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das, was bei Abschließung eines Kaufes als erste Anzahlung darauf gegeben wird und den Kauf verbürgt, meist in Geld bestehend, Aufgeld, Angeld, Daraufgabe, Kaufschilling, Anzahlung, vgl. Isid. or. 5, 25. Freilich ist das griechische Wort wiederum ein semitisches Lehnwort; Aug. Müller, semit Lehnw. im ält. Griech., Bezzenb. I 273: „åþóæßív Handgeld Isaeus hebr. Unterpfand G 66 B I 101." cfr. Id. ib. 299.

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Sonst: Neues Formenl. I 156. 653. Död. Syn. VI 27. Rönsch It. u. Vulg. 239 (Corinth. II 5, 5). Momms. r. G. I 197. 201 Anm. Ramshorn Syn. I 153. II 614. Jordan, krit. Beitr. z. lat. Spr. 12. Zehetmayr Wb. 36. Ritschl Opusc. II 499. -- Verf. gr. Lehnw. 17 f. - Beermann Curt. Jub. 1874, p. 107. - Marqu. Privatalt. I 39. Id. Privatl. (1879) I 40. — Becker - Rein, Gallus 2 2, 34.

Von diesen drei wichtigen Wörtern: poena, caduceus und arrabo (arra und rabo) werden wir den beiden ersteren bei der Betrachtung des religiösen Lebens, dem letzten aber bei der Schilderung der Entwicklung des Handels noch begegnen.

Auch der Begriff barbarus ,mit fremder unverständlicher Zunge redend', sowie das Adj. barbaricus, ersteres schon bei Naev., Plaut., 1) Caec., Cato und Acc.. letzteres bei Plaut., Enn. u. Pac. gebräuchlich, muß in

cher es die altlateinische Komödie dem römischen Publikum bieten durfte, so bei Plaut. Mil, 957. Most 648. 918. 1013. Poen. 1343. Truc. 3, 2, 22. Rud. 46. 555. 861. Ter. Heaut. Tim. 603.

2) Während das Adv. barbare ,nach Barbarenart', und das Subst. barbaria ‚Ausländerei' wohl erst von Plautus selbst gebildet worden sind. Nach dem alten Satze: Ehre, dem Ehre gebühret!' sei auch hier auf die leider fast vergessene Dissertation hingewiesen, welche sich mit den Entlehnungen des Plautus genauer beschäftigt: Symbola ad vocabula Graeca in linguam Latinam recepta. Dissertatio inauguralis philologica quam defendet auctor Albertus Goerke Steinwaldensis. Regimonti Pr.

jener Zeit aufgenommen sein; vielleicht auch der Begriff der Langsamkeit und Dummheit, wie er in dem aus Boadus entlehnten bardus (schon bei Plaut. u. Caec. St. allgemein bekannt) vorliegt.

MDCCCLXVIII. Verf. hat auf S. 39 Anm. in seinen griech. Lehnw. (Berlin 1876/77) sowie in Zarnckes litterar. Centralbl. 1877, N. 8, p. 248 f. auf die mitunter recht große Ähnlichkeit der Untersuchungen hingewiesen, welche zwischen der 1868 erschienenen Schrift Goerkes und der 1876 erschienenen Dissertation eines anderen vorherrscht; vor allen Dingen ist es befremdlich, daß dieser Verfasser de vocabulis Graecis in linguam Latinam translatis scripsit N(athan) J(onas) Tuchhändler. Berolini 1876. nicht ein einziges Mal die Goerkesche Schrift citiert. Verf. versagt sich eine billige Replik gegen die von Anfang bis zu Ende gehässige und un-feine Polemik Tuchhändlers. In der 2. Abt. des Bursianschen Jahresberichtes 1876, S. 30 f. heißt es:,,die Tuchhändlersche Schrift bietet nur im Anhange einige unerhebliche Bemerkungen über Plautinische Gräcismen. Ein Recensent derselben macht im litterarischen Centralblatt für 1877, N. 8, s. 248 f., aufmerksam auf eine Königsberger Inauguraldissertation von Alb. Goerke welche ausschließlich über Plautus handelt und vom Referenten, der sie erst bei dieser Gelegenheit hat kennen lernen, als eine erschöpfende u. genaue Sammlung empfohlen werden kann.“

Das sind ehrliche und gewissenhafte Worte des Referenten über Maccius Plautus (Jahresber. f. 1876), Aug. Lorenz in Berlin; wer der Verfasser jener auch für Lorenz bestimmenden Recension im litt. Centralbl. gewesen, wird nach dem Obigen nicht mehr verborgen bleiben können. Das Verdienst aber, die Goerkesche Schrift der Vergessenheit entrissen zu haben, gebührt G. Meyer, welcher in Leutsch' philol. Anz. 1874, 6. Bd. 8. Heft, p. 386-388 Verfassers Index Graecorum vocabulorum in linguam Latinam translatorum quæstiunculis auctus. Berolini MDCCCLXXIV. wohlwollend und sachlich bespricht, jedenfalls in einem Tone, von welchem Tuchhändler immerhin lernen konnte, wie man auch hier und da tadeln kann, ohne gleich ausfallend zu werden. G. Meyer vermißt in Verfassers Index die Verwertung der Goerkeschen Schrift; völlig mit Recht, denn Verf. hat sie und mit ihm wohl die weitaus größte Mehrzahl der Philologen erst durch Meyers Erwähnung kennen und würdigen gelernt. Goerkes früher Tod hat diesen leider an seinem Vorhaben verhindert, Terenz, die Komiker, die Tragiker, Ennius, Lucretius, Lucilius, Varro (satirae Menippeae), Horatius (satirae), Persius, Juvenalis in gleicher Weise zu behandeln, wie den Plautus; seine Methode bei der Behandlung der Komödien dieses Dichters ist folgende:

Caput I. p. 1-23: vocabula Graeca insolita mutatione recepta. Caput II. p. 23-26: vocab. Latina, quæ originem e Græcis trahunt.

Daß der älteste latinische Verkehr nach Gründung Kymes und später der sicilischen Kolonieen ausschließlich mit den Kymäern und den Sikelioten stattfand, deuten uns Sprache und Schrift Latiums genügend an, die Beziehungen der Latiner zu den Griechen waren völlig andere als die der Etrusker zu den Hellenen: diese haben jedenfalls, wie dies Thongefäße, Silberstücke und Bronzegerätschaften beweisen, auch mit dem eigentlichen Griechenland und zwar mit Attika verkehrt, während die Latiner Kunst und Anregung nur durch die chalkidischdorischen Kolonieen in Sicilien und Campanien empfingen. So gehen die römischen Namen Pollux 1), Ulixes (aus Ovlíns), Aiax, Aperta oder Apellon (auch samnitisch Appellun aus dor. 'Anéλλov) auf die in Sicilien üblichen Formen zurück, während Pultuke, Ut(h)uze, Aivas, Apulu bei den Etruskern aus den altgriechischen Formen entstanden sind. Ferner führt jede andere, Caput III. p. 26-27: voces et formulae Graecae sine ulla mutatione Latine loquentium sermoni intermixtae. Caput IV. p. 27-28: vocabula Latina more Graeco mutata. Caput V. p. 28-32: de vocabulorum Graecorum apud Plautum significatione.

Caput VI. p. 32-33: de titulis comoediarum Graecis.

Da er aber auch der erste war, welcher kulturgeschichtliche Gruppierungen auf diesem Gebiete unternommen hat, so mögen die betreffenden Überschriften hier kurz erwähnt werden; die etwas bunte Anordnung mag man dem ersten derartigen Versuche zu gute halten. Also: Res sacra, res publica, res iudiciaria, res militaris, res nummaria, navigatio, commercium, servorum condicio, ars gymnastica, ludi, balneæ, vocabula cibaria, voces convivales, supellex, vestitus, luxus et ornatus, architectura, historia naturalis, medicina, philosophia, poetica, vocabula scaenica, musica, pictura, voces quæ ab aliis locis alienæ ad usum hominum doctorum accedunt, vocabula ex usu hominum plebeiorum, interiectiones, varia. Verf. hat es für seine Pflicht gehalten, die Rechte eines Verstorbenen zu wahren; der Raum und die Lust fehlen ihm aber, hier noch des weiteren ein Bild litterarischer Unselbständigkeit zu entrollen: habeat sibi!

1) Vgl. Momms. r. G. I 198 ff. u. Jordans Hypothesen in seinen krit. Beitr. z. Gesch. d. lat. Spr. p. 44.

uns aus so ferner Zeit gebliebene Spur auf denselben Weg; so die in Latium gefundene Münze von Poseidonia, der Getreidekauf bei den Kymäern und Sikelioten neben dem bei Volskern und Etruskern, vor allen Dingen aber das Verhältnis des latinischen Geldwesens zu dem sicilischen. Wie die lokale dorisch-chalkidische Bezeichnung der Silbermänze νόμος, das sicilische Maß ημίνα als nummus und hemina in gleicher Bedeutung nach Latium übergingen, so waren umgekehrt die italischen Gewichtsbezeichnungen libra, triens, quadrans, sextans, uncia in den verderbten und hibriden Formen λίτρα, τριᾶς, τετρᾶς, ἑξᾶς, οὐγκία schon im 3. Jahrhundert der Stadt in Sicilien in den gewöhnlichen Sprachgebrauch gedrungen. Lehrreich ist es auch, daß carcer ebenfalls als xάoxαqov von den Griechen übertragen wurde, ebenso das Wort für Handelsdarlehn uoitov aus mutuum 1); auch ein wichtiges Zeugnis für den häufigen Verkehr der latinischen Schiffer auf der Insel Sicilien, welcher sie veranlaßte, dort Geld zu borgen und der Schuldhaft sich zu unterwerfen. Umgekehrt ward der Name des syrakusanischen Gefängnisses,Steinbrüche lavouía in alter Zeit auf das erweiterte römische Staatsgefängnis, die lautumiae 2) übertragen.

Damit sind wir aber schon in die Zeit des 2. puni

1) Momms. r. G. I 155 f. Id. ib. 200: „Auch von dem alten Verkehr der Latiner mit den chalkidischen Städten in Unteritalien Kyme und Neapolis und mit den Phokäern in Elea und Massalia begegnen einzelne, wenn auch minder bestimmte Spuren. Daß er indes bei weitem weniger intensiv war als der mit den Sikelioten, beweist schon die bekannte Thatsache, daß alle in älterer Zeit nach Latium gelangten griechischen Wörter es genügt, an Aesculapius, Latona, Aperta, machina zu erinnern dorische Formen zeigen." Wir erinnern hier noch an die oben erwähnten Städtenamen Tarentum, Catina, Agrigentum, welchen der dorische Ursprung besonders deutlich noch anhaftet, sowie an caduceus aus zaovzet̃ov.

2) Niebuhr r. G. III 542, 819. Becker-Marq. Handb. I 268.

schen Krieges gelangt, nach welchem sich das Wort lautumiae zuerst findet. Denn in der ältesten Zeit müssen wir doch zwei Epochen unterscheiden, von denen die Epoche der Tarquinier die eben geschilderte gewesen ist; die zweite 1) aber für die Aufnahme griechischer Wörter in die lateinische Sprache beginnt, als durch das Zusammentreffen der Römer mit Tarent und Pyrrhus, dann durch den Kampf mit Karthagern und Sikelioten griechische und römische Sprache wieder in unmittelbaren und lebendigen Verkehr traten, als dann durch Livius, Naevius und Ennius zuerst epische und tragische Dichtungen der Griechen in lateinischer Sprache nachgebildet wurden, uns insbesondere die comoedia palliata eine Menge von griechischen Benennungen für Gegenstände oder Begriffe des reichen, vielgestaltigen und überfeinerten griechischen Lebens, wie es sich in der neueren Komödie darstellte, auf die Bühne brachte und somit von vornherein in die römische Litteratur einführte. Auch in diesem Zeitalter der ebenfalls noch unmittelbaren und naiven Aufnahme griechischer Wörter in die lateinische Sprache und auch noch späterhin wurden dieselben durch mannigfache Umbildungen dem römischen Munde und Sprachbewußtsein angepaẞt. 2)

1) Corss. II 814 f.

2) Aus Mommsens Zusammenstellung, r. G. I 196 sind auszumerzen: ,scipio', das aus oxínov,,ebur', das aus éléspaç, ‚lucuns', das aus yλvxous,,turunda', das aus tvoous entlehnt sein soll; auch wohl linum, trotz der Quantitätsverschiedenheit, die selbst Hehns gewandte Feder nur auf dialektischem Wege entfernen kann, ohne daß wir in diesem Falle dem sonst fast ausnahmslos zuverlässigen Führer zu folgen vermöchten (vgl. dessen Kulturpfl. etc. 149. 150. 153. 523). Umgekehrt ist sicherlich nicht,patina' aus dem Lateinischen zum griechischen лατávη geworden, sondern dieses Wort liegt dem römischen zu Grunde, vgl. machina aus μαχανά, runcina aus ῥυκάνη, trutina aus τρυτάνη und Catina

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