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bitione positum". Wie kann φιλότιμον ein mit σφαλερόν paralleles Pradicat von τοῦτο τὸ καλόν sein? wie kann ferner auf den ersten Satz ohne grammatische Verbindung folgen hizi μὲν κτλ.? Man kann aber auch nicht nach σφαλερόν interpungieren und φιλότιμον als Subject von γλυκύ und λετεῖ nehmen. Denn wenn man auch φιλότιμον ohne den Artikel als Subject gelten lassen wollte, so müsste man doch von Seiten des Sinnes gewichtige Bedenken erheben. Das φιλότιμον (das mit dem vorausgehenden τὸ καλόν nicht identisch sein kann, wie manche meinen) ist doch an und für sich nicht zé, es kann auch von demselben nicht ausgesagt werden: λυπεῖ δὲ προσιστάμε vov. Es darf vielmehr als sicher betrachtet werden, dass nur τὸ καλόν das Subject von γλυκύ und λυπεί sein kann. Ich glaube, dass καὶ φιλοτίμῳ zu schreiben ist und dass aufserdem dieser Vers unvollständig erhalten ist. Der Dichter schrieb wol: „Und dem Ehrbegierigen scheint es (τοῦτο τὸ καλόν) süss zu sein, aber es bereitet Schmerzen, wenn man es wirklich schon besitzt."

Γ. 66 Η.

ἐπεὶ δ ̓ ἐπιστώθησαν, εἰ δέ πως γέρων
ὑπῆλθεν αὐτοὺς Τυνδάρεως πυκνή φρενί,
δίδωσ ̓ ἑλέσθαι θυγατρὶ μνηστήρων ἕνα,
ὅτου πνοαὶ φέροιεν Αφροδίτης φίλαι.

So schreibt Kirchhoff diese Stelle richtig. Die Conjectur Klotz's ὦ δέ πως (für εἰ δέ πως oder Elmsler's διδούς ist abzulehnen; denn die Klugheit des Tyndareos (das επελθεῖν) zeigte sich eben darin, dass er die Freier früher schwōren liefs (καί νιν εἰσῆλθεν τάδε V. 57); es muss jedenfalls εὖ δέ πως — φρενί noch zur Protasis gehören und die Apodosis muss mit V. 68 beginnen.

V. 77 f.

ὁ δὲ καθ' Ἑλλάδ' οἰστρήσας μόρῳ ὅρκοις παλαιοὺς Τυνδάρεω μαρτύρεται.

οἰστρήσας μου (υ tamen extrito, ut legi non possit Β οιστρήσας μόρῳ C. οιστρήσας μόνος e corr. m. sec. Β. Kirchhoff. Das Participium des Aorists wäre nur dann zulässig, wenn man οιστρήσας von dem Eintreten des Zustandes (οἶστρος) nehmen könnte, also in der Bedeutung in heftige Leidenschaft gerathen, versetzt". Die Bedeutung ruere" kann man dem οἰστρᾶν hier nicht beilegen, so lange man den Aorist beibehält; man erwartet vielmehr olorov und vielleicht ist zu lesen οἰστρῶν ἄμμορος oder οιστρᾷ κάμμορος ὅρκους

V. 84 ff.

καμὲ στρατηγεῖν κατα Μενέλεω χάριν
εἵλοντο σύγγονόν γε. τἀξίωμα δὲ

ἄλλος τις ὠφελ ̓ ἀντ ̓ ἐμοῦ λαβεῖν τόδε.

μαρτύρεται.

Von den zahlreichen Conjecturen, die im ersten Verse das unmögliche zara hervorgerufen hat, hat wol Heath's Vermuthung zágra gegründeten Anspruch darauf, für die wirkliche Emendation gehalten zu werden; denn gerade der Umstand, dass ihm als dem Bruder des Menelaos die Würde des Anführers bei diesem Kriegszug zufiel und dass er selbst um die Erlangung dieser Würde sich nicht bemühte (das letztere wird zwar nicht ausdrücklich hervorgehoben, aber man liest es zwischen den Zeilen), verdiente ganz besonders hervorgehoben zu werden.

Uebrigens steht dieser Stelle des Prologes die Darstellung des Menelaos 332 ff. entgegen. Menelaos hält seinem Bruder vor, wie sehr ihn nach der Würde des Oberfeldherrn gelüstete und wie sehr er, um dies Ziel zu erreichen, nach Popularität haschte. Man hat kein Recht, diese Incongruenz beseitigen zu wollen, da auch zwischen V. 94-98 und 353-358 ein unleugbarer, durch keine Interpretierkunst zu behebender Widerspruch stattfindet. Es sind dies eben Momente, die bei der Erörterung der Frage über die Form, in welcher uns dies Drama vorliegt, berücksichtigt werden wollen.

V. 320 f.

ΑΓ. ἢ γὰρ οἶσθ ̓ ἃ μή σε καιρὸς εἰδέναι σήμαντρ ̓ ἀνείς;
ΜΕ. ὥστε σ' ἀλγῦναί γ', ἀνοίξας, ἃ σὺ κάκ ̓ εἰργάσω λάθρα.

Auf den beachtenswerthen, in solchen Fällen beliebten Parallelismus zwischen der Frage und Antwort hat bereits Firnhaber hingewiesen. Den Worten un εἰδέναι entspricht das nach Menelaos' Ansicht den Sachverhalt richtig bezeichnende ἃ σὺ — λάθρα, sowie ανοίξας dem σήμαντρ ̓ ἀνείς. Die Construction im zweiten Verse hat aber Firnhaber nicht erkannt, indem er den Relativsatz für das Subject von ὥστε σ' ἀλγυναί γ' ansieht. Abgesehen von der Wortstellung spricht ja auch der evidente Gegensatz zwischen άvoisas und Lága dafür, dass der Relativsatz das Object von ávoisas ist. Das Subject von άkyoται ist natürlich ἐμέ.

V. 368 ff.

μηδέν' ἂν χρείους κατι προστάτην θείμην χθονός,

μηδ' ὅπλων ἄρχοντα· νοῦν χρὴ τὸν στρατηλάτην ἔχειν·
πόλεος ὡς ἄρχων ἀνὴρ πᾶς, ξύνεσιν ἦν ἔχων τύχῃ.

Dass die handschriftliche Ueberlieferung sowol vom grammatischen Standpuncte aus (μηδέν ἂν θείμην), als auch mit Rücksicht auf den Sinn als unhaltbar bezeichnet werden muss, wird von den Kritikern fast ausnahmslos anerkannt. Firnhaber sucht freilich auch hier die Ueberlieferung zu vertheidigen, jedoch ohne Erfolg. Von den Conjecturen, die zur Heilung dieser Stelle vorgeschlagen worden sind, befriedigt keine; das hat jedoch Hermann richtig erkannt, dass der Dichter nach beliebter Weise auch an dieser Stelle auf die demokratische Verfassung

Athens angespielt und seine Billigung des demokratischen Princips ausgesprochen habe. Und diese dem demokratischen (nicht dem ochlokratischen) Princip dargebrachte Huldigung scheint mir noch entschiedener zu sein, als Hermann dies annahm. Menelaos beklagt es, dass um eines einzigen Mannes und seiner Tochter willen Hellas Beschimpfung erleiden soll. Daran knüpft er denn nun die allgemeine Sentenz an, dass überhaupt das monarchische Princip nicht zu billigen ist, weder in der Verwaltung des Staates, noch in der Kriegführung; Verstand sei zur Leitung erforderlich sowol im Frieden als im Kriege; jeder aber, der Verstand besitze, sei berechtigt an der Leitung, an der Herrschaft theilzunehmen. Diesem Gedankengange würde entsprechen die Conjectur μηδενὸς χρέους κατι προστάτην Jeiμev xovós zλ. „möchten wir um keiner Verrichtung (um keines Bedürfnisses), willen einen Vorsteher des Landes aufstellen, noch auch einen Waffenherrn! Verstand muss der Feldherr haben (ergänze: und jeder, der Verstand hat, taugt dazu und hat ein Recht, theilzunehmen an dem orgaτrkareiv), und desgleichen ist jeder zum Herrschen in der Stadt befähigt und berechtigt, wenn er Einsicht hat." Die Aenderung von Seiu in Jeuer halte ich für nothwendig, weil der Singular in diesem Wunschsatze sehr befremdet. Hermann sucht das befremdliche durch die Paraphrase zu verwischen „absit ut ego sui commodi studiosum virum aut curandis rebus civilibus aut bello gerendo praefici velim“, aber man sieht nicht ein, wie μηδέν' οὗ χρέους κατι (so schreibt Hermann) προστάτην Feiun dies bedeuten könnte. Wenn man gegen den oben entwickelten Gedankengang einwenden wollte, dass solche Aeufserungen im Munde des Menelaos, der selbst ein Herrscher war, auffallend seien, so ist diese Einwendung ganz berechtigt; aber sie trifft den Dichter selbst, der überhaupt gar oft seinen Personen Aeufserungen in den Muud legt, die mit ihrem Standpuncte nicht sonderlich harmonieren. Dass dies auch hier der Fall ist, beweisen unwiderleglich die (freilich corrupten) Worte πόλεος ὡς ἄρχων κτλ. In diesen Worten nämlich kann nur der Sinn enthalten sein, dass jeder, der Einsicht besitzt, zum agxei ólews befähigt und berechtigt ist. Wenn man nun bedenkt, dass man diesen Gedanken hier zugeben muss, so wird man sich mit dem von mir angegebenen Gedankengange leicht befreunden. Für V. 370 weiss ich freilich keine Conjectur vorzuschlagen, durch die dieser Vers in dem oben entwickelten Sinne passend an das vorige angeknüpft würde, wenigstens keine solche, deren Wahrscheinlichkeit einleuchtend wäre. Dass aber die Führung im Kriege und die Leitung des Staates im V. 369. 370 abgesondert erwähnt und für beide Fälle Verstand (Einsicht) gefordert wird, das glaube ich behaupten zu können.

V. 375

ὡς ἀδελφὸν ὄντα, ἀνὴρ γὰρ χρηστὸς αἰδεῖσθαι φιλεῖ.

Diese Conjectur von Grotius, welche auf Stobaios' Citat ἀνὴρ γὰρ χρηστὸς χρηστὸν αἰδεῖσθαι φιλεῖ basiert, wird ziemlich allgemein für die wahre Emendation dieser Stelle angesehen. Nichtsdestoweniger halte ich Firnhaber's Mistrauen gegen Stobaios für vollkommen begründet, da der Ursprung der handschriftlichen Ueberlieferung (ἀνὴρ γὰρ αἰσχρὸς οὐκ αἰδεῖσθαι φιλεῖ Β ἀνὴρ γὰρ αἰσχρῶς οὐκ αίδ. φιλ. C) bei der Annahme, dass bei Stobaios der authentische Text wenigstens theilweise sich erhalten habe, ganz unerklärlich ist. Nach meiner Ansicht ist entweder die von Kirchhoff dem Musurus zugeschriebene Leseart ἀνὴρ γὰρ αἰσχρὸς αἰδεῖσθ' οὐ φιλεῖ die richtige oder es ist zu schreiben ὡς (weil) ἀδελφὸν ὄντ' ἀνὴρ οὐκ αἰσχρὸς αἰδεῖσθαι φιλεῖ. Hiebei bliebe nur noch ὄντ' zu verbessern übrig

V. 386 ff.

ὤμοσαν τὸν Τυνδάρειον ὅρκον οἱ κακόφρονες

φιλόγαμοι μνηστήρες. ἡ δέ γ' ἐλπίς, οἶμαι μέν, θεός
καξέπραξεν αὐτὸ μᾶλλον ἢ σὶ καὶ τὸ σὸν σθένος.

Hermann tadelt den Dichter: „Haec Euripides non satis cogitate scripsit, confundens iurantes et iurata facientes. Nam iuraverant, quod unusquisque Helenam sibi coniugem fore sperabat; in qua re nullae Menelai partes fuerunt; congregati autem ad bellum Troianis inferendum sunt, ut quidem Ag. censet, non auctoritate Menelai, sed quia iurati fidem dederant." Gegen diesen Vorwurf lässt sich Euripides vertheidigen. Die Hoffnung bewog die Freier zum Schwur, der Schwur nöthigt sie, an dem Kriegszug sich zu betheiligen: also ist die erste Ursache doch die Hoffnung, Helena zur Gattin zu erhalten, gewesen und die Worte des Dichters verstofsen nicht gegen die Logik.

V. 502 ff.

ΑΓ. ανῶ σε, Μενέλαος, ὅτι παρὰ γνώμην ἐμήν

ὑπέθηκας ὀρθῶς τοὺς λόγους σοῦ τ ̓ ἀξίως.

ΜΕ. ταραχή γ' ἀδελφῶν γε (oder τις) δι' ἔρωτα γίγνεται
πλεονεξίαν τε δωμάτων· ἀπέπτυσα

τοιάνδε συγγένειαν ἀλλήλων πικράν.

ΑΓ. ἀλλ' ἥκομεν γὰρ εἰς ἀναγκαίας τύχας,
θυγατρὸς αἱματηρὸν ἐκπρᾶξαι φόνον.

Die von so vielen Gelehrten aus verschiedenen Gründen getadelten Verse 504-506 sind wol als eine Interpolation auszuscheiden. Der wichtigste Grund dafür ist der, dass sie einen. unserer Stelle fremden Gedanken enthalten. Man kann nämlich, wenn man nicht gekünstelt denten will '), diese allgemeine Sen

1) Eine gekünstelte Deutung, eine Deutung à tout prix ist es, wenn man ἔρως als ἔρως des Menelaos zu Helena auffasst.

tenz nicht anders verstehen als: Brüder pflegen sich zu entzweien entweder wenn sie eine und dieselbe Person lieben oder wenn sie ein gröfseres Erbtheil haben wollen." Davon ist aber hier keine Rede und es ist eine Ungeschicklichkeit des Interpolators, dass er diese Sentenz hieher eingeschmuggelt hat, eine Sentenz, durch welche obendrein die offenbar zusammengehörigen Verse 503 und 507 zerrissen werden. Uebrigens halte ich es für unzweifelhaft, dass der Interpolator diese Verse dem Menelaos in den Mund legte (was eben die Handschriften bestätigen) und nicht dem Agamemnon. Menelaos' Groll hat einer versöhnlichen Stimmung und der Bruderliebe Platz gemacht; für die Person des Menelaos bildete daher der Interpolator diese Verse oder übertrug sie an unsere Stelle.

V. 615 ff.

Kirchhoff nimmt an, dass die Verse 615-633 behufs Ausfüllung einer Lücke interpoliert seien. Ich kann nicht beipflichten. Eine einheitliche Interpolation, eine Interpolation, um so zu sagen, aus einem Gusse, könnte diese Partie ohnehin auf keinen Fall sein, da die Verse 627. 628 und 631-633 neben einander nicht bestehen können. Dann ist aber auch zu beachten, dass diese Partie manches wirklich schöne enthält, was des Dichters vollkommen würdig ist und über den Horizont eines Interpolators hinauszugehen scheint. So sind namentlich 619. 620 anziehend, 616 sicherlich auch nicht übel u. s. w. Freilich enthält diese Partie sehr bedeutende kritische Schwierigkeiten, die sich, wenn nicht neue Quellen zu Hilfe kommen, schwerlich jemals in evidenter Weise werden beseitigen lassen. Es möge jedoch gestattet sein, den zahlreichen Emendationsversuchen anderer, deren Bekämpfung leichter ist als die Aufstellung eines einigermafsen wahrscheinlichen Emendations- und Erklärungsversuches, den nachfolgenden Vorschlag hinzuzufügen. Vor allem glaube ich, dass V. 622 interpoliert und im folgenden Verse as für Es zu lesen ist. Die folgenden Worte von zadeσα an (so möchte ich mit Hermann lesen statt des ganz und gar unmöglichen zάoo) sind an Iphigeneia gerichtet; sie soll den Orestes herausheben und der Mutter übergeben (ἀπόδος für ποδός). Kaum hat aber Klytaimnestra μακαρίαν δέ με (oder vielmehr μακαρίαν γ' ἐμέ gesagt, erblickt sie den Agamemnon und sagt nun rasch asyndetisch, sie solle das Kind den Frauen übergeben und den Vater zu begrüfsen eilen.

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Was die folgenden Verse betrifft, so fragt es sich: Ist 631-633 zu tilgen, 629. 630 vor 627. 628 zu setzen, und 634. 635 der Klytai mnestra beizulegen oder ist 627. 628 zu tilgen, 631-633 beizubehalten und 634. 635 dem Agamemnon zu belassen? Das erstere scheint den Vorzug zu verdienen. Die Corruptel kann in diesem Falle in nicht unwahrscheinlicher Weise so erklärt werden: Die Interpolation 631-633 (als Interpolation

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