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-onn -ann; vgl. Sievers Beiträge 4, 533 f. weise im versende gebraucht.

sie werden vorzugs

In anderen zweisilbigen endungen ist ein merklicher unterschied im tongewicht der beiden silben aus der versbetonung nicht nachzuweisen (vgl. Trautmann s. 12 f); hierher gehören die zweisilbigen flexionsendungen, auch die der schwachen praeterita, die endungen der comparative und superlative, die ableitungssilben auf 1, r, n, g, t mit vorhergehendem kurzen vocal, die endungod (g. op); ihnen schliefsen sich an -ari (ári), -isg, -lich, -in, namentlich druhtin.

4. verhältnismässig selten hat ein dreisilbiges wort mit langer stammsilbe nur einen ictus, und zwar trägt es dann stets, abgesehen von dem adverbium ofono 3, 16, 51, den ersten versictus. es liegt nahe für diese verse schwebende betonung anzunehmen (Hügel s. 31), wie diese einmal durch die handschriftliche bezeichnung angedeutet zu sein scheint: wazamo P 4, 31, 7. wir wollen, wie gesagt, diese frage hier nicht erörtern; bemerken jedoch dass, wenn schwebende betonung anzunehmen wäre, diese gerade bei solchen wörtern nicht einträte, wo sie am natürlichsten erschiene, dh. bei wörtern mit schwerem suffix, das durch sein. tongewicht der stammsilbe am nächsten kommt. alle die wörter, die nur einen ictus tragen, sind solche, deren zweite silbe ein geringes tongewicht hat, zum teil geringer als die dritte: formen von ander, herero, jungoro, fordoro, 1 p. pl. auf -mes, praet. der swv., der dat. des pron. poss., ferner suaremo, allero, siechero, ofono, engilon, engila, zuivolo, beziron, wuntoron, akare, ostoron, meistera, eitere, wuntoro, fuatiri, manodo.

5. wenn ein dreisilbiges wort mit vocalischem auslaut vor einem vocalisch anlautenden steht, empfängt es sehr selten einen zweiten ictus; nur in folgenden versen:

L 19 thaz biwánkota er sár

1, 4, 20 mit zinseru in hénti

1, 5, 10 mit sálteru in henti

1, 6, 3 thiu virtun sia érlicho infang
2, 8, 31 joh sextari iz nénnen (P séxtari)

4, 15, 11 frónisgo iu stát thar

4,31, 1 thero scáchoro (ih sagen thir) ein

5, 16, 11 joh sie súazlicho intfiang.

es soll hier nicht untersucht werden, ob in diesen versen der

zweite ictus auf die dritte silbe fällt und dann hiatus stattfindet, oder ob der zweite ictus auf die zweite silbe fällt und dann elision eintritt (für letzteres spricht in 2, 8, 31 die hs. P): uns kommt es auf die tatsache an, dass O., der so überaus häufig den letzten vocal elidiert, es augenscheinlich vermeidet, in diesem falle der zweiten silbe einen ictus zu lassen, den sie sonst doch tragen kann. ich wüste diese erscheinung nicht anders zu erklären, als dass es dem dichter unzulässig erschien, die einsilbigen vocalisch anlautenden wörtchen gegenüber einer endsilbe in die senkung treten zu lassen. verse wie frágeta èr sa sárè finden sich sehr oft, dagegen frágèta er sárè war ihm anstöfsig. wenn die vorgetragene erklärung sich durch eine andere nicht ersetzen lässt, so würde dieser punct bei der bekannten frage, ob die letzte silbe eines zweisilbigen wortes durch den ictus über ein folgendes einsilbiges erhoben werden darf, gar sehr in betracht zu ziehen sein.

6. dreisilbige wörter mit einer schweren zweiten silbe, namentlich substantiva, braucht O. mit entschiedener vorliebe im versausgang. im inuern des verses kommen manche gar nicht, andere selten vor, entweder mit der betonung

وت

oder

, oder mit elidiertem vocal , nie wie im versende mit drei ictus. dass diese letztere form vermieden wurde mag sich aus der neigung zu einem gleichmässigen wechsel von hebung und senkung erklären; die form konnte ihm ungefällig sein, weil sie die flexion über die schwere ableitung erhob, die form, weil er das suffix nicht durch einen ictus über das folgende wort erheben wollte (vgl. 5), aber dass er auch die form vermeidet, scheint auf eine positive neigung schliefsen zu lassen. er liebte es diese gewichtigen wörter, in denen die schwere der endsilben noch zu einer verstärkung der stammsilbe führte, in der pausa-stellung voll ausklingen zu lassen; manche boten aufserdem willkommene reime.

Bonn 18. 8. 82.

W. WILMANNS.

DAS HELDENBUCH AN DER ETSCH.

Seit den mitteilungen DSchönherrs im ersten bande des Archivs für geschichte und altertumskunde Tirols, welche auch in der Germ. 9, 381 ff zum abdrucke gebracht wurden, sind wir zwar über Hans Ried und sein werk, die sogenannte Ambraser handschrift, wolunterrichtet, aber immer noch mit der beschaffenheit seiner vorlage, des Heldenbuches an der Etsch, unbekannt. denn dieselbe scheint das schicksal so vieler hss. geteilt zu haben und dem untergange anheimgefallen zu sein, ohne dass das eine oder andere fragment erhalten geblieben wäre. vd Hagen wollte allerdings in dem durch prorector Heffter ihm geschenkten pergamentbruchstück der Nibelunge not, da der buchdeckel, welchem es aufgeklebt gewesen, in die Inngegend wies, einen rest jenes Heldenbuches sehen, und andere traten seiner annahme bei: aber sie ist durchaus nicht so plausibel und unanfechtbar als man glaubt. einerseits die datierung dieses bruchstückes (mitte des 13 jhs.), andererseits die von Bartsch Germ. 10, 42 ff an der überlieferung der Kudrun angestellten beobachtungen, welche ihn zu dem resultate führten, HRied habe eine spätestens dem anfange des 13 jhs. angehörige Kudrunhs. benützt, regten mich zu der untersuchung an, ob der zollner am Eisack nur éine hs., das Heldenbuch an der Etsch, abzuschreiben hatte, oder ob die stücke des Ambraser codex aus verschiedenen mss. zusammengetragen sind.

Zur lösung dieser frage verhilft besonders die betrachtung der von dem copisten begangenen lesefehler, weil wir auf diese weise nicht nur über den in seiner jeweiligen vorlage herschenden lautstand, sondern auch über den character ihrer schriftzüge belehrt werden. treten im allgemeinen überall die gleichen erscheinungen zu tage, so sind wir berechtigt, eine einheitliche vorlage anzusetzen, wenn nicht, dann ist die annahme einer solchen aufzugeben, und wir müssen uns zu dem glauben bekennen, erst kaiser Maximilian habe die sammlung der gedichte anlegen lassen. den bezeichneten weg hat denn auch Bartsch hinsichtlich der Kudrun eingeschlagen; doch liefs ihn vorgefasste meinung manche momente übersehen, welche offenbar zu ungunsten seines ergebnisses ins gewicht fallen. für meinen zweck

habe ich aus dem mittleren teile der sammlung, auf grund dessen ihr eigentlich der titel Heldenbuch zukommt, Biterolf, Dietrichs flucht und Rabenschlacht, aus dem vorhergehenden und nachfolgenden je ein stück, Erec und die erzählungen Herrands von Wildonie, durchgesehen, und will jetzt die in diesen partien begegnenden lesefehler mit den von Bartsch aus der Kudrun und den Nibelungen verzeichneten zusammenstellen. 1

Sein verzeichnis der lesefehler beginnt B. mit der verwechslung von buchstaben. 'am häufigsten steht r für u, namentlich in er für iu.' den gegebenen belegen ist zu vergleichen: der statt diu (= Kudr. 1010, 2. 1703, 4) Bit. 651. 13116, Dfl. 1626. 2869. 3074. 7683, Rschl. 595, 3, wol auch 855, 1; ferner Dfl. 4113 diser statt disiu, 6278 guter statt guotiu, 7757 aller statt elliu; Rschl. 611, 4 teufelischer statt tievellichiu, 1091, 6 grosser statt gróziu (= Kudr. 54, 2. 1644, 1), wozu vielleicht Bit. 339 hoch ir in grosser wirde für hôhe ir grôziu w. gestellt werden

1 Bartschs zeitbestimmung der Kudrunvorlage stützt sich fast ausschliesslich auf die verwechslung von und h str. 1306, 1 gesahen statt gesázen, wozu aao. s. 49 bemerkt ist 'die altertümliche form des z in hss. des 12 jhs. glich einem kleinen deutschen ħ (vgl. Germ. 8, 274) und kommt nur noch am anfange des 13 jhs. vor.' dieser satz ist nicht richtig, wie aus folgenden bemerkungen hervorgeht, die ich der güte des hrn prof. Martin verdanke. 'das einem h zum verwechseln ähnliche z ist vielfach erwähnt worden: von Grimm Gramm. 1 ausg. LXII, Benecke zu Wigalois xxxiv (wo eine abbildung gegeben ist), Lachmann zu Nib. 959, Hoffmann Fundgruben 2, 139, Vollmer zu Roths Kl. beitr. iv s. 153, Bartsch Untersuchungen über das Nibelungenlied 67, KHildebrand Zs. 16, 288. Benecke zu lwein 3129 sagt dass diese form bis zum anfange des 14 jhs. nicht ungewöhnlich war. sie findet sich in den von Barack Germ. 25, 162 ff veröffentlichten Strafsburger bruchstücken von Wolframs Willehalm. aus dieser form erklärt sich der fehler lez für léh in der hs. D Parz. 52, 12. auch ein predigtbruchstück in privatbesitz, welches ich einmal bei August Stöber sah, und welches sonst der schrift nach um 1300 etwa anzusetzen war, hatte diese form.' aber selbst in dem falle, dass Bartschs behauptung an sich haltbar wäre, würde ich es nicht für erlaubt erachten, auf sie eine datierung zu basieren. ist es denn wahrscheinlich dass der schreiber der vorlage nur an dem éinen orte diese form des z verwendet habe? und wenn er es öfters tat, sollte sich HRied nur einmal verlesen haben? es bedarf in der tat blofs eines einzigen beispiels für die verwechslung der beiden buchstaben in einem gedichte derselben hs., dessen vorlage unmöglich so früher zeit entstammen kann, nämlich in Dfl., wo A v. 1678 hoch für zôch bietet, um die haltlosigkeit des schlusses zu erweisen: andere gegengründe werde ich gelegentlich hervorheben.

Z. F. D. A. XXVII. N. F. XV.

10

iv,

darf; Er. 6232 langer statt langiu, 6912 reicher statt richiu (= Kudr. 184, 3). mit recht nimmt B. die schreibung ev = iu für die vorlage an, aber an die stelle seiner erklärung v sieht namentlich am schlusse einem r ähnlich' wird besser eine andere zu setzen sein. es ist wahr, v am wortende gleicht in hss. von noch höherem alter als dem angeblichen der Kudrunvorlage einem r, aber nicht so sehr dem r der minuskel- als dem der urkundenschrift, um mich kurz auszudrücken. bei minuskel ist ein verlesen leichter erklärlich, wenn man annimmt dass v oben beinahe oder ganz geschlossen war. diese form tritt jedoch erst später auf, und auch erst nach dem 13 jh. biegt sich r unten so weit vor, dass es mit v zu verwechseln ist (zb. Dfl. 8171 heute für herre. s. auch die lesart 1009. 6297). übrigens merkt B. selbst einige stellen an, wo im wortinnern v für r gelesen wurde, und im wortanfange geschah es zb. Bit. 10313 reste statt veste, Er. 9041 rechten statt vehten. die österreichische schreibung eu statt in weist er aufserdem noch aus anderen fehlern nach, und dasselbe lässt sich auch für die von mir untersuchten dichtungen belegen. ursprüngliches iu ergibt sich besonders für die formen des personalpronomens. so nu für iu (―Kudr. 1484, 4) Bit. 13134, Dfl. 7873, Rschl. 151, 2. 471, 6, Er. 1237; in für iu DA. 398. 7028. 7910, HvWild. ш 476; im für iu Dfl. 7522, vergelte ein knab für vergelte iu knabe Er. 3595. anderes übergehe ich. Von consonanten wurden verlesen:

b und h: Bit. 1875 gestrackten statt gestabten, Dil. 450 erherre statt érbære, 3268 hetten statt betten, 6686 hat statt bat

Er. 4942, wo 6953 umgekehrt pat für hát (s. Kudr. 1557, 1), 6842 hab statt hahen wie Er. 4180, HvWild. ш 351 haben statt hahen (Kudr. 202, 1. 228, 4. 229, 2. 737, 4); Er. 3494 diebes statt dwehel, 4156 geport er statt gehorter, 4710 pant statt hant. dagegen 1028 hause statt buoze.

d und h: Bit. 2613 die statt hie, umgekehrt Dfl. 122, wo andererseits 5145 der statt her wie Rschl. 476, 2. Er. 7951 steht. dagegen Bit. 7790 her für der.

l und h: Bit. 11544 lant statt hant (vgl. Kudr. 1625, 3), Dfl. 650. 8427 liez statt hiez, 2764 lan statt han, 7752 verlast statt hast; Er. 1566 behangen statt langen. 8939 harmlin statt langen.

n und h: Bit. 12684 hie statt nie wie Er. 4529 (= Kudr.

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