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Steuereinnehmer, einen Forstmeister, einen Bauingcnieur, zwei Aktuare und acht Amtschreiber verwaltet.

Ferner ist während der Badesaison zur Erleichterung der durch den Andrang so vieler Fremden vervielfältigten Geschäftsführung neben der vom Magistrate verwalteten städtischen Polizei eine k. k. Kurinspektion für das Civile und Militär aufgestellt, die auf eine höchst delikate Weise die Ordnung und Sicherheit des Kurortes überwacht, und die Rechte und Ansprüche der Fremden mit aller Zuvorkommenheit schützt. Die Civilinspektion ist einem von der k. k. Hofpolizeistelle eigens dazu ernannten Oberkommissär der Prager Stadthauptmannschaft anvertraut, während die Militärinspektion ein vom k. k. böhmischen Militär-Commando abgeordneter Offizier höheren Ranges verwaltet. Erstere befasst sich mit den Angelegenheiten der Ausländer jedes Standes und Ranges, und der Bewohner des österreichischen Kaiserthums aus dem Civilstande, letztere jedoch richtet ihre Sorgfalt bloss auf das k. k. österreichische Militär.

Die geistliche Seelsorge für die katholischen Bewohner des Kurortes übt ein Stadtdechant mit zwei Kaplänen aus, die sämmtlich Weltpriester sind. Unter ihrer Aufsicht steht auch die städtische Schule mit 3 Lehrern und 1 Gehilfen. In der Schlosskirche verrichtet ein eigener Schlosskaplan die geistliche Funktion. Der Israelitengemeinde steht der Leitmeritzer Kreis- und Teplitzer Lokalrabiner vor, der zugleich den Unterricht der Kinder im deutschen und hebräischen Fache beaufsichtigt.

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Das k. k. Zollamt hat 1 Einnehmer und Amtsvorsteher, 1 Kontrollor 1 Amtsschreiber, 1 Praktikanten und 1 Amts diener. Die Gefällenwachbezirksleitung besteht aus einem Unterinspektor, 1 Respicienten, 4 Ober- und 9 Aufseher.

Das k. k. Strassencommissariat hat 1 Strassencommissär und 1 Wegmeister.

Das k. k. Postamt hat 1 Amtsinspektor, 1 Kontrollor, 1 Postmeister, 1 Akcessisten, 1 Praktikanten und 2 Briefträger.

Medicinalwesen.

Teplitz zählt 11 graduirte Med. Doktoren und 6 Wundärzte, die den Kurgästen Rath und Hilfe ertheilen, Ihre Namen und Wohnungen findet man in der Badeliste verzeichnet. Doch erfreut sich auch unser Kurort während des Sommers des Aufenthalts berühmter Aerzte des In- und Auslandes, die, obgleich sie bloss um ihrer eigenen Gesundheit willen unsere Quellen besuchen, doch bei wichtigen Fällen auf Verlangen des Kranken und des Badearztes ihren Beistand nicht versagen.

Mehrere geprüfte Hebammen leisten den Gebärenden die erforderliche Vorsorge und Hilfe.

Teplitz hat eine Apotheke in der Stadt und sieht der Errichtung einer zweiten in Schönau entgegen. Die Medikamente werden genau nach der von der österreichischen Pharmakopöe vorgeschriebenen Norm bereitet und in taxgemässen Preisen verkauft. Uibrigens steht die Apotheke unter Aufsicht des Leitmeritzer Kreisund des Teplitzer Stadtphysikus.

Wohlthätigkeitsanstalten.

Zu den mildthätigen Anstalten unseres Kurortes gehören:

A. Die Fremdenhospitäler, und zwar:

1. Das Johnische Institut für in- und ausländische arme Kranke. Diese Anstalt, die am Fusswege nach den Steinbädern liegt, wurde im J. 1799 von dem menschenfreundlichen Badearzte Dr. John unter Mitwirkung des um Teplitz so vielverdienten k. k. Raths

Eichler und des damaligen Bürgermeisters Ekart durch milde Beiträge der Kurgäste gegründet. Noch im J. 1800 wurde der Bau begonnen, und schon im J. 1803 fanden darin arme Heilbedürftige Aufnahme und Pflege. Den Grund zu einem Stammkapital für die künftige Unterhaltung dieses Institutes legte die Gräfin Pachta, geborne Freiinn von Andritzky mit 1000 Gulden. Darauf erfolgte von Seite des böhmischen Religionsfonds ein Beitrag von 3000 Gulden, welche Geldkräfte später durch grossherzige Wohlthäter, besonders durch Joseph Schmidt und Dr. Grill, deren Vermächtnisse für dieses Institut allein 69731 Gulden W. W. betrugen, so vermehrt wurden, dass der Fond in diesem Jahre fast auf 36000 Gulden C. M. heranwuchs. Die Anstalt hat gegenwärtig 46 Betten, und verpflegt jährlich vom 1. Mai bis 30. September gegen 300 Kranke.

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Zur Aufrechthaltung der Ordnung ist die Einrichtung getroffen, dass alle in- und ausländische Ortsbehörden, in deren Bezirken sich nach ärztlichem Gutachten der Teplitzer Heilquellen bedürftige arme Kranke befinden, unter Beilegung eines Armuths- und Krankheitszeugnisses bei dem Teplitzer Magistrate um die Aufnahme schriftlich ansuchen, worauf ihnen nach Bestimmung des Instituts direktors rückantwortlich eröffnet wird, an welchem Tage der Kranke einzutreffen habe. Dem Stiftsbriefe gemäss wird bei der Aufnahme weder auf das Vaterland noch auf die Verschiedenheit des christlichen Bekenntnisses Rücksicht genommen. Der Kranke wird mit Quartier, Kost, Wäschereinigung, Bädern und nöthigen Medikamenten unentgeldlich versorgt.

Die jährlichen Auslagen werden theils durch die von den Fonds eingehenden Interessen, theils durch sehr ergiebige milde Spenden der Kurgäste, und theils durch den Ertrag eines zum Besten des Institutes gegebenen Balles bestritten.

Ein Med. Doktor, dem ein Wundarzt zur Seite steht, besorgt die ärztliche Pflege und ist zugleich Direktor dieser Anstalt.

2. Das k. k. österreichische Militärba dehaus. Dieses kolossale Gebäude, um dessen Entstehen (1804 1808) der damalige k. k. Gubernialrath und Kreishauptmann Ritter von Platzer die meisten Verdienste hat, liegt in der Nähe der Steinbäder, und ist zur Aufnahme k. k. österreichischer Militärpersonen, die das hiesige Bad benöthigen, bestimmt. Es ist so geräumig, dass 300 Mann gleichzeitig, und daher während der Dauer der 5 Kurmonate über 1500 Mann untergebracht werden können. Doch übersteigt die Krankenzahl selten 380. Im oberen Stockwerke sind auch besondere Wohnungen für kranke Offiziere.

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Ein k. k. Major, als Kommandant des Hauses, besorgt das Oekonomische und ein Oberarzt das Heilgeschäft. Zwei Marmortafeln am Eingange des Gebäudes enthalten die Namen der vorzüglichsten Wohlthäter des Institutes. Auch steht mit diesem Hospitale ein anmuthiger Garten in Verbindung.

3. Das k. preussische Militärbadeinstitut. Es entstand im J. 1826 und besitzt ein eigenes Gebäude neben dem städtischen Bürgerspital mit einem dazu gehörigen Gärtchen. Die Einrichtung desselben geschah nach mit der k. k. Landesregierung gepflogener Rücksprache auf Kosten der Privatkasse des Königs von Preussen Friedrich Wilhelm III. unter der Leitung des Teplitzer Magistrats, welcher den dazu erforderlichen Grund unentgeldlich hergab. Es verpflegt während des Sommers 80 - 90 Kranke, die in 4 Perioden abwechseln. Die Verpflegungs- und sonstigen Kosten werden dem Magistrate jährlich von dem k. preussischen Kriegsministerium angewiesen. Für die innere Einrichtung und das Verhalten der Mannschaft wacht ein für jede Kurzeit besonders dazu ernannter

k. preussischer Unteroffizier, und die ärztliche Pflege ist einem hiesigen Med. Doktor und einem Wundarzte anvertraut.

4. Das k. sächsische Militärbadeinstitut. Dieses hat kein eigenes Gebäude, sondern befindet sich im Lokale des John'schen Instituts. Es entstand im J. 1804, wo auf Wunsch der k. sächsischen Regierung eine Stube zur Aufnahme von 11 sächsischen Militärs, Behufs der Badekur, abgetreten wurde, zu welcher im J. 1828 bei Gelegenheit des Umbaues jenes Hospitals noch zwei andere Stuben kamen, so dass jetzt 12 Betten vorhanden sind, und während jeder Saison 30-40 Mann aufgenommen und verpflegt werden. Die innere Verwaltung und ärztliche Sorgfalt ist dieselbe wie im k. preuss. Institute.

5. Das israelitische Badehospital für inund ausländische arme Kranke. Dieses Institut, Iwelches dem humanen Eifer des Herrn N. Katz seine Gründung dankt, besteht schon seit dem J. 1831, wo es sich jedoch bloss auf ein kleines Lokale beschränkte. Das gegenwärtige geräumige Krankenhaus, dicht neben dem John'schen Hospitale, wurde erst im J. 1836 nach dem Plane des k. preussischen Militärbadeinstituts errichtet, und zwar ohne allen Fond bloss durch Unterstützung erhabener Gönner und edler Menschenfreunde des In- und Auslandes. So dotirten es Se. M. unser allergnädigster Kaiser, nnd weiland Se. M. der König von Preussen, und Se. Durchlaucht der Fürst Clary mit ansehnlichen Beiträgen. Dazu wurden auf hohe Veranlassung Sr. Excellenz des Oberstburggrafen, Grafen von Chotek, in der Prager Israelitengemeinde und mittelst einer allerhöchsten k. Kabinetsordre in allen israelitischen Gemeinden Preussens bedeutende Sammlungen, Behufs der Bauführung, veranstaltet. Der Zweck dieses Instituts ist, den des hiesigen Bades bedürftigen armen sowohl in- als ausländischen Israeliten Wohnung,

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