Immagini della pagina
PDF
ePub

Gerät genietet war, aber beim Kopieren zufällig oder aus besonderem Grunde nach der Gegenseite gewandt wurde. Beide Scenen waren am Throne des Asklepios bei Epidauros dargestellt (Paus. II, 27, 2); nahmen die parallel gearbeiteten Reliefs hier die Seitenfelder ein, so würde Perseus nach der Rückseite gewendet reiten (was unstatthaft ist), falls man nicht annimmt, dafs unser Bild eine Spiegelkopie ist. Übrigens ist noch eins hier bemerkenswert: es gewinnt nämlich fast den Anschein, als ob Perseus hier den Pegasos selbst schon bestiegen habe und nachträg

[ocr errors]

mäler bald vollständigere, bald abgekürzte Darstellungen des jedermann geläufigen Gegenstandes. Perseus, der entweder mit abgewandtem Gesichte das abgeschlagene Haupt der Gorgone emporhält oder dasselbe in der Jagdtasche geborgen hat, läuft immer mit gewaltigen Luftschritten davon, zuweilen unter dem Schutze von Hermes oder Athene; ihm stürmen die Medusenschwestern nach, zwischen welche oft Poseidon als Geliebter der Medusa mit dem Dreizack tritt. In der Zeit der Kunstblüte wurde, wie die Häfslichkeit des Gorgonenhauptes gemildert, so

1438 Perseus und die enthauptete Medusa. (Zu Seite 1289.)

lich noch Chrysaor aus dem Rumpfe der Gorgone hervorschiefse. Eine gleichzeitige Darstellung beider Geburten findet sich wohl nur bei Gerhard, Auserl. Vasenb. II, 39, 3. (Pegasos' Kopf der enthaupteten Medusa entsteigend, während sie eben auf die Hände hingestürzt ist und der Blutstrom sich ergiefst, auf einer Vase bei Gerhard, Trinkschalen Taf. II. III.) Häufiger noch als der Moment der Enthauptung ist die Flucht des Siegers Gegenstand der Bildwerke, schon bei Hesiod. Scut. 216-237, wo die ganze Scene beschrieben ist, auf dem Kasten des Kypselos (Paus. V, 18, 1) und auf einer ganzen Reihe von Vasenbildern, welche Jahn im Philologus Bd. XXVII S. 1 bis 17 eingehend besprochen hat. Bei grofser Übereinstimmung in den Hauptmotiven geben diese Denk

auch wahrscheinlich die Verfolgungsscene aus der altertümlichen Steifheit zu einer schönen Gruppe umgestaltet (vielleicht durch die Bildhauer Myron und Pythagoras), in welcher Medusa tot hingesunken ist, oft aber ganz fehlt, während Perseus siegreich das abgeschlagene Haupt emporhebt, umgeben von Athene, Hermes, bisweilen auch von Nike und andern Figuren. Statt der fliehenden Gorgonen aber finden sich mehrfach erschreckende Satyrn, welche wie geblendet von der Erscheinung des versteinernden Hauptes mit komischer Geberde davonstürzen.

Einige dieser Gemälde machen den Eindruck, dafs es sich hier nicht um ernsthafte Dinge, sondern vielmehr um eine possenhafte Parodie handle, die nach Welcker dem Satyrspiele entlehnt sein könnte, wo ein Puppenkopf die Rolle des gefürchteten Medusenhauptes spielen mufs. Ganzeigentümlich ist namentlich die Darstellung eines schmuckreichen Gefäfses aus Capua (jetzt in Berlin), welches wir Abb. 1439, nach Mon. Inst. VIII, 34 und der Beschreibung Klügmanns hier wiedergeben. Vier junge Mädchen in kurze dorische Chitonen gekleidet, sonst aber nackt, sind in verschiedenen Stellungen schlafend oder halbwach um einen grofsen Baum mit zahlreichen Früchten gelagert. Einer von ihnen hat der Held in phrygischer Mütze mit Flügelschuhen heranschleichend das Haupt mit der Harpe abgeschnitten, welches er an dem hohen Kopfputz haltend davonträgt. An den Mädchen ist keine Spur des herkömmlichen Typus der Gorgonen; schon ihre Vierzahl ist eine vereinzelte Abweichung; Perseus' aufwärts gerichteter Blick läfst sich zwar durch die versteinernde Wirkung des Medusenhauptes motivieren, hat aber zugleich etwas possenreifserisch Blasiertes, so wie die Mädchen,

[ocr errors]

abgesehen von dem Mangel an Grazie, Hetären vorstellen könnten. Der grofse Baum hat in dem mythischen Lokale den öden Regionen der ewigen Nacht keinen Sinn, ebenso die daneben, wie es scheint, aufgehängten undeutlichen Gegenstände. Dazu ist das Ganze auf schwarzem Grunde zwar nur mit den gewöhnlichen Farben rot, weifs und gelb gemalt, jedoch in drei verschiedenen Abstufungen derselben (in der Abbildung durch hellere und dunklere Schraffierung angedeutet), so dafs das Bild recht bunt aussieht. Die Zeichnung ist routiniert, aber flüchtig; Helbig will darin samnitische Lokaltechnik

Von der Befreiung der Andromeda gibt es fast nur Denkmäler aus später Zeit, darunter ein schönes Basrelief im Capitol, auf dem der Held den Kampf schon siegreich bestanden hat denn das krokodilköpfige Ungeheuer liegt tot am Boden und soeben die Jungfrau in malerischer Haltung am Arme unterstützt, um den Fels herabzusteigen (Braun 12 Basrel. N. 10). Hier und in einer in Hannover befindlichen Marmorgruppe, welche dasselbe Motiv bietet, ist Perseus in den Proportionen seines Körpers, wie auch sonst in der ausgebildeten Kunst dem Hermes sehr angenähert, wozu schon die Flügel

[graphic][merged small]

erkennen. Ist dies richtig, so könnte man um so eher den Gedanken an eine possenhafte Parodie fassen, als in den atellanischen Spielen mythologische Stoffe mehrfach verarbeitet waren. Wenigstens könnte dieser Perseus in der Spitzmütze mit seiner täppischen Haltung wie ein neapolitanischer Bajazzo anmuten.

Die Überbringung des abgehauenen Gorgonenhauptes nach Seriphos zum Könige Polydektes war schon in der athenischen Pinakothek gemalt (Paus. Ι, 22, 6: Περσεύς ἐστιν ἐς Σέριφον κομιζόμενος Πολυδέκτη φέρων τὴν κεφαλὴν τὴν Μεδούσης. Diesen Gegenstand weist eine prächtige Vase auf (bei Millin, G. M. 95, 387*), wo Perseus mit Athene vor dem thronenden Könige erscheint, daneben rechts Diktys, links die Mutter Danae auf einem Felsen sitzend.

an den Füssen und am Haupte Anlafs gaben. Übrigens ist hier weder die Gorgo sichtbar, noch eine Spur von Ankettung an den Felsen, wie z. B. bei Lucian. dial. mar. 14; die Darstellung ist ohnedies verständlich. Der malerische Charakter dieser Marmorwerke weist deutlich darauf hin, dafs sie ursprünglich wirklichen Gemälden nachgebildet sind, wie dies in römischer Kaiserzeit auch sonst vorkommt (vgl. Annali 1878 p. 99).

Anders freilich die gemalten Vasen, welche Trendelenburg in Annal. Inst. 1872 p. 108-130 behandelt, und deren schönstes Exemplar, eine Amphora in Neapel, wir Abb. 1440, nach Mon. Inst. IX, 38 hier wiederholen. Die Darstellung im ganzen ist sofort deutlich durch die streng symmetrische Gruppierung.

Den Mittelpunkt der mittleren Reihe nimmt Andromeda ein, welche mit den Armen an zwei Bäume gefesselt ist. Regelmässig auf Vasen ist nämlich das Mädchen nicht an den Felsen geschmiedet, wie bei Schriftstellern (vgl. Anthol. II, 172: à dẻ Xídų пpósdetos Avdpoμéda u. Ovid. Met. IV, 672), sondern an Säulen oder auch galgenartig verbundenen Bäumen befestigt. Auf einer Vase im britischen Museum (Archaeologia XXXVI, 70) sind äthiopische Sklaven beschäftigt, das Marterholz im Boden zu befestigen und Löcher dafür zu graben. Wie nun die ganze Umgebung des angefesselten Mädchens, welche den Beschauer im ersten Augenblick höchlich befremden mufs, aufzufassen sei, hat Trendelenburg a. a. O. sehr klar nachgewiesen, gestützt auf eine Stelle des Achilles Tatius, wo ein Gemälde beschrieben wird, das unsern Gegenstand vorstellt (III, 4): čoIKE TO θέαμα, εἰ ἀπίδοις εἰς τὰ δεσμὰ καὶ τὸ κῆτος, αὐτοoxedíų τápu und weiter (III, 7) von der Andromeda : ἕστηκε νυμφικῶς ἐστολισμένη, ὥςπερ Αδώνιδι νύμφη κεκοσμημένη. Andromeda wird also, als dem Tode geweiht, zu einer Braut des Hades (vgl. Soph. Ant.816: Αχέροντι νυμφεύσω), sie ist deshalb bräutlich geschmückt mit Schleier und Gürtel, mit Hochzeitskrone (oœevdóvη), Halsband und Ohrringen. Rechts neben ihr befindet sich ein Stuhl mit Polsterkissen, daneben steht ihre alte Amme, welche einen Zweig darreicht, wie man Kränze zur Hochzeit widmet, aber auch auf den Sarg niederlegt. (Andre Bilder bieten statt dessen Frauen mit Hydrien, welche den Xoutpоópoι auf Gräbern gleichzustellen sind.) Die zwei hinter der Amme befindlichen Jünglinge, so wie die drei der Oberreihe, welche durch ihre langärmeligen Chitonen und bunten Hosen, durch die spitze Mütze (Kidapıç) und die Bewaffnung mit Spiessen und halbmondförmigen Schilden ziemlich das Ansehen männlicher Amazonen haben, sind in diesem orientalischen Kostüm für Wächter des Grabes oder der Küste anzusehen. Einer von ihnen ist Muschelbläser, der barbarische Ersatz für den griechischen Trompeter (vgl. Art. »Orpheus S. 1123). In der links von Andromeda sitzenden, ebenfalls mit Halsband und Diadem geschmückten Frau darf uns die Jugendlichkeit nicht abhalten, Kassiepeia, die Mutter des Opfers zu erkennen, welche durch Stolz auf ihre Schönheit die Katastrophe herbeigeführt und noch nicht aufgehört hat, in Eitelkeit zu prahlen. Von einer Dienerin läfst sie sich den Sonnenschirm überund den Spiegel vorhalten, während eine andre mit bunten Bändern bereit steht. Im unteren Bild

streifen nimmt die Mitte Perseus ein, der das Ungeheuer mit der Linken beim Halse gepackt hat und mit dem Sichelschwert (äрëη) zu enthaupten im Begriff ist. Daneben drei Nereiden, die verwundert und erschreckt zuschauen, eine auf dem Delphin sitzend, die andre auf dem Seepferd sich

schaukelnd, die dritte zunächst dem Helden als Skylla gebildet. Der weibliche Oberkörper derselben wandelt sich nach unten in einen gewaltigen Schlangenleib mit dickem Kopf; ihre Hüften aber sind garniert mit einem Kranze von vier Hundsköpfen und acht Hundsbeinen; aufserdem schwingt sie in der Linken ein grofses Hundsfell. Der oberste Bildstreifen endlich zeigt zur Linken sitzend Aphrodite, ein Schmuckkästchen haltend, vor ihr eine Dienerin mit Kranz und Spiegel, aber hinter ihr traulich spielend den geflügelten Eros. Unverkennbar ist in dieser Gruppe das Leitmotiv zum glücklichen Ausgange der grausen Begebenheit angedeutet, und deshalb auch vom Maler mit grofsem Geschick nicht blofs Perseus gerade zu Füssen der Andromeda, sondern auch Eros gerade über dem Haupte derselben schwebend dargestellt. Bei Philostr. I, 29 löst Eros die Fesseln der Andromeda selber.

Von neuesten Funden ist ein kleines Thonrelief zu bemerken, welches den der Befreiung vorhergehenden Moment wiedergibt, wie Perseus die Andromeda eben erblickt; der Held führt hier Keule und kurzes Schwert (Arch. Ztg. 1879 S. 99 Taf. 11). Wichtiger ist ein sehr altes Vasenbild mit schwarzen Figuren (abgeb. Mon. Inst. X, 51), welches Loeschke Annal. 1878 p. 301 der korinthischen Schule zuschreibt und nach der Form der Inschriften vor die Zeit der attischen Tragödie setzt. Das Seetier ist als ein riesiger Hundskopf mit langer Zunge und Fischkiemen dargestellt, welches Perseus, die Kibisis über dem Arme (ohne die Harpe), mit Steinwürfen angreift, wobei ihn die dahinter stehende, nicht gefesselte Andromeda zu unterstützen scheint, indem sie Material herbeiträgt. Hierin steckt vielleicht eine alte Volksüberlieferung, indem statt der versteinernden Kraft der Medusa ursprünglich nur von Steinigung (Adïvov Eσσ0 xɩтŵνα П57) die Rede war. Als Halbfigur erscheint das Untier auch auf dem Rund einer Schale (Annal. Inst. 1878 tav. S). Altattische Schüssel aus Aigina mit Perseus und Athena, Rev. Harpyien (Phineus zerbrochen) Arch. Ztg. 1882 Taf. 9 u. 10. Dieselbe Zusammenstellung Mon. Inst. VI, 40 auf einer Cista.

Ein anmutiges Motiv auf Vasenbildern späteren Stiles ist Athene, welche den Perseus das abgehauene Gorgonenhaupt in einer Quelle wiedergespiegelt sehen läfst, damit er es gefahrlos betrachten könne (Jahn a. a. O. Anm. 38). Auf pompejanischen Wandgemälden ist es Perseus selbst, welcher der befreiten Andromeda das rettende Mordwerkzeug auf diese Weise zeigt (Helbig, Wandgem. 1192—1200). [Bm]

Personifikationen in der alten Kunst. Die griechische Mythologie ist bekanntlich dadurch vor der aller andern Völker ausgezeichnet, dafs sie in ihrer wichtigsten Entwickelungsperiode eine durchaus anthropomorphisierende Richtung nahm, d. h. alle

[ocr errors][merged small][merged small][graphic][merged small][merged small][merged small]

Demeter, eines Okeanos neben Poseidon. Die Mächte des Seelenlebens verkörpern sich zu den Darstellungen der Eris und der Erinyen, wie des Eros mit seiner Sippschaft. Dafs bei dem Drange nach Darstellung im Bilde gerade das Unvermögen realistischer Technik in der Erzeugung solcher und ähnlicher Gestalten den Künstlern Vorschub leistete, ist ohne weiteres klar. Der von Natur mafshaltige Künstler ist bedacht, im engen Bildrahmen die Fülle seiner Gedanken zusammenzupressen, und wird genötigt, kurz anzudeuten anstatt breit auszuführen: ein Fisch oder Delphin bezeichnet ihm das Meer, ein Vogel die ganze Luftregion, eine Schlange, Schildkröte oder Eidechse den Erdboden. Volksgemeinschaften und ganze Nationen werden durch einzelne Typen repräsentiert, die Quellen in ihren Nymphen, die Flüsse in ihren Göttern gemalt. Auf dem Gebiete des Seelenlebens werden die hervorstechendsten den Menschen beherrschenden Affekte, denen man göttlichen Ursprung zuschrieb, als von den Göttern gesendet und selber in Dämonengestalt vorgeführt, damit aber eine Reihe von göttlichen Wesen zweiter und dritter Ordnung geschaffen, deren Zahl an sich unbegrenzt war und, wie der Verlauf zeigt, ohne Unterlafs sich vermehren liefs. Auf die Sparsamkeit und bedächtige Charakteristik der klassischen Zeit folgte schon in der alexandrinischen Epoche eine ungemessene Fülle der Neuerung; und erst als späterhin der nüch terne Römer wie in der Poesie so auch in der Kunst seine rein begrifflichen Abstraktionen auszuprägen vorschrieb, da vermochte, abgesehen von manchen glücklichen Neubildungen, die aufserliche Anfügung kahler Attribute an einförmige, unbezeichnende Gestalten und die Willkür der Deutelung nicht die erlahmte Schöpferkraft zu ersetzen, sondern das heitere Spiel der frei waltenden Phantasie lief aus in eine ganz verstandesmäfsige, platte Allegorisierung prosaischer Gedanken.

Für die hier versuchte Zusammenstellung der hauptsächlichsten Typen, welche man als Personifikationen bezeichnen kann, ergibt sich von selbst die Einteilung in Verkörperungen von 1. Naturgegenständen einschliefslich menschlicher Gemeinschaften und 2. von Seelenempfindungen, wozu 3. die den Römern eigene Symbolik für Handlungen und Zustände aus dem Menschenleben hinzukommt.

I. Naturpersonifikationen. Siehe Gerber, Naturp. in Poesie u. Kunst der Alten, in Jahrbb. f. Philol. Suppl. Bd. XI, 241-317.

Die Personifikation der Naturgegenstände in der Kunst hebt mit dem Element des Wassers an, dem lebenvollsten Teile der Landschaft, für Griechenland bekanntlich in noch höherem Grade als in nördlichen Ländern: Flufsgötter und Nymphen wer den vielfach zu vollen mythologischen Persönlichkeiten und gewinnen demnach individuelle Gestaltung,

späterhin auch mit dem attributiven Schmucke ihrer Produkte. Man sehe die betreffenden Artikel und > Acheloos; ferner >Nereus, Nereiden<, >Meergötter. Schon der troische Xanthos spricht bei Homer in Menschen gestalt (ἀνέρι εἰσάμενος Φ 213); aus der rauschenden Meerbraut Amphitrite (s. Art.) entwickelt sich die angetraute Gemahlin Poseidons; die Quellnymphe Amymone (s. Art.) erhält ihre liebliche Mythe. Die stürmischen Wogen und die schaukelnden Wellen des Meeres sind zu Tritonen und Nereiden geworden und haben weite Räume im Reiche der Kunst erobert. Im westlichen Giebelfelde des Parthenon lagern an den Ecken nach Welckers Deutung der Ilissos und die Quellnymphe Kallirrhoe. Dafs ihres belebenden und befruchtenden Wesens halber Flufsgötter und Nymphen ganz zur Personifikation des Lokals werden, kann hiernach nicht auffallen. Die Nymphe Nemea finden wir bei Herakles' Löwenkampfe, in einer Metope von Olympia und auf Vasenbildern (Abb. 722). Dafs daneben im allgemeinen das Leben und Treiben, das Wachsen und Weben der Natur in Wald und Gebirge, auf den Höhen und in einsamen Wiesenthälern vorzugsweise durch die Gestalten des bacchischen Kreises symbolisiert wird, durch Satyrn und Bacchanten, Pane und Silene und Mainaden, dürfen wir als bekannt voraussetzen und geht aus den betreffenden Artikeln hervor. Alle diese Wesen werden nun ursprünglich mithandelnd, mindestens bei dem dargestellten mythischen Vorgange mitfühlend gedacht; sie ersetzen in der Kunst den Chor der Zuschauer, wie man sehr passend gesagt hat (Jahn, Entführung der Europa S. 7 Anm. 5), und erst in alexandrinischer Zeit sinken sie (nach Gerber) zu blofser Staffage und später in der römischen Kunst zur einfachen Lokalbezeichnung herab. Für diese Epoche hat man auch aus den Inschriften eines Wandgemäldes und der Beschreibung eines andern (Philostr. II, 4) schliefsen wollen, dafs die einsame Landschaft am Seegestade durch Ufernymphen (AKTαí), Fels- und Klippenjungfern (Σкояαí), welche hoch oben sitzend in die Ferne spähen, sowie durch adonisartige Jünglinge, welche das Wiesengrün personifizieren (Acuŵveç), belebt und mit einer idyllischen Symbolik geziert wurde, welche allein der Reflexion der Dichter und Künstler entsprungen sei. Namentlich auf pompejanischen Bildern sieht man dergleichen Gestalten, an denen jedoch freilich aufser der nicht recht motivierten Beflügelung der Felsnymphen eine unterscheidende Charakteristik vermifst wird (vgl. Helbig, Rhein. Mus. 1869 S. 497 ff.; Untersuchungen camp. Wandgem. S. 215 ff.). Dahin gehören auch die Meerweibchen (OαλaTTα), welche auf einem beschriebenen Gemälde mit ihren grünen Leibern den jugendlichen Oropos umringen (λauкà Túvaιa Philostr. I, 27). Andre

« IndietroContinua »