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Professors der italienischen Geschäftssprache, Literatur und des Styl's an der
f. f. Universität in Wien,,

Theoretisch-praktische

Anleitung zur Erlernung

der

italienischen Sprache

in einer neuen und faßlicheren Darstellung

der auf ihre richtigen und einfachsten Grundsäße zurückgeführten Regeln.

Zweiundzwanzigste,

mit der einundzwanzigsten gleichlaufende Auflage.

Wien,
Friedrich Man z.

1863.

Leipzig.

Franz Wagner.

Vorrede zur ersten Auflage.

Ein vieljähriger vertrauter Umgang mit den besten Claffikern meines Vaterlan

des, und ein ernstlich philosophisches Studium der Sache überhaupt, haben meine vorgefaßte Meinung über die Unzulänglichkeit der bisherigen praktischen italienischen Grammatiken immer mehr und mehr bestärkt; und wirklich ist auch das Bedürfniß eines Lehrbuches, welches nebst den wahren Grundfäßen der Sprache auch eine reichliche systematische Praktik enthielte, um den Lernenden auf eine erleichterte Art zur vollkommenen Kenntniß des Italienischen zu führen, nie so fühlbar gewesen, als im gegenwärtigen Zeitpunkte.

Die pomphafte Aeußerung betreffend, daß man diese so herrliche Tochtersprache Latiums (deren Studium doch unserem großen tragischen Dichter Alfieri nach seinem eigenen Geständnisse in seiner Selbstbiographie zehn volle Jahre Anstrengung und Mühe kostete) in einem Zeitraume von 3 bis 4 Monaten inne haben könnte, glaube ich, trotz der Behauptung dergleichen neuer Grammatiker, daß nur grober Charlatanismus oder Unwissenheit sie verleiten konnte, sich gegen jede nüchterne Ueberlegung so fündhaft zu vergehen. — Oder sollte es wirklich möglich sein, daß man jene Fundgruben, welche die Schäße und den Geist so vieler in dem Gebiete der italienischen Literatur unsterblicher Männer bergen, mit jener gepriesenen Schnelligkeit und besonders nach der von ihnen vorgezeichneten Methode, öffnen könne? Ich glaube nicht. - Noch weniger aber glaube ich, daß es schon,,Sprachen können“ heiße, wenn man saftlose Formeln des conventionellen Lebens hersagt, und, indem man einige Worte zusammen zuseßen weiß, den Geist der Sprach e schon zu besigen meint. Wenigstens stellen sich die meisten Grammatiker, als ob sie um dieses Geheimniß wüßten.

Es ist unläugbar, daß eine gute Praktik den Sprachunterricht ungemein erleichtere; allein eben so einleuchtend ist, daß diese Praktik einem zweckmäßigen System anpassend vorgenommen werden müsse.

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