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lerhafte Vegetation dieses Organs umändern. Die hartnäckigsten und veralteten Hautübel dieser Art sehen wir nicht selten beim Gebrauch unserer Bäder raschen Schrittes der Genesung entgegengehn.

Wo jedoch eine allgemeine Dyskrasie die Hautefflorescenz verursacht, da wird Teplitz sich nur dann hilfreich bewähren, wenn es erstere zu tilgen, oder wenigstens zu bessern vermag.

Ist daher ein Hautausschlag gichtischer, rheumatischer oder skrophulöser Natur, so sind unsere Mineralbäder allein im Stande, Besserung, ja sogar vollkommene Heilung desselben zu bewirken. Wird jedoch das Hautübel durch Abdominalvollblütigkeit, Sto ckungen im Pfortadersystem, Leberkrankheiten, Hämorrhoiden, Syphilis, Skorbut, Sexualstörungen, schlechte Chilifikation, gastrische Reize u. dgl. bedingt, so muss jenes Heilverfahren eingeleitet werden, welches diese im Causalverhältniss stehende Anomalien beseitigen kann, und unser Thermalbad vermag dann nur ein Unterstützungsmittel abzugeben, um durch Regulirung der Hautfunktion den Heilprozess zu beschleunigen, oder um, wo es nöthig ist, die unvollkommene Efflorescenz zu entwickeln und auf der Oberfläche festzuhalten.

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X.. Obgleich die verschiedenartige Natur des Causalmomentes bei der Indikation das Wort führt, so sind és doch einzelne impetiginöse Arten, bei denen sich Teplitz vorzugsweise heilkräftig zeigt.

Hierher gehört die Krätze (scabies), die, wenn sie einfach auftritt, trocken ist, und durch Contagium übertragen wurde, oft ohne merkliche Spur schwindet, wenn sie jedoch mit anderen Hautausschlägen complizirt ist, einen feuchten oder gar purulenten Charak ter hat und spontan zum Vorschein kam, hartnäckiger widersteht; ferner die Flechte (herpes) und zwar mehr die mehlige und schuppige, als die borkige und

nässende, dann das Hautmoos (lichen), die Juckblätterchen (prorigo), der Kleyenausschlag (pityriasis) und die Merkurialbläschen (exzema rubrum). Die übrigen Formen der Hautkrankheiten weichen nur höchst selten unseren Bädern.

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Es geschieht übrigens sehr häufig, dass die Hautausschläge während der Badekur noch mehr hervortreten, was jedoch immer als Vorbote einer schnellen und gründlichen Heilung angesehen werden kann.

Ist das Hautübel angeboren oder durch erbliche Anlage bedingt, so liegt es zwar nicht in der Macht unserer Quellen, solches zu entwurzeln, allein sie vermögen seinen Charakter zu mildern und es in seiner Ausdehnung zu beschränken.

Selbst die Disposition zu oft wiederkehrenden Exanthemen, wenn sie in einer krankhaften Thätigkeit der Haut ihren Ursprung hat, kann durch den Gebrauch von Teplitz gehoben werden.

Ganz ausgezeichnet wirken endlich unsere Bäder in den manigfachen Krankheiten, die als Folge einer unvorsichtigen Vertreibung oder zufälligen Unterdrückung der chronischen Exantheme erscheinen, indem sie durch den mächtigen Hautreiz die verschwundenen -Ausschläge wieder hervorrufen, und so bedeutende Uibel, die oft jahrelang im Körper wucherten, ganz oder theilweise beseitigen.

Wer längere Zeit an unseren Quellen stand, und so oft die traurigsten Folgen exanthematischer Metastasen zu beobachten Gelegenheit hatte, der wird gewiss dem Ausspruch jener Aerzte, die in der Vernichtung eines chronischen Exanthems gar keinen Nachtheil, ja vielmehr die wahre Heilmethode zu finden glauben, nicht unbedingt huldigen.

Ausser den Lähmungen dieser Art, die wir bereits näher besprochen haben, sehen wir jährlich mehrere Formen der Neurosen, die in unseren Bädern

Besserung, manchmal sogar völlige Heilung finden. Ich kann hier einen Fall von Asthma bei einem jungen Manne nicht unerwähnt lassen, welches nach durch Schmieren gewaltsam unterdrückter Krätze sich im hohen Grade einstellte, und durch den Gebrauch der Bäder mittelst vollkommener Zurückführung des Hautausschlags fast gänzlich beseitigt wurde. Bei einem zweiten Fall jedoch, wo schon Uibergang in Tuberkulose zugegen war, blieb das Bad ohne Erfolg. Auch in Schleimflüssen der Genitalien und Harnwerkzeuge nach zurückgetretener herpetischer Schärfe bewährte sich Teplitz bereits mehrmals auf eine auffallende Weise.

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Im Allgemeinen hängt die Prognose von der Möglichkeit der Zurückführung des Ausschlages ab, und diese richtet sich wieder nach der Dauer des sekundären Uibels, nach der Beschaffenheit des Hautorgans und nach der Form des ursprünglichen Impetigo. Je frischer die Metastase, je geneigter die Haut zur Sekretion ist, desto eher ist eine Restitution zu erwarten. Leichter sind die skabiösen Formen, viel schwieriger die herpetischen zurückzuführen.

F. Die Geschwüre.

Bei der Gruppe von Geschwüren liefert Teplitz die erfreulichsten Resultate. Sowohl solche, die mit' allgemeinen Krankheitszuständen innig verbunden sind,' als jene, die, durch keine Dyskrasie begründet, bloss auf Störung des Zusammenhanges mit ichoröser oder saniöser Sekretion beruhen, heilen oder bessern sich in unseren Bädern, indem diese theils das allgemeine Grundübel vermindern, theils direkt auf das Lokalleiden wohlthätig einwirken.

Die Geschwürsfläche verliert nach und nach ihr unreines Aussehen, die Jauche wird in gutartigen Eiter

umgewandelt, es bilden sich Fleischwärzchen, die immer fester werden, sich zusammenziehen, mit einem feinen Häutchen bedecken, wodurch allmälig die Vernarbung zu Stande kömmt.

Selbst die Geschwüre alter Individuen, die lange bestehen, und durch ihre dauernde Sekretion gleichsam in die Reihe der normalen Absonderungsorgane aufgenommen werden, vermag das hiesige Bad, wenn sie sich nicht bereits auf eine übermässige Fläche ausgedehnt haben, und mit allzugrossem Säfteverluste drohen, ohue Nachtheil des Kranken zu vermindern und in ihrem pathologischen Sekrete zu beschränken. ist es der Fall bei Geschwüren, die als vikarirende Ableiter anderer Krankheiten auftreten und daher als zum relativen Wohle nöthige Ausleerungen betrachtet werden müssen. Eine solche natürliche Fontanelle wird durch unsere Therme keineswegs geschlossen, sondern vielmehr mässig unterhalten und gereinigt.

Ebenso

Der Erfahrung gemäss macht Teplitz bei folgenden Arten vorzugsweise seine Heilkraft geltend:

1. Bei den Gichtischen mit breitem Grund, harten, blassen, unregelmässigen Rändern und profuser oft corrodirender Sekretion, sie mögen entweder durch zufällige Verletzungen bei allgemeinem Gichtleiden, oder nach Entzündungen und Geschwülsten, die in Ulceration übergehen, entstanden seyn. Doch aus dem, was wir über Gicht sagten, geht genügend hervor, dass nicht. jedes gichtische Geschwür durch unsere Therme allein geheilt werden könne. Wo solches z. B. als anomale Form auftritt, die durch eine gestörte Funktion des Darmkanals oder der Leber bedingt wird, da ist der gleichzeitige Gebrauch auflösender und eröffnender Mineralwässer unentbehrlich.

Eine andere, oft hartnäckige Art, die ich nicht. selten an unseren Quellen zu beobachten Gelegenheit hatte, ist jene, wo das Geschwür durch abgesetzte

kalkartige, Masse unterhalten wird. Wenn sich nämlich eine Menge dieses Stoffes nach wiederholten regelmässigen Gichtanfällen in den Gelenken ansammelt, so entsteht durch ihren Reiz, besonders zur Zeit eines neuen Paroxysmus, Entzündung, Eiterung, Aufbruch und Entleerung der Kalksubstanz, oder es bildet sich ein grosses Geschwür mit einem Absatze dieser Masse auf dem Grunde. In solchen Fällen sah ich von Teplitz immer einen ganz ausgezeichneten Erfolg, indem es diesen kritischen Ausscheidungsprozess auf eine auffallende Weise regelt und erleichtert. Ich will hier bloss einen pommerischen Gutsbesitzer in Erwähnung bringen, bei dem sich die Gicht an den Finger- und Zehgelenken auf ähnliche Weise terminirt. Nachdem er in früherer Zeit viel dadurch gelitten, da stets bloss höchst un➜ vollkommene Ausscheidungen in kurzen Zwischenräumen aufeinander folgten, und langwierige höchst schmerzhafte Geschwüre bildeten, suchte er in Teplitz Hilfe, und fand auch solche insofern, dass jetzt die Ausscheidung bloss 1 bis 2mal des Jahres zu Stande kömmt und zwar der Art, dass die trockene erdige Masse, ohne bedeutende Entzündung und Schmerz zu erregen, die Haut durchbricht und sich entleert. Der Kranke kehrt seit damals jährlich zu unseren Quellen wieder und erfreut sich bei seltenem Erscheinen dieses leichten geregelten Ausscheidungsaktes einer fast vollkommenen Gesundheit.

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Wenn die gichtischen Geschwüre in der Nähe eines Gelenkes ihren Sitz haben, in dem die inveterirte Arthritis bereits bedeutende Organisationsfehler veran→ lasste, dann ist die Besserung sehr zweifelhaft.<

2. Bei den S krop hulösen, die gewöhnlich schmerzlos mit harten unterminirten: Rändern, blassröthlichem oder violettem Hofe und speckigem Grunde erscheinen. Sie entstehen, indem entweder Drüsenanschwellungen sich entzünden und aufbrechen oder indem

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