Friedrich Heinrich Jacobi's werke, Volume 2

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G. Fleischer, 1815

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Pagina 55 - Nicht eine alle Wunder vertilgende Wissenschaft, sondern ein neben der Wissenschaft bestehender, ihr unüberwindlicher Glaube an ein Wesen, welches nur Wunder thun kann und auch den Menschen wunderkräftig schuf, — der Glaube an Gott, Freiheit, Tugend und Unsterblichkeit ist das Kleinod unseres Geschlechtes; er ist das unterscheidende Merkmal der Menschheit, er ist...
Pagina 297 - Erscheinungen, imgleichen das, was der inneren Anschauung zum Grunde liegt, ist weder Materie, noch ein denkend Wesen an sich selbst , sondern ein uns unbekannter Grund der Erscheinungen, die den empirischen Begriff von der ersten sowohl, als zweiten Art an die Hand geben.
Pagina 55 - Glaube ist die Abschattung des göttlichen Wissens und Wollens in dem endlichen Geiste des Menschen. Könnten wir diesen Glauben in ein Wissen verwandeln, so würde in Erfüllung gehen, was die Schlange im Paradiese der lüster« nen Eva verhieß: wir würden seyn wie Gott.
Pagina 217 - Ich bin alles und ausser mir ist im eigentlichen Verstande nichts. Und ich, mein Alles, bin denn am Ende doch auch nur ein leeres Blendwerk von Etwas; die Form einer Form; gerade so ein Gespenst, wie die andern Erscheinungen, die ich Dinge nenne, wie die ganze Natur, ihre Ordnung und ihre Gesetze.
Pagina 300 - Es ist also der Verstand nicht bloß ein Vermögen, durch Vergleichung der Erscheinungen sich Regeln zu machen: er ist selbst die Gesetzgebung für die Natur, di ohne Verstand würde es überall nicht Natur, di synthetische Einheit des Mannigfaltigen der Erscheinungen nach Regeln geben: denn Erscheinungen können, als solche, nicht außer uns stattfinden, sondern existieren nur in unserer Sinnlichkeit.
Pagina 175 - Ich erfahre, daß ich bin und daß etwas außer mir ist, in demselben u nie ii baren Augenblick; und in diesem Augenblick leidet meine Seele vom Gegenstande nicht mehr, als sie von sich selbst leidet. Keine Vorstellung, kein Schluß vermittelt diese zwiefache Offenbarung. Nichts tritt in der Seele zwischen die Wahrnehmung des Wirklichen außer ihr und des Wirklichen in ihr.
Pagina 54 - ... durch Wissenschaft dem Wunder ein Ende zu machen, den „ Himmel seiner Götter zu berauben, das Weltall zu entzaubern „vermochte. Aber auch diese Bewunderung, die alleinige des „menschlichen Erkenntnissvermögens, würde verschwinden, „wenn es einem künftigen Hartley, Darwin, Condillac oder „Bonnet wirklich gelänge uns eine Mechanik des menschlichen „Geistes vor Augen zu legen, die eben so allumfassend, be„greiflich, einleuchtend wäre, als die newtonische des Him„mels. Wir würden...
Pagina 334 - Begreiffen, könne dies ein jeder; und daß es noch keiner öffentlich gesagt hätte mit aller Bündigkeit und Schärfe, die ein solcher Gegenstand gelitten und verdient, unter so vielen die den dringendsten Beruf dazu gehabt...
Pagina 288 - Denn es ist umsonst, daß du dem Armen sagest : Es ist ein Gott, und dem Waislein : Du hast einen Vater im Himmel. Mit Bildern und Worten lehrt kein Mensch den andern Gott kennen.
Pagina 294 - That, wenn man äussere Erscheinungen als Vorstellungen ansieht, die von ihren Gegenständen, als an sich ausser uns befindlichen Dingen, in uns gewirkt werden, so ist nicht abzusehen, wie man dieser ihr Dasein anders, als durch den Schluss von der Wirkung auf die Ursache erkennen könne, bei welchem es immer zweifelhaft bleiben muss, ob die letztere in uns oder ausser uns sei.

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