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zweite Reise, von der aber nichts bekannt ist. Die dritte ging 1595 *) vor sich. Mendanna durchkreuzte diesmal das stille Meer, ungefähr im 10. Grade der S. Breite. Zuerst fand er eine Gruppe von vier Inseln, beinahe in der Mitte des Oceans, die er Marquesas nannte; weiterhin etliche niedrige kleine Eilande, und endlich ganz gegen Westen die große Insel Santa Cruz, die Capitain Carteret hernach wieder gefunden und Egmont ge= nannt hat**).

Die Falklandsinseln, die Amerigo Vespucci wahrscheinlicher. weise schon im Jahre 1502 den 7. April entdeckt hatte ***), wurden 1594 von Sir Richard Hawkins, einem Engländer, wieder gefunden, und zu Ehren der Jungfräulichen Königinn Elisabeth, Hawkin's Maiden - Land genannt. Capitain Strong, ein anderer Engländer, entdeckte 1689 die Durchfahrt zwischen beiden Inseln, und legte derselben Lord Falklands Namen bei; und auf diese Art bekamen die Inseln selbst ihre jezige Be nennung.

Pedro Fernandez de Quiros hatte Mendanna's leßter Reise beigewohnt, und nach dessen Tode seine Wittwe nach Manilla zurückgeführt. Er ward 1605 von Peru ausgeschickt, ein füdliches, festes, oder großes Land zu entdecken, dessen Existenz er vermuthlich zuerst behauptet hatte. Vor ihm hatte man sich im mer nahe an der Linie gehalten; er aber richtete seinen Lauf nach Süden, und entdeckte etliche Inseln im 25sten und 28sten Grad der Breite. Eine davon, la Encarnacion fand Capitain Carteret neulich wieder, und nannte sie Pitcairns Eiland. Der Mangel frischen Wassers nöthigte Quiros, nördlich zu steuern. Die neunte Insel, die er entdeckte, und Sagittaria nannte, ist

*) Die Reisen der Engländer, Sir Franz Drake 1577 — 1580 und Sir Thomas Candish 1586–1588 gehören nicht hierher. Sie machten keine Entdeckung. Ihr Object war Raub und Beute. Drake kam jedoch schon damals an der N. W. Küste von Amerika, weiter als die Spanier sich seither (bis auf die leht verfloßnen zehn Jahre) gewagt haben, nannte das Land nordwärts von Californien Neu-Albion.

**) Die holländischen Reisen eines Simon de Cordes, Olivier von Noorts und Georg Spiegelbergens, kommen wieder nicht in meinen Plan. Sie plünderten nur die Spanischen Colonien in Peru, und nahmen 115dann den bekannten Cours nach den Ladronischen Inseln in der nördlichen Halbkugel.

***) Ramusio Vol. I. p. 126 4.

unstreitig die von Wallis wiedergefundene Insel Tahiti (Otahiti). Hernach lief er westwärts, sah einige kleine Inseln und zulet das große Tierra del Espiritu Santo (Land des heil. Geistes), welches wir, nebst Herrn von Bougainville, wieder gesehen haben. Von da ging er über die Linie nach Merico zurück. Sein Reisegefährte aber, Luis Vaez de Torres entdeckte die Durchfahrt zwischen Neu-Guinea und Neu-Holland, die Capitain Cook hernachmals Endeavoursstraße nannte.

Cornelys Schouten und Jacob le Maire verließen Holland 1615, und waren die ersten, die durch le Maire's Meerenge und ums Cap Horn schifften. Im stillen Ocean machten sie nicht beträchtliche Entdeckungen; gegen Osten von Tahiti waren es etliche kleine niedrige Eilande, und gegen Westen einige hohe Inseln. Sie blieben innerhalb dem 10. und 20. Grad der S. Breite, bis sie långs der nördlichen Küste von Neu-Irland und Neu-Guinea nach den Molukkischen Inseln zurückkehrten *).

Von Batavia ward 1642 Abel Jansen Tasman ausgeschickt. Er ging zuerst nach der Insel Mauritius, und von da gegen Süden bis zum 49. Grad. Er segelte quer über den südlichen indianischen Ocean, zwischen 40 und 50 Gr. S. Breite, entdeckte Van Diemens Land, oder die südliche Spike von NeuHolland; einen beträchtlichen Theil der westlichen Küste von Neu-Seeland, und einige Eilande nordwärts von N. Seeland im stillen Meere.

Anthon Roché, ein Englånder, kam 1675 von Peru, wo er Handlung getrieben hatte, um Cap Horn zurück, und entdeckte im südlichen atlantischen Ocean eine Insel, im 54. Grade südlicher Breite, die wir auf unserer Reise wieder gesehen haben, und im 45. Grade eine zweite, die man seit der Zeit nicht wieder aufgesucht hat.

Willelm Dampier, der erfahrenste und unglücklichste. Seemann seiner Zeit, machte 1699 verschiedene Entdeckungen an den Küsten von Neu-Guinea, und nannte die Salomonsinseln des Mendanna Neu-Britannien.

Der berühmte Sternkundige, Edmund Halley, ward in

*) Die holländische Reise von Jacob l'Hermite und Hugho Schapenham 1623-1626 war keine Entdeckungsreise. Blos die Lage des Cap Horn und der umliegenden Eilande von Tierra del Fuego ward dadurch besser, als zuvor, bestimmt.

eben dem Jahr zum Capitain des englischen Schiffs Paramour ernannt, womit er im südlichen atlantischen Ocean auf Entdeckun gen ausging, und bis über den 51. Grad Süder-Breite kam, ohne irgend ein neues Land zu finden.

Einige Holländer schickten 1721, Jacob Roggewein ins Südmeer; dieser steuerte vom Cap Horn aus gerade nach Norden hinauf, bis er im 27. Grad der Süder-Breite Oster-Eiland entdeckte. Von de ging er innerhalb dem Wendezirkel, verlor eines seiner Schiffe auf einer niedrigen Insel unweit Tahiti, und entdeckte noch verschiedene andere unbeträchtliche Eilande zwischen dem 13. und 15. Grad der S. Breite.

Herr von Loziers Bouvet ward im Jahre 1738 von der französischen ostindischen Compagnie ausgesandt, den südlichen atlantischen Ocean zu untersuchen. Um 1. Januar 1739 glaubte er Land im 54. Grad Süder-Breite] und 11. Grad östlicher Långe von Greenwich *) gesehen zu haben, und kehrte hierauf gleich wieder nach Europa zurück.

Herr Duclos Guyot, in einem spanischen Schiffe, der Löwe genannt, erblickte auf seiner Rückreise von Peru eben das Land im südlichen atlantischen Ocean, welches Anthon Roché schon 1675 entdeckt hatte. Er nannte es Isle de St. Pierre. Eben diese Insel ward auf unserer Reise Süd-Georgien genannt.

Commodore Johann Byron, der auf der Ansonschen Escadre als Midshipman gedient hatte, ging 1764 mit zwei Schiffen aus, nahm die Falklandsinseln in Augenschein, lief durch die Magellanische Meerenge, und entdeckte, zwischen den 15. Grad der Süder-Breite und der Linie, etliche kleine Inseln im stil len Meer.

Ihm folgten Capitain Wallis und Capitain Carteret, die sich aber in der Magellanischen Meerenge von einander trennten. Wallis sah einige niedrige Eilande, und fand die Insel Tahiti, die Quiros schon 1606 entdeckt, und Sagittaria genannt hatte; ferner die Boscawen- und Keppels-Eilande; denen Le Maire und Schouten 1616 die Namen Cocos- und Verråthers-Eilande gegeben; endlich einige noch ganz neue Eilande. Carteret richtete seinen Lauf mehr gegen Süden, und fand des Quiros erste

*) Greenwich ist die königliche Großbritannische Sternwarte 4′ öftlich von London.

Insel Encarnacion, und hernach des Mendanna Santa-Cruz, denen er neue Namen gab.

Herr von Bougainville ward vom französischen Hofe im Jahre 1766 auf Entdeckungen ausgeschickt. Er fand, so wie viele vorige Seefahrer, einige niedrige aus Korallenklippen entstandene Eilande oftwårts von Tahiti, und traf auch diese legtere Insel neun Monate nach Capitain Wallis an. Nachdem seine Leute sich einige Tage lang erfrischt hatten, segelte er wei= ter, und entdeckte noch einige kleine Eilande gegen Westen, sah des Quiros Tierra del Espiritu Santo, und fand neue Lånder um Neu-Guinea.

Im Jahre 1768 hielt die königliche Societät der Wissenschaften zu London, bei Sr. Großbritannischen Majestät, um die Ausrüstung eines Schiffes an, damit der bevorstehende Durchgang der Venus gehörig beobachtet werden möchte. Capitain Jacob (James) Cook ward also zum Befehlshaber, der zu dem Ende erwählten Barke Endeavour ernannt, und ihm, nebst Herrn Earl Green, von der königl. Societat die Beobachtung des Durchgangs aufgetragen. Herr Joseph Banks, ein wohlhabender junger Mann ging aus Liebe zur Naturgeschichte mit auf diese Reise, und unterhielt auf eigne Kosten einen Lehrling des berühmten Ritters von Linné, Namens Solander, als seinen Gefährten. Der Durchgang der Venus ward zu Tahiti beobachtet. Hernach ging Capitain Cook auf Entdeckungen aus. Er fand die sogenannten Societátsinseln, und lief von da, bis zum 40. Grad Süder-Breite, wohin vor ihm noch kein Seefahrer im Süd-Meer gekommen war. Die völlige Entdeckung des von Tasman gesehenen Neu-Seeland, die gefährliche Fahrt an der noch ganz unbekannten östlichen Küste von Neuholland, und die wiedergefundene Durchfahrt des Torres zwischen Neuholland und Neu-Guinea, waren die sehr merkwürdigen Begebenheiten dieser Reise. Herr Banks fand zwischen zwölf- und funfzehnhundert verschiedene noch unbekannte Pflanzengattungen, nebst einer sehr beträchtlichen Anzahl Vögel, Fische, Amphibien, Insecten und Gewurme.

Im Jahre 1769 segelte Herr von Surville, in Diensten der französischen ostindischen Compagnie, von Pondichery über die Philippinischen Inseln nach Neu-Seeland. Er lag daselbst in Doubtleß-Bai, und fahe den 9. December den Capitain Cook in der Endeavour vorbeisegeln. Hernach stach er zwischen 30°

und 40° Süder-Breite quer über das Südmeer, und kam zu Ealao in Peru bei der Landung ums Leben.

Im Jahre 1772 fand Herr von Kerguelen, nebst Herrn von St. Allouarn, eine Insel im südlichen indianischen Ocean die fast unter einerlei Meridian mit der Mauritiusinsel, und unter dem 48° Süder-Breite lag. Noch in demselben Jahr ward er zum zweitenmal von Frankreich ausgeschickt; allein er kam unverrichteter Sachen zurück.

Während Kerguelens erster Reise, segelte Herr Dufresne Marion, nebst Herrn Crozet, zwischen 40° und 50° Süder Breite vom Cap der guten Hoffnung über den südlichen indianischen Ocean, nach Van Dimens Land und Neu-Seeland, und entdeckte, südwårts von Madagascar, einige kleine öde Inseln. Die Neu-Seelander, in der Bai der Eilande, brachten Herrn Marion ums Leben, worauf Herr Crozet die Reise fortsette, und Anfangs Tasmans Lauf folgte, hernach aber nach Manilla ging.

Bei unserer Abreise kamen uns nur die Entdeckungen bis auf Cooks erste Reise (inclusive) zu statten, weil wir damals von den letteren französischen Expeditionen noch keine, oder doch nur höchst unzuverlässige Nachricht hatten.

Vor Capitain Cooks Rückkunft in der Endeavour hatte man noch behauptet, daß sich das feste Land im Süd-Meer bis zum 30. Grad der Breite erstrecke, mithin unter einem gunstigen Himmelsstrich belegen, und um deswillen ein wichtiger Gegenstand der europäischen Politik sein müsse. Zwar hatte diese Meinung einen gefährlichen Stoß dadurch erhalten, daß er auf seiner ersten Reise bis zum 40. Grad gekommen, und gleichwohl kein solches Land gefunden hatte. Man ließ sich aber dadurch noch nicht irre machen. Das feste Land, hieß es, erstrecke sich vielleicht nur nicht in dem Punkte so weit gegen Norden; Capitain Cook sei in einen großen Meerbusen gerathen; oder wenn man ja etwas zugeben müsse, so dürfe das feste Land nur um 10 Grade weiter zurückgelegt werden. Ueberdem wäre ja auch das Meer um den Südpol nach allen Himmelsgegenden bis zum 50., und an einigen Orten bis zum 40. Grad der Breite, zur Zeit noch immer ganz unberührt geblieben und noch von keinem Schiffe befahren! Um nun diesem Streit wegen eines solchen festen Landes ein Ende zu machen, ging unsere Reise auf Befehl Sr. königl. Grosbritannischen Majestät

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