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aere aëneaque libra. Hanc tibi libram primam, postrema(m)22 [ex iure] Q(uiritium)23 expend[o]2+ lege, iure obligatus. 25

Und danach lässt sich zugleich die correspondirende Formel des Empfängers dahin reconstruiren:

ed. Studemund 298. Dieses recte setzt bereits Goudsmit, kritische aanteekening. 66. Dasselbe kehrt auch wieder im vadimonium: § 124 A. 10, wie in der Stipulation, so z. B. § 119 A. 2.

21 Vgl. lex mun. Mal. c. 64: cum ii obligati esse coeperint, qui eorum soluti liberatique non sunt; omnia quae eorum soluta liberataque non sunt; qui quaeve soluti, liberati, soluta liberataque non sunt; und dann die Formel der fiducia: § 86 A. 39.

22 D. h. diese x milia vom ersten bis zum letzten Pfunde vgl. Liv. I, 24, 7.

23 Studemund liest p'stremanq, woneben Bluhme als mögliche Lesung stellt p'stremauq. Die Lesung postremamque ist jedoch zu verwerten. weil nach Liv. in A. 22 die Formelsprache sagte: primam postremam. nicht aber primam postremamque, und dies zwar entsprechend der Vorliebe der solennen Sprache für Asyndata: § 17 A. 7. Daher lese ich p'stremaeiq d. i. postremam ex iure Quiritium: Ius nat. II A. 108.

24 Vgl. § 22 A. 40 und insbesondere Serv. in Aen. II, 229. Hor. Ep. II, 1, 103 ff.: Romae dulce diu fuit et solenne cautos nominibus rectis expendere nummos.

25 Als Lesung geben Studemund mpublicam, worunter indess als sicher nur . . . bli . a ., Bluhme iurolligat', wobei möglicher Weise e statt o, endlich Göschen turobligat'. Die Emendation nun von Krüger: (secundum) legem publicam halte ich ebenso diplomatisch für gewaltsain, als auch sachlich für bedenklich: denn es ist gar nicht abzusehen, was in dieser doch vor die XII Tafeln zurückreichenden Formel die lex publica besagen soll: Ius nat. II A. 108. Vielmehr ist nach den im Wesentlichen übereinstimmenden Zeugnissen von Bluhme und Göschen zu lesen: iurobligat' d. i. iure obligatus s. Gai. Apogr. ed. Studemund 298 Z. 14 f. 22 f. S. 307 Z. 6. Die Wortform obligatus bekunden Gloss. Paris. ed. Hildebr. 218, 73: nexus: obligatio, obligatura vel obligatus; Cyrill. gloss. Sp. 458, 8: ¿voxń obligatus, obligacio; Sp. 647, 20: Úпойηкη уроtheca, obligatus, obligatio. Im Uebrigen wird das lege, iure obligatus unterstützt durch die entsprechende Ausdrucksweise der bezüglichen Quellen, so Qu. Muc. bei Varr. LL. VII, 5, 105: nexum (sc. est), quae per aes et libram fiunt, ut obligentur; Antiqui bei Fest. 166, 27: nexum aes (est) pecunia, quae per nexum obligetur; Cic. p. Mur. 2, 3: qui se nexu obligavit.

Quod tu mihi x milibus condemnatus es, id eo nomine

recte soluisti 26 liberastique hoc aere aëneaque libra. Hanc tibi libram primam, postremam ex iure Quiritium

acceptam facio27 lege, iure obligatus.

Endlich bei depensio insbesondere mussten jene Formeln die entsprechende Modification erfahren, daher

Quod L. Titius tibi x milibus condemnatus est, id eo nomine recte solvo liberoque hoc aere aëneaque libra. Hanc tibi libram primam, postremam ex iure Quir. dependo, resp. acceptam facio lege, iure obligatus.

§ 119.

Die persönliche Klage.

Für die das Forderungsrecht schützende Klage ergiebt sich deren Weseneigenthümlichkeit aus der in § 114 dargelegten Auffassung der Obligation als eines den Gläubiger und Schuldner persönlich verknüpfenden Bandes, als eines Rechtsverhältnisses somit, welches dem Ersteren einen Anspruch auf Solution wider ein bestimmtes Individuum gewährt. Denn indem so dem Berechtigten ein individuell Verpflichteter gegenübersteht, so ist schon vom Zeitpunkte der Begründung der Obligation an der Letztere allein als dasjenige Subject gegeben, wider welches die Klage sich richtet. Und dieser Moment qualificirt ebenso solche Klage im Gegensatze zur vindicatio als persönliche, wie er auch in deren. processualischer Conception darin einen besonderen Ausdruck gewinnt, dass deren intentio als directe Anrede des Klägers an den Beklagten sich concipirt. Allein auch im Uebrigen liegen bei der persönlichen Klage die Verhältnisse wesentlich anders, als bei der vindicatio. Denn während die letztere in allen ihren Sondervorkommnissen gleichmässig

26 Vgl. dazu die Formel der leg. a. per. man. ini. in § 63: quandoc non solvisti.

27 Vgl. Erman a. O. 26 ff.

nach einem gemeinsamen Grundschema sich aufbaut, in welches dann die specifischen Besonderheiten einfach zusätzlich sich einfügen, und während sonach dieselbe bereits als Klaggenus eine bestimmte Structur und Formulirung gewinnt, so dass dem civilrechtlichen Begriffe von vindicatio in der That auch eine formal ausgeprägte processualische Einheit entspricht; so ist für die persönliche Klage eine derartige einheitliche processualische Gestaltung nicht gegeben, indem vielmehr dieselbe in ihren mannichfachen Sondergestaltungen eine so durchgreifende Verschiedenheit zeigt, dass die Figur eines gemeinsamen processualischen Schema's für jene Klage nicht als Genus, als vielmehr lediglich in deren einzelnen Species sich ergiebt. Und aus solchem Sachverhalte erklären sich denn nun die beiden Thatsachen, dass einmal das älteste Recht eine einheitliche technische Bezeichnung der persönlichen Klage im Allgemeinen nicht kannte, indem das von der späteren Zeit dafür verwendete Wort actio in dem ältesten Rechte technische Bezeichnung der Formel des solennen Rechtsactes ist (§ 16); und dass sodann die intuitive und terminologische Einheit bei dem dinglichen Rechte nicht in dem Rechte als solchem, sondern in dessen Klage: der vindicatio, dagegen wieder bei dem persönlichen Rechte nicht in dessen Klage, als vielmehr in dem Rechte als solchem: der obligatio gefunden wurde, so dass vindicatio und obligatus für das älteste Recht die Gegensätze des dinglichen und persönlichen Rechtes technisch vertreten (§ 34).

Im Besonderen aber ist für die Gestaltung der persönlichen Klage maassgebend theils die Beschaffenheit der Solution, welche dadurch geltend gemacht wird, theils die Prozessart, der die Klage überwiesen ist.

Und zwar zunächst die öconomische Beschaffenheit der Solution ist nach § 118 eine vierfältige: dare rem: Uebertragung des meum esse (§ 80 A. 9), facere: sonstige in einer Thätigkeit bestehende Leistung, non facere und pati, welche von der römischen Rechtstheorie auf die drei Kategorien zurückgeführt werden von dare, facere und praestare, wobei der letzte Ausdruck das non facere und pati zusammenfasst.

Denn so findet sich solche Trichotomie sei es bezüglich der Solution, sei es bezüglich der intentio der persönlichen Klage in

lex Rubria um 705 in C. I. L. I no. 205 c. 22: dare, facere, praestare restituereve oportere;3

lex Julia de maritandis ordinibus v. 736 bei Paul. 2 ad 1. Jul. et Pap. (D. XXXVIII, 1, 37 pr): dare, facere, praestare debeto;

Stiftungsurkunde bei Mommsen, I. N. 212 lin. 31: haec sic

dari, fieri, praestari sine dolo malo iussit promisitique L. Domitius Phaon;

Stipulationsclausel: haec sic recte dari, fieri praestarique im Instrum. donat. Irenes und Flavii Artemid. in C. I. L. VI, 2 no. 10247. 10241.

1 Vgl. Marezoll in Ztschr. f. Civ. Rt. und Proc. X, 219 ff. Schilling, Inst. § 225, t. Puchta, Inst. § 165, y-aa. Keller, Inst. 77 f. Vgl. auch Iustin. im Cod. V, 4, 24: pactum, quod ad dandum vel faciendum vel non dandum vel non faciendum concipitur.

2 Das praestare fällt, bedingt durch die gegebenen Verhältnisse, hinweg in der stipulatio Aquiliana in Dig. XLVI, 4, 18: dare, facere oportere; in der Fetialformel bei Liv. I, 32, 11: quas res nec dederunt, nec solverunt, nec fecerunt, quas res dari, fieri, solvi oportuit, wo solvere das Generische, dare und facere das Specifische der Leistung bezeichnen; in der lex oleae pendentis vendundae bei Cat. RR. 146, 2: recte haec dari fierique satisque dari promittito, wo solutio und satisdatio neben

einander stehen.

confessus erit; 3. si is

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eius
eam -

3 Diese lex specificirt in c. 21. 22 die confessio in iure nach ihrem juristischen Gehalte und scheidet danach folgende Vorkommnisse: 1. si 18 eam pecuniam dare oportere debereve se confessus erit; 2. si is eam rem - dare, facere, praestare restituereve oportere aut se debere eam rem esse aut se eam habere confessus erit; 4. si is rem, de qua arguetur, se fecisse obligatumve se eius rei noxsiaeve esse confessus erit. Hier daher werden mit Rücksicht auf die Sondergestaltung der confessio in iure geschieden: ad 3 die rei vindicatio; ad 1 die certi condictio; ad 2 die sonstige Contracts- oder Quasicontracts- oder Quasidelictsklage auf certa res oder incertum, wobei durch restituere auf die a. arbitraria besonders hingewiesen wird; edlich ad 4 die Delictsklage. Endlich wird lin. 39 f. gesagt: rem darei, fierei, praestarei, restitui satisve de ea re fierei oportebit, worin die Solution nach ihren verschiedenen Modalitäten und die Satisdation neben einander gestellt sind.

Instrum. venditionis bei Jul. 15 Dig. in Ulp. 32 ad Ed. (D. XIX, 1, 13 § 6): id emtorem dare, facere praestare

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Paul. 2 Inst. (D. XLIV, 7, 3 pr.): obligationum substantia in eo consistit, ut - alium nobis obstringat ad dandum aliquid vel faciendum vel praestandum;

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Notae Magnon. in Gramm. lat. IV, 292 no. 42: dare, facere, praestare.

Im Besonderen nun das dare rem gewinnt in der intentio eine zwiefache Conception: theils regelmässig auf dare selbst und so nun bei allen Klagen der leg. a. sacr. und bei allen arbitria, wie bei gewissen iudicia der leg. a. per iud. post. : bei a. iniuriarum und occentus, de arboribus succisis, de ossibus fractis und bei der Wucherklage, theils singulärer Weise auf noxae dedere bei den actiones noxales.

Sodann das facere findet sich nur ein einziges Mal in der leg. a. sacr. vor: bei der Klage aus der lex mancipii, hier in der Verbindung auftretend von ,,dare, facere"; und in der gleichen Conception und Verbindung: als dari, fieri kehrt dasselbe auch bei der a. fin. reg. wieder. Dagegen wird im Uebrigen bei der leg. a. per iud. post. dasselbe zu der obliegenden besonderen Leistung specialisirt, daher hier nicht facere, sondern die entsprechende nähere Bezeichnung gesetzt wird: theils noxiam sarcire bei a. de pastu pecoris, de aedibus incensis, de servo quadrupedeve pecore occelso, de rupitiis, de pauperie und noxiae nocitae noxalis; theils duplione oder triplo damnum decidere bei a. furti nec manifesti, rationibus distrahendis, de tigno iuncto, furti ope consilio facti, furti concepti und oblati, furti noxalis, und etwa bei Klage wegen dedicatio rei controversiosae; theils wiederum noxam cavere bei a. aquae pluv. arc. und sartorum tectorum tuendorum, wie endlich aquam pluviam arcere bei der ersteren, und sarta tecta tueri bei der letzteren Klage.

Wiederum das non facere findet sich nur bei iudicia der leg. a. per iud. post. und hier bei einer einzigen Gruppe

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