1821...

H. E. G. Paulus.

I.

Prüfung der Muthmaßung,

wie

die drei ersten Evangelien aus einem manchfach bearbeiteten Ur: Evangelium entstanden seyn möchten?

Eine 1805 forgfältig durchgeführte Prüfung dieser damals_von

Vielen, nach dem Hauptgedanken, ohne das unentbehrliche Eindrins gen in das Detail der einzelnen Theile, begierig ergriffenen Hypothese, gab ich in Nro. 127, 128, 129, 130, 131, 132 der Hallis schen A.L.Z. Nach Weglassung aller entbehrlichen, zum Theil alle zu andränglichen Stellen, enthält diese Recension alle bedeutende Data und Forschungen, welche die Unzulässigkeit jenes Erklärungs Versuchs über die sonderbare Eimstimmung und Nichteinstimmung der drei ersten Evangelien, denen, welche dergleichen durchforschen wollen und können, indessen erwiesen. Daher verdient sie in dies ser abgekürzten Gestalt um so mehr hier zuerst wiederholt zu wers den, weil dadurch die Aufgabe selbst dargestellt, durch Entfernung eines scheinbaren Erklärungsversuchs andern Ansichten der Weg wies der geöffnet, auch manches hiezu Dienende von den apokryphischen Evangelien aufgehellt und berichtigt wird. Dem Schrifterklärer sos wohl als dem Tertbeurtheiler (Kritiker) wird zugleich die Bes leuchtung mancher einzelnen schwierigen Bibelstellen, hoffe ich, nicht unwillkommen seyn. Mögen weitere Bearbeitungen das hier Zusammengedrängte, nach neuer Prüfung, in weitern Umlauf bringen.

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