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Quam tenuis nostra doctrina quam per totum laborem sumus experti, tum in ea, quam subiecimus, commentatione tanta sensimus vehementia, ut haud sciam an hoc ipsum scriptioni plurimum offecerit.« Wenn aber diess Gefühl so heftig und innig war, warum verschob er die Ausgabe nicht auf spätere Zeit? Muss denn eine solche Ausgabe übereilt werden? Zwar der Verf. hatte schon fünf Jahre früher an diese Ausgabe gedacht, aber multa. egit alia et agere debuit. Vorzüglich dachte er an eine nene Recension des Textes, und er hat deswegen eine Zittauer, papierne, Handschrift und die pergamentne Randnitzer, verglichen, aber keine von beiden leistete etwas Beträchtliches., Daber sagt der Verf.: nobis utendum fuit praesentibus (in der Bekker. und Stallbaum. Sammlung) etsi haud uno in loco accuratiore codicum notitia aegerrime caruimus. Er hat daher auch bisweilen muthmassliche Aenderungen sich erlaubt, nicht immer mit Glück. In den ausführlichen Anmerkungen hat er zwar nicht auf Anfänger, aber doch vorzüglich auf jüngere Leser, die mit der eigenthümlichen Manier des Plato noch wenig bekannt sind, Rücksicht genommen und ihnen theils die seltnern Ausdrücke, theils die Art der dialogischen Unterhaltung erklärt, dabei aber sich gehütet, theils Bemerkungen vorzutragen, die zur Erläuterung einer Stelle ganz überflüssig sind, theils fremde Noten, ohne Nennung ihrer Verfasser abzuschreiben, und zur Erklärung des Buchs findet man allerdings viel Brauchbares in dem Commentar. Zu weitläufig aber ist die Uberior expositio de Platonis Convivio S. 241-332: und der Bestimmung der Ausgabe nicht ganz angemessen. Sie endigt mit einer Betrachtung des Verhältnisses zwischen dem Platon. und dem Xenoph. Gastmahl. Ein Register über die erklärten Wörter und grammatischen Gegenstände macht den Beschluss.

Strabons Erdbeschreibung in siebenzehn Büchern. Nach berichtigtem griechischen Texte unter Begleitung kritischer (und) erklärender Anmerkungen, verdeutscht von Christoph Gottlieb Grosskurd, Dr. der Philos. und vormals Lehrer am Gymn. zu Stralsund. Erster Theil, mit einem Blatte geometr. Figuren. Berlin u. Stettin, Nicolaische Buchh. 1831. XCII. 590 S. gr. 8.

Dieser Theil enthält die ausführliche Vorrede und sieben Bücher des Originals, auf dessen Bearbeitung eine rühmliche Sorgfalt gewandt worden ist, die man bei man

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chen neuern Uebersetzungen vermisst. Die Uebersetzung ist mit Einsicht und Genauigkeit abgefasst, der Text ist hald gegen unnöthige Aenderungen vertheidigt, bald aus handschriftlichen oder andern Gründen verbessert (die kritischen Anmerkungen sind überhaupt die zahlreichsten), die geographischen und geschichtlichen Angaben erläutert. Die gebrauchten Hülfsmittel sind die vorzüglichsten Ausgaben und Uebersetzungen. Die Ausgaben von, Almeloveen und Falconer glaubte Vf. entbehren zu können; wo er sie doch anführt, hat er die Citationen aus dem Commentar der französ. Uebersetzer entlehnt. Aber er bedauert es selbst, dass er die Falconer'sche Ausgabe nicht zur Hand gehabt hat, wegen der darin niedergelegten Varianten aus bisher noch nicht verglichenen Handschriften. Der Text der Siebenkees - Tzschuckischen Ausgabe ist zur Grundlage genommen und auch die von ihr zuerst eingeführte Abtheilung in Capitel beibehalten, am Rande aber sind die Seitenzahlen der 2ten Casaub. Ausg., die man in allen neuern Ausgaben und Uebersetzungen angezeigt findet, beigefügt; die einzelnen Absätze oder Paragraphen sind vom Uebersetzer berichtigt und ergänzt. Der Ueb. gab als vorläufige, jetzt sehr umgearbeitete und verbesserte Probe seine Arbeit bereits im J. 1819, das dritte Buch (Strabo's Iberien) übersetzt heraus, in demselben J. auch den Text jenes Buchs und Observationes crit. in Str. Iberiam. Einen Theil der damals aufgestellten Lesarten hat er jetzt zurückgenommen, die meisten jedoch nach wiederholter Prüfung als gültig beibehalten.

Die wohl überdachten und genau befolgten, auch andern Herausgebern, Uebersetzungs- und Noten - Fabrikanten, besonders den eiligen, die nicht 12 Jahre abwarten, bis sie mit ihrer Tagesarbeit ans Licht treten, sehr zu empfehlenden, Grundsätze und Regeln, der vorliegenden Bearbei tung und Verdentschung sind S. LXV ff. der Einleitung vorgetragen. Bei der grossen Verdorbenheit des Textes musste die kritische Berichtigung desselben der Uebersetzung vorausgehen, und da Hr. G. von dem gewöhnlichen Texte in sehr vielen Stellen mehr oder weniger abweicht, so mussten die Anmerkungen zunächst nur kritisch seyn, um seinen Text zu rechtfertigen. Wenigere dienen zur Rechtfertigung der Verdeutschung. Kleinere Abweichungen von der gemeinen Lesart und Verbesserungen der Interpunction hat er stillschweigend gemacht; um die Anmerkungen nicht zu sehr zu häufen. Warum nicht der Text der Korays'schen Ausgabe zur Grundlage

der Uebersetzung gemacht worden, ist S. LXVIII. angegeben. Es sind aber auch theils fremde, theils eigne muthmassliche Verbesserungen falscher Lesarten bisweilen in der Uebersetzung ausgedrückt und nicht blos in den Noten niedergelegt. (Der Uebersetzer hat freilich hierin andere Rücksichten zu nehmen, als der Herausgeber; er muss eine anstossfreie Lesung des Schriftstellers in der neuern Sprache bewirken.) Lücken sind in dem Weike des Str. bei weitem häufiger als eingeschobene Zusätze und Randglossen. Hr. G. hat daher solche Lücken schr verständig ergänzt und nur wenige unausgefüllt gelassen. Denn er wollte einen möglichst lückenfreien, fehlerlosen und ohne Störung geniessbaren Text darstellen. Dieselbe, aber wohlüberlegte, Zuversichtlichkeit herrscht auch in den Anmerkungen bei Beurtheilung der verschiedenen Lesarten oder Emendationen und bei Entscheidung über Schwierigkeiten, die Hr. G. nicht bloss vorlegen, sondern auch lösen wollte. Die Berichtigung und Erklärung des Strabo in diesen Anmerkungen ist, so viel möglich, aus ihm selbst genommen; doch ist auch auf die alten Geographen und geographischen Historiker und auf die wichtigsten neuern Geographen zur Bestätigung oder Erläuterung verwiesen, Prunk-Citate aber sind vermieden. Bei der Verdeutsehung gibt er, nach Aufzählung der verschiedenen Anforderungen an Uebersetzungen alter Classiker, S. LXXV ff. die von ihm befolgten Grundsätze also an: 1. Treue in der Wiedergabe der Urschrift ohne Verlast und ohne Zusatz, nicht bloss in Beziehung auf den Sinn, sondern auch die Form und Darstellung, um auch die Farbe und den Ton der Urschrift, so viel möglich, wieder zu geben; 2. die der Urschrift entsprechende Kürze und Gedrängtheit der Rede, um mit jener gleiches Maass zu halten, mit Vermeidung aller Umschreibungen; 3. Beobachtung und Nachbildung des allgemeinen durch Volksthümlichkeit und Zeit jedem Schriftwerke des Alterthums aufgedrückten eigenthümlichen Gepräges, mit Vermeidung alles Neuthümlichen in den Ausdrücken, Redensarten und Wendungen des Vortrags (hierin ist vielleicht Hr. G. etwas zu pedantisch gewesen, besonders was die alten Eigennamen betrifft), nur die römischen Personen - Namen hat er nach römischer Weise geschrieben, den Völkernamen aber, nach gewissen S. LXXXII. angezeigten Regeln, die deutschen Endungen en und er gegeben, die von Eigennamen abgeleiteten Adjectiven aber nach seinem Gefühle geformt; die vielen poetischen

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Bruchstücke in Str. hat Hr. G. grösstentheils selbst me trisch übergetragen und nur die Homerischen Verse aus de Voss. Uebersetzung entlehnt und die Pindarischen aus de Thierschischen. Ueber alle diese angeführten Gegen -stände hat sich der Vf. weitläufig, bisweilen zu wortreich aber immer belehrend für Uebersetzer und Bearbeiter de Alten überhaupt, geäussert, Uebrigens ist in der Vorred und Einleitung 1. die neue Uebersetzung des Str. durc ihre Nützlichkeit gerechtfertigt und sind die Ursachen an gegeben, welche die Bearbeitung Str. überhaupt erschwe ren und seine Verdeutschung bisher fast verhinderten 2. ist das Leben des Str. nebst seinen Studien und Reiser beschrieben. Er ist in Asien, in der ehemals zu Kappadokie gehörenden, von Leukosyrern bewohnten, später Pontu Galaticus genannten Landschaft und zwar in den an Flusse Iris (jetzt Kasalmak und Jekil Irmak) gelegener Hauptstadt Amasia (noch jetzt Amassyah) geboren und hat auch daselbst sein geographisches Werk geschrieben stammte aus einer mütterlicherseits alten, vornehmen und berühmten Familie; sein Vater und väterlicher Stamm waren vielleicht nicht einmal Hellenen. Die FamilienNachrichten sind aus ihm selbst angeführt. Die Vermuthung, dass er aus einer Priesterfamilie abstamme, wird abgewiesen. Als Geburtsjahr des Str. nimmt G. mit Korays wahrscheinlich 687 J. R. oder 66 v. Chr. an (S.XII). Den Beinamen Strabo hat er wahrscheinlich erhalten weil er wirklich schielte. Sein Todesjahr ist höchst wahrscheinlich J. R. 777 oder 24 n. Chr., das 90ste J. seines Lebens. In verschiedenen Jahren hatte er die einzelnen Bücher des geograph. Werks ausgearbeitet, das er wahrscheinlich im 83sten Lebensjahre angefangen hatte (S. XVII) und im 88sten oder 89sten beendigte. Seine Jugendbildung durch gelehrte Studien unter berühmten Lehrern (dem Grammatiker und Aristoteliker Tyrannio zu Amisus, dem Rhetor Aristodemus zu Nysa in Karien, dem Aristoteliker Xenarchus zu Seleucia in Cilicien). Auch hatte er Mathematik, Astronomie, Geschichte und Geographie studirt und die Dichter fleissig gelesen. Als Philosoph war er ächter Stoiker. Er hat sich nur den wissenschaftlichen Beschäftigungen gewidmet. Seine sittlich gute und treffliche Denk- und Handlungsweise wird gerühmt, seine Wahrheitsliebe bewiesen und ungegründete Beschuldigungen widerlegt. Früher schrieb er eine Fortsetzung der allgemeinen Geschichte des Polybius vom Untergange des makedon. Reichs, des achäischen Bundes und Karthago's

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vermuthlich bis zur Schlacht bei Actium, in 43 Büchern; sie ist verloren gegangen. Die Ausarbeitung derselben setzt Hr. C. in die Zeit nach seinen Reisen, so dass er sie etwa mit dem 44sten Lebensjahre begonnen habe. Seine Reisen werden S. XXII ff. dargestellt und untersucht. Manche Länder hat Str. gar nicht besucht, noch andere nur zum Theil, von einigen ist es ungewiss, ob er sie gesehen hat. Von Hellas hat er wenig bereiset; daher seine Beschreibung der dazu gehörenden Länder gelehrt, aber nicht gründlich, sicher, vollständig, lebendig genug ist. Im J. 724 R. oder 29 v. Chr. ging Str. nach Korinth, verweilte dort etwa den Winter über, ging im J. 725 nach Italien und Rom, wo er 3 oder 4 Jahre verweilte; im J. 730 findet man ihn in Aegypten, wo er zu Alexandrien vorzüglich lange verweilte, aber auch mit dem Feldzuge des Aelius Gallus die Reise den Nil hinauf durch ganz Aegypten gemacht hat; die Rückreise scheint er nicht zu Lande durch Judäa und Syrien, sondern zu Wasser gemacht zu haben; er kehrte 731 oder 732 zurück und zwar in seine Geburtsstadt, wo er gewöhnlich lebte and schrieb; er ist nicht noch einmal in Rom gewesen (S.XIX). Der Standpunct, auf welchem er die (mit He rodotus begonnene) Erdkunde vorfand und welchem er die Leistungen einer neuen allgemeinen Erdbeschreibung bestimmte, ist S. XXVI ff., der Zweck und Plan des Str. Werks und die Eigenthümlichkeit des Werks nach seinen Vorzügen und Fehlern S. XXX ff. dargestellt, dann S. XXXVIII ff. ein Ueberblick des ganzen Werks nach den einzelnen Ländern, nebst Anzeige der wichtigsten und benutztesten Quellen, gegeben. Die Schicksale des Werks im Alterthume (wo die allgemeinere Verbreitung desselben durch drei hier aufgeführte Ursachen erschwert und behindert wurde) und in neuern Zeiten (wo die Abschriften selten und verdorben sind und überhaupt in dieser Verdorbenheit übereinstimmen) werden S. XLVH ff. geschildert, die Beschaffenheit des Textes, die Handschriften (die nur aus Einer ursprünglichen Quelle, nicht aus verschiedenen geflossen sind), vorzüglich die bisher vergliche nen, die alten Auszüge (Epitomae), die bisherigen 9 Ausgaben und 5 Uebersetzungen sind S. XLIX ff. beurtheilt, und insbesondere S. LVIII. die von den französ. Gelehrten angenommenen Systeme von sechs wesentlich verschiedenen Stadien kurz dargestellt und das einzig Wahre daraus ausgehoben (S. LXIII f.). Daran schliesst sich, was der Verf. über seine Bearbeitung gesagt hat.

Die

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