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eine Vorstellung geben, z. Β. Ι 426 Dind.: ὦ κάλλη γυμνασίων ἀμύθητα, ὦ ναῶν καὶ περιβόλων χάριτες, ποῖ ποτε γῆς ἔδυτε; ὦ κόσμοι παραλίας, ὦ πάντα) ἐκεῖν ̓ ὀνείρατα u. s. w. Das zweite Beispiel dieses Stils findet sich am Schlufs der vorhergehenden Rede (19), deren Veranlassung eine ganz ähnliche war: der Brand des eleusinischen Tempels. Man höre nur den gleichen rhythmischen Schlufs folgender Sätzchen (p. 421 f.): ὦ δάδες, ὑφ' οἴων ἀνδρῶν ἀπέσβητε (ευ του). ὦ δεινὴ καὶ ἀφεγγὴς ἡμέρα, ἣ τὰς φωσφόρους νύκτας ἐξεῖλες. ὦ πῦρ, οἷον ὤφθης Ελευ σίνι, οἷον ἀνθ' οἵου. Wer sich von dem Aufgelösten, Weichlichen, Schlaffen dieses Stils eine Vorstellung machen will, lese diese μονωδίαι und dann gleich hinterher die folgende Rede (21): die παλινῳδία ἐπὶ Σμύρνῃ καὶ τῷ ταύτης ἀνοικισμῷ, in der an die Stelle der zerhackten Sätzchen wieder die langhinrollenden Perioden, das συνεχῶς ῥέον, wie es Longin an Aristides im Gegensatz zu den Asianern nennt, getreten ist.1)

Monodie auf Nikomedia (III 337 Reiske) vergleicht sich Libanios mit einem Flötenspieler, der γοερῷ μέλει τὸν θρῆνον πληροί.

1) Auch die beiden povodía des Libanios auf den abgebrannten Apollotempel in Daphne und das vom Erdbeben zerstörte Nikomedia (vol. III 332 ff.; 337 ff. Reiske) fallen ganz aus dem sonstigen Stil des Libanios heraus, der sich, wie wir oben (S. 402 ff.) sahen, wie Aristides den Demosthenes zum Vorbild nahm. Man erkennt in diesen povodía des L. deutliche Nachahmung derer des Aristides. Bemerkenswert sind dabei die von L. sonst nur ganz spärlich verwendeten, hier die Klage wirksam hebenden ὁμοιοτέλευτα p. 341: ὦ πόλεως ἀπελθούσης, ὦ προσηγορίας εἰκῆ μενούσης, ὦ διὰ γῆς καὶ θαλάττης αλγηδόνος δραμούσης. Dals diese Beobachtungen über den Stil der uovodía nicht nutzlos sind, erkannte ich bei der Lektüre von K. Seitz, Die Schule von Gaza (Heidelberg 1892) 20; 50; dort heifst es von der Monodie des Prokop v. Gaza (bisher ediert nur in: Catal. codd. mss. Graec. bibl. reg. Matrit. ed. I. Iriarte [Madrid 1767] 264 f.): „Die Monodie ihm beizulegen, wäre ein Unrecht an seinem Geschmack und formellen Können; der erste Satz schon trägt den Charakter des Ganzen zur Schau: ἦν ἄρα καὶ συμφορὰ συμφορᾶς καὶ πάθος πάθους καὶ λύπη λύπης καὶ οἰμωγὴ οἰμωγῆς καὶ θρῆνος θρήνου μείζων." Nun, wenn irgend etwas sicher ist, so ist es dies, dafs die Monodie, überschrieben in der Hs.: Προκοπίου σοφιστοῦ Γάζης μονωδία εἰς τὴν ἁγίαν Σοφίαν πεσοῦσαν ὑπὸ σεισμοῦ, echt ist. Der Stil ist ganz dem der μονωδίαι des Aristides und Libanios nachgemacht und von Prokops sonstigem Stil allerdings total verschieden, aber nicht mehr als im gleichen Fall bei Aristides und Libanios. (Übrigens zeigen die alttestamentlichen Citate auch den Kommentator des Oktateuchs.) Diese Unechterklärung fällt also in die Rubrik der oben

Litterarhistorische

der Rede.

4. Die Rede des Favorinus.

Sie ist uns durch einen glücklichen Zufall unter den Reden Stellung des Dio Chrysostomos erhalten. Dafs diese Rede nicht von Dio sei, war schon von Niebuhr u. a. erkannt: es lassen sich in der That kaum zwei andere Reden denken, die inhaltlich wie formell unter sich unähnlicher wären als die genannte und irgend eine Rede Dios. Das Verdienst, sie auf Grund sicherer Argumente dem Favorin zugesprochen zu haben, gebührt A. Emperius, De oratione Corinthiaca falso Dioni Chrysostomo adscripta (1832), jetzt in seinen Opuscula (ed. Schneidewin, Göttingen 1847) 18 ff. Der Sprecher bezeichnet sich als Kelten, römischen Bürger und Griechen, er stand einem Kaiser (Hadrian, der aber nicht genannt wird) persönlich nahe, er war in Sachen der 'Apoodítη in schlechten Ruf gekommen, in griechischen Städten waren seine Bildsäulen umgestürzt, in seiner Wortwahl bestrebte er sich des Atticismus: das alles wird von Favorin ausdrücklich überliefert und auf keinen anderen pafst es als auf ihn. Man ist daher jetzt allgemein einig, dafs die Rede von Favorin ist1); dafs sie in die dionische Sammlung gelangte, erklärt sich leicht daraus, dafs in dieser gerade die Städtereden einen grofsen Platz füllten, es kommt hinzu eine Anlehnung Favorins an die rhodische Rede Dios.) Somit hat diese Rede als das wichtigste und umfangreichste Dokument der modernen Richtung innerhalb der frühen zweiten Sophistik zu gelten.

Inhalt.

Ihr entspricht sie nach Inhalt und Form. Die Eitelkeit des Sophisten ist wirklich mafslos. Die Korinthier hatten, dem Beispiel der Athener folgend, die in der öffentlichen Bibliothek an hervorragendem Platze aufgestellte Statue Favorins beseitigt, weil ihnen allerlei seinen moralischen Ruf verdächtigendes Gerede zu Ohren gekommen war. Der Sophist beweist ihnen in seiner Dialexis, dafs sie daran übel gethan hätten, aber Undank

(S. 11 f.) genannten und mag ein weiteres warnendes Beispiel für Unwissende sein.

2

1) Cf. E. Maafs, De biographis Graecis (in den Philol. Unters. III 1880) 133 ff. W. Christ, Gesch. d. griech. Litt. (München 1890) 595, 6. H. v. Arnim in seiner Ausgabe Dios II (Berl. 1896) praef. p. III.

2) Cf. v. Arnim 1. c. 363.

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sei der Welt Lohn, das zeigten Pythagoras, Sokrates, Platon, die Götter selbst; an alle habe sich der Neid gemacht. Er fingiert, dafs sich ein Advokat seiner annehme und läfst diesen nun eine Rede an die Richter halten: das thut er natürlich nur, weil er nun, von sich in dritter Person redend, den Mund um so voller nehmen kann; unvermerkt geht er dann wieder in die erste Person über. Er sei der berühmteste Mann Griechenlands, mehr: sein Name sei weltbekannt. Daher, schliefst er, sei er viel zu grofs, als dafs ihm die Mifsachtung der Korinthier schaden könne: bei der Göttin der Weisheit werde er die Statue wieder aufrichten, von wo sie nicht stürzen könne Erdbeben und Wind, Schnee und Regen, Neid und Feindschaft. Mit seinem Wissen prunkt er in lächerlichster Weise: die Exkurse einer ist in Form eines langen, die Periode zerstörenden Zwischensatzes ausdrücklich als лɛμßoλń bezeichnet (§ 20) unterbrechen oft den Zusammenhang aufs empfindlichste: sie behandeln litterarische, politische und kunstgeschichtliche Dinge, kurz all den Raritätenkram, den der Verfasser der navtodaлn loτogía im Kopf trug. Wir bekommen so ein deutliches Bild von dem bunten Aussehen einer solchen sophistischen Dialexis und begreifen nun, wie gut sich ein solches Produkt zum Excerpieren eignete: die Florida des Appuleius mufs man nach dieser Rede des Favorin beurteilen. Dafs die Gedanken im einzelnen oft unerträglich albern sind, bedarf keiner Versicherung, besonders durch die dem Leser des Aelian bekannte süfsliche à péλɛa werden sie abgeschmackt, z. B. wenn es von den Athenern heifst (33), sie bringen die Athene mit Hephaistos zusammen καὶ ποιοῦσι τὴν παρθένον μικροῦ μητέρα.

Formell ist diese Dialexis ein Prachtstück sophistischen stil. Könnens. Wer sich von dem Unterschied der beiden Stilarten, die ich als die alte' und 'neue' bezeichne, ein besonders lebendiges Bild machen will, der lese hintereinander etwa die rhodische Rede Dios und die korinthische Favorins. Dort Ernst der Diktion und kraftvolle Würde, die sich im Fehlen äufserlicher Effektmittel und in langen, oft etwas unbeholfenen Perioden ausspricht, hier schlaffe Weichlichkeit, hervorgerufen durch kleinliches Haschen nach Effekt wie durch die sensiblen Rhythmen. Die effektvollen Redekunststücke sind die alten, uns wohlbekannten, wofür ich nur einen Satz ausschreiben will:

§ 16 f.: ἢ γὰρ οὐχ οὗτοί εἰσιν οἱ τὰς τυραννίδας ἐν ταῖς πόλεσι καταλύοντες | καὶ τὰς δημοκρατίας καθιστάντες | καὶ τὰς ̓Αθή νας ἀπὸ τῶν τυράννων ἐλευθερώσαντες | πρότερον μὲν ἀπὸ Ἱπ πίου, | ὕστερον δὲ ἀπὸ Κλεομένους, || καὶ μετὰ ταῦτα ὡς αὐτοὶ Αθηναῖοι πρᾶγμα ποιεῖν ἐπεχείρουν Ἱππίου καὶ Ἰσαγόρου καὶ τυραννίδα τῆς Ἑλλάδος καθίστασθαι, | πρῶτοι μὲν αἰσθόμενοι, | μάλιστα δὲ ἀλγήσαντες, | ἡγεμόνες τοῖς ἄλλοις τῆς ἐλευ θερίας καταστάντες, | καὶ ταύτην τὴν διάνοιαν οὐ μόνον ἐπὶ τῶν ̓Αθηναίων | ἀλλὰ καὶ ἐπὶ τῶν Λακεδαιμονίων διαφυλάξαν τες. 1) Über die Rhythmen sagt schon Emperius 1. c. 25; 33: numeri orationis fracti sunt et super dicendi consuetudinem modulati; canere mulierem, non virum orare dixeris und er findet hierin mit Recht eine Bestätigung dessen, was uns bei Philostratos und Lukian (Demon. 12) über das Weibische, Gebrochene, Sangartige in der Vortragsweise dieses Mannes berichtet wird. Das kommt nun besonders in der kleinlichen Komposition der Sätze zum Ausdruck, z. Β. gleich der Anfang: ὅτε τὸ πρῶτον ἐπεδήμησα | τῇ πόλει τῇ ὑμετέρᾳ, ] ἀφ ̓ οὗ δέκα ἔτη σχεδόν, | καὶ τῶν λόγων μετέδωκα | τῷ δήμῳ καὶ τοῖς τέλεσι τοῖς ὑμετέροις, | ἔδοξα ἐπιτήδειος εἶναι ὑμῖν οὕτω σφόδρα | ὡς οὐδὲ ̓Αρίων ὁ Μηθυμναῖος. 4: ἐγένετο δὲ ὑπὸ τὸν αὐτὸν χρόνον | καὶ Σόλων μὲν ἐν Κορίνθῳ, | φεύγων τὴν Πεισιστράτου τυραννίδα, [ οὐ φεύγων δὲ τὴν Περιάνδρου | οὐ γὰρ ἦν ὅμοιον. 6: Περίανδρος σοφὸς μὲν ἦν μετ' ὀλίγων, | τύραννος δὲ μετὰ πολλῶν· ] ἀμφότερα δὲ καὶ τύραννος καὶ σοφὸς μόνος. || πρὸς τοῦτον ὁ Σόλων ἐλθὼν | καὶ τυχὼν τῶν κοινῶν· | κοινὰ γὰρ τὰ φίλων [· ἀλλ ̓ ὅμως ἀνδριάντος οὐκ ἔτυχεν. 19: ἦν δ ̓ ἰδεῖν Διονύσιον ἐν Κο ρίνθῳ, | θέαμα κάλλιστον, | οὐδενὸς κύριον· [ ἀλλ' ὅμως οὐδὲ τοῦτον | οὐδεὶς ἠδίκει | οὐδὲ ἐξέβαλλεν | οὐδ ̓ ἐξήλαυνε | τῶν ἐκ Σικελίας. 44: χαιρέτω δ' ὁ Δαίδαλος | καὶ τὰ Δαιδάλου μιμηλὰ τεχνήματα· [ ἄδην Προμηθέως, | ἄδην πηλοῦ. Die Rhythmen treten überall scharf hervor, ich will dafür noch folgendes anführen, obgleich man den richtigen Eindruck erst durch die Lektüre der ganzen Rede erhält: 7: ἧκε δὲ καὶ Ἡρόδοτος ὁ λογοποιὸς ὡς ὑμᾶς | λόγους φέρων Ἑλληνικοὺς | ἄλλους τε

1) Cf. aufserdem noch § 18 (p. 21, 11 v. Arnim); 19 (21, 23 f.); 20 (22, 1); 24 (22, 28 f.); 25 (23, 7); 29 (24, 9 f.); 30 (24, 19); 31 (24, 24 f.); ib. (24, 27 f.); 32 (25, 2 f.); 37 (26, 11); 46 (28, 24 f.).

καὶ Κορινθίους | οὐδέπω ψευδεῖς, ͵ ἀνθ' ὧν ἠξίου παρὰ τῆς πόλεως | μισθὸν ἄρνυσθαι. 14: νικῆσαι Κάστορα μὲν στάδιον, Κάλαϊν δὲ δίαυλον (die Daktylen sollen malen). 30: εἰ τοίνυν οὐδὲν αἰσχρὸν τοῦτό) ἐστι, | καίπερ ὂν δεινόν, | οὐ κομιδῇ τετυφωμένης πολιτείας | ἀνδριάντες ἐπέτειοι, | ὥσπερ οἱ καρποί; 36: νῦν δ ̓ ἀφ ̓ οὗ προλέλοιπεν ὁ πλοῦτος | Ὀρχόμενόν τε καὶ Δελφούς, ἐλέῳ μὲν ὑμῶν δύνανται διαφέρειν, | ζήλῳ δ ̓ οὐδὲ εἷς. 39: ἀλλ ̓ ὦ παρθέν(ε) αὐτάγγελε, | τοῦ μὲν ποιητοῦ ἀκούομεν, | σὲ δὲ ζητοῦντες οὐχ εὕρομεν, | οὐδὲ τὸ σῆμα τὸ Μίδου. | ὕδατα δ ̓ ἐκεῖνα καὶ δένδρα | ἔτι μὲν νάει τε καὶ θάλλει, | χρονῷ δὲ καὶ ταῦτα | μετὰ τῶν ἄλλων ἔοικεν ἐπιλείψειν, | ὡς Μίδας, ὡς παρθένος. 40: τρόπον μὲν Ἑλλήνων, | τύχας δὲ Ῥωμαίων. 41: καὶ γὰρ ἦν νεμεση τὸν τὸν αὐτὸν ἄνδρα | νῦν μὲν ἐν θεοῖς λέγειν, | νῦν δ ̓ οὐδ ̓ ἐν ἀνθρώποις. 45: ἀλλ ̓, ὦ Αἰγύπτιοι τε καὶ Καμβύση, | εἴτ(ε) ἄλλος τις ἦν ὁ ταῦτα παθών | εἴτ(ε) αὐτὸς Αμασις ἦν, | τύπος ἦν ἄναιμος ἄσαρκος ἄψυχος. Unter den die Klausel der Kola bildenden Rhythmen treten folgende besonders hervor: 1) Es dominiert der uns schon bekannte a) zu 1 2 : 75 mal), sowie in der Form b) ευ

(cf. esse videatur) 13 mal, c) in der Form

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2

3mal,

in der Form d) 7mal. 2) Die verwandte Klausel a) 2012! findet sich 26 mal (durch die Wortstellung bemerkbar § 6 ὑπὸ μὲν τοῦ θεοῦ βασιλεύς, ὑπὸ δὲ τῶν Ἑλλήνων ἀνηγορεύθη σοφός), in der Form b) 7 mal (deutlich z. B. 40: ἕτεροι δὲ ἑστᾶσι καὶ γιγνώσκονται, τὴν δὲ ἐπιγραφὴν ἔχουσιν ἑτέρων). Man lese für diese Klauseln z. Β. folgenden Satz: § 40: ἐθεασάμην καὶ τὸν ̓Αλκιβιάδην τὸν καλὸν τὸν Κλεινίου (υ--εν-) ἐπιγραφὴν ἔχοντα Χαλκοπώγωνος (ευλου), | ἕτερον δὲ περικεκομμένον τὸ χεῖρε (2 (υ-- 1 υ), | ὃς ἐλέγετο τῆς Πολυκλέους τεχνῆς εἶναι (υι 1 -)· | ὅραμα δεινόν (- - - ), | ὦ Γῆ καὶ Ἥλιε (2 - - κυ), 1 Αλκιβιάδης πεπηρωμένος (2 τευυ). || οἶδα δ ̓ ἐγὼ καὶ Αρμό διον καὶ ̓Αριστογείτονα δουλεύσαντας ἐν Πέρσαις, | καὶ Δημη

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(2

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1) Die Partikeln τε καὶ hat er nur dreimal, darunter einmal (§ 45) dem trochäischen Rhythmus zuliebe (ὦ Αἰγύπτιοι τε καὶ Καμβύση), zweimal jener Klausel zuliebe: 25: δοκεῖν τε καὶ εἶναι, 36: Ορχόμενόν τε καὶ Δελφούς.

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