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Ficinus erklärt sich die Entstehung des Sinters folgendermassen:

Das Wasser zersetzt sich theilweise durch den Einfluss der Atmosphäre. Es nimmt Sauerstoff auf, wodurch das Eisenoxydul zu Eisenoxydoxydu wird, und Phosphorsäure und Thonerde anzieht. Zudem entweicht ein Theil Kohlensäure, wodurch Kalk, Stroutian und Talkerde austreten, welche dann, indem sie noch Mangan aufnehmen, vereint als Sinter niederfallen.

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Das Mauersalz (Salzanflug, Salzblüthe) wird an den Wänden der Badehäuser und der leer stehenden Badezellen, vorzüglich des Winters, gefunden. Es ist grauweiss und wächst in Flocken, gleich Wolle, oder in haarförmigen Krystallen, oder spitzigen Nadeln aus,

welche einen geringen Glanz haben. Nach dem Verluste des Krystallwassers besteht es aus matten, staubartigen Theilen. Sein Geschmack ist bitter, alkalinisch, seine vorherrschende Bestandtheile sind kohlensaures, schwefelsaures und salzsaures Natron.

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Reuss betrachtet diesen Salzanflug als einen Niederschlag der Dämpfe, welche aus den Thermen aufsteigen, an der äusseren Luft sich verdichten, dann an den rauhen Kalkwänden als Tropfen sich ansetzen, sólche theilweise durchdringen, und so die Bildung des Salzes veranlassen. Dieser Ansicht, dass nämlich das Salz mit den Wasserdämpfen verflüchtigt werde, widerspricht Prof. Pleischel, indem er die Erscheinung des Mauersalzes viel einfacher durch die Capillarthätigkeit erklärt. Dass in den Mauern Capillarthätigkeit statt finde, und dass sie, wie alle poröse Kōrper, Flüssigkeiten aufnehmen und in die Höhe steigen lassen, sehen wir an allen Orten, wo Mauern auf feuchtem Grunde stehen, indem sie dort immer feucht bleiben, weil die Feuchtigkeit von unten in ihnen emporsteigt.

Betrachten wir nun die Mauern unserer Bäder, die auf einem von der Therme durchdrungenen Boden stehen, so ist es natürlich, dass das Wasser in den Haarröhrchen der Mauern in die Höhe steigt und an die Aussentheile derselben gelangt, wo das Lösungswasser verdampft, und die enthaltenen Salze als ein Anflug zurückbleiben. Uibrigens unterliegt es keinem Zweifel, dass das Mauersalz von dem Salzgehalte der Quelle qualitativ etwas abweiche, da ersteres sich unter Einwirkung der Baumaterialien hervorbildet.

Vegetabilischer Quellenabsatz.

Bei dem Zutritte der Atmosphäre nimmt die Therme, wie wir bereits bei der Sinterbildung bemerkten, Sauerstoff auf, wodurch der organische Stoff (Quellsäure)

unlöslich gemacht und als Schleim abgeschieden wird, der sich an den Boden und an die Wandungen der Badebecken anlegt, und sich an jenen Stellen, wo die Atmosphäre eine häufige Ablagerung begünstigt, und WO er eine längere Zeit verweilen kann, zu Priestley's grüner Materie entwickelt und sich dann bald in Oscillatoria thermalis umwandelt. Man beobachtet daher diese Alge in der Abkühlungsvorrichtung des Stadtbades, innerhalb der Fassung der Gartenquellen, in den daselbst befindlichen Ablaufsgräben, so wie im Bassin des Steinbades, und zwar überall als eine und dieselbe, jedoch in sehr verschiedener Ausbildung, die abhängig von ihrem Alter ist.

In der frühesten Jugend ist die schwingende Bewegung der Fäden am lebhaftesten, mehrere wickeln sich spiralförmig um vorhandene ältere; sie zeigen, jedoch nicht an allen Stellen, deutliche Querzeichnungen.

Etwas ausgebildeter, sind sie immer mit schleimiger Masse gefüllt, in welcher Körner ohne Ordnung schwimmen, sich auch bisweilen hin und her bewegen (Oscillatoria vivida. Corda).

Ein wenig älter, zeigt sich jedes Korn als eine Blase (Oscillatoria subulata. Corda). Bei stärker gewonnenem Umfange füllen diese Blasen den Querschnitt des Fadens aus, begränzen sich gegenseitig, platten sich daselbst ab, so dass sie viereckig erscheinen, und der zwischen je zweien befindliche hellere Zwischenraum als eine Scheidewand täuschen kann; dabei erscheint das Korn in der vierseitigen Blase heller als die Umgebung (Oscillatoria elegans. C.).

Noch höheres Alter gibt den Blasen ein quer ovales Ansehen; ihre Körner scheinen verschwunden, die äussere Substanz der Fäden hin und wieder zwischen den Blasen aufgerissen, als wollten sie sich in einzelne Glieder trennen (Oscillatoria interrupta. C.).

Endlich zerbrechen die Fäden, schütten ihre Körner aus, die sich geballt zwischen den noch vorhandenen Fäden und Schleimmassen anhäufen, oder einzeln, auch zu zwei verbunden, sich zeigen.

Diese fortschreitende Vegetation lehrt deutlich, dass wir es hier mit einer Pflanze, nicht aber mit einer Thierbildung zu thun haben.

In den Quellen kommt die Alge durchaus ohne alle Infusorien vor. Bleibt sie jedoch unter Wasser im verstopften Glase mehrere Wochen sich selbst überlassen, so entwickeln sich Vibrionen (Anguillula fluviatilis. Ehrenb.), einige Monaden und Glaucomen, wie sie in anderem gestandenen Wasser häufig zum Vorschein kommen.

Einfluss der Therme auf Pflanzenvegetation.

Die hiesige milde Gartenquelle wirkt sehr wohlthätig auf die Pflanzenvegetation ein. Obgleich die meisten unserer Gartenpflanzen, mit dieser Quelle begossen, besser gedeihen, als bei gewöhnlichem Wasser; so liefert doch das neue Ananashaus, welches über dem Quellenabfluss im Frauengarten erbaut ist, und bloss mit der Gartenquelle getränkt wird, einen noch auffallenderen Beweis, indem selbst diese edlen Früchte von seltener Grösse und Güte zur Reife kommen. Auch wachsen in dieser Quelle nach neueren Versuchen die südlichen Wasserpflanzen Nelumbium speciosum, Papyrus antiquorum, Nymphea odorata und coerulea in so voller Uippigkeit, wie in ihrem Vaterlande.

In den übrigen wärmeren Quellen jedoch vegetiren die Pflanzen nicht, und werden vielmehr schnell zum Welken gebracht.

B. Chemische Analyse.

Unsere Thermen wurden bereits in früherer Zeit von Ambrozi einer chemischen Analyse unterzogen, die jedoch dem gegenwärtigen Standpunkte der Chemie keineswegs genügt. Die im Jahre 1825 von Berzelius unternommene Untersuchung, so wie jene des Prof. Steinmann sind unvollständig, indem ersterer bloss die Steinbadquelle, und letzterer bloss die Hauptquelle berücksichtigt. Dem Prof. Ficinus in Dresden gebührt das Verdienst, die erste genaue cheinische Prüfung aller teplitzer Quellen geliefert zu haben, an welche sich eine zweite des supplirenden Prof. Wolf zu Prag würdig anschliesst.

Ich theile in diesen gedrängten Blättern bloss die Endresultate dieser beiden Analysen mit, indem der beschränkte Raum es nicht gestattet, die Art des Experimentirens und die dabei nöthigen Operationen anzugeben *).

I. Analyse vom Hrn. Dr. Prof. H. Ficinus.

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Die ausführliche Auseinandersetzung der Analyse des Prof. Ficinus findet sich in: Thermalbäder zu Teplitz. Eine physikalisch- medizinische Skizze von Dr. G. Schmelkes (Berlin. S. 8); und die des suppl. Prof. Wolf in den österreichischen mediz. Jahrbüchern Bd. 19 Seite 469.

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