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liche Gewalt des Naturtriebes über die Vernunft und erworbene Gewalt der Vernunft über den Instinct bei den Thieren. List. 5. S. 95. Wiederholende Thätigkeit des Wahrnehmungs-Vermögens findet auch bei den Thieren statt. Dauerhaftigkeit der Wahrnehmungen und verschiedene Arten der Wiederholung. Die Thiere haben Gedächtniss und Einbildungskraft, aber kein Vermögen zu dichten oder zu idealisiren; denn die Weisen und Zustände der Empfindung sind bei Menschen und Thieren der Qualität nach gleich, aber der Quantität nach verschieden. 6. S. 107. Auch geistige Gefühle können die Thiere haben; die Lebhaftigkeit der geistigen Gefühle muss im Verhältniss stehen zu der Lebhaftigkeit der innern Anschauungen, die jene begründen, die Summe geistiger Gefühle zur Summe innerer Anschauung. Dass gewisse geistige Gefühle sich bei den Thieren zu Affecten steigern können, wird behauptet, dass geistige Leidenschaften dadurch bei ihnen begründet werden können, geläugnet. 7. S. 123. Willens-Vermögen der Thiere. Verschiedenheit des Willens bei Menschen und Thieren. Bewusstseyn des Willens fehlt dem Thiere. Der Mensch hat mehr Willensfreiheit als das Thier. 8. S. 140. Von dem Bewusstseyn des Thieres. Uebereinstimmung der Empfindungszustände bei Menschen und Thieren in Bezug auf ihre Qualität (Beschaffenheit); Verschiedenheit desselben in Bezug auf die Quantität, und zwar auf die Intensität oder Stärke, auf die Klarheit des damit verbundenen Bewusstseyns, auf die Summe oder Menge der Empfindungen. Qualitäten oder Arten des Bewusstseyns; unmittelbares, auch äusseres. Besonnenheit der Thiere. In wiefern sie Selbstbewusstseyn haben und nicht haben, ist S. 159 f. entwickelt. 9. S. 162. Nachträgliche Beleuchtung einiger Einwürfe gegen die qualitative Gleichheit der psychischen Kraft bei Menschen und Thieren (können sie klüger werden? haben sie Imagination? ist ihnen der Begriff der Zahl fremd? sind sie des Mitgefühls fähig? haben sie Neugier und Wissbegier?).

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S. 173. Von den Gränzen der Vervollkommnung der Menschen und der Thiere. (Worin die grössere Vervollkommnungs- Fähigkeit der Menschenseele besteht, und wodurch sie bewirkt und unterstützt wird. Alles, was das Thier zum Thiere macht, begründet und bestimmt scine geringere Vervollkommnungs- Fähigkeit. Dass eine dem Menschen inwohnende oder von ihm gewonnene Idee des Göttlichen der Grund seiner Seelenvervollkomm

nang sey, läugnet der Verf. S. 196 f.) 11. s. 200. Von der Sprachfähigkeit der Menschen und der Thiere (von der Sprache, den Graden der Sprachfähigkeit, den verschiedenen Sprachweisen, der articulirten Sprache; warum die Thiere keine articulirte Sprache haben? Resultate der Untersuchung über die Sprache, S. 227. Wo Empfindung, Bedürfniss der Mittheilung, Möglichkeit, die Empfindungen auszudrücken, vorhanden sind, da sind die Geschöpfe sprachfähig; der Mensch verdankt seine articulirte Sprache eben so sehr gewissen organischen Bedingungen als dem Reichthum und der Lebhaftigkeit seiner EmpfindungsZustände. 12. Schlussbemerkungen. Der Unterschied der Thier- und der Menschenseele beruhet nicht auf einem Mehr oder Weniger an psychischen Kräften, sondern auf einem Mehr oder Weniger der einen psychischen Kraft. Wir dürfen nicht erinnern, welchen reichen Stoff zum weitern Forschen, Prüfen und Beobachten der Verf. dargeboten hat, und wie viel hier noch zu erörtern ist, wenn die vergleichende Psychologie wesentliche Fortschritte machen soll.

Heilkunde.

John Harrison Curtis, Esq., Sr. Königl. Maj. und Ihrer Königl. Hoh. des Herzogs und der Herzogin von Gloucester Ohrenarztes etc.

letztes Werk: Die Taubstummheit und ihre Heilung; begleitet von anatomischen, physiologischen, pathologischen etc. das Ohr betreffenden Betrachtungen. Aus dem Englischen von Dr. F. A. Wiese. Leipzig 1830. Baumgärtner's Buchh. XXIV. 216 S. gr. 8. 1 Rthlr. 4 Gr.

In England hat lange die Meinung geherrscht, dass Alle, welche den Anstalten für Taubstumme übergeben werden, an völliger Taubheit leiden und keiner Wiederherstellung des Gehörsinns fähig sind. Diess hatte schon 1817 den Verfasser veranlasst, den Vorstehern des Lond. Taubstummen-Instituts ein besseres Prüfungs-System der Aufzunehmenden vorzuschlagen. Er hat nachher hierüber noch mehrere Erfahrungen gemacht und behauptet, dass absolute Taubheit äusserst selten sey. Der Zweck vorliegenden Werkes ist nun, die Mängel des Gehörs, die nicht mit einer vollkommenen Taubheit verbunden sind, und ihre Ursachen sowohl als die Mittel, den Zustand des

unvollkommenen Organs zu verbessern oder die Verrichtungen und Kräfte desselben durch ärztliche Behandlung zu entwickeln, genau anzugeben und zugleich eine der unheilbaren Taubheit angemessene Erziehungs-Methode zu empfehlen, mit Benutzung eigner Erfahrung und der zahlreichen S. XVI, XVII, XXIII und XXIV. angeführten Schriften, besonders dreier Abhandlungen von Itard. Das 1ste Cap. handelt daher überhaupt vom Ohre, und beschreibt das äussere, mittlere und innere Ohr, die Arterien, Nerven und Venen des Ohrs, mit Erklärung der Abbildungen auf 2 Tafeln. Mannichfaltiger sind die Gegenstände des 2ten Cap. S. 29: die Zunge und deren Nerven; Beispiel eines mit 2 Zungen gebornen Geistlichen und einer Dame, die einen Stein unter der Zunge hatte. Vom Hören; Physiologie desselben. Von der Stimme und dem Nutzen des Kehldeckels. S. 43. Von der Sprache der Thiere, von Sibscota. Von den Nerven als Sinneswerkzeugen. Unterschied zwischen Begriffen und Wahrnehmungen. Organisirung, Wachsthum und geistige Entwickelung des Menschen. Schärfe der äussern Sinne bei wilden Volksstämmen, mit einzelnen Berichten und Beispielen. Cap. 3. S. 59. Ueber Taubstummheit. Ueber den Tastsinn. Historischer Bericht über die Kunst, Taubstumme sprechen zu lehren und Beweis, dass Dr. Wallis nicht der erste Erfinder gewesen ist. (S. 70) Dolgarno, Watson, Arrowsmith, Buchner, über den Unterricht der Taubstummen. S. 98. Hörmaschine aus Hans Sloane's Manuscripten; Archibald Cleland über die Construction von Instrumenten zur Abhülfe in einigen Fällen der Taubheit. Swan's Bemerkung über die Taubstummen und Meinung, dass das Hören durch die Gesichtsnerven vermittelt werden könne. Cap. 4. S. 103. Ursachen der Taub- 、 stummheit: die entferntern und die nächsten, erregenden. Die häufigsten bei noch zarten Kindern sind Verstopfungen der Eustachischen Trompete. Beobachtungen des. Hrn. Saissy. Misbildungen. Beispiel ursprünglicher Taubheit, mitgetheilt von Dr. Haighton. Cap. 5. Von der Behandlung der Taubstummen S. 120. Otitis, oder Entzündung des Ohres; Herpes (Flechten); krankhafte Verschliessung des Gehörganges durch eine abnorme Haut; Polypen des Ohrs; verdicktes Ohrenschmalz; Krankheiten der Trommelhöhle; eiterartiger Ausfluss; Verstopfung der Eustachischen Trompete (worüber der Verf. sich S. 150-199. ausführlicher verbreitet mit Einschaltung S. 151. der Durchstechung des Trommelfells und verschiedener

Experimente und Heilmittel). S. 201. Krankheiten des innern Ohres. S. 204. Schreiben des Verfs. an die Vorsteher des Londoner Taubstummen-Instituts 1817 über die Nothwendigkeit, alle Kinder vor ihrer Aufnahme in solche Institute zu untersuchen. Französische, spanische, deutsche künstliche Ohren. Verbesserte Hörtrompete.

Auszug aus einem Berichte Husson's an die königl. Akademie zu Paris über die von Itard zur Heilung der Taubstummen angenommene Methode. Diese Uebersicht

lehrt, wie gar keine systematische Ordnung in dieser Schrift, wie viel sehr Bekanntes, wie wenig Neues (diess ist vornehmlich das Praktische) darin angetroffen wird.

Kunst, die Gesundheit zu erhalten und das Leben zu verlängern. Eine Würdigung der vorzüglichsten Lebensverhältnisse des Menschen, in diatetischer Hinsicht, und mit besonderer Berücksichtigung der Entdeckungen der Homöopathie, von Dr. Carl Georg Christian Hartlaub. Leipsig 1831. Hartmann. Buchh. (Schaarschmidt und Volkmar). X. 293 S. 8. 16 Gr.

Der Verf., der von Leipzig nach Braunschweig gezogen ist, gehört zu den homöopathischen Aerzten; darnach müssen auch seine Vorschriften beurtheilt werden. Im 1sten Cap. handelt er von dem Begriffe der Gesundheit, dem Gesundheitszustande der Menschen im Allgemeinen und von der Lebensdauer; im 2ten Cap. S. 8. von den angebornen und erblichen Krankheitsanlagen,' deren Erkenntniss und Austilgung. Mit Hahnemann aimmt der Verf. an, dass die Mehrzahl der chronischen Krankheiten aus dem Psora- oder Krätz - Ansteckungsstoffe entstehe und macht daher die Leser mit der Entstehung, Fortpflanzung und den Folgen dieses Krätzgiftes genauer bekannt, um zu zeigen, dass diese Krankheitsanlage nur durch zweckmässige homöopathische Behandlung gehoben werden könne. Cap. 3. S. 21. Von der Erziehung des Menschen. (Diess Capitel war schon vor längerer Zeit abgesondert ins Publikum gekommen.) Misbranche, die vom ersten Daseyn des neugebornen Kindes an stattfinden, werden gerugt; die Ernährung des Kindes, das allzulange Säugen, die Eigenschaften einer guten Amme, das Aufziehen ohne Säugung, die Wartung des Kindes, die Reinlichkeit, die Bekleidung, insbesondere der Füsse und des Kopfes, die Verweichlichung und die zu.

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strenge Abhärtung, Einengung des Körpers und Mangel an Bewegung, zweckmässige Ausbildung des Geistes, ernstliche Aufmerksamkeit in der Zeit des erwachenden Geschlechtstriebes diess sind die vorzüglichsten Gegenstände, über welche in fruchtbarer Kürze gesprochen wird. Cap. 4. S. 70. Von der Ernährung, den rein nährenden Speisen, von welchen ein Verzeichniss S. 106. mitgetheilt ist, den weniger nährenden; vom Zucker, den Gewächssäuren, dem Kochsalze, den übrigen entbehrlichen Gewürzen, der Mässigkeit im Essen, den Getränken, insbesondere Thee, Kaffee und Wein, Branntwein, nebst einem Inbegriff derjenigen Diät, die bei der homöopathischen Behandlung der Kranken beobachtet werden muss. Cap. 5. S. 112. Von der Luft und dem Lichte (auch hier mit Abweisung verschiedener irriger Meinungen, vornehmlich von sogenannten Hausmitteln). Cap. 6. S. 130. Vom Schlafe, einer nothwendigen Bedingung der Fortdauer des geistigen und des niedern (vegetabilen) Lebens im Menschen. Weniger als 6 Stunden darf man ohne Nachtheil für die Gesundheit nicht darauf verwenden, aber auch nicht mehr als 7-8 Stunden. Ueber die Körperlage im Schlafe, die Schlafstätte und Schlafgemach nach Vorschriften. Cap. 7. S. 137. Vom Geschlechtsleben und den geschlechtlichen Verhältnissen. (Wegen dieses Cap. soll das Buch ganz jungen Personen nicht in die Hände gegeben werden. Hätte es also nicht lieber als Anhang besonders gedruckt werden sollen?) Es wird insbesondere gezeigt, dass der Beischlaf, obwohl eine naturgemäss Function, doch nicht ein unerlässliches Bedürfniss ist, dessen Nicht-Befriedigung nachtheilig für die Gesundhei: wäre. Wir übergehen andere sehr beachtungswerthe Belehrungen, die auf eine würdige Art und mit Anstand gegeben sind und erwähnen nur noch, dass von S. 156 an über die Geschlechtsverrichtungen des weiblichen Körpers das Erforderliche vorgetragen ist, insbesondere über Schwangerschaft, Geburt, das Verhalten nach der Geburt, Wochenbette, und endlich über den Zurücktritt des monatlichen Blutflusses. Cap. 8. S. 177. Von der (activen und passiven) Bewegung (dem Tanz, Fussreisen, Reiten, Fahren). Cap. 9. S. 184. Von der Reinhaltung des Körpers. (Waschen, Baden der Verf. ist überzeugt, dass im heissen Sommer ein Luftbad, d. i. die Blossstellung des nackten Körpers an die Luft, bei warmer Temperatur derselben eine noch vorzüglicheres Gesundheits-Erhaltungs- und Beförderungs-Mittel sey, als das Wasserbad

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