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scheint uns dieser Zusammenhang auch durch die überall wiederkehrende Athene. Diese ältere Ver

Wandschaft zwischen dem Italisch-römischen und Pelasgisch - griechischen glauben wir mit Recht unterscheiden zu müssen von jener spätern Uebereinstimmung, in welche nach der nähern Bekanntschaft beider Nationen der Römische Cultus mit dem Griechischen, obgleich gemäfs der ursprünglichen Anlage, jedoch auch so gesezt wurde, dafs wir die spätere, vielleicht öfters auch willkührlich angenommene Identität von der ältern nicht mehr immer mit Sicherheit unterscheiden können.

Wir können nicht umhin, am Schlufse dieses ethnographischen Abschnitts noch eine Frage zu berühren, welche durch Ritters Untersuchungen zuerst angeregt, sicher ihre Wichtigkeit für die älteste Griechische und Italische Geschichte noch weiter bewähren wird, die Frage über den Zusammenhang der Griechischen Nation mit der Germanischen, in Hinsicht welcher wir zu den schon im Vorhergehenden gegebenen Andeutungen noch einige andern hinzusezen wollen. Vors erste der Name der Pelasger, der älteste, mit welchem die Geschichte der Griechen beginnt, der den Etymologen und Historikern schon so viele Mühe verursacht hat, kann seine wahre Ableitung gewiss nur dadurch erhalten, dafs wir in ihm die nordischen Asen erkennen. In dem ganzen Landstriche der sich vom Tanais über die Kaukasischen und Pontischen Länder bis an den Hellespont herabzieht, begegnet uns der Name der Asen in alter und neuer Zeit in sovielen Spuren, von der Asia an, der Mutter des Prometheus, der asischen Wiese Homers, den Aspurgianen des Strabo, dem Troischen Aesyetes und Ascanius, dem Asgard am Tanais, von welchem Odin auszog, bis herab auf die heutigen Tscherkassen und Osseten und das Asowsche Meer u. s. w., dafs wir uns in der

That nicht wundern dürfen, wenn von dieser Lokalität aus der ganze Welttheil den Namen Asia erhalten hat. Ebendaselbst in Lydien und Phrygien treten nun auch die nach unserer Ansicht mit Pelops Volk identischen Pelasger auf, und ihre Verbreitung zeigt uns immer die Spuren desselben Namens bis nach Italien hinah, wo noch die Pelasgischen Tyrrhener ihre Götter Aloo (nach Hesych. cfr. Sueton. Jul. Caes. c. 97.) nannten, und wenn im Norden der Asen-Name das Volk und die Götter bezeichnete, so gab auch Homer den Pelasgern vorzugsweise das Prädikat dio, welches als ein hieratisches Wort nicht mit dem poëtischen Delog zu verwechseln ist. Il. X. 429. Odyss. XIX. 177. Dasselbe Beiwort hat sowohl Lakedämon wegen seines uralten Cultus Od. V. 20. als auch Elis II. II. 615, wo Pelops die Hippodameia gewann, und ein Hauptsiz der Pelasger und ihrer zwölf Götter war. Dafs dieses ganze Asengeschlecht aus dem östlichen Asien eingewandert ist, wird niemand bezweifeln, und ebenso wenig, dafs auch die Issedonen Herod. IV. 13. schon ihrem Namen nach (wie auch der Name des ebenfalls von den Asen benannten Islands zeigt), in denselben Zusammenhang gehören. An diese Voraussezungen knüpfen wir einen merkwürdigen altgriechischen Mythus an, der uns den Völkerzusammenhang, von welchem wir hier reden, auf eine unerwartete und auffallende Weise bestätigt. Nach der Sage der Griechen, vergl. Pind. Ol. I. 40. sq. wurde Pelops von seinem Vater den Göttern zerstückelt zur Speise vorgesezt, Klotho aber liefs ihn mit einer glänzenden elfenbeinernen Schulter aus dem reinen Kessel wieder. hervorgehen. Diese elfenbeinerne Schulter, die den Interpreten, und Mythologen immer ein Räthsel geblie-, ben ist, glauben wir mit der goldenen Hüfte znsamstellen zu müssen, durch welche Pythagoras der Neu-. platoniker sich als einen Wiedergeborenen, d. h. zu

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gleich als einen Schönern, Glänzendern, dem Abaris dem Priester. des Hyperboreischen Apollon zu erken-. sen gab. Jamblich. Vita Pythag. c. 28. Die Zerstücklung des Pelops, die Pindar so sehr ein Gräuel ist, erklären wir durch einen Gebrauch, den Herodot von den Ifsedonen erzählt IV. 26.,,Wenn einem Mann sein Vater stirbt, so bringen alle Verwandten Vieh herbei, and sodann schlachten sie es, und zerlegen das Fleisch; so zerlegen sie auch des Mannes verstorbenen Vater. Dann mengen sie das Fleisch untereinander, und halten einen Schmaus davon. Seinen Kopf aber zichen sie ab, und reinigen ihn und vergolden ihn. Das thut ein Sohn seinem Vater. Sonst sollen auch sie gerechte Leute seyn." Wir sehen hier offenbar die materialistische Seite der Buddhaistischen Lehre von der Seelenwanderung, welche auch die Stammväter der Griechen mit jenen aus dem innern Asien eingewanderten Völkern theilten, woraus dann später, nachdem der alto Glaube verschwunden, jener Mythus von des Tantalos Gräuelthat geworden ist. Doch ist auch so noch, bedeutsam genug, der Kessel der Klotho stehen geblieben. Wie Vieles überhaupt und besonders in Gebräuchen, die sich auf den Todtencultus heziehen, die Griechen der ältesten Zeit mit den Anwohnern des Hellesponts und den nordischen Völkern gemein hatten, darüber hat Ritter in der Vorh. Absch. II. Cap. V. über die Denkmale, vorzüglich die Grabstätten der Vorwelt am Pontischen Gestade mehrere höchst merkwürdigen Nachweisungen gegeben, zu welchen wir nur noch folgende kurze Andeutung hinzufügen wollen: Es scheint uns nämlich mit dem den genannten Völkern eigenthümlichen Todtencultus auch die Griechische Sitte der feftlichen Spiele und Wettkämpfe zusammenzuhängen. Vergleichen wir die Nachrichten über die Leichengebräuche der Seythen bei Herod. IV. 71. der Germanen bei Tacitus Germ. c. 27. der Völker, Baurs Mythologie,

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die zur Zeit der grofsen Völkerwanderung auftreten, man s. z. B. J. von Müller Allg. Gesch. Th. I. S. 531. die Homerische. Beschreibung von der durch Wettspiele aller Art gefeierten Bestattung des Patroclus II. XXXIII. die Thucydideische II. 34. von der mit altväterischer Heiligkeit und Feierlichkeit begangenen Bestattung der im Kriege Gefallenen; so möchten die Hellenischen Spiele, so ächt national sie auch ausgebildet wurden, ihren Ursprung dennoch in den nordischen Todtenfesten haben. Diese durch Pindars Gesänge verherrlichten Wettkämpfe wurden an mehreren Orten gehalten, die in der Nordisch - griechischen Urgeschichte besonders hervortreten, nirgends aber allgemeiner und feierlicher als in Olympia. Hier wurden sie am alten Grabmal der Pelops (αexa σapati Ol. XI. 30.) gehalten, wo Pelops wie Pindar Ol. I. 146. singt:

εν αἱμακτριας (d. i. εναγισματα νεκρών, ηρωων) αγλααισι μεμικται,

Αλφες πορῷ κλιθεις *),

Τύμβον αμφιπολον εχων πολυξενωτατο παρα βωμα.
το δε κλεος

Τηλόθεν δεδορκε τον Ολυμπιάδων, εν δρομοις
Πέλοπος, ένα ταχύτας ποδων ερίζεται.

Dieses Grabmal der Pelops war ohne Zweifel ei

Diese Worte werden gewöhnlich erklärt: Neben dem Flufs Alpheus. Sind sie aber nicht vielleicht so zu nehmen: im Strombett des Alpheus liegend, da es altgermanische Sitte gewesen zu seyn scheint, Fürsten in Flüssen zu begraben? So begrub die Westgothische Nation ihren grofsen Alarich in Unteritalien in dem Bett eines Flusses. Müller Allgem. Gesch. I. Theil S. 520. Vielleicht lag dabei auch die Vergleichung des Lebens mit dem Flufs des Wassers zu Grunde. Man denke an Achilleus s. oben S. 46. und an die im Flusse Numicus liegende Italische Anna Perenna, die Indische Anna Purna. Creuzer Symb. Th. II. S. 974. Dass noch besonders von einem Tvußos des Pelops die Rede ist,

ner jener colofsalen Todtenhügel, die noch jezt im Norden und Osten Europas, und namentlich auch auf der Troischen Ebene, wo sie den Griechischen Helden, dem Achilleus, Patroclus u. a. der Sage nach errichtet waren, in so grofser Menge gesehen werden. Vielleicht war auch der Αχιλληιος Δρομος, den Herodot IV. 76. im Scythenland kennt, in der Nähe eines solchen Todtenhügels, wie in Olympia die 800μοι Πέλοπος, neben seinem τυμβος waren, εν γαρ το σταδιο εστιν αυτε ὁ τάφος. Schol. ad Ol. I. gt. Dieser Hügel des Pelops (Пsko Koovios Ol. III. 24.) ist ohne Zweifel derselbe, welcher auch der des Kronos heifst, Ol. VIII. 21. Nem. XI. 31. in jedem Fall aber dürfen wir bei Kronos dieselbe Beziehung nach dem Norden annehmen, wie spätere Bemerkungen zeigen werden, welche wir so eben bei Pelops angedeutet haben. Er ist der uralte Gott jener Localität, wo Scythen, Germanen und Hellenen noch ungeschieden zusammen waren, in Olympia aber einer der zwölf Götter, welche gewiss nicht ohne besondere Bedeutung gerade hier gemeinschaftlich verehrt wurden, und unwillkührlich an die zwölf Asen der der Pelasgischen verwandten, und einst ebenfalls in den Pontischen Ländern einheimischen Nordischen Mythologie erinnern. Die Altäre aber dieser Götter hatte Harekles errichtet Ol. V. 9. coll. Schol. nämlich jener älteste Herakles, welcher ursprünglich Eins mit Kronos-Buddha (s. unten) sowohl der Gott der Germanen, als der Heros der Hellenen geworden ist. Dazu kommt eine weitere nicht unwichtige Pindarische Angabe, dafs nämlich den Oelzweig, den Olympischen Siegesschmuck (yλauκοχροά κόσμον ελαιας)

Auch

scheint uns nicht gegen die aufgestellte Idee zu seyn.
für den ehernen Sarg der Pelops Paus. VI. 22. Schol. ad
Pind. Ol. I. 94. läfst sich eine Parallele anführen, s. Mül-
ler Allg. Gesch. I. Th. S. 532,

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