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IX.

Ueber die zwei kleinen,

dem Buch von den Suffeten

angefügten althebräischen Erzählungen.

3wei

wei Anekdoten sind dem Buch der Suffeten angez hängt. Es ist schwer zu sagen, wann und warum? Mit dem Plane des Buchs könnten sie nur in so fern zusammenhängen, als sie Beispiele enthalten, wie so lange bei Suffeten mit der bloßen Regierung einzelner Stämme, ohne gemeinschaftliches Oberhaupt und gesetzliches Zusammenhalten, in allgemeiner Verwirrung jeder that, was er konnte, und litt, was er mußte.

I.

Die erste Ueberlieferung K. XVII. XVIII. ist eine danis tische Familiengeschichte.

Eine Parthie Daniten sucht sich, da ihr Stamm kein hinreichendes Loos angewiesen erhalten hatte 18, 1. einen festen' Wohnsitz. Sie erfahren durch Kundschafter von einer Stadt, Laisch, an der nördlichen Gränze von Palästina, daß die dortigen Thalbewohner, unbekümmert um andere Gegenden und vom Schuß der Sidonier weit genug entfernt 18, 7. 28. nahe bei den Rechobitischen Syrern — wohl überrumpelt werden könnten. Sie marschieren von Zarea und Eschthaol über _KiriathJearim in Juda's Stammland und passieren das Gebitg Ephraim.

-

Hier treffen sie in einem ungenanten Maierhof 18, 22. im Hause eines Micha ein übersilbertes Holzbild 17, 4. 5. an, bei welchem ein Levite, Jonathan — leider! ein Abkömmling von Mose selbst, ein Gerschonite 18, 30.- als Priester gedungen 17, 10. und angestellt war. Das Bild hatte einen nicht sehr edlen Ursprung. Micha hatte seiner Mutter eintausend einhundert Silberstückchen genommen. Sie gelobt das entwendete Geld dem Jehova. Endlich bekennt ihr Sohn, daß er es habe, giebt es der Mutter zu, rück und diese erfüllt ihr Gelübde dadurch, daß sie sich für zwei= hundert Silberstückchen eine übersilberte Holzfigur machen läßt.

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1

bedeutet das Bild. (Was aber war wohl abgebildet ?) 2 von 1 bedeutet, daß es übergossen war mit Silber. Nun richtete Micha seinem Gott eine besondere Wohnung zu (Ovix n'a) ließ priesterlichen Ornat (1998*) und Theraphim machen, weihte zuerst durch Gebräuche, wo die Hände geölt und dann ein Opfer aufgelegt wurde seiner Söhne einen, und da er bei guter Gelegenheit einen wirklichen Leviten in Dienst nehmen kann, nimmt er diesen sich zum Priester, meinte auch dadurch die Gottheit Jehova's sich besonders verbindlich gemacht zu haben 17, 13. bis ihm die Parthie Daniten — sechshundert Bewaffnete Priesterornat, und Wahrsagermäntelchen und übergoffenes Bild und den Priester selbst mit einemmal entführen und ihm das leere Nachsehen lassen, 18, 17. 20.

Sie ziehen mit der Kostbarkeit 18, 21. unter ihrer Bagage von Kindern und Vieh davon, erobern Laisch mit Feuer Vs. 27. richten es dann für sich ein, besetzen die Gegend, und geben dem neuen Wohnsitz den Namen ihres Stammraters, Dan. Das Bild und der Priester setzen sich hier auch fest und die Familie dieses mosaischen Nachkömmlings soll hier, bis diese Gegend von den Daniten wieder verlassen werden mußte, als priesterlich fortgedauert haben. Dies wird sogleich näher bestimmt so lang die Gotteswohnung zu Schilo war“ Vs. 31.

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Noch vor David

*) S. oben Nr. VIII. S. 194 bei Gideons Geschichte.

also muß Laisch - Dan wieder den Daniten entriffen wors den seyn.

3u XVII, 5. 20. Theraphim sind auch Zach 10, 2. ets was zum Wahrsagen, und der babylon. König N D'D¬na Ezech. 21, 26. Es wird aber auch im guten Sinn als etwas für Israeliten unentbehrliches genannt Hof. 3, 4. Laban, der Syrer, hatte auch Theraphim, die ihm Ra= chel stahl, vielleicht aus Aberglauben vielleicht weil fie glaubte, Laban werde ohne seine Theraphim gefragt zu haben, nicht Jacob nachjagen. Kurz, sie können unter oder in den Frauensiß am Cameelsattel versteckt werden Gen. 31, 19. 34. Laban nennt es Vs. 30. seine De wie Micha Richt. 18, 24.

Da mit dem 158 combinirt werden, da auch den Israeliten D zugeschrieben sind Hos. 3, 4. so kann man an etwas den Urim Vetümmim des althebräischen Hohenpriesters ähnliches denken. Diese Op 08 nämlich waren die „rein-leuchtende" das ist die zwölf Edelsteine mit den darauf eingegrabenen Namen der zwölf Stämme, das ist, das patriotische Erinnerungszeiz chen an das Nationalwohl, welches der höchste Orakelge= ber, wenn er Entscheidungen über Kriege, Gesetze 2c. ge= ben sollte, immer an sich haben und anblicken mußte. Wäre es gewiß, daß ;2 percontans, inquirens bedeutet, wie Castell. p. 3951. will, so wäre dies die natürlichste Ableitung. Aber der Beweis für diese Bedeutung

reicht nicht zu. —

LXX. δηλα unb αποφθεγγόμενοι. Chald.

Vermuthlich blos Vermuthungen aus dem Zusammenhang!
Í im Wohlstand sich befinden, übermüthig
werden. Sollte daher das orakelgebende cyμELOV
den Namen haben? Glückszeichen?
-Lares und pe-
nates sind es nicht. Dies wäre mɔ hop in unferer:

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Geschichte. Es gehört sehr wahrscheinlich zum Ephod, kann

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angezogen, umgehängt werden 2. is Castell. p. 3622. ist etwas Funkelndes resplendens nitore vestis pallium quod annulo ferreo firmatur et supra dorsum projicitur vom Palpitieren, Flattern benannt. Also,,penduli quid, nictans et se motitans." Dies waren auch Aarons Urim Vetummim.

D' Theraphim hatte Rachel Gen. 21, 19. 34. ihrem Vater, der sehr viel darauf setzt, bei der Flucht aus dem väterlichen Hause mit weggenommen. Sie konnten in den Tragfessel eines Kameels, 79, versteckt werden. Theraphim hat abermals eine Frau, die Michal, 1. Sam. 19, 13. 16. und wie es scheint, als etwas einer Menschenfigur ähnliches. Oder sollte Michal, nicht um die Figur des Entflohenen zu ers sehen, die Theraphim in's Bett gelegt haben? Legte man etwa zu Kranken etwas segenbringendes, um Genesung zu beschleunigen? Deuter dort der Plural nicht auf Vielheit? Sollte der einzige David dadurch vorgestellt werden? Muß man den Plural etwa, wie in □g, als intensiven Plural sich erklären?

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1. Sam. 15, 23. werden vom strengen Samuel Thera phim zum Abgöttischen gerechnet. ‚Unfolgsamkeit gegen Gott ist wie die Sünde der Wahrsagerei und Voreiligkeit, wie Abgötterei (Num. 23, 21. wie in Beth Aven Hof. 4, 15. statt Beth El) und (Hausgötterdienst? oder Orakelsteine?) Theraphim."

Nach Ezech. 21, 26. stund der König von Babel an der Wegscheide, um die wahrsagerische Unterscheidungskunst zu benutzen (Vergl. divisit. Prov. 16, 10. Deut. 18, 10.) Er looste mit den Pfeilen, fragte bei den Theraphim, blickte in die Leber." Folglich wer= den Theraphim als orakelgebend behandelt. In gleichem Sinn haben nach Zach. 10, 2. die Theraphim gespro chen zum Unglück, die Weissager Trug gesehen.

Ephod und Theraphim macht Micha dennoch als Jehova's Verehrer, da er eine Hauskapelle hat. B. Richt. 17, 5. Beides nehmen ihm die Daniten 18, 14. 17. 20. Und daraus entstund die Grundlage des bildlichen JehovaCultus zu Dan; welcher, obgleich unter Bildern, auf den Jehova gieng. Josias 1. B. Kön. 23, 24...

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Hof. 4, 12. ist Ephod und Theraphim zugleich genannt.

› Alles zusammengenommen, scheint doch nicht der Hausgott, Familiengott, der etwa als menschen ähn= liches Brustbild*) gestaltet war, der, wie lares et penates, als unentbehrlich galt und um Glück und Uns glück, selbst von Königen, gefragt wurde, in allen Stellen angedeutet zu seyn. „Lar erat ex Lemuribus, qui posterorum suorum curam sortiti, placato et quieto numine domum possidebat" Apulej, de Genio Socr. Man nimmt für diese Bedeutung das syrische percontans als Etymon. Weil aber in den andern Dialekten nichts mit dieser Bedeutung ähnliches sich findet, so scheint sie erst aus dem, was man von der Theraphim glaubte, durch bloßes Muthmaßen entstanden zu seyn. Auch ist Theraphim eine active Form, nicht wie es unter Voraussetzung jener Bedeutung seyn müßte, passiv die befragten, die zu befragenden.

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Wohlleben, nebst dem oft daraus entstehenden Ueberkönnte also etwas Glückbringendes seyn.

muth.

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*) Nach Lessing, Sammlung seiner Schriften Th. 10. S. 298 waren schon die Ahnenbilder, imagines gentilitiae, der Römer „,éxpressi cera vultus" wie Plin. H. N. 35, 2. sich ausdrückt. Vergl. Lef Hugs Collectaneen. 15. Th. S. 53.

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