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die Angaben dieser Grammatiker ein zuverlässiges, auf lebendiger Beobachtung beruhendes Material, aus dem sich die herrschenden Regeln abstrahieren lassen. Es ist hier nicht der Ort, alle auf unseren Fall bezüglichen Vorschriften der Alten im einzelnen kritisch zu prüfen oder gar im Zusammenhange damit die schwierige Frage der griechischen Betonung überhaupt aufzurollen. Für unseren Zweck genügt ein kurzer Hinweis auf die Hauptlehren. Sie lassen sich in folgende Sätze fassen:

1. Die drei- und mehrsilbigen einfachen Masculina auf -uns mit kurzer Paenultima sind Paroxy tona z. B. ¿oyaτης, ἐλάτης, οἰκέτης, ἀρότης; ausgenommen ist εὑρετής. 1) Dazu kommt noch das Schema υφάντης, ἐγέρτης usw.2)

2. Die drei- und mehrsilbigen verbalen Masculina auf ng mit langer Paenultima sind Oxytona z. B. qoitytýs, ποιητής, ζηλωτής; ausgenommen ist κυβερνήτης. 3)

3. Die drei- und mehrsilbigen verbalen Masculina auf -στης sind Oxytona z. Β. λυριστής, ὑβριστής, ερανιστής, παλαιστής, ὀρχηστής 4) (ebenso καταποντιστής, παραλογιστής, κατασκευαστής usw.).

4. Die zweisilbigen Masculina auf uns sind Paroxytona z. Β. δότης, θύτης, πλύτης, πράτης, κτίστης, ψάλτης (doch attisch aλtrs); ausgenommen ist zorns. 5) Weitere Beispiele sind πλάστης, ψεύστης, χρίστης. Die zweisilbigen Masculina auf-orng werden bei Herodian (Choeroboskos verbalibus der verba muta und pura abgeleiteten Substantiva in Bausch und Bogen als Oxytona bezeichnet und dazu Beispiele wie κτιστής (!), φραστής (!) angeführt. Schon Herodian hatte richtig zwischen den zweisilbigen und mehrsilbigen Wörtern auf -ins unterschieden. S. die Regel 4.

1) Herodian ed. Lentz I 72, 13 ff. II 898, 3 ff.

2) Ebenda I 77, 23 ff.

3) Ebenda I 73, 13 ff. II 48, 23 ff. II 86, 10 ff.

4) Ebenda I 78, 7 ff. II

5) Ebenda II 682, 20 ff.

76, 28 ff.

II 897, 27 ff. II 946, 3 ff.

usw.) nicht eigens behandelt; doch zeigt die Erwähnung von ztions unter Wörtern auf -ŋs1) und die Erklärung der Ausnahme ληστής (weil ursprünglich dreisilbig ληιστής), 3) auch die Fassung der Regel No. 3, dass man die zweisilbigen auf orns wie die auf uns unter die Paroxytona rechnete.

Dazu kommt noch die von Herodian nicht erwähnte Thatsache, dass die Accentregeln auch in der Komposition bestehen bleiben z. Β. προδότης, εἰδωλοθύτης, μεταπράτης, πρωτοψάλτης, κηροπλάστης, πρωτοκτίστης, παρασχίστης, dagegen ἐπικριτής von dem als Ausnahme bezeichneten κριτής (doch oreigonging usw.). Besonders zu beachten ist das ganz analog wie αποσχιστης gebildete παρασχίστης, das der Thesaurus nur mit dieser Betonung anführt und aus Polybios, Diodoros, Proklos belegt. Nach all dem kann es als sicher gelten, dass άroozioτns die richtige Betonung ist. Dass später im Accent des Wortes eine gewisse Unsicherheit eintrat, in folge deren manche Kopisten drooxiors schrieben, erklärt sich wohl durch analogischen Einfluss der weit zahlreicheren mehrsilbigen Masculina auf - στης, wie λυριστής, poorns, die sämtlich Oxytona sind.

1) Herodian ed. Lentz II 685, 7.
2) Ebenda II 898, 2. II 946, 4.

Nachtrag zu S. 222.

In zwölfter Stunde bemerke ich eben im Katalog von H. O. Coxe eine Notiz über eine weitere Pergamenths der Vita Theodosii von Theodoros. Es ist der Cod. Barocc. 183, ein aus 271 Pergamentblättern bestehender Band, der nach Coxe's Schätzung am Ende des 13. Jahrhunderts geschrieben ist. Er enthält fol. 57-85 die Schrift des

1892. Philos.-philol. u. hist. Cl. 2.

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Theodoros; die des Kyrillos fehlt. Nach ihrem Gesamtinhalt, den ein Legendenmenäum vom 1.-26. Januar bildet, gehört die Hs zur ersten Gruppe (s. S. 235); da sie jedoch in der Auswahl der Stücke mit keiner der übrigen Hss dieser Gruppe übereinstimmt, behauptet sie wahrscheinlich auch in der Gestalt des Textes eine eigene Stelle und ist jedenfalls für eine neue Ausgabe beizuziehen. Wir haben mithin jetzt acht, ja, wenn meine Vermutung bezüglich des Cod. Patm. 245 (s. S. 222) sich bestätigt, neun Hss der Schrift des Theodoros.

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Historische Classe.

Sitzung vom 11. Juni 1892.

Herr Heigel hielt einen Vortrag:

Die Uebergabe der Stadt Mannheim am 20. September 1795."

Derselbe wird in den Abhandlungen" veröffentlicht

werden.

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