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Neuntes Buch. Die drei Stämme

. . . 459.

A. Die Sage. 1. Das Ashl. 2. Der Weiberraub. 3. Kampf und Versöhnung. B. Kritik. 4. Das romulisce Aspl. 5. Der Jungfrauenraub. 6 Consus und die Consualien. 7. Das Detail der traditionellen Erzählung rom Jungfrauenraub. 8. Die sabinische Niederlassung auf dem Duirinal. 9. Der Janus Geminus. 10. Der Kampf der beiden Niederlassungen. Tarpeja. 11. Die Union 12. Der Name Quiriten. 13. Die drei Stammtribus. 14. Die Stammseintheilung im Alterthum. Das Prinzip der römischen Tribuseintheilung. 15. Die kuceres. 16. Die Annahme einer syncretistischen Entstehung des röm. Rechts.

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A. Die Sage. 1. Tatius Schicksal. 2. Romulus' Ginrichtungen. 3. Romulus Kriege. 4. Romulus Ende. B. Kritik. 5. Tatius. 6. Romulus Thaten und Einrichtungen. 7. Die Einrichtung des Heers. Die Rittercenturien. 8. Die romulischen Geseze. 9. Die Kriege des Romulus. 10. Romulus Ende. R. als Quirinus Die Poplifugien. Romu lus Zerreißung.

Die Ausgaben der Classiker, nach denen durchgängig und ohne Ausnahme citirt ist, find folgende:

Aelian. ed. Kühn 1780. | Appian. ed. Didot. 1840. | Appulej. ed. Bip. 1788. Aristot. Opp. ed. Bekker 1831. | Arnob. ed. Oehler 1846. | Athen. ed. Tauchn. 1834. | August. de Civ. Dei, Lips. 1825. | Censorin. ed. O. Jahn 1845. Ciceronis Scholiastae ed. Orelli et Baiter 1833. | Claudian. ed. Gessner 1759. | Clem. Alex. ed. Klotz 1831. | Conon – s. Mythogr. gr. | Dio Cass. ed. Bekker 1849. | Diod. Sic. ed. Bip. 1793. ff. | Ennii Annal. ed. Spangenberg 1825. | Eusebii et Hieron. Chron. ed. Mai in dessen Nov. Coll. Script. Vet. Tom. VIII. 1833. Fest. ed. Müller 1839. | Flor. ed. Ducker, Lips. 1832. | Fragm. hist. gr. ed. C. Müller 1841-51. | Frontin. Strat. ed. Oudendorp 1731. | A. Gell. Noct. Att. ed. Lion, 2 Tom. 1824. | Geographi Graec. Min. ed. Gail 1827. | Grammat. lat. auct. ed. Putsch 1605 (bei den Citaten aus Priscian find noch die Kapitel und Paragraphen der Krehl'schen Ausgabe beigeseßt). | Isidor. ed. Otto 1833. Justin. Histor. ed. Dübner 1831. | Juv. Sat. c. Schol. ed. O. Jahn 1851. Lactant. ed. Cellar. 1736. | Laurentii Lydi, Joannis, Opp. ed. Bekker 1837. | Lycophr. Alex. cum Tzetz. Comm. ed. Potter, Oxon. 1697. | Macrob. ed. L. Jan. 1848–52 (die beigefeßten Seitenzahlen gehen auf die Ausg. von Beune 1774). | Martial. ed. Schneidewin 1842. | Minuc. Fel. Octav. ed. Oehler 1847. | Mythogr. gr. ed. Westermann 1843. | Mythogr. lat. ed. Staveren 1742. | Mythogr. Vat. tres ed. Mai (in Auct. Class. ed. Mai Tom. III. 1831). | Non. Marcell. et Fulgent. Planc. ed. Gerlach et Roth 1842 (die Seitenzahlen, nach denen citirt ist, find diejenigen Mercier's). | Oros. ed. Haverkamp 1767. | Ovid. Opp. ed. Merkel, III Tom. 1850-52. | Pausan. ed. Dindorf 1845. | Pers c. Schol. ed. O. Jahn 1843. | Phot. Bibl. ed. Bekker 1824. | Plin. H. N. ed.

Weise, Lips. 1841. 4. (die beigeseßten SS gehen auf die neue Sillig'sche Ausg., die, so weit hie erschienen ist, verglichen worden ist). | Plut. Vit. ed. Döhner 1846 (nur subsidiär ist Eintenis benüßt). | Plut. Script. Moral. ed. Dübner 1841. | Polyaen. ed. Mursinna 1756. | Polyb. ed. Didot. 1839. Pompon. Mela ed. Weichert 1815. | Propert. ed. Herzberg 1843-45. | Scriptores Rei Rust. ed. Schneider 1794-97. | Senec. Opp. ed. Bip. Sec. 1809. | Servii Comm. in Virg. ed. Lion 1826. | Solin ed. Bip. 1794. | Steph. Byz. ed. Meineke 1849. | Strab. ed. Kramer 1844-52. | Sueton. ed. Baumgarten Crusius 1816. | Suid. ed. Bernhardy 1834 ff. Syncell. ed. Dindorf 1829. | Tertull. ed. Semler 1827-28. | Tibull. ed. Dissen 1835. | Tzetzae Schol. f. Lycophr. | Val. Max. ed. Helfrecht 1799. | Varr. de L. L. ed. O. Müller 1833. | Varr. de R. Rust. 1. Scriptores. | Aur. Vict. ed. Gruner 1757. | Vitruv. ed. Schneider 1807. | Zonar. ed. Pinder 1841-44 (die beigefeßten Seitenzahlen gehen auf die Ausgabe von Ducange 1686).

Cicero ist meist nach Orelli, die Schrift de Rep. nach Osann citirt; Livius in der Regel nach Drakenborch: nur subsidiär ist Alschefski zu Rath gezogen worden. Bei den Citaten aus Dionyfius sind zu den Kapitelzahlen der Reiskeschen Ausgabe auch noch die Seiten und Zeilen Eylburgs (Leipzig 1691) hinzugefügt.

Niebuhr's Röm. Gesch. ist nach folgenden Ausgaben citirt: 1r Bd 4te Aufl. 1833; 2r Bd 3te Aufl. 1836; 3r Bd 1832. Niebuhrs Vorträge üder r. Gesch. nach der Redaction von M. Jsler. D. Müllers Gesch. hellen. Stämme nach der zweiten Ausgabe.

Erstes Buch.

Ueber die ursprünglichen Quellen und die Entstehung der Geschichte des ältesten Roms.

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1. Die Auffassung und Darstellung eines geschichtlichen Zeitraums ist wesentlich bedingt durch das Urtheil des Historikers über Alter, Beschaffenheit und Glaubwürdigkeit der Geschichtsquellen, aus denen er jene Darstellung zu schöpfen hat. Es gilt dieß ganz besonders von der åltesten Geschichte des römischen Volks. Die Frage, ob diese Geschichte, so wie sie überliefert ist, als historisch gelten. darf, oder ob sie für ein Werk der Dichtung angesehen werden muß, ist nicht zunächst aus ihrem Inhalt, sondern in erster Reihe aus der Art und Weise ihrer Bezeugung zu beantworten. Der Stand der Frage ist in dieser Hinsicht genauer folgender. Die dem heutigen Geschichtschreiber zu Gebot stehenden Quellen der römischen Königsgeschichte Cicero, Livius und Dionysius reichen nicht über die lezten Jahrzehnde der Republik hinauf; welches die älteren Quellen sind, aus denen die genannten Historiker geschöpft haben, wissen wir nur im Allgemeinen, nämlich die Annalisten, die seit Fabius Pictor die römische Geschichte bearbeiteten, die aber alle nicht über die Zeiten des zweiten punischen Kriegs zurückreichen; aus welchen Quellen hinwiederum diese Annalisten geschöpft haben, und ob ihnen überhaupt, für die Epoche des Königthums wenigstens, geschichtliche Urkunden zu Gebot standen, die es ihnen möglich machten, eine glaubhafte und im Wesentlichen begründete Geschichtserzählung zu liefern diese Frage ist es, von deren Beantwortung unser Urtheil über den Charakter und die Glaubwürdigkeit ihrer Ueberlieferungen abhängt. Die folgenden Erörterungen haben die Beantwortung dieser Frage zum Zweck. Sie untersuchen, welches die ursprünglichen Quellen der traditionellen Geschichte unseres

Shwegler, Röm. Gesch. I. 1.

1

Zeitraums sind; welches Alter, welche Urkundlichkeit und Glaubwürdigkeit ihnen zukommt; wie man sich ihre Entstehung, ihren Inhalt und Ton zu denken hat, und wie weit aus ihnen eine zusammenhängende Geschichtserzählung geschöpft werden konnte: mit Einem Wort, sie ziehen die Bezeugung der traditionellen Geschichte in Betracht. Sie suchen sofort theils aus der Beschaffenheit dieser Bezeugung, theils aus dem Inhalt und Charakter der traditionellen Geschichte die Frage zu beantworten, welches Maas von Glaubwürdigkeit derselben zukommt, ob sie wirkliche Geschichte, oder Sage und Dichtung ist, und im leztern Fall, wenn sie keine Geschichte, sondern Dichtung ist, wie man sich ihren Entstehungsproceß zu denfen hat 1).

2. Fragt man nach den Quellen der älteren Geschichte Roms, so stößt man vor Allem auf den befremdlichen Umstand, daß in den fünf ersten Jahrhunderten der Stadt kein zusammenhängendes Geschichtswerk verfaßt worden ist, das späteren Geschichtschreibern als Grundlage hätte dienen können. Die schriftstellerische Thätigkeit ist bei den Römern sehr spät erwacht. Livius klagt mehr als einmal über die Litteraturlosigkeit der fünf ersten Jahrhunderte 1); aus Veranlassung der controversen Dictatorwahl des Jahrs 432 spricht er sein Bedauern darüber aus, daß die Geschichte jenes Zeitraums von keinem gleichzeitigen Geschichtschreiber überliefert

1) Ueber Quellen und Charakter der traditionellen Geschichte des ältesten Roms haben neuerdings auch Nägele, Studien über altital. und röm. Staatsund Rechtsleben 1849. . 255–323 und Karsten de historiae romanae antiquissimae indole et auctoritate deque primis Romae regibus Utr. 1849. (f. über leztere Schrift den Bericht von Heffter in Jahn's Jahrb. Bd. 60, 181 ff.) Untersuchungen angestellt: früher Elvers, über die Quellen der ältesten röm. Staats- und Rechtsgeschichte, in dessen Beiträgen zur Rechtslehre, Gött. 1820, . 3-34. Derselbe, observ. de clariss. monumentis, quibus juris romani antiquitas Caesarum tempore testata est, Part. I., Rost. 1834. Derselbe, de juris sacri monumentis, Rost. 1835 (Fortseßung der vorgenannten Abhandlung).

1) Liv. VI, 1: res obscurae, quod parvae et rarae per eadem tempora litterae fuere, una custodia fidelis memoriae rerum gestarum. VII, 3: quia rarae per ea tempora litterae erant. Auch das Einschlagen von Jahresnāgeln im capitolinischen Juppiters - Tempel würde hieher gehören, wenn diese Sitte den Zweck gehabt hätte, zur Zählung der Jahre zu dienen (so Liv. VII, 3. Paul. Diac. p. 56 Clavus annalis); sie hatte aber wahrscheinlich einen facralen Grund, f. Müller Gtr. II, 330. f.

sey 2); auch Dionysius bemerkt bei Aufzählung seiner Quellen, Rom habe keinen einzigen alten Geschichtschreiber 3). In der That ist Fabius Pictor der älteste römische Geschichtschreiber, von dem wir wissen: als den ältesten bezeichnet ihn auch Livius mit ausdrücklichen Worten 4).

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3. Die griechischen Geschichtschreiber, die Roms ältere Geschichte behandelt haben, reichen ohnehin nicht über die römischen hinauf; sie haben wohl alle Timäus mag der Einzige sein, der in dieser Hinsicht eine Ausnahme macht nur aus den leztern, nicht aus der lebendigen Volkssage unmittelbar geschöpft. Daß die Griechen erst sehr spät ihre Aufmerksamkeit auf Rom gerichtet haben, ist gewiß, und wird auch ausdrücklich bezeugt 1). Herodot z. B. nennt Rom und die Römer nie, obwohl er seine leßten Lebensjahre, mit der Vollendung seines Geschichtswerks beschäftigt, in Unteritalien (Thurii) zugebracht hat 2). Eine der frühesten Erwähnungen Roms, von der wir wissen, ist diejenige in der Chronik der argivischen Priesterinnen, wofern, wie man anzunehmen Ursache hat 3), der Logograph Hellanikus Verfasser dieser Chronik ist: hier wird Aneas als Gründer Roms genannt ). Die der Zeit nach nächsten Schriftsteller, die Roms gedacht haben, sind Damastes der Sigeer 5), ein Zeitgenosse des Herodot, und Antiochus von Syrakus 6), ein älterer Zeitgenosse des Thucydides. Genannt wird der Name Roms

2) Liv. VIII, 40: nec quisquam aequalis temporibus illis scriptor exstat, quo satis certo auctore stetur.

3) Dionys. I, 73. p. 59, 9: παλαιὸς μὲν ἦν ἔτε συγγραφεὺς ἔτε λογογράφος ἐξὶ Ῥωμαίων ἐδὲ εἷς.

4) Liv. I, 44. II, 40. Ebenso Dionys. VII, 71. p. 475, 10.

1) Joseph. contr. Apion. I, 12. p. 443 Hav.: The Рwμalwv nólews

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ὁ Ηρόδοτος ἔθ ̓ ὁ Θεκυδίδης ἔτε τῶν ἅμα τέτοις γενομένων ἐδὲ εἷς ἐμνημόνευεν, ἀλλ ̓ ὀψέ ποτε καὶ μόλις αὐτῆς εἰς τὰς Ἕλληνας ἡ γνῶσις διεξῆλθεν. Polyb. I, 3, 8. Dionys. I, 4. p. 4, 18: ἀγνοεῖται παρὰ τοῖς Ἕλλησιν ὀλίγω δεῖν πᾶσιν ἡ παλαιὰ τῆς Ῥωμαίων πόλεως ιςορία. Σιτ. I, 5. p. 5, 23.

2) Plin. H. N. XII, 8 (§. 18).

3) Vgl. Müller fr. hist. gr. I. p. 52. (= Hellan. Fr. 53).

4) Dionys. I, 72. p. 58, 14.

5) Dionys. I, 72. p. 58, 21. Ueber Damastes Zeitalter s. Müller fr. hist. gr. II, 64.

6) Dionys. I, 73. p. 59, 47. Ueber s. Zeitalter s. Müller fr. hist. gr. Tom. I. p. XLV.

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