Vorwort. Auf den folgenden Seiten wird ein Versuch gemacht, die Suparnasage, die uralte Sage von dem grossen somaraubenden Vogel Suparna, dem späteren Garuda, durch die verschiedenen Stufen der indischen Tradition zu verfolgen. Den Centralpunkt dieser Untersuchungen bildet der Suparnādhyāya, um den sich dann die vorausgehenden und nachfolgenden Auseindersetzungen gruppieren. Dabei schien es aber notwendig, zuerst zu einem wichtigen Problem der indischen Literaturgeschichte Stellung zu nehmen - zur Akhyānatheorie und zur dramatischen Theorie, wodurch verschiedene hervorragende Forscher die literarische Stellung der vedischen Samvāda's und des sich daran knüpfenden Suparnādhyāya zu erklären versucht haben. Dies um so mehr, weil durch HERTEL gerade der Suparnādhyāya in die Mitte dieser Diskussion gerückt worden ist. Notwendig schien es auch, dem Ursprung der Suparnasage weiter nachzugehen, was im fünften Kapitel versucht worden ist. Dass sich in der ganzen Arbeit und besonders in dem fünften Kapitel bedeutende Lücken vorfinden, ist sich der Verfasser wohl bewusst. Das konnte aber kaum anders werden hätten sich doch die in dem Abschnitt über den Ursprung der Suparnasage behandelten Gegenstände leicht zu einer ganzen Reihe von Sonderabhandlungen entwickeln können. Wenn also meine Arbeit auch an mehreren Stellen unvollständig geblieben ist, darf ich jedoch hoffen, wenigstens gewisse Beiträge zur Lösung der hier behandelten Fragen gegeben zu haben. Die Arbeit ist meinem Lehrer, Herrn Professor Dr. K. F. JOHANSSON, gewidmet als ein freilich geringer Ausdruck der Dankbarkeit, die ich ihm für sein stetiges Interesse, seine Unterstützung und Beihilfe bei meinen Arbeiten schulde. Dazu kommt, dass diese Blätter Untersuchungen enthalten, die sich mit einer von ihm veröffentlichten Arbeit ('Solfågeln i Indien', Upsala 1910) ganz nahe berühren, und ich somit hoffen darf, dass ihn die hier erörterten Gegenstände besonders interessieren werden. Der deutsche Lektor der hiesigen Universität, Dr. WILHELM Wiget, hat sich der grossen Mühe unterzogen, meine Arbeit durchzugehen, um den deutschen Ausdruck zu verbessern; ihm gebührt deswegen meine tief gefühlte Dankbarkeit. Der Kgl. Schwedischen Regierung sowie der Kommission des Universitätsfonds' Vilhelm Ekmans, die durch freigebige Unterstützung die Drucklegung des Werkes ermöglicht haben, seitdem es sich zeigte, dass die durch die Befürwortung des Herrn Geheimrat Professor Dr. ERNST WINDISCH der leider die Veröffentlichung der Arbeit nicht mehr erlebt hat – von der philologisch-historischen Classe der Königlichen Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften beschlossene Aufnahme des Werkes in ihre Abhandlungen nicht mehr zu vollbringen war, sei mein ehrerbietigster Dank ausgesprochen. Upsala 1920. Jarl Charpentier. Literaturverzeichnis. ALBERUNI's India. An English edition with notes and indices by E. SACHAU. I-II. London 1888. ARNOLD, E. V. Vedic Metre in its historical development. Cambridge 1905 Aufsätze zur Kultur- und Sprachgeschichte vornehmlich des Orients ERNST KUHN gewidmet.1 München 1916. BACON, ROGER, The 'Opus majus' of edited by J. H. BRIDGES. I-III. London 1900. BAINES, Sir A. 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Franequeræ 1690. 1 · Der Kürze wegen als 'Festschr. E. Kuhn' zitiert. · Die Neuausgabe von BALDÆUS Afgoderye der Oost-Indische Heidenen durch DE JONG, Haag 1917, kam mir erst nach Abschluss des Manuskriptes zu und ist deswegen nicht benutzt worden. BÖHTLINGK, O. Indische Sprüche. I-III. S:t Petersburg 1870–73. Sanskrit-Chrestomathie. 3. Aufl. herausgegeben von R. GARBE. Leipzig 1909. BRAND, J. Observations on the popular antiquities of Great Britain ed. by Sir H. Ellis. I-III. London 1853–55.1 BRHADDEVATĀ, The — of Saunaka ed. by A. A. MACDONELL. I-II. Cambridge, Mass. 1904 (= Harvard Or. Ser. voll. V-VI). CHARPENTIER, J. Die Desiderativbildungen der indoiranischen Sprachen. Upsala 1913 Kleine Beiträge zur indo-iranischen Mythologie. Upsala 1911. Studien zur indischen Erzählungsliteratur. I. Paccekabuddha geschichten. Upsala 1908. COLEBROOKE, H. Th. Miscellaneous Essays. I-II. London 1837. COLEMAN, CH. Mythology of the Hindus. London 1832. Crooke, W. 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