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rend Andere gleich anfänglich noch drei durch Cooptation oder Wahl hinzukommen lassen 626). Darüber ist kein Zweifel, dass

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tionem creatis. und p. Coru. p. 450 Or. Tanta igitur in illis virtus fuit, ut anno XVI. post reges exactos propter nimiam dominationem potentium secederent, leges sacratas sibi restituerent, duos tribunos crearent, montem illum trans Anienem, qui hodie Mons Sacer nominatur, in quo armati consederant, aeternae memoriae causa consecrarent. Wenn er aber darauf fortfährt: Itaque auspicato postero anno X tribuni plebis comitiis curiatis creati sunt., so enthalten diese Worte wahrscheinlich einen doppelten Irrthum. Eines ist gewiss: dass nicht im zweiten Jahre, sondern erst 297 die Zahl der Tribunen auf 10 erhöht wurde. Ich bin nicht damit einverstanden, dass Madwig u. A. nach Perizonius Vorgange die Zahl X, als von den Abschreibern herrührend, streichen man würde immer im Satze eine Zahl oder ein totidem vermissen. Nach der Ansicht, die sich bei mir von Cicero's Kenntniss der römischen Archäologie begründet hat, ist es mir vielmehr sehr glaublich, dass er über die Fünfzahl in der ersten Zeit des Tribunats hinweggesehen und sich gleich im nächsten Jahre den Uebergang zu der Zahl gedacht hat, die seit 297 fortwährend bestanden hat. Es ist das ein immer noch leichter zu entschuldigendes Versehen, als die restitutio legum sacratarum, die anch Asconius schon auf Rechnung der librarii hat bringen wollen: Inducor magis librariorum hoc loco esse mendam, quam ut Ciceronem parum proprio verbo usum esse credam. Illo enim tempore, de quo loquitur, quod fuit post XVI annos, quam reges exacti sunt, plebs sibi leges sacratas non restituit (nunquam enim tribunos plebis habuerat), sed tum primum eas constituit. Eben so werden sich auch die curiata comitia nicht vertheidigen lassen. Ich kann auch kein grosses Gewicht darauf legen, dass Asconius dieses Versehen nicht rüge. Seine Bemerkungen beziehen sich nur auf die erste Wahl in Sacro monte: darüber gab es ausdrückliche Nachrichten, die er als abweichend von Cicero's Angaben anführt: über die Vermehrung im zweiten Jahre konnte es keine geben, weil sie nicht Statt gefunden hat. Ausser den schon genannten Schriftstellern giebt endlich (ob nach Gaius?) auch loann. Lyd. de mag. I, 38 und 44. nur zwei in der Secession gewählte Tribunen an.

626) Liv. II, 33. Ita tribuni plebei creati duo, C. Licinius et L. Albinus. Hi tres collegas sibi creaverunt: in his Sicinium fuisse, seditionis auctorem; de duobus, qui fuerint, minus convenit. Dionys. VI, 89. ἄρχοντας ἐνιαυσιαίους ἀποδεικνύουσι τοὺς περὶ Λεύ κιον Ἰούνιον Βροῦτον καὶ Γάϊον Σικίννιον Βελλοῦτον, οὓς καὶ τέως εἶχον ἡγεμόνας· καὶ ἔτι πρὸς τούτοις Γάϊον καὶ Πόπλιον Λικιννίους καὶ Γάϊον Ιουσίλλιον Ριουγανόν*. οὗτοι τὴν δημαρχικὴν ἐξουσίαν πρῶτοι παρέLaßov oi nivτe avdoes. As con. z. Cic. p. Corn. p. 76 Caeterum quidam non duo tribunos plebis, ut Cicero dicit, sed quinque tradunt creatos tum esse, singulos ex singulis classibus. Sunt tamen, qui eundem illum duorum numerum, quem Cicero, ponant, inter quos Tuditanus et Pomponius Atticus Liviusque noster. Idem hic et Tuditanus adiiciunt, tres praeterea ab illis duobus collegas creatos esse. Dasselbe hat auch jedenfalls Dio Cassius angenommen; denn es sagt Zonar. VII, 15. p. 55. καὶ προστάτας αὐτίκα ἐξ ἑαυτῶν δύο προεχειρίσαντο, εἶτα καὶ πλείους, ἵν' εἶεν αὐτοῖς κατὰ συμμορίαν βοηθοί τε καὶ τιμωροί. Damit können nur einzelne Vertre

seit der Lex Publilia bis zum Jahre 297 der Tribunen fünf, wie es heisst, singuli ex singulis classibus 627) gewählt, gewesen sind; aber dieselbe Zahl ist auch schon für das Jahr 274 wenigstens durch eine historische Thatsache bezeugt 28). Während des Kampfs um die Lex Terentilla (297) erlangten die Tribunen das Zugeständniss, dass künftig zehn statt der bisherigen fünf gewählt werden dürften 29). Ob wirklich durch diese Vervielfältigung die tribunicische Gewalt gewonnen haben sollte, das mag bezweifelt werden, da natürlich, je zahlreicher das Collegium, desto schwerer Einstimmigkeit zu erlangen war, und es der Gegenpartei immer leicht werden. musste, einige auf ihre Seite zu bekommen 30). Als nach Ab

ter der fünf Klassen gemeint sein, zumal da er nachher von der Vermehrung auf 10 noch besonders spricht, p. 57.

627) Ascon. z. Cic. I. I. und Zona r. 1. 1. s. die vor. Anm.

28) Liv. II, 44. erzählt, wie der Senat, als der Tribun Ti. Pontificius die Truppenaushebung verhindern wollte, die übrigen Tribunen auf Ap. Claudius Rath für sich zu gewinnen gesucht habe: quattuorque tribunorum adversus unum moratorem publici commodi auxilio delectum consules habent. Dionys. IX, 2. Tavτην εἰςηγησαμένου τὴν γνώμην ̓Αππίου δόξαντες αὐτὸν ὀρθῶς ἐπαινεῖν οἵ τε ὕπατοι καὶ τῶν ἄλλων οἱ δυνατώτατοι πολλῇ θεραπεία διεπρά ξαντο τοὺς τέτταρας ἐκ τῶν δημάρχων οἰκείους τῇ βουλῇ για vεova. Einen zweiten Fall, wo ausdrücklich fünf Tribunen genannt werden, giebt das Jahr der rogatio Publilia selbst. Dionys. IX, 41. καὶ ἦσαν ἐκ τῶν τεττάρων λοιπῶν δημάρχων οἱ συνειςφέροντες αὐτῷ δύο δήμαρχοι τὸν νόμον. Livius berichtet zwar anders; aber ein aus Mehreren bestehendes Collegium erkennt auch er an: II, 56. quum summa vi resisterent patres, nec quae una vis ad resistendum erat, ut intercederet, aliquis ex collegio auctoritate aut consulum aut principum adduci posset etc. Auch sonst werden in derselben Zeit und noch früher allenthalben mehr als zwei Tribunen vorausgesetzt. Liv. II, 43. 54. 55. Dionys. VII, 39. 47. IX, 38. Zonar. VII, 17. p. 62. Demnach wird man die Nachricht, dass zu den zuerst auf dem heiligen Berge gewählten Tribunen noch drei andere hinzugekommen seien, für richtig halten dürfen und darin zugleich die Erklärung finden, wie andere Schriftsteller nur von zweien sprechen konnten.

29) Liv. III, 30. Is metus perpulit, ut scribi militem tribuni sinerent; non sine pactione tamen, ut, quoniam ipsi quinquennium elusi essent parvumque id plebi praesidium foret, decem deinde tribuni plebis crearentur. Dionys. X, 30. γίνεται δόγμα βουλῆς, ἐξεῖ ναι τῷ δήμῳ δέκα δημάρχους καθ ̓ ἕκαστον ἐνιαυτὸν ἀποδεικνύναι τοῦτο τὸ προβούλευμα οἱ περὶ τὸν Οὐεργίνιον λαβόντες ἐξήνεγκαν, καὶ κυρώσαντες τὸν ἐπ ̓ αὐτῷ γραφέντα νόμον δέκα δημάρχους εἰς τὸν ἐπιόντα ἐνιαυτὸν ἀπέδειξαν. Zonar. VII, 17. p. 64.

30) Es liegt das schon in Cicero's Worten, de leg. III, 10.

schaffung des Decemvirats, während dessen das Tribunat cessirt hatte, in Folge der zweiten Secession seine Wiedereinsetzung erfolgte, wurde dieselbe Zahl beibehalten 631), und sie ist auch bis zum Untergange der Republik die ständige geblieben 32), auch nie überschritten worden; denn was eine unbestimmte Sage einmal von einem eilften Tribune erzählt, ist wahrscheinlich Irrthum 33).

Weit schwerer ist es, über die Art der Wahl und die Versammlung, welche wählte, zu einer Ueberzeugung zu gelangen, indem die Nachrichten darüber theils ganz unbestimmt sind, theils Angaben enthalten, gegen welche sich aus der Natur der Sache die gegründetsten Widersprüche erheben. Darüber ist kein Zweifel, dass die ersten Tribunen, und wenigstens die ersten zwei, noch während der Secession auf dem Sacer mons selbst und also rein von der Plebs gewählt worden sind 34), wobei es gleichgültig ist, dass einige Schriftsteller die Secession entweder unmittelbar nach dem Aventin geschehen, oder die Plebs vom Sacer mons dahin ziehen lassen 35).

quod enim est tam desperatum collegium, in quo nemo e decem sana mente sit? Unumwunden spricht es Quinctius aus bei Dionys. Χ, 30. διδάσκων, ὅτι πρὸς τῆς βουλῆς ἐστι τὸ πολλοὺς εἶναι τοῦ δήμου προστάτας. ἧττον γὰρ ὁμονοήσειν τοὺς πλείους τῶν ἐλαττόνων, μίαν δὲ βοήθειαν εἶναι τοῖς κοινοῖς, ἣν Αππιον Κλαύδιον πρῶτον ἰδεῖν, ἐὰν στασιάζῃ τὸ ἄρχον καὶ μὴ ἅπασι τὸ αὐτὸ δοκῇ. 631) Liv. III, 54. Cic. p. Corn. p. 451 Or. Zonar. VII, 18.

p. 69.

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32) Liv. III, 64. Geil. VII, 19. Cic. de leg. III, 3. 10. in Vatin. 7. Nur während der sogenannten solitudo magistratuum werden bloss zwei Tribunen angegeben. Liv. VI, 35. 38.

33) Liv. IV, 16. Hunc Minucium apud quosdam auctores transisse a patribus ad plebem undecimumque tribunum plebis cooptatum seditionem motam ex Maeliana caede sedasse invenio. Ceterum vix credibile est, numerum tribunorum patres augeri passos, idque potissimum exemplum a patricio homine introductum; nec deinde id plebem concessum semel obtinuisse, aut certe tentasse etc.

34) Liv. II, 33. Anm. 625. III, 54. Tum C. Sicinium (creant), progeniem eius, quem primum tribunum plebis creatum in Sacro monte, proditum memoriae est. Auch Cicero's Worte p. Corn. p. 450. können nicht anders verstanden werden; aber am ausführlichsten erzählt den Hergang Dionys. VI, 89. 90.

35) So hatte Piso es dargestellt. Liv. II, 32. (Sicinio quodam auctore iniussu consulum in Sacrum montem secessisse) Ea frequen

Um so unbegreiflicher ist Dionysius Darstellung, der für den Zweck dieser Wahl, auf dem Mons Sacer, Comitien der Curien anstellen lässt. VI, 89. νεμηθεὶς δ ̓ ὁ δῆμος εἰς τὰς τότε οὔσας φρατρίας, ἢ ὅπως βούλεται τις αὐτὰς προςαγορεύειν, ἃς ἐκεῖνοι καλοῦσι κουρίας, ἄρχοντας ἐνιαυσιαίους ἀποδεικνύουσι κ. τ. λ. Und dieselben Curien denkt er sich auch für die Folgezeit bis zur Lex Publilia als die Wahlversammlung, welche der Plebs ihre Vertreter gegeben habe. IX, 41. (Publilius) νόμον εἰςφέρει περὶ τῶν δημαρ γικῶν ἀρχαιρεσίων, μετάγων αὐτὰ ἐκ τῆς φρατριατικής ψηφηφορίας, ἣν οἱ Ῥωμαῖοι κουριάτην καλοῦσιν ἐπὶ τὴν φυλετικήν. Mit ihm stimmt endlich Cicero in der schon angeführten Stelle p. Corn. p. 451. überein: Itaque auspicato postero anno X tribuni plebis comitiis curiatis creati sunt. Bei so ausdrücklichen Erklärungen würde man sich, da die anderen Schriftsteller darüber gänzliches Stillschweigen beobachten, beruhigen müssen, wenn nicht die entschiedensten aus der Natur der Sache entspringenden und aus anderen die Wahl betreffenden Umständen hervorgehenden Widersprüche die Annahme eines Irrthums unabweislich machten. Es ist früher gezeigt und vornehmlich aus der Identität der patrum auctoritas und der lex curiata bewiesen worden (Th. II, 1. S. 332.), dass die Curien, wie es die ursprünglichen Abtheilungen des ältesten populus sein mussten, durchaus patricisch waren. Dass es nun ganz widersinnig und unvernünftig gewesen wäre, wenn die Plebs sich von den Patriciern die Männer hätte bestimmen lassen, welche ihren Stand gegen die Patricier schützen sollten, das fällt in die Augen, und man hat daher die von Dionysius und Cicero gegebene

tior fama est, quam cuius Piso auctor est, in Aventinum secessionem factam esse. Wie Piso den Sacer mons ganz habe übergehen können, da der Name selbst die Thatsache bezeugt, bleibt unklar. Dagegen sagt Cic. de rep. II, 33. Nam cum esset ex aere alieno commota civitas, plebs montem Sacrum prius, deinde Aventinum occupavit., und mit ihm übereinstimmend Salust. fr. 1. 1. p. 213. foeneris onere oppressa plebes armata montem Sacrum atque Aventinum insedit. Die übrigen Schriftsteller erwähnen den Aventin

Nachricht dadurch zu erklären gesucht, dass man eine Verwechselung des Wahlakts mit einer auf diesen (wie bei den Consuln) folgenden Bestätigung durch die Curien annahm 636). Allerdings sagt Dionysius, nachdem er von der Ausgleichung des Zwiespalts durch die Wahl der Tribunen auf dem Sacer mons und der Rückkehr der Plebs zur Stadt gesprochen, VI, 90. ἀποδόντες δὲ καὶ τοῖς ἐν τῇ πόλει θεοῖς χαριστήρια καὶ τοὺς πατρικίους πείσαντες ἐπικυρώσαι τὴν ἀρχὴν ψῆφον ἐπενέγκαντας, ἐπειδὴ καὶ τούτου παρ' αὐτῶν ἔτυχον, ἐδεήθησαν κ. τ. λ.; aber darunter hat man wahrscheinlich nur die Anerkennung und Genehmigung der neuen Einrichtung durch Curienbeschluss (ἐπικυρώσαι τὴν ἀρχήν), nicht eine Bestätigung der gewallten Personen, zu verstehen 37). Vielmehr scheint es eben so widersinnig, dass die durch die Plebs erfolgte Wahl von der

636) Niebuhr, Röm. Gesch. I. S. 648. Was er über die möglichen Gründe dieser Bestätigung sagt, beweiset deutlich, wie anstössig sie auch ihm war.

37) Niebuhr findet eine Hindeutung auf diese Bestätigung auch in einer anderen Stelle bei Dionys. X, 4. (nach der Lex Publilia) εἰ δ ̓ οὖν καὶ πρότερον ἦν τις ὑμῖν δύναμις (sagen die principes civitatis zu den Tribunen), ἣν οὐκ ἐκ τοῦ δικαίου βιασάμενοι ἡμᾶς ἐλάβετε οὐχὶ καὶ ταύτην νῦν ἀπολωλέκατε τῇ μεταβολῇ τῶν ἀρ χαιρεσιῶν; οὔτε γὰρ βουλῆς δόγμα ὑμᾶς ἀποδείκνυσιν ἐπὶ τὴν ἀρχὴν, οὔτε αἱ φράτραι τὴν ψῆφον ὑπὲρ ὑμῶν ἐπιφέρουσιν κ. τ. λ. Er meint, wean Dionysius die Wahl und nicht das auctores fieri im Sinne gehabt hätte, so würde er nicht geschrieben habeu ynov iлiqέgovor, sondern ὑμᾶς οὐ χειροτονοῦσιν. Allein ψῆφον ἐπιφέρειν heisst bei Dionysius allenthalben schlechthin suffragia ferre, und wird namentlich von den Wahlen in Centuriatcomitien gesagt, z. B. IV, 84. yňφον ἐπιφέροντες κατὰ λόγους. Eben so wenig lässt sich folgern aus Messala's Worten bei Gell. XIII, 15. Minoribus creatis magistratibus tributis comitiis magistratus, sed iustius curiata datur lege (Niebuhr, II. S. 412. und Huschke, Verf. d. Serv. S. 407. ius eius cur. d. l.). Das mag sich auf Aedilen, Quaestoren u. s. w. beziehen; aber dass die tribuni plebis unter den magistratus minores begriffen seien, ist ganz unerwiesen. Nach dem Jahre 283 ist eine Bestätigung durch eine lex curiata ganz undenkbar; in der ersten Zeit aber werden sie gar nicht als Magistrate angesehen. Ich habe selbst Th. II, 1. S. 321. mich durch Niebuhr verleiten lassen, die erstere Stelle aus Dionysius (VI, 90.) von der Bestätigung,, der ersten Tribuni plebis" zu verstehen: eine nochmalige genauere Erwägung ergab die Unstatthaftigkeit dieser Auffassung. Für die dortige Ausführung ist das gleichgültig; denn die Targinoι iπinvoúσartes bleiben die patres auctores.

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