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ein jeder der in der welschen Litte ratur nur nicht ganz und gar ein Fremdling sey, werde uns zuruffen: wenn ihr die Bühnen der übrigen Ausländer nicht besser kennt, als die Bühne der Italiåner, so haben wir uns feine Dinge von euch zu versprechen!

Was war also natürlicher, als daß ich die erste die beste Gelegenheit ergrif, mich von einer Gesellschaft los zu sagen, die gar leicht meinen Entwurf in der Ausführung noch mehr hätte verunstalten können? Ich nahm mir vor, meine Bemühungen für das Theater in der Stille fortzusehen, und die Zeit )( 4

zu

zu erwarten, da ich das allein ausführen könnte, von welchem ich wohl sahe, daß es gemeinschaftlich mit andern nicht allzuwohl auszuführen sey.

Ich weis nicht, ob ich mir schmeis cheln darf; diese Zeit jeßt erreicht zu haben. Wenigstens kann ich

versichern, daß ich seit dem nicht aufgehöret habe, meinen erstern Vorrath mit allem zu vermehren, was, nach einer kleinen Einschränkung des Plans, zu meiner Absicht dienlich war.

Diese Einschränkung bestand das rinne, daß ich den Beyträgen, wel

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che, ihrer ersten Anlage nach, ein Werk ohne Ende scheinen konnten, eine Anzahl - mäßiger: Bånde bes stimmte, welche zusammengenommen, nicht bloß einen theatralischen Mischmasch, sondern wirklich eine eritische Geschichte des Theaters ju allen Zeiten und bey allen Völkern, obgleich ohne Ordnung weder nach den einen, noch nach den andern, enthielten. Ich ssegte mir also vor, nicht alles aufzusuchen, was man von der dramatischen Dichtkunst geschrieben habe, sondern das beste und brauchbarste; nicht alle und jede dramatische Dichtern bekannt zu machen, sondern die vorzüglichsten, mit welchen entweder eine

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fede Nation als mit ihren größten pranget, oder welche wenigstens Genie genug hatten, hier und da glückliche Veränderungen zu machen. Und auch bey diesen wollte ich mich bloß auf diese von ihren Stücken einlassen, welchen sie den größten Theil ihres Ruhms zu danken haben. Mein vornehmstes Augenmerk blieben aber dabey noch immer die Alten, mit welchen ich das noch gewiß zu leisten hoffe, was ich in der Vorrede zu den Beyträgen versprochen habe.

Zweyerley wird man daselbst auch noch versprochen finden, womit ich mich aber jezt ganz und gar nicht abgeben will.

Erstlich

werde

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werde ich es nicht wagen, die dra matischen Werke meiner noch lebenden Landsleute zu beurtheilen. Da ich mich selbst unter fie gemengt habe, so habe ich mich des Rechts, den Kunstrichter über sie zu spielen, verlustig gemacht. Denn entweder sie sind besser, oder sie sind geringer als ich. Jene sehen sich über mein Urtheil hinweg; und was diese ihre Leser bitten, das muß ich die meinigen gleichfalls noch bitten: date crefcendi copiam

Novarum qui fpectandi faciunt copiam
Sine vitiis

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Zweytens werde ich keine Nachrichten von dem gegenwärtigen zu

stande

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