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copyright law, the University of Minnesota Bindery produced this facsimile on permanent-durable paper to replace the irreparably deteriorated original volume owned by the University of Minnesota Library. 1999

VORWORT.

Der Versuch, die erklärenden Anmerkungen dieses Heftes im ganzen auf einen geringeren Umfang zu beschränken, ist mir nicht geglückt; wenigstens ergab er kein mich befriedigendes Resultat. Die breite Anlage des Weifsenbornschen Kommentars, bei der im zehnten Bande auf den ersten Rücksicht genommen wird und umgekehrt, stellt sich diesem Unternehmen hemmend in den Weg und bildet vielleicht eine unüberwindliche Schwierigkeit, da durchgreifende Änderungen in einzelnen Teilen des Werkes die Gefahr involvieren, dafs der Gesamtcharakter desselben alteriert werde.

Vor dem Druck der achten Auflage ist, wie sich von selbst versteht, das Ganze einer genauen Durchsicht unterzogen worden. An Unebenheiten, die beseitigt werden mussten, fehlte es nicht. Besonders verändert ist der Anhang, dessen Angaben über die handschriftliche Überlieferung auf Grund neuer Publikationen wesentlich korrekter gestaltet werden konnte. Aber auch der Kommentar hat auf jeder Seite Verbesserungen erfahren, und selbst im Text haben einige Modifikationen eintreten müssen. Und zwar sind teils Wortumstellungen vorgenommen (1, 3. 10. 2, 6. 3, 4. 5, 4. 7. 7, 7. 32, 12), teils handschriftliche Lesarten zu Ehren gebracht worden (1, 7. 25, 9. 35, 8. 43, 13. 50, 4. 60, 2), teils endlich haben Konjekturen, die ich schon früher als empfehlenswert bezeichnet hatte, Aufnahme gefunden (9, 13. 25, 4. 26, 9. 55, 9. 58, 5, 59, 5). Wie weit ich hiermit das Rechte getroffen, werden Kundige entscheiden; mir ist ein Stein vom Herzen, dafs ich eine Reihe von äusserst gezwungenen Erklärungen nicht mehr zu vertreten habe, die ich schon in der siebenten Auflage Dur mit Widerstreben hatte stehen lassen.

Bei allen die Kritik betreffenden Fragen sind die vortrefflichen Epilegomena Frigells für mich von bestimmendem Einflufs gewesen. Konnte ich mich früher seiner Ansicht über die Bedeutung der Codices, in denen die Bücher der ersten Dekade. überliefert sind, nicht anschliefsen, so habe ich mich jetzt von der Richtigkeit derselben überzeugt. Aus einer gründlichen

Durchforschung des handschriftlichen Materials hat sich auch mir die Gewissheit ergeben, dafs der Mediceus bisher in der That überschätzt worden ist. Die meisten der oben angeführten Änderungen sind eine Folge dieser Erkenntnis.

Auf manches, was in dem Ausdruck der Einleitung verbesserungsbedürftig war, bin ich von Freund Suphahn aufmerksam gemacht worden; andere Beiträge verdanke ich Herrn Dr. phil. Heinrich Otte, der mir auch bei der Korrektur der Druckbogen treu zur Seite gestanden hat. Beiden Herren sei vielmals gedankt.

Berlin, den 4. April 1885.

H. J. Müller.

Vorwort zur siebenten Auflage.

Der Aufforderung des Herrn Verlegers, die Liviusausgabe Weissenborns in meine Obhut zu nehmen, bin ich gern und willig gefolgt. Es schien mir ehrenvoll, eine Arbeit weiterzuführen, die sich in weiten Kreisen so grofser Anerkennung erfreut; auch glaubte ich allerlei Bedenken, welche ich zunächst hegte, unterdrücken zu sollen, da Weissenborn selbst es in einem seiner letzten Briefe mir nahe gelegt hatte, die späteren Auflagen seines Werkes zu bearbeiten. Ich verhehle mir keineswegs, wie schwierig die Aufgabe ist, die ich zu übernehmen im Begriffe stehe; Lust und Liebe zur Sache werden mir aber, so hoffe ich, den Pfad ebnen, und Zeit und Mühe soll nicht gespart werden, um die verdienstvolle Ausgabe auf der Höhe der Wissenschaft und des Namens ihres Verfassers würdig zu erhalten.

Den vorliegenden Kommentar zum ersten Buche hat Weifsenborn noch selbst einer Durchsicht unterworfen; doch ist es ihm nicht vergönnt gewesen, weitere Veränderungen vorzunehmen als solche, zu denen die Berücksichtigung der neuesten Litteratur aufforderte. Diese, meist in Zusätzen bestehend, sind gleichwohl aufserst zahlreich und legen auch ihrerseits ein beredtes Zeugnis dafür ab, mit welcher Gewissenhaftigkeit Weissenborn stets bestrebt gewesen ist, die litterarischen Erscheinungen für die Verbesserung oder Vervollständigung seines Kommentars zu benutzen. Einiges hatte ich hinzuzufügen, Übersehenes dagegen nur ganz vereinzelt nachzutragen. Meine Thätigkeit be

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