Immagini della pagina
PDF
ePub

Gesangbuchsverbefferer. - Gellert'scher Dichterkreis. 475

edaran gedacht, daß die Nachkommen astronomische, zoologische und bo= tanische Lieder, und für jede einzelne Tugend und Pflicht eine besondere versificirte Abhandlung nöthig haben würden? Und wie vieler ,,Verbesserungen" bedurften nicht erst die älteren Lieder, wenn sie der Aufnahme in die neuen verbesserten Gesangbücher" wieder würdig werden sollten? Allen diesen mühevollen Arbeiten aber unterzog man sich I mit dem größten Eifer, und nachdem nur erst der Oberconsistorialrath Diterich in Berlin mit seiner im Jahre 1765 herausgegebenen Samlung von Liedern für den öffentlichen Gottesdienst" das Muster eines ,,verbesserten" Landesgesangbuches gegeben hatte, so beeilte man sich allerwärts, den Gemeinen statt des,,alten ungenießbaren Gesangbuches" ein neues verbessertes zu geben, eine Gabe, die freilich nicht überall mit derselben Bereitwilligkeit angenommen, als dargeboten wurde. Denn ließen sich auch die sogenannten Gebildeten von der Nothwendigkeit eines neuen Gesangbuches leicht überzeugen, so wurde es doch dem gottesfürchtigeren Theile des Volkes um so schwerer, sich von dem liebgewordenen alten zu trennen, je mehr man sich in das= selbe hineingelebt hatte, und je mehr man bei dem Tausche verlor, wie dies selbst die flüchtigste Vergleichung der Gesangbücher aus dieser Zeit mit den älteren alsbald lehrte. Denn die werthvollsten Lieder der älteren Dichter waren entweder dergestalt verändert, daß sie sich kaum wieder erkennen ließen, oder, wenn die,,Verbefferer" ihnen auf keine Weise beikommen konnten, ganz weggelassen worden, und die Lieder der neueren Dichter waren meist matte Reimereien, welche mit all ihrem Phrasenprunk über ihre Gedankenarmuth nicht lange täuschen konnten. Koch hat in seinem obengenannten Werke auch die Dichter aus dieser Zeit, so weit fie geistliche Lieder" gedichtet haben, mit großem Fleiß zusammengestellt. So nennt er aus dem Gellert'schen Dichterkreis: Den Freiherrn v. Cronegk (ft. 1758), seinen Freund Joh. Peter Ulz (ft. 1796), Dr. Joh. Zach. Junkheim (ft. 1790), den Schauspieldichter Joh. Christ. Krüger (ft. 1750), der zur Unterweisung einer Schauspielerin im Christenthum 11 geistliche Lieder dichtete, seinen Freund, den Hamburger Theaterdirector Joh. Fried. Löwen (ft. 1771), den bereits erwähnten Oberconsistorialrath Joh. Sam. Diterich (ft. 1797), ferner seinen Mitarbeiter bei Herausgabe des Berliner Gesangbuches, M. David Bruhn (ft. 1782), den als Kanzelredner berühmten Dr. Joh. Joachim Spalding (ft. 1804), 3oh. Sam. Paske (st. 1786), den als Volks- und Jugendschriftsteller bekannten Jak. Friedr. Feddersen (ft. 1788), den Schulliederdichter Joh. Heinr. Röding (ft. 1800), den berühmten Fabeldichter Gottlieb Konr. Pfeffel (ft. 1809) und meh= rere andere, denen wir zwar manches tiefgefühlte, innige Lied verdanken, aber nur wenige, die in einem zum kirchlichen Gebrauch bestimmten Gesangbuch eine Stelle verdienten. Unter den eigentlichen Kirchenlieddichtern dagegen dürften nur etwa folgende mit Auszeichnung zu nennen sein: Balthasar Münter (ft. 1798 als Dr. der Theologie zu Kopenhagen), Verfasser des trefflichen Liedes: Allen, welche nicht vergeben, wirst du Richter nicht verzeihn;" Christoph Friedr. Neander (ft. 1802 als Propst zu Grenzhof in Kurland), der als

476

Gellert'scher Dichterkreis. - Novalis.

Dichter für Kurland eben das war, was Gellert für Deutschland, und als Seelsorger seiner Gemeine auch nach seinem Tode so theuer und unvergeßlich blieb, daß die lettischen Bauern noch viele Jahre nachher, wenn sie aus der Kirche kamen, gerührt an seinem Grabe niederknieten, um heilig zu geloben, so zu leben, daß ihr Seelsorger sich droben vor Gott ihres Wandels hienieden freuen könne. — Theod. Gottlieb v. Hippel (st. 1796 als Präsident der Stadt Königsberg), Verfasser von 32 geistlichen Liedern, in denen vielfach der fromme Glaubenston aus früheren Zeiten wiederklingt; man vergl. z. B. das Lied: Dir hab ich mich ergeben, mein Gott, im ganzen Leben." — Mit Auszeichnung ist ferner Sam. Gottl. Bürde (ft. 1831 als Kammerdirector in Breslau) zu nennen, Verfasser von 33 Liedern, die den Gellert'schen fast gleichkommen, allerdings aber auch der Mehrzahl nach weniger für den kirchlichen, als für den häuslichen Gebrauch geeignet sind; von ihm ist unter anderen das Lied: „Meines Herzens reinste Freude." Von Dr. Joh. Adolph Schlegel (ft. 1793 als Generalsuperintendent des Fürstenthums Calenberg im Hannoverschen) sagt Küttner in seinen ,,Charakteren deutscher Dichter" mit Recht:,,Er hat den unterscheidenden Ton des Kirchenliedes fast unter allen Dichtern seiner Zeit am glücklichsten getroffen; er hat Cramer's und Klopstock's feuervollen Schwung, und Gellert's didaktischen Ausdruck eher vermieden, als erreicht, und seine Gesänge besonders zur allgemeinen gottesdienstlichen Erbauung brauchbar gemacht, für den gemeinen Mann nicht zu hoch und lyrisch, für den erleuchteten Christen nicht zu matt und geistlos. Ueberall ist Empfindung, edle Faßlichkeit und feierliche Würde." Wir haben im Ganzen 87 umgearbeitete ältere, und 49 Originallieder von ihm, unter welchen hier beispielsweise das herzliche:,,Dir befehl ich meine Kinder" genannt sein mag. Ungleich fruchtbarer war der an Casp. Neumann und Schmolk fich würdig anschließende Schlesische Liederdichter Ehrenfried Liebich (ft. 1780 als Pastor in Erdmannsdorf), Verfasser von 236 geistlichen Liedern, unter denen sich das bekannte:,,Kommt Kinder anzubeten, laßt uns zum Vater treten" findet.

Nicht minder verdient Dr. Aug. Herm. Niemeyer (ft. 1828 als Kanzler der Universität Halle) unter den Liederdichtern der Gellert-Klopstock'schen Periode mit Anerkennung genannt zu werden, und was man auch gegen manche seiner, allerdings an die rationalistische Richtung seiner Zeit erinnernden Lieder einwenden mag, immer wird man Lieder, wie den Preisgesang:,,Von allen Himmeln tönt Dir Herr," das Weihnachtslied: „Ehre sei Gott in der Höhe" und das Passionslied: An deine Leiden denken wir" zu den besseren rechnen müssen."

Als Vorläufer einer neuen, mit dem Jahre 1817 beginnenden Periode in der Geschichte des deutschen Kirchenliedes ist schließlich noch der frühvollendete Novalis (Friedr. v. Hardenberg, ft. 1801 im 28. Lebensjahre) zu nennen, dessen Lieder zwar als Kirchenlieder betrachtet zu subjectiv gehalten sind, dafür aber sich durch liebliche Zartheit und Innigkeit auszeichnen, man vergl. z. B.: Wenn ich ihn nur habe" und "Was wär ich ohne dich gewesen," die den zartesten Gefängen eines Angelus Silefius an die Seite zu stellen sind, und kaum begreifen lassen, mit welchem Rechte ein Ungenannter in der Evang.

Liederdichtung der neueren Zeit.

477

K.-3. (1830 Nr. 17.) über die 15 geistlichen Lieder, die wir von Novalis überhaupt haben, das herb absprechende Urtheil fällen konnte: ,,Sie sind, streng genommen, mit Ausnahme einzelner Strophen nur im Vorhof der Heiden gedichtet, und klingen profan im Heiligthum, und matt neben den Gesängen eines Paul Gerhard und Angelus." Aller= dings passen sie weniger in die sonnenhellen Räume einer ihres Glaubens gewissen evangelischen Kirche, wie die Gerhard'schen, als vielmehr in die dunklen Hallen eines katholischen Domes, der selbst schon mit seinen emporstrebenden Pfeilern der Ausdruck einer hienieden nicht befriedigten Sehnsucht nach dem Himmel ist. Aber jener Kritiker hätte bedenken sollen, daß dergleichen Hallen nicht gerade ein Vorhof der Heiden" zu nennen sind, und daß Novalis eben jener merkwürdigen Zeit angehört, in welcher geist- und gemüthvollere Dichter- und Künstlernaturen, angeekelt von dem faden Moralgeschwäß, das in der evangelischen Kirche alle Geist erhebende Andacht hemmte, sich mit wahrer Inbrunst der Romantik des katholischen Mittelalters zuwandten, um für ihre religiösen Bedürfnisse Befriedigung zu finden.

Bald aber sollte es anders werden, und auch für das Kirchenlied eine Zeit der Erneuerung des frommen Gefühls und kirchlichen Bewußtseins" anbrechen. Die schweren Drangsale in den Jahren der Befreiungskriege, und der sichtlich durch Gottes Beistand errungene glorreiche Sieg über den stolzen Unterdrücker der deutschen Freiheit hatten wiederum den frommen deutschen Sinn geweckt, und die mit der Sieges- und Friedensfeier nahe zusammentreffende dreihundertjährige Jubelfeier der Reformation im Jahr 1817 mußte bei der allgemein religiösen Stimmung nothwendig das sehnsüchtige Verlangen nach einer Neubelebung des erloschenen Glaubens und des erstorbenen kirchlichen Lebens erzeugen. Und hier war es zunächst die romantische Dichterschule, welche, indem sie das Element der kindlichen Frömmigkeit des Mittelalters in die deutsche Poesie brachte, und auf eine Wiederbelebung des tieferen religiösen Gefühls hinwirkte, anfangs zwar nur eine subjective Lyrik hervorrief, die sich mitunter in mystische Schwärmerei verlor, aber dadurch, daß sie der nothwendige Durchgangspunkt zur objectiv - kirchlichen wurde, auch auf das Kirchenlied einen heilsamen Einfluß ausübte. Jedoch dürfen wir uns nicht verhehlen, daß auch die gelungensten Arbeiten der neueren Zeit bis jest immer nur Kunstdichtung gewesen sind, keine Volksdichtung, wie jene alten Kirchenlieder, die mit ihrer volksthümlichen Naivetät und schlichten Einfalt den sichersten Beweis liefern, daß sie aus dem Volk herausgesungen sind, während die Dichter unserer Tage im besten Fall immer nur für das Volk dichten, und auch da, wo es ihnen darauf ankommt, den volksthümlich kirchlichen Ton zu treffen, nur zu deutlich erkennen lassen, daß eine ihres Zweckes wie ihrer Mittel sich wohl bewußte Kunst an die Stelle der früheren kindlichen Unbewußtheit und gesunden Ursprünglichkeit getreten ist. Gervinus hat daher vollkom= men Recht, wenn er meint:,,Daß in solchen Dichtungen neuerer Zeit, mögen sie auch eleganter und correcter, und gleichfalls in gläubiger und frommer Begeisterung gemacht sein - der alte Glaube, aus dem die ersten Lieder entstanden, noch vorhanden sei, auch mit der jungen

478

Liederdichter der neueren Zeit.

und gesunden Kraft, die jene alten Lieder als Wehr und Waffen gegen Noth und Trübsal sang, das wird mich Niemand glauben machen. Unsere christlichen Verstandesüberzeugungen mögen im Einzelnen jest gründlicher geworden sein, unser Geschmack gebildeter, unsere Verskunft und Musik kunstgerechter und ausgebildeter, aber das Imposante jener alten Glaubenskraft, das Große in jener schlichten Einfalt, die weit tiefer wirkt, als der eleganteste Geschmack der neuen Lieder, ist für uns vor der Hand in Religion, Poesie und Musik verloren." Nichtsdestoweniger sind die 33 Lieder des edlen, echt deutschen Ernst Moriß Arndt (Profeffor in Bonn, und nach 20jähriger Suspension 1840 durch Friedrich Wilhelm IV. wieder in sein Lehramt eingeseßt) erfreuliche Zeugnisse, daß die alte Glaubenskraft noch nicht ganz erloschen ist und der volksthümliche Ausdruck für wahrhaft christliche Frömmigkeit bei einigen unserer Dichter sich immer noch erhalten hat. Minder gilt dies von dem durch seine sinnigen Parabeln bekannten Friedr. Adolph Krummacher (st. 1845 als Prediger an der St. Ansgariuskirche zu Bremen), deffen geistliche Lieder zwar den Charakter findlicher Frömmigkeit an sich tragen, aber dadurch, daß die Diction zu modern und in Herder's Manier blühend ist, viel von ihrem kirchlichen Werth verlieren. Von Mar v. Schenkendorf (ft. 1817 als Regierungsrath in Coblenz), der gleich Arndt in den Zeiten des Freiheitskampfes manches herrliche Kriegslied gesungen, haben wir auch eine Anzahl geistlicher Lieder, die unter dem Titel,,Christliche Gedichte für deutsche Jungfrauen“ (1814) erschienen, und von denen einige der werthvollsten in Dr. Grüneisen's christliches Handbuch" (Stuttgart 1846) aufgenommen sind, z. B. das liebliche Sonntagsmorgenlied: ,,Gottesstille, Sonntagsfrühe, Ruhe, die der Herr gebot," das Weihnachtslied:,,Brich an du schönes Morgenlicht" und das zarte Palmsonntagslied: Mildes warmes Frühlingswetter," allerdings auch mehr Gedichte zum Lesen in häuslichen Audachtsstunden, als Lieder zum Singen in der Kirche. Gleiches gilt von den, in poetischer Hinsicht ausgezeichnet schönen Gedichten Friedr. Rückert's, obschon sein treffliches Palmsonntagslied:,,Dein König kommt in niedern Hüllen" hierin eine Ausnahme macht und wohl der Aufnahme in unsere Gesangbücher werth wäre. Mit Auszeichnung sind ferner als Liederdichter aus der neuesten Zeit zu nennen: der geistvolle Joh. Baptist v. Albertini (ft. 1831 als Bischof der Brüdergemeine zu Berthelsdorf), in deffen Liedern sich Genialität mit lebendiger Frömmigkeit paart; der ihm nahe verwandte Karl Bernh. Garve (Prediger der Brüdergemeine zu Neusalz a. d. Ober, st. 1841 zu Herrnhut), von dem wir unter anderen das schöne Lied: „Die Himmel tönen Gottes Preis“ haben; der durch langwierige Krankheit schwer geprüfte Heinrich Möwes (ft. 1834); der fruchtbare Karl August Döring (seit 1816 Prediger zu Elberfeld), unter den neueren Dichtern einer der kirchlichsten, von dem wir unter anderen die Lieder: Jauchze Seele dem entgegen;",,Seele, willst du selig ruhn“ und „,Deine Lieb ist ohne Ende" haben; der liebliche Karl Joh. Phil. Spitta, Prediger in Wechold, dem wir manche treffliche Lieder, wie z. B. „Es zieht ein stiller Engel;",,Was macht ihr, daß ihr weinet" und "Wandle

[ocr errors]

"

Vorarbeiter zu besseren Gesangbüchern.

479

leuchtender und schöner, Ostersonne, deinen Lauf" verdanken; der finnige Wilh. Hey (seit 1828 Hofprediger in Gotha), hauptsächlich bekannt durch seine anmuthigen Fabeln für Kinder und seine biblischen Bilder" in Knapp's Chriftoterpe" (Jahrgang 1835); der geschmackvolle Karl Grüneisen (seit 1846 Oberhofprediger in Stuttgart) unter anderen Verfasser des wahrhaft kirchlichen Jesusliedes: "Du theures Wort, dem Kraft und Leben" und des zur Geburtstagsfeier des Fürsten bestimmten Liedes: „Preis, Ehr und Lob sei dir;" und der reichbegabte Albert Knapp (feit 1845 Stadtpfarrer an der St. Leonhardskirche in Stuttgart), ein Dichter, dem es, wie kaum einem anderen der neueren Zeit, gelungen ist, den echten Ton des Kirchenliedes zu treffen. Und wie er als Dichter manches herrliche Lied ́ge= fungen, das die Entschiedenheit seines christlichen Bekenntnisses, wie die Innigkeit des Glaubens in den schönsten Formen dichterischen WohlLauts kund giebt, so hat er sich auch auf dem Gebiet hymnologischer Studien anerkennenswerthe Verdienste erworben, wie namentlich sein „Liederschag“ beweist, wenngleich die Idee eines solchen Werkes nicht ihm, sondern Anderen und einer früheren Zeit angehört.

Schon im Jahre 1817 nämlich hatte die in Berlin versammelte Synode einmüthig ihre Stimme gegen die in der Aufklärungsperiode den Gemeinen aufgedrungenen Landesgesangbücher erhoben und die Herausgabe eines neuen besseren Landesgesangbuches beschlossen, das gesammelt und bearbeitet von Brescius, Küster, Marot, Neander, Ritschl, Schleiermacher, Spilleke, Theremin und Wilmsen, im Jahre 1829 erschien, und als leitende Grundsäge bei dieser Arbeit hatte die Commission insbesondere folgende anerkannt. Zuvörderst sollten die älteren Kirchenlieder von dem Zeitalter der Reformation an bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts vorzugsweise berücksichtigt werden, namentlich diejenigen, welche durch Tiefe der Empfindung und kräftigen Ausdruck der frommen Gesinnung ausgezeichnet, allgemein als ,,Kernlieder" geschäßt würden. Dabei sollten aber auch neuere Kirchenlieder nicht unberücksichtigt bleiben, wenn sie wegen ihrer weiten Verbreitung bereits eine Art von Bürgerrecht hätten, vorausgeseßt, daß es ihnen nicht an allem dichterischen Werth mangele, und die darin enthaltene Moral nicht zu abgeschlossen und von der christlichen Glaubenslehre losgetrennt erscheine. Ganz besonders aber hielten es die Herausgeber für ihre Aufgabe,,,von den verschiedenen Auffassungsweisen der christlichen Glaubenslehre keine ausschließlich zu begünstigen, aber auch keiner ihre Stelle zu verweigern, die als Aeußerung des frommen Gefühls sich mit der evangelischen Wahrheit und dem Wesen eines kirchlichen Buches in Einklang bringen läßt." Was die Lieder im Einzelnen betraf, so war man bald darin einig, daß es bei einem Gesangbuch, daß nicht den Bedürfnissen wissenschaftlicher Forschung, sondern vielmehr der Erbauung gewidmet sei, keinesweges auf einen diplomatisch-genauen Abdruck der Originalterte ankomme, und daß daher, wenn auch jedem Liede sein eigenthümliches Gepräge gelassen werden müsse, doch unbedenklich die schonend beffernde Hand angelegt werden dürfe, sobald entweder die natürliche Gedankenfolge in einem Liede zu auffallend vernachläffigt, oder der Ausdruck sprachwidrig, für den guten Geschmack

« IndietroContinua »