Der bunte Vogel von Achtzehnhundertundsiebenundneunzig: ein Kalenderbuch

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Schuster und Loeffler, 1896 - 278 pagine
 

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Brani popolari

Pagina 244 - Mein Freund, die Zeiten der Vergangenheit Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln. Was ihr den Geist der Zeiten heißt, Das ist im Grund der Herren eigner Geist, In dem die Zeiten sich bespiegeln.
Pagina 247 - Die Feinde, sie bedrohen dich, Das mehrt von Tag zu Tage sich, Wie dir doch gar nicht graut!" Das seh ich alles unbewegt, Sie zerren an der Schlangenhaut, Die jüngst ich abgelegt. Und ist die nächste reif genung, Ab streif ich die sogleich Und wandle neubelebt und jung Im frischen Götterreich.
Pagina 110 - Die Welt, die ist da draußen wo. Mag auf dem Kopf sie stehn! Sie intressiert uns gar nicht sehr. Und wenn sie nicht vorhanden war...
Pagina 16 - Erbauungsbedürfnis aufsucht. Nach meiner Meinung sollten sie sein wie ein Garten beim Hause, wie eine Kapelle im eigenen Heim. Sie sollten schmückend immer um uns sein, Licht und Luft für unsere feineren Sinne. Es müßte überhaupt kein Leben geben ohne sie, — dann erst wäre das Leben recht reich und heiter, und der Geist der Schwere wiche von ihm, dieser Geist, der uns heute umnebelt und zu keuchenden Tieren macht.
Pagina 46 - Das beste Werk auf Erden ist: Korn in die Scholle säen, Und aller Freuden vollste ist: die schweren Schwaden mähen. Rund geht der Wurf des Säemanns und rund des Mähders Eisen, Des ganzen Lebens Auf und Ab liegt mitten diesen Kreisen.
Pagina 110 - Ringelringelrosenkranz, Ich tanz mit meiner Frau, Wir tanzen um den Rosenbusch Klingklanggloribusch, Ich dreh mich wie ein Pfau.
Pagina 29 - Zu Flöten und Geigen Hintanz ich im Reigen, Habe Blumen im Haar. O laßt euch bewegen, Ihr Trüben und Trägen, Im Tanze ist Segen Die Freude macht klar. Auf, wagt es, zu springen! Es muß euch gelingen, Was fröhlich ihr schafft. Das grämliche Hocken Bringt alles ins Stocken. Frei wehn meine Locken, Die Freude macht Kraft.
Pagina 265 - Ach, wie schön sie ist, meine Nachbarin! Blaue Augen hat sie und ein Grübchenkinn, Blonde Haare steigen ihr vom Nacken an. Und ich bitte, seht doch, wie sie lachen kann ! Ist wie eine Säule rund und Wohlgestalt'. Und ich schätze höchstens sie auf neunzehn alt. Eine Augenweide ist sie, ein Genuß. „Neue Friedrichstraße!" hält der Omnibus. Ist sie aufgestanden, will sie gehn; nanu? Wirft ein Feuerrad sie mir zwei Blicke zu ; Rauscht an mir vorüber ; ach, wie schön sie geht. Und ein Rüchlein...
Pagina 126 - auf einmal, ich weiß die Stunde noch, sah ich ihn, erkannte ihn in aller seiner Herrlichkeit, und nun ging erst eine wonnige Ahnung in mir auf, was Kunst ist. Nun gingen mir nach vielen Seiten die Augen auf, nun fing ich an, die Farbenpracht altdeutscher Bilder wie Frühlingszauber zu empfinden . . . Durch Dürer geweckt sah ich, daß jeder Grashalm, jeder Stein voll Ausdruck ist, und daß es für die Malerei nichts Unbedeutendes in der Natur giebt. Nur die Augen öffnen, und alles ist schön.
Pagina 26 - Es schnurrt mein Tagebuch Am Bratenwender: Nichts schreibt sich leichter voll Als ein Kalender. „Ruf ich, da will mir keiner horchen; Hab ich das um die Leute verdient?

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