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380 Protestantische Secten in Nordamerika.

Sancti Spiritus benedicat vos Pater et Filius. Amen«, entlaffen wird.

3. Die Gallicanische Liturgie, von der nur unbedeutende Fragmente auf uns gekommen sind, scheint, sofern man aus ihnen auf das Uebrige schließen darf, viel Aehnlichkeit mit der Mozarabischen gehabt zu haben. Schon zu Karl's des Großen Zeiten jedoch mußte fie der römischen weichen, so daß diese, mit Ausnahme der wenigen Kirchen, in denen noch die Ambrosianische und Mozarabische Liturgie gebraucht werden, im ganzen Bereich der abendländisch-katholischen Kirche die allein geltende ist.

III. Was die protestantische Kirche und ihre gottesdienstlichen Formen betrifft, so find diese im Wesentlichen bereits in dem vorhergehenden Abschnitt dargestellt worden. Es bleibt daher, um von den mannigfachen Formen des christlichen Gottesdienstes in gegenwärtiger Zeit ein Totalbild zu haben, nur noch übrig, einen Blick auf das bunte Gewirr der zahlreichen Secten in Nordamerika und deren kirchliche Verhältnisse zu werfen.

Hier sind es zuvörderst die beiden Secten der Baptisten (nach der Angabe des Nordamerikanischen Christian Almanac für 1842 gegen 4,300,000 Mitglieder in 7130 Gemeinen mit 4900 Geistlichen) und die Methodisten (3,000,000 Mitglieder in 3500 Gemeinen mit 8800 Geistlichen), welche als die zahlreichsten und bedeutendsten unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Sie sind es, welche sich um die Förderung des Missionswesens und der Bibelverbreitung, um die Ab= schaffung des Sclavenhandels, die Stiftung von Enthaltsamkeitsvereinen c. die anerkennenswerthesten Verdienste erworben haben, weil sie sich für solche Zwecke leichter zu gemeinschaftlichem Wirken vereinigen konnten. Im Uebrigen aber find weder die Baptisten, noch die Methodisten in ihren religiösen Ansichten unter sich so übereinstimmend, daß nicht jene, wie diese, sich wiederum in eine Menge kleinerer Secten zerspalteten. So haben sich schon seit 1691 die Particular- und die General-Baptisten getrennt, indem jene, die Calvinische Prädestinationslehre in aller Strenge festhaltend, den göttlichen Rathschluß der Erlösung nur auf einen kleineren Theil der Menschheit beschränkt, diese dagegen ihn auf Alle ausgedehnt wissen wollten, und auf gleiche Weise stehen seit 1740 bei den Methodisten die particularistisch-gesinnten Whitefieldianer den universalistischen Wesleyanern gegen= über. Dergleichen Differenzen würden nun anderwärts vielleicht nur ein Gegenstand theologischer Controversen sein; bei den durch und durch praktischen Nordamerikanern dagegen gewinnt Alles sofort eine praktische Bedeutung. Unaufhörlich ziehen, namentlich bei den Methodisten, Reiseprediger (nach neueren Angaben über 3000) umber, die mit ihren im Freien gehaltenen Gottesdiensten, den sogenannten Campmeetings 1), oft ganze Ortschaften in Aufruhr bringen, und in

1) Ein Augenzeuge schildert dieselben in folgender Weise: „Nachdem wir aus dem Walde heraus waren, kamen wir zu einem offenen Play. Die Bäume waren niedergehauen, und der Play von drei Seiten mit Baracken umgeben, in denen die von fern her Gekommenen für ein paar Nächte ein Unterkommen finden konnten.

Reiseprediger in Nordamerika.

Angstbank.

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der Meinung, daß die Bekehrung des Menschen oder seine geistige Wiedergeburt das Werk einer, durch den heiligen Geift bewirkten, augenblicklichen Umwandlung des Gemüthes sei, mitunter die abenteuer= lichsten und bedenklichsten Mittel in Anwendung bringen, um den,,Durchbruch der göttlichen Gnade“ zu bewirken und die Stunde der Geburt des neuen Kindes Gottes aus dem alten sündigen Menschen heraus zu beschleunigen. Daher die bei den Methodisten eingeführten,,Angstbänke," auf denen die Zerknirschten heulend und wehklagend sich abmühen, bis es bei ihnen zum Durchbruch der Gnade kommt. Daher die Stunden langen, Schrecken und Entsezen erregenden Gebete, die erst dann für wahrhaft wirksam gelten, wenn die ganze Versammlung

An dem oberen Ende war eine Hütte, in der vier bis fünf Prediger saßen, ungefähr wie eine Marktbude eingerichtet, ebenso offen, jedoch etwas erhöht, um von da aus zu predigen. Vor der Hütte war ein kleiner viereckiger Plaß eingezäunt, der die inside heißt und für die eigentlichen Mitglieder der Kirche bestimmt ist. Rings um dies Quadrat waren Bänke, für die übrigen Zuhörer bestimmt, die sich in großen Schaaren einzufinden pflegen. Dieser äußere Raum heißt die outside. Mit einem Horn wird das Zeichen gegeben. Die Zuhörer versammeln sich, so daß inside und outside bald voll sind. Es wird ein Lied gesungen, dann knieend gebetet. Hierauf hält der erste Prediger eine ergreifende Predigt, worauf wiederum gesungen, gebetet und gepredigt wird, und so fort bis Mitternacht. Dann zerstreut sich Alles. Die Einen kochen ihr mitgebrachtes Fleisch, oder backen ihr Brot im Busche. Andere ge= hen in die benachbarten Häuser, um dort eine Mahlzeit einzunehmen. Dann ertönt wiederum das Horn und wiederum füllen sich die Räume, wo abermals gesungen, gebetet und gepredigt wird bis zum Abend. Aber das Gebet wird immer eifriger, der meist weltlich klingende Gesang immer heftiger, und die Predigt immer ergreifender. Immer dringender werden die Unbekehrten aufgefordert, sich zu bekehren und der Kirche anzuschließen. Bei einbrechender Dunkelheit werden Lichter angezündet. Auf vier großen Gerüsten brennen helllodernde Feuer, und ebenso werden auf dem Boden überall kleine Feuer angezündet, um sich zu wärmen. Gegen zehn oder elf Uhr wer= den die Ermahnungen und Aufforderungen zur Befehrung immer dringender und die Gebete immer eifriger, lauter und stürmischer. Die inside fängt an immer unruhiger zu werden. In heftiger Aufregung stimmen die Einen laute Gesänge an; Andere beten mit lauter Stimme; noch Andere jauchzen laut auf; wieder Andere heulen und wehklagen, Alles durcheinander. Nun mischen sich die Prediger unter das Volk; sie bitten, drängen und beschwören die Einzelnen, sich zu befehren und in die inside zu kommen. Und jenrehr sie es thun, desto unruhiger und ungestümer wird das Treiben des Volfes. Biele stürzen mit lautem Schreien in die inside hinein. Sie werden als Brüder und Schwestern, die aus dem Abgrund der Hölle glücklich errettet sind, umarmt, und wildes Jubelgeschrei, laute Preisgefänge und Gebete verkünden hier die Freude über die Wunder der göttlichen Gnade. Andere liegen in Zuckungen und stoßen, während die Augen fest geschlossen sind, wunderliche, oft Grauen erregende Töne aus. Ein ganzer Haufe von Mädchen, Frauen und Männern liegt hingestreckt auf dem Boden. Sie stöhnen, ächzen oder heulen laut, während wieder Andere ganz still und wie todt daliegen. Hier preist man laut aufjauchzend die selige Wonne der Erlösten, dort ringen diejenigen, bei denen die Gnade noch nicht zum Durchbruch gekommen ist, noch mit den Mächten der Finsterniß, ängstlich stöhnend und in schrecklichen Convulsionen sich hin und her werfend. Die Prediger und ihre Gehülfen treten an die Unglücklichen heran, sprechen ihnen Trost zu und beten mit ihnen und für sie. Und siehe! bald erhebt sich hier eine von den Jammergestalten, und dort wieder eine, und im wilden Taumel springen sie auf vom Boden, immer höher und singen vereint mit den Anderen laut und immer lauter Hallelujah. So dauert der sinnverwirrende Lärm fort bis zwei oder drei Uhr Morgens, wo Alles vorbei ist, die Prediger fortgehen und der Haufe sich zerstreut.”

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Die Sabbatharier.

Die Dunkers.

in Krämpfen liegend stöhnt und heult. Daher endlich das fortwährende Auftauchen neuer Secten, die oft ebenso schnell wieder verschwinden, als sie entstanden sind. Denn ist es einem Reiseprediger gelungen, an irgend einem Orte durch seine fanatischen Vorträge eine allgemeine Erweckung hervorzurufen und sich einen Anhang zu verschaffen, so lassen diese seine blinden Verehrer sich durch nichts abhalten, ihrem geistlichen Vater in allen Stücken unbedingt zu folgen. Der Prediger, welcher bis dahin das Seelsorgeramt bei ihnen verwaltet hatte, mag noch so treu in seinem Berufe gewesen sein und sich noch so viele Verdienste um seine Gemeine erworben haben, alles das hilft ihm nichts; er wird abgedankt, oft in den schnödesten Ausdrücken und aus den albernsten Gründen verabschiedet, um dem fremden Eindringling Plaz zu machen. Denn der Geistliche ist dort eben nur der bezahlte Diener der Gemeine, die ihn nach Belieben entlassen kann, wenn er das Amt nicht mehr nach ihrem Wunsche verwaltet, und sie einen Anderen findet, der ihr mehr zusagt.

So reichte es bei den Baptisten hin, daß ein gewisser Franz Bampfield (starb 1684) mit der Behauptung auftrat, der jüdische Sabbath sei im N. T. nirgends für abgeschafft erklärt, weshalb er auch von den Christen als der dem Gottesdienst gewidmete Lag gefeiert werden müsse, um die Bildung einer neuen Secte zu bewirken, deren Glieder sich Sabbatharier nannten.

Große Aehnlichkeit mit diesen Baptistischen Sabbathariern haben die Dunkers, eine von Konrad Peysel, einem Deutschen, um das 3. 1708 gestiftete Secte zu Ephrata in Pennsylvanien, die gegenwärtig in Amerika gegen 50 Kirchen und 30,000 Mitglieder hat. Auch bei ihnen darf, wie bei den Baptisten, die Taufe nur an bereits herangewachsenen Knaben und Mädchen vollzogen werden, wobei das vollständige Untertauchen in das Wasser eines Flusses für wesentlich nothwendig gilt, und ebenso haben sie mit den Sabbathariern das gemein, daß sie statt des Sonntags den Sonnabend feiern. Man sollte nun meinen, daß beide Secten schon längst sich hätten vereinigen können. Wer aber von den Dunkers Solches erwarten wollte, der müßte fie schlecht kennen und gar nicht wissen, welch einen Werth sie auf ihr klösterliches Leben legen. Allen Dunkers nämlich ist die strengste Enthaltsamkeit zur Pflicht gemacht. Beide Geschlechter leben getrennt von einander, und ist die Ehe unter ihnen auch nicht geradezu verboten, so gelten doch die Verheiratheten nicht für vollkommene Mitglieder, und dürfen sich auch nur in der Umgegend, nicht in Ephrata selbst aufhalten, wo die eigentlichen Glieder in klosterähnlichen Gebäuden wohnen, die in einzelne kleine Zellen abgetheilt sind, welche nur für eine Person hinreichen. Nie dürfen sie, die Liebesmahle ausgenommen, bei denen der Genuß von Hammelfleisch gestattet ist, Fleisch genießen; der Gebrauch von Betten ist nur Kranken, nicht den Gesunden erlaubt, und was die Kleidung betrifft, so besteht sie bei Allen in einem langen Rock, im Winter von weißgrauem starken Tuch, im Sommer von weißgrauer Leinwand, der mit einem Riemen festgegürtet wird, und in einer Kapuze zur Bedeckung des Kopfes. Schon diese klöfterliche Praxis würde hinreichen, die Dunkers bei den proteftantischen

Schlangen-Baptisten.

Christianer. Mormoniten. 383

Baptisten in den Verdacht einer bedenklichen Hinneigung zum Papismus zu bringen; noch weniger aber würden diese sich jemals mit der Anficht der Dunkers befreunden können, daß der Mensch auch überflüssige gute Werke thun könne, die Anderen zu Gute kämen.

Nicht minder befremdend, als die religiösen Ansichten der Dunkers, find die der Saamen- oder Schlangen-Baptisten (SeedBaptists oder Snake-Baptists), die sonst in Betreff der Taufe und Gnadenwahl ganz mit den Particular-Baptisten übereinstimmen. Aber auch hier reichte es hin, daß Einer mit der Meinung hervortrat, die Nichterwählten seien gar nicht die natürlichen Nachkommen Adams, sondern Kinder des Teufels oder der Schlange und der Eva, so daß sie jedenfalls verloren gehen müßten, um sofort diejenigen, welche ihm beistimmten, zu einer besonderen Secte zu vereinigen.

Wieder andere Baptisten fanden darin einen Anstoß, „Baptisten" zu heißen, weil dies so gedeutet werden könnte, als sei die Taufe ihnen die alleinige Hauptsache, und in der Vorausseßung, daß von den vier Parteien zu Korinth, deren eine, wie der Apostel Paulus 1. Kor. 1, 12. tadelnd bemerkt, sich nach ihm, die andere nach Apollo und die dritte nach Petrus nannte, nur die vierte Recht habe, die sich nach Christus genannt wissen wollte, meinten auch sie am besten zu thun, wenn sie sich,,Christianer" (Christians) nannten, und wiederum ward diese eine Entdeckung die Veranlassung zur Stiftung einer neuen Baptistensecte, die gegenwärtig gegen 300,000 Mitglieder in 1000 Gemeinen mit 800 Geistlichen zählt.

Auch die Mormoniten, eine Secte, die sich besonders in Jllinois ausbreitete, und im Jahre 1842 über 100,000 Mitglieder zählte, gehören wenigstens insofern zu den Baptisten, als auch sie das vollständige Untertauchen bei der Taufe für wesentlich nothwendig halten. Ihren Namen haben sie von dem Buch Mormon," angeblich einer Sammlung von Offenbarungen Gottes in einer fremden, unverständlichen Sprache, aus welcher Joseph Smith, der Stifter und Apostel der Secte, sie ins Englische überseßte unter dem Titel: »>The Book of Mormon, translated by Jos. Smith.« Der Ueberseßer hatte nämlich von Jugend auf angefangen, über die Unzahl von Secten nachzudenken, in welche die christliche Kirche zerspalten ist, und als er eines Tages in einem Hain inbrünstig zu Gott betete, ihm die wahre Kirche Chrifti zu offenbaren, gewahrte er plöglich ein blendendes Licht, gleich einer himmlischen Glorie, aus welcher zwei Engel hervortraten und ihm verkündigten, daß von allen bisher bestehenden Secten feine einzige die wahre sei, ihm selbst aber zur bestimmten Zeit das wahre Evangelium offenbart werden solle. In einer zweiten Vision, die Joseph Smith im Septemb. 1823 hatte, wurde er von einem Engel belehrt, daß die Amerikanischen Indianer Nachkommen der zehn Stämme Israels seien, die einst große Propheten unter sich gehabt, welche die empfangenen göttlichen Offenbarungen aufgezeichnet, ihre Schriften aber an einem sicheren Ort verborgen hätten, bis die Zeit kommen würde, fie der Welt zu übergeben, zu welchem Geschäft kein Anderer, als er, berufen sei. Bald darauf wurde ihm in einer dritten Vision kund gethan, daß diese Documente im Staate New-York unter einem großen

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Die Mormoniten.

Die Ranters.

Hügel bei dem Dorfe Manchester vergraben seien, und hier fand Smith, wie er erzählt, auch wirklich eine steinerne Kiste, angefüllt mit goldenen Tafeln, welche die angeblich in Neu-Aegyptischer Sprache und mit Neu-Aegyptischen Schriftzügen aufgezeichneten Offenbarungen enthielten, die Smith, unterstügt durch den Beistand seines himmlischen Boten, im Jahr 1828 ins Englische übersezte. Nach dem Erscheinen dieser Uebersegung des Buches Mormon konnte es allerdings Keinem, der da se= hen wollte, verborgen bleiben, daß das Ganze nur das plumpe Machwerk eines unwissenden Betrügers sei, der ohne die geringste Kenntniß der verschiedenen Zeitalter sich die lächerlichsten Anachronismen zu Schulden kommen läßt. Gleichwohl machte dieser plumpe, aller ge= sunden Vernunft hohnsprechende Betrug die reißendsten Fortschritte ; die Apostel des Mormonismus durchstreiften die ganze Union, ja fie ge= wannen auch in England Tausende von eifrigen Anhängern, die sich durch die chiliaftischen Träumereien des Mormonismus irre führen lieBen, und selbst die eklatantesten Beweise von der groben Unwissenheit des neuen Propheten würden nicht hingereicht haben, seinen Verehrern die Augen zu öffnen, wenn er nicht dadurch, daß er dem Laster des Trunkes in hohem Grade ergeben war, Anstoß gegeben hätte. Denn daß er sich nur darum betrinke, damit seine Anhänger ihn nicht als einen Gott anbeten möchten, wollte doch Manchem nicht so ganz einleuchten. So ist denn die Zahl der Mormoniten seit der Entlarvung des Betrügers von 100,000 bis auf 12,000 zusammengeschmolzen, die sich vielleicht auch nach und nach eines Besseren werden belehren lassen, wenn nicht inzwischen wieder ein neuer Prophet auftritt, der die alte Wahrheit, daß kein Betrug so plump und keine Irrlehre so abgeschmackt ift, die nicht, falls die unverschämte Zuversichtlichkeit eines Charlatans Hinzukommt, gläubige Anhänger fände, aufs neue bestätigt.

Auch bei den Methodisten, obwohl sie sich in der Lehre wie im Gottesdienst meist an die englische Staatskirche anschließen, hat es von Anfang an bis auf diese Stunde nicht an einer Menge kleinerer Secten gefehlt, die sich durch allerlei abenteuerliche Eigenthümlichkeiten charak= terisiren.

Hierher gehören zuvörderst die Ranters (Lärmer), welchen Namen sie von dem bei ihren Andachtsübungen gewöhnlichen Lärmen und Toben erhalten haben, während sie selbst sich lieber die primitiven Methodisten" (Primitive Methodists) nennen, weil sie allein die ursprüngliche Einfalt und Frömmigkeit bewahrt zu haben behaupten, während die übrigen Wesleyaner davon abgefallen seien. Diese legte= ren haben nämlich schon seit längerer Zeit den Frauen das Predigen, das ihnen anfangs gestattet war, verboten, und überhaupt auf größere Ordnung in den kirchlichen Versammlungen gedrungen. Und das eben scheint den Ranters so verwerflich. Denn da der heilige Geist sich ihrer Meinung nach offenbart, wo und wie er will, so darf keine menschliche Sagung es hindern wollen, daß er sich auch durch den Mund einer Frau kundgiebt. Nicht minder mißfällig ist es den Ranters, daß nur bestimmte Zeiten und Orte zum Gottesdienst festgeseßt sein, und daß derselbe in einer festgestellten Ordnung stattfinden solle. Daher predigen bei ihnen die Prediger zu jeder beliebigen Tageszeit, so oft

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