Immagini della pagina
PDF
ePub

Ich folge ihm also weiter. Justin nennt seine Evang. Gefdite-Duelle oft Απομνημονευματα των Αποςόλων. allein muß fic bies gerabe auf bag ευαγγ. καλα τις αποςολές Der Sebräer begielen ? Er nennt fie auch απομνημονευματα Ιησε (s. die so eben S. 67. angeführte Stelle aus Dial. c. Tryph. S. 333. ed. Colon. S. 276. Würzb. Ausg.) Er umschreibt fie απομνημονευματα α. Φημι υπο των αποςόλων αυτε (Sefu) εκείνοις παρακολέθησαν]ων *) συνεξαχθαι und zwar in dem Zusammenhang, daß er sogleich darauf etwas aus Lukas (XXII, 44.) citirt. Sollten hier nicht, durch die años. Joh. und Matth, und durch ihre #apanoksDyoavt. Markus und Lukas gemeint seyn? Ist nicht selbst dieser eigenthümliche Auss druck: wapanoλsD. aus dem Prolog des Lukas?

και των

Lukas und Matthäus sind in den Citationen Jw fting oft zusammengeschmolzen. Auch dies ist unverkenns bar! Ferner: Justin redet (nicht nur in der von Stroth ans geführten, noch etwas zweifelhaften, Stelle, sondern auch sonst an eiuem Ort, wo er Matth. XI, 27. in der verkehrten Ordnung [f. oben S. 65.] anführt) von seiner Evang. Geschichte in der einfachen Zahl. Aber auch bei diesen Bemerkungen bleibt es immer noch zu willkürlich, gerade an das Evang. der Hebräer zu denken. Ja es wird wie ich schon S. S. 66. anges zeigt habe fogar. unwahrscheinlich, weil Lukas und Matthäus in ein antipaulinisches Evang. zusammengeflossen seyn müßten. Das aber, daß Justin immer nur εvayyeλov in der eins fa hen Zahl seße, widerlegt sich aus einer Stelle, der Apolog. II. G. 98. ed. Col. οι γαρ αποςολοι εν τοις γενομένοις υπ' αύξων απομνημονεύμασιν, Α ΚΑΛΕΙΤΑΙ ΕΥΑΓΓΕΛΙΑ Κ. Τ. Λ. Daß einigemal sonst nur avayyek.ov gelesen wird, läßt sich etwa auch darans erklären, daß das N. L. überhaupt z. B. bei Oris genes und andern unter dem Namen ɛvayyɛdiov angeführt wird (. Fabric. cod. Apocr. A. I. p. 373.)

*) Auf ähnliche Art sagt Tertullian L. IV. den Marcion a. 3. yevangeliorum, quae propria et sub apostolorum nomine eduntur vel stiam apostolicorum." S. Storr Zweck Joh. S. 255.

[merged small][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors]

&Was war denn aber wohl das Evangelium dun conseJustins des Märtyrers?

[ocr errors]

1784.

[ocr errors][ocr errors]

Schüchtern

chüchtern wage ich, weil ich mich auf der einen Seite von der Strothischen Hypothese nicht überzeugen kann, auf der andern aber bei Justin 1) die Vermischung von Lukas, Matthäus und Traditionsanekdoten 2) die wenigstens fast gänzliche Uebergehung des Markus und Johannes unläugbar finde, eine andere Vermuthung vorzutragen: ob nicht Justin statt der einzelnen Evangelien eine Art von Harmonia Evangelica gebraucht habe *).

わな

Von Justine Schüler, Latian, ist es bekannt, daß er ets was dergleichen unter dem Titel: dia]εσrapy**) zusammenges setzt ***) hat (S. Euseb. H. E. 1. IV. c. 29. Fabricii Cod.

[*) Fast eben dies vermuthete, ohne daß ich es wußte, der Recensent des Eichhörn. Repertoriums I: Th, in der Biblioth. philolog. Volborth Vol. I. p. 49.1AGRA

ཏི།

1, **„Tatianus Justini martiris ac Philos. discipulus ex IV Evang unum digessit, quod Diatessaron nuncripavit. Hunc librum S. Ephraem commentariis illustravit, ejus initium: In principio erat verbum." Dionys. Barsalibaeus († 1207.) sic in expositione Evang. f. Asseman. Bibl. or. T. II. p. 159. 160.

***) Stroth sagt S.36. a. a. D. in Tatians dx), sei auch das Evang. der Hebr. gebraucht gewesen. Auch dies wäre für mich anwendbar. Aber tch finde den Beweis dazu nicht. Hur dies sagt Epiphan., daß einige es na eßpares genannt haben. Fabricius (Cod. Apocr. p. 379. Note e.) widerspricht sogar der Vermuthung geradehin.

Apocryph. N. Ti. T. I. p. 337. seqq. Walch Ketergesch. I. Th. S. 429.) Es war ein Aufsatz, der in der Folge so beliebt wurde, daß Theodoret (f. L. I. haeretic. fab. c. 20.) schreibt: supov de καγώ πλειές η διακοσίας τοιαύτας βίβλες εν ταις παρ ημιν εκ κλησιαις τε ιμημένας. Ephrant ber Gyrer binterlie eine erfläs rung über eben denselben Aufsatz f. Assemani Bibl. Or. T. III. p. I. p. 13. cf. 348. [Auch Semmler in einer Note zu Rich. Simon Krit. d. N. L. teutsch. 1776. S. 705. sagt: „Justins Evangelienbuch war wohl nicht viel anders, als Tatians Monotess feron, nach einigen Zusäßen zu urtheilen."]

Die Seltenheit der Handschriften und der Gedanke, auf diese Art To TANGεSarov in der Kürze beisammen zu haben (wie die Palästinenser vielleicht auch bei ihrem Evang. na9. Eßp. dachten) konnte wohl vor Tatian und Justin eine solche Compilation veran laßt haben. Nachrichten davon fehlen uns freilich *) .. Aber wie äußerst arm ist überhaupt die Geschichte des neutestamentlis chen Tertes an Zeugnissen und Spuren aus dem ersten Jahrhuns derte?

Nehme ich diese sehr möglich scheinende Hypothese an, so ers klärt sie, wie mich dünkt, alle bei Justins Allegationen vorkommende Phänomene: die Vermischung des Matth. und Lukas, so daß also Petrinische nnd Paulinische Christen daran Theil nehmen konnten. Und zwar auch des erstern nach dem griechischen Tert!— die hie und da vorkommende Einschiebfel von angeblichen Reden und Thaten Jesu oder sonstigen Begebenheiten, welche der Verf. einer solchen Evang. Geschichte in' sie als sein eigenes Werk leicht an parallelen Orten einrücken konnte die Anführung in der eins fachen Zahl svayyɛλov, auch der ungewöhnliche, aber griechischer Flingenbe Sitel Απομνημονευματα των αποςόλων, δεn man einer folchen Geschichte, in sofern sie sich ja auf die von Aposteln und apostolischen Männern verfaßte Evangelien gründete, nicht abspre

*) Ambrosius Comm. in Lucam. prooem. schreibt spåterhin: plerique etiam ex quatuor Evangelii libris in unum ea, quae venenatis putaverunt assertionibus convenientia, referserunt. So ward auch Latian späterhin verkezert. S. Theodoret, a. a. D.

chen konnte - auch dies, daß Justin dennoch nie einen Evange listen nennt kurz: alle Eigenheiten, die Stroth an den Allegationen Justins bemerkte und auch diejenigen, die sie nach meis ner Meinung von dem Evang. der Hebräer unterscheiden, reimen sich mit dieser Hypothese leichter und werden durch sie begreiflich.

Daß ein Kirchenvater der früheren Jahrhunderte einer solchen Harmonia evang., wenn ich es so nennen darf, ohne Anstand habe bedienen können, ist nach der sonstigen unkritischen Behandlung dieser Dinge in jenen Zeiten gar nicht unglaublich. Sie suchten die Wahrheit im Ganzen so zu reden en gros nicht im Einzelnen, weil sie die ganze Christenlehre nicht scientis fisch, sondern asketisch ansahen.

Hätte ich eine weitere Spur von solchen Compilationen der Evang. Geschichte vor Justin entdecken können, so bekäme freilich meine Hypothese noch einen größeren Grad der Wahrscheinlichkeit. Doch kann man zu einem ziemlichen Grad der Wahrscheinlichkeit bei einer Hypothese fürs erste nicht mehr fordern, äls daß sie alle bei der zu erklärenden Sache vorkommenden Phäs nomene hinlänglich erkläre,

2

Vielleicht denken andere, daß meine Muthmaßung nicht einz mal nöthig sei und beruhigen sich mit der alten Erklärung: Justin citire die Evangelien meist aus dem Gedächtnis, nach einer unkritischen Nachlässigkeit. Gegen diese Erklärung hat Stroth sehr wahrscheinliche Einwendungen gemacht.

Andere vielleicht mögen anch hier die Hypothese von Entstehung der Evangelien überhaupt aus zerstreuten frühen Auffäßen (f. vorzüglich Koppe's Programm: Marcus non Epitomator Matthaei 1782. vergl. die Recension in den Annal. Helmst. 1783.) anwendbar finden. Ich bin zu furchtsam, um eine Hypothese, deren völlige Ausbildung für ihren ersten Zweck noch zu wünschen ist, ohne weitere Untersuchung schon für einen Nebenzweck zu gebrauchen.

IV *).

Nachweisung

der

Entstehung des Markus - Evangeliums aus den beiden des Matthåus und Lukas, und zwar aus dem griechischen Urtert derselben..

Das erstemal gegeben in dem theolog. Journal 1795.)

Schon 1794 lieferte der erste Theil der: Commentationes

theologicae editae a Joh. Casp. Velthusen, eccles. sacrisque Ducat. Brem. et Verdens. praefecto, Christi. Theoph. Kuinoel, Prof. Lips. et Ge. Alex. Ruperti, Gymn. Stadensis Rect. (516. und X, S. gr. 8. 1794. Lips.) unter 17. der Er haltung meist sehr würdigen, zuvor zerstreuten Abhandlungen, un

[ocr errors]

*) Schon aus der unter Nro. 1. des ereget. Conservatoriums gegebenen Beurtheilung, daß unsere drei ersten kanonischen Evangelien nicht wie ein verdienstvoller Veteran der biblischen Kritik und Eregese zu zeigen versucht hatte aus einem Urevangelium abzuleiten seyen, ist zu ersehen, daß die Lösung des Räthsels von einer Theilung der fragenden Aufgabe anfangen muß. Nicht über alle drei Evangelien zugleich ist zunächst zu fragen. Das erste Licht vielmehr entsteht, wenn man abgesondert zuvörderst untersucht: Wie verhält sich das Markus-Evangelium zu den beiden andern? Ist es aus diesen, und zwar aus dem Griechischen Terte derselben, entstanden? Ist erst dieses klar, so wird dann die Frage, wie die Evangelien von Matthäus und Lukas entstanden seyen und sich gegen einander verhalten? weit einfacher und beantwortlicher. ̧ ́

P.

« IndietroContinua »