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τοὺς στρατηγοὺς τοὺς ἐπὶ τῆς διοικήσεως καταλύσας τα μιείαις αὐτὴν κατὰ τὸ ἀρχαῖον ἐπέτρεψεν, οὐχ ὥστε καὶ ἐτησίους σφᾶς, ὅπερ ἐπί τε ἐκείνων πρότερον καὶ ἐπὶ τῶν στρατηγῶν μετὰ ταῦτα ἐγίγνετο, ἄρχειν, ἀλλ ̓ οἱ δύο οἱ αὐτοὶ τρία ὅλα ἔτη αὐτὴν διώκουν. Mit dieser neuen Einrichtung würde der auf drei Jahre bestimmte Dienst der Viatoren und Praeconen wohl übereinstimmen. Dass das Fragment als Theil eines Gesetzes DE XX Q bezeichnet ist, würde nicht entgegenstehen; denn Caesar hatte zwar die Zahl auf vierzig erhöhet, aber das geschah nur um Alle zu befriedigen, denen er Versprechungen gemacht hatte. Dio Cass. XLIII, 47. ἀριθμὸν δὲ οἱ μὲν ἄλλοι ὅσοιπερ καὶ πρότε ρον, στρατηγοὶ δὲ τεσσαρεσκαίδεκα, ταμίαι τε τεσσαρά κοντα ἀπεδείχθησαν. πολλοῖς γὰρ δὴ πολλὰ ὑπεσχημένος οὐκ εἶχεν ὅπως σφᾶς ἄλλως ἀμείψεται, καὶ διὰ τοῦτο ταῦτ ̓ ἐποίει. Vgl. cap. 51. Was späler die Zahl gewesen, wissen wir nicht: möglich ist es selbst, dass Claudius eine Verminderung eintreten liess, da er nach Dio Cassius nicht nur die Ostiensis und Gallica, sondern alle italischen Quaesturen aufhob: ταῖς μὲν οὖν ταμιείαις τὴν διοίκησιν ἀντὶ τῶν ἀρχῶν τῶν ἐν τῇ Ιταλίᾳ ἔξω τῆς πόλεως ἀντέδωκε· πάσας γὰρ αὐτὰς ἔπαυσε. Auch darin würde kein Widerspruch liegen, dass in dem Fragmente nichts von den durch Claudius eingeführten Schriftzeichen vorkömmt, dass überall VIATORES, nicht JIATORES steht; denn die Einsetzung der dreijährigen Quaestur erfolgte schon im dritten Regierungsjahre (797): die orthographische Neuerung berichtet Tacitus vom J. 800, und aus früherer Zeit ist mir auch keine Inschrift mit dem Zeichen bekannt. Das Bedenken aber, welches hindert, das Gesetz in diese Zeit zu setzen, liegt in dem alterthümlichen Gebrauche des EI in den Endungen: QVEI, IEI, PRIMEIS, QVASEI, ACCIPEI u. s. W., der in so später Zeit schwerlich nachzuweisen sein wird; man müsste denn annehmen, dass im Curialstyle sich solche Archaismen länger erhalten hätten. Indessen habe ich, ohne allen weiteren Anspruch, nicht verschweigen wollen, was gegen die gewöhnliche Annahme spricht, und erwarte nur, dass die, welche ein Plebiscit der

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Republik annehmen, nachweisen, wie sich damit Varro's Erklärung verträgt. Auf späteren Inschriften ist die Erwähnung der viatores quaestorii ab aerario Saturni nicht selten.

Bei keinem Verwaltungszweige begreift es sich schwerer, wie bei jährlichem Wechsel die jung und unerfahren eintretenden Magistrate den ihnen übertragenen Geschäften gewachsen sein und während der kurzen Dauer ihrer Amtsführung in ihrem Berufe heimisch werden konnten, zumal da wohl Wenige sich, wie Cato, ernstlich darauf vorbereitet haben möchten 888 888). Es ist auch eine geordnete Verwaltung nur dadurch möglich geworden, dass die Unterbeamten, die scribae ab aerario nicht mit den Magistraten wechselten, sondern gewöhnlich wohl viele Jahre im Dienste blieben. Ihnen lag jedenfalls das ganze Rechnungswesen, so wie die specielle Sorge für das Archiv 89) ob, und die sechs ältesten oder obersten bildeten einen Ausschuss, sexprimi, dem, wie es scheint, die Beglaubigung der Schriften zunächst oblag 90). Von ihnen erhielten die unerfahren ins Amt eintretenden Quaestoren die Anleitung zur Besorgung der Geschäfte, und oft mögen sie in grosser Abhängigkeit von diesen Gehülfen gestanden haben 91).

888) Pintarch. Cato min. 16. Ἐπιβάλλουσαν δ ̓ αὐτῷ τὴν ταμιευτικὴν ἀρχὴν οὐ πρότερον μετῆλθεν, ἢ τούς τε νόμους ἀναγνῶναι τοὺς ταμιευτικοὺς καὶ διαπυθέσθαι τῶν ἐμπείρων ἕκαστα, καὶ τύπῳ τινὶ τῆς ἀρχῆς τὴν δύναμιν περιλαβεῖν.

est

89) Cic. Verr. III, 79. (Scribarum) Ordo est honestus, vero honestus, quod eorum hominum fidei tabulae publicae periculaque magistratuum committuntur. p. dom. 28. Scribae, qui nobiscum in rationibus monumentisque publicis versantur.

90) Cic. de nat. deor. III, 30. Qui transscripserit tabulas publicas. Id quoque L. Allienus fecit, cum chirographum sexprimorum imitatus est. Orell. 3242. DIS. MAN. L. PONTIO. L. F. PAL MARTIALI QVI FVIT SCRIBA QVAESTORIVS SEXTRIMVS (sic). 3756. P. SEPTVMIVS P. F. COL. SCR. Q. DE. SEXS. PRIMIS.

91) Plutarch. Cato min. 16. Ὅθεν εὐθὺς εἰς τὴν ἀρχὴν καταστὰς μεγάλην ἐποίησε μεταβολὴν τῶν περὶ τὸ ταμιεῖον ὑπηρετῶν καὶ γραμματέων· οἳ διὰ χειρὸς ἀεὶ τὰ δημόσια γράμματα καὶ τοὺς νόμους ἔχοντες, εἶτα νέους ἄρχοντας παραλαμβάνοντες, δὲ ἀπειρίαν καὶ ἄγνοιαν ἀτεχνῶς διδασκάλων ἑτέρων καὶ παιδαγωγῶν δεομένους οὐχ ὑφίεντο τῆς ἐξουσίας ἐκείνοις, ἀλλ ̓ ἦσαν ἄρχοντες αὐτοί.

Eigenthümlich wird das Verhältniss geschildert, in dem more maiorum der Quaestor in der Provinz zu dem oberen Magistrate, dem er beigegeben war, stehen sollte. Es wird vielfältig als ein Pietätsverhältniss, wie zwischen Vater und Sohn bezeichnet 892), das gegenseitige Pflichten auflegte und nicht nur auf die Amtszeit sich beschränkte, sondern auch in der folgenden Zeit fortwirkte, so dass man z. B. nicht leicht den Quaestor als Ankläger seines Praetors zuliess 93), und auf der anderen Seite der ältere Magistrat sich in allen Angelegenheiten seines früheren Quaestors annahm 94).

Magistratus minores und extra ordinem creati.

Dass der Ausdruck magistratus minores eine doppelte Bedeutung habe, indem einmal alle Magistrate, welche nicht maxima auspicia haben (Consuln, Praetoren, Censoren) darunter verstanden werden, dann aber auch in engerem Sinne die niederen Beamten, die nicht zu den Magistraten, quorum certus ordo est, und deren unterste Stufe, die Quaestur, zuerst zum Eintritte in den Senat berechtigt, gehören, ist schon

892) Cic. div. in Caec. 19. Sic enim a maioribus nostris accepimus, praetorem quaestori suo parentis loco esse oportere: nullam neque iustiorem, neque graviorem causam necessitudinis posse reperiri, quam coniunctionem sortis, quam provinciae, quam officii, quam publicam muneris societatem. Vgl. cap. 14. p. Planc. 11. morem illum maiorum, qui praescribit, in parentum loco quaestoribus suis praetores esse oportere. ad fam. XIII, 10. (an Brutus wegen Varro, dessen Quaestor) Satis enim commendatum tibi eum arbitrabar ab ipso more maiorum, qui, ut te non fugit, hanc quaesturae coniunctionem liberorum necessitudini proximam voluit esse, Vgl. ep. 26. ad Att. VI, 6. de orat. II, 47. 50. post red. in sen. 14.

93) Cic. div. in Caec. 19. Itaque neque L. Philoni in C. Servilium nominis deferendi potestas est data, neque M. Aurelio Scauro in L. Flaccum, neque Cn. Pompeio in T. Albucium: quorum nemo propter indignitatem repudiatus est; sed ne libido violandae necessitudinis auctoritate iudicum comprobaretur.

94) Caes. (Hirt.) de b. G. VIII, 50. Cic. de or. II, 47. 50. Ascon. in Milon. p. 36 Or.

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früher bemerkt worden 895). Die älteste Republik bis in das fünfte Jahrhundert hinein kennt die meisten dieser magistratus minores nicht: sie sind bei zunehmender Mannigfaltigkeit des städtischen Lebens und fortschreitender Entwickelung der Verfassung durch das Bedürfniss hervorgerufen worden.

Unter ihnen haben die meiste Bedeutung die triumviri capitales. Ihre Einsetzung erfolgte gegen das Jahr 465 96) durch eine Lex Papiria, deren Inhalt, so weit er uns erhalten ist, gleichwohl keine sicher genügende Auskunft über das Wesen und die Ausdehnung ihrer amtlichen Wirksamkeit giebt 97). Aus den nicht seltenen Erwähnungen von Fällen, wo sie handelnd auftreten, geht indessen hervor, dass sie überall entweder von selbst, kraft ihres Amts, oder auf ausdrücklichen Be

895) S. 85. Zu den Anm. 167. angeführten Stellen ist noch hinzuzufügen Liv. XXXVI, 3. XXXIX, 16. Vigiliarum nocturnarum curam per urbem minoribus magistratibus mandavimus. Damit ist cap. 14. zu vergleichen.

96) Liv. Epit. XI. Triumviri capitales tunc primum creati sunt. Die Stellung der Nachricht zwischen den Triumphen des Curius Dentatus (464) und der Dictatur des Hortensius (467) weiset mit ziemlicher Sicherheit auf das J. 465 hin.

97) Fest. p. 344. Sacramentum aes significat, quod poenae nomine penditur, sive eo quis interrogatur, sive contenditur. id in aliis rebus quinquaginta assium est, in aliis rebus quingentorum inter eos, qui iudicio inter se contenderent. qua de re lege L. Papiri tr. pl. sanctum est his verbis:,,Quicunque praetor post hoc factus erit, qui inter cives ius dicet, tresviros capitales populum rogato, hique tresviri [capitales], quicunque [posthac fa]cti erunt, sacramenta ex[igunto] iudicantoque, eodemque iure sunto, uti ex legibus plebeique scitis exigere iudicareque esse esseque oportet. Niebuhr III. S. 480. Anm. 696. hat sehr richtig bemerkt (was Müller übersehen hat), dass die Quaestoren im Gesetze genannt gewesen sein müssen. Er will schreiben uti quaestores exigere iudicareque oportet. Wahrscheinlicher ist es, dass gestanden hat: sacramenta exigunto iudicantoque, eodemque iure sunto, uti ex legibus plebeique scitis exigere iudicareque quaestores esseque oportet, oder esseque quaestores (Q.) oportet. Das ist offenbar, dass die Worte eodemque iure sunto ein paralleles Subjekt erfordern, und ohne solche Beziehung würden die Worte des Gesetzes gar keine bestimmte Bezeichnung des Zwecks des Triumvirats enthalten; wiewohl man auch so nothwendig annehmen muss, dass andere Paragraphen seinen Geschäftskreis näher bestimmten. Huschke, Incert. auct. etc. p. 108. sagt: ,,Sacramenta exigendi iudicandique munus postea demum speciali lege his triumviris datum est, nec magis magistratu eorum continetur, quam dandi tutoris ius praetura et tribunatu.“ Das scheint aber gegen den Wortlaut des Gesetzes zu sein.

fehl des Senats oder der Consuln verhütend oder bestrafend einschritten, wo die Sicherheit des Einzelnen oder der Stadt und des Staats bedroht wurde, oder verletzt war. Unverkennbar treffen sie darin vielfältig mit den Aedilen zusammen, mit denen sie auch gemeinschaftlich handelnd auftreten 898), und es mag sich das daraus erklären, dass vor der Einsetzung des Triumvirats die Sicherheitspolizei ganz eigentlich den Aedilen, als verhütender Behörde, oblag, und ihnen auch ferner die Befugniss blieb, während daneben besondere Magistrate über Verbrechen wachten. Demnach erscheint die amtliche Sphäre der triumviri capitales aus Funktionen der Aedilen und der früheren Quaestoren gemischt. Sie haben die Aufsicht über die Gefängnisse und die im Carcer Statt findenden Hinrichtungen 99); sie treten aber auch selbständig, wie die Quaestoren, als Ankläger auf 900). Wie weit ihre eigene Gerichtsbarkeit gegangen sei, getraue ich mich nicht zu entscheiden. Man nimmt an, dass gegen Sklaven und Nichtbürger ihrerseits ein summarisches Verfahren habe Statt finden können 1), und wohl mag

898) Liv. XXV, 1. s. Anm. 804.

99) Cic. de leg. III, 3. vincula sontium servanto: capitalia vindicanto. Pompon. de or. iur. 30. triumviri capitales, qui carceris custodiam haberent, ut, cum animadverti oporteret, interventu eorum fieret. Salust. Catil. 55. Triumviros, quae supplicium postulabat, parare iubet. Valer. Max. V, 4, 7. Sanguinis ingenui mulierem praetor apud tribunal suum capitali crimine damnatam triumviro in carcere necandam tradidit. Daher bei Tacit. Ano, V, 9. triumvirale supplicium. Valer. Max. VIII, 4, 2. erzählt von einem Falle, wo auch die Kreuzigung eines wegen Mordes verurtheilten Sklaven einem Triumvir übertragen wurde. Bei Liv. XXXII, 26. triumviri carceris Lautumiarum intentiorem curam habere iussi. ist es mir jetzt sehr wahrscheinlich, dass carceris mit triumviri, nicht mit Lautumiae zu verbinden ist. Der Carcer ist der Ort, wo regelmässig die Hinrichtungen geschehen, capitalia vindicantur; natürlich haben aber die Triumvirn auch die Aufsicht über die Lautumien gehabt, deren Verschiedenheit vom Carcer am Forum von mir Th. I. S. 262 ff. und in der Schrift: Zur römischen Topographie. Leipz. 1845. S. 19 ff. bewiesen worden ist.

900) Valer. Max. VI, 1, 10. C. Pescennius triumvir capitalis Cornelium quod cum ingenuo adolescentulo stupri commercium habuisset, publicis vinculis oneravit. Itaque Cornelius in carcere mori coactus est. Darum sagt auch Varro L. L. V, 14. p. 86. maleficia, quae triumviri capitales nunc conquirunt.

1) Vgl. Niebuhr III. S. 82. Walter, Rechtsgesch. S. 166,

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