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Der unterste Würfel trägt folgende Inschrift:

Vorderseite:

Den Feinden furchtbar, den Seinen theuer.
Rückseite:

Arbesau, am 17. September 1813.
Rechte Seite:.

Das österreichische Heer einem seiner Führer

auf dem Felde des Ruhmes.

Linke Seite:

Dem Vaterlande und seinen Freunden zu früh entrissen..

Der obere Theil der Pyramide zeigt auf seinen vier Seiten folgende Basreliefs und Inschriften:

Vorderseite:

Das Brustbild Colloredo's, von seinen Orden umgeben, und die Inschrift:

Hieronymus Graf Colloredo-Mannsfeld,

k. k. General-Feldzeugmeister.

Die Rückseite zeigt das gräfliche Wappen.
Rechte Seite:
Geboren den 30. März 1775.

Linke Seite:

Gestorben den 23. Juli 1822.

Beide Denkmale stehen unter der Obhut eines Invaliden, der hier seine eigene Wohnung hat.

Das dritte Monument, welches diese Felder des Ruhmes der Erinnerung heiligte, ist jenes, das S. M. der Kaiser Ferdinand I., nach dem Wunsche S. M. des höchstseligen Kaisers Franz I., den gefallenen russischen Helden errichten liess.

Am 29. September 1835 wurde (wie wir es bereits in der Geschichte von Teplitz umständlicher 'erwähnten) von den hohen drei Monarchen Oesterreichs, Russlands und Preussens der Grundstein gelegt, und am 29. August 1838 erfolgte die feierliche Enthüllung des vollendeten Monumentes.

Dasselbe befindet sich in Kanonenschussweite vom Dorfe Priesten entfernt, an derselben Stelle, wo General Ostermann amputirt wurde. Auf vier, zwischen Ecksteinen sich erhebenden Granitstufen ruht ein Sockel,

dessen vier Seiten Böhmens Löwe schmückt. Uiber diesem erhebt sich das eigentliche Monument, das die vor mehreren Jahren in Brescia aufgefundene herrliche Victoria in einer 9 Schuh hohen Nachbildung trägt, wie sie eben den Tag des Kampfes der russischen Garden zur Kunde für die Nachwelt in die Erztafel gräbt.

Die Vorderseite des Denkmals schmückt die Inschrift:

VEXILLARIIS

PRAETORIAR. COHORTIUM

RUSSICARUM

INTERRITIS. FORTISSIMIS

QUOD

FIDE. VIRTUTE. CONSTANTIA

IRRUENTIBUS. GALLOR. COPIIS
'IMPARES. NUMERO

IV. KAL. SEPT. AN. M. DCCC. XIII.
STRENUE. IN. RECEPTU. OBSTITERE
FOEDERATIQ. PRINCIPES.

ACIE. INSTRUCTA. HOSTIBUS. CAPTIS
VICTORIAM. INCLYTAM. NACTI. SUNT.

Auf der Rückseite:

MONUMENTUM

AB. IMP. FRANCISCO. P. F. AUGUSTO.
VICTORIA. PARTA.

IV. KAL. SEPT. AN. M. DCCC. XIII.
CONSTITUM

FERDINANDUS. AUG. FIL. AUGUSTUS
A. SOLO. EXSTRUXIT
XXIX. SEPT. AN. M. DCCC. XXXV.
LAPIDEM. AUSPICIALEM

STATUENTIBUS

FERDINANDO. AUG. IMP. AUSTR.

NICOLAO. AUG. IMP. RUSS.

FRIDERICO. GULIELMO. REGE. BORUSS.

Auf der rechten und linken Seite sind die Namen der am 29. August 1813 hier gefallenen russischen Krieger eingegraben.

Ein im geschmackvollen Style erbautes Häuschen dient dem die Aufsicht über das Denkmal führenden

österreichischen Invaliden, einem Theilnehmer an der Kulmer Schlacht, zur Wohnung.

Die Gegend von Kulm ist in der Kriegsgeschichte nicht nur durch das Jahr 1813 merkwürdig geworden, sondern sie war auch schon in den früheren Jahrhunderten der Schauplatz blutiger Kämpfe. Im J. 1040 wurden hier die aus Meissen eingedrungenen Truppen K. Heinrichs II. von Herzog Bretislaw geschlagen, im J. 1126 erfocht Herzog Sobieslaw an dem Sternitzer Bache einen vollständigen Sieg über die vereinigten Heere des K. Lothar und des Markgrafen Otto von Mähren, und im J. 1426 wurde in dem von Kulm südöstlich gelegenen Bihania thale die unglückliche Schlacht der ihrem Glauben treu gebliebenen Böhmen und der ihnen verbündeten Meissner gegen die Hussiten unter Procop dem Kahlen geliefert. Hier verbluteten über 12,000 Mann aus dem böhmisch-meissnischen Heere, und noch bezeichnet ein Baum die Stelle, wo 14 sächsische Heerführer, darunter 7 Fürsten, begraben liegen.

Aussig mit dem Schreckenstein.

Die k. Stadt Aussig, 2 Meilen von Teplitz entfernt, wurde bereits im J. 826 erbaut und im J. 1426 ein Opfer der Hussitenwuth, wo sie nämlich gänzlich zerstört wurde. Sie ist der Geburtsort des berühmten Malers Raphael Mengs, und die hiesige Stadtkirche bewahrt von ihm ein sehr werthvolles Madonnenbild.

Die Lage der Stadt ist höchst romantisch am Ausflusse der Bila in die Elbe. Hier ist der Versammlungsort vieler Fremden, indem von da aus die Wasserpartien in das an Naturschönheiten so reiche Elbethal, so wie nach Tetschen und der sächsischen Schweiz unternommen werden.

Unweit Aussig auf einem von der Elbe umspülten Felsen liegt die Ruine des im 11. Jahrhunderte dem Elbtransporte sehr gefährlich gewesenen Raubschlosses

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Schreckenstein, das späterhin zugleich eine Veste gegen die Hussiten war.

Tetschen.

Diese Stadt mit 130 Häusern und 650 Einwohnern liegt am rechten Elbufer. Höchst interessant ist das imposante Schloss auf dem fast 25 Klafter vom Ufer der Elbe senkrecht sich emporhebenden Sandsteinfelsen, welches 1668 vom Grafen Maxmilian von Thun erbaut, und 1788 vom Grafen Wenzel von Thun erneuert wurde. Es ist eine Zierde des Elbethales und hat von allen Seiten herrliche Aussichten in die paradiesisch schönen zum Theil wildromantischen Gegenden desselben. Das Schloss enthält eine Kapelle mit einem Altarbilde von Bergler, eine 20,000 Bände starke Bibliothek, eine Gemäldesammlung, ein Münz- und Waffenkabinet.

An den Abhängen des Schlossberges befinden sich herrliche Gartenanlagen mit Orangerie- und Gewächshäusern für seltene exotische Pflanzen, dann einem der grössten Ananashäuser, nach englischer Art eingerichtet. Am Schlossthurme liess der jetzige Besitzer Graf Franz Anton Thun eine Kanone aufstellen, welche, nach Art der im Louvre zu Paris, mittelst eines grossen Brennglases abgefeuert, den wahren Mittag signalisirt.

Am linken Ufer der Elbe, am Fusse des Papertfelsen, entspringt aus eisenschüssigem, mit Brauneisenstein durchzogenem Sandstein eine starke Quelle (Josephsquelle), welche, zu Bädern erwärmt, gegen Gicht, Rheumatalgie und veraltete Geschwüre empfohlen wird. Der gegenwärtige Besitzer der Herrschaft hat durch eine wohleingerichtete Badeanstalt (Josephsbad) für die Bequemlichkeit der Badegäste gesorgt, welche in den benachbarten Häusern so wie im Gasthofe „zum Bade" Unterkunft finden. Von der Terasse dieses Hotels gewinnt man eine schöne Aussicht auf das Schloss und die Stadt Tetschen, so wie auf den majestätischen Elbstrom.

Tetschen ist von Teplitz aus gleichsam das Eingangsthor der an bewunderungswürdigen Naturschönheiten so reichen böhmisch-sächsischen Schweiz, und da der Gasthof zum Bade" der Landungsplatz des Elbedampfschiffes ist, so versammeln sich hier täglich viele Fremde, um die Wasserfahrt nach der sächsischen Schweiz und nach Dresden anzutreten.

Der Mille schauer Berg.

Der nach Prof. Hallaschka's Messung 430, 27 W. Klafter hohe, aus Klingstein bestehende Milleschauer oder Donnersberg (der höchste Berg des böhmischen Mittelgebirges) liegt 3 Stunden von Teplitz entfernt. Der Weg dahin führt auf der Prager Chausée über Wistržan und Schallan, und von hier durch Gärten bis an den Fuss. Das Hinansteigen des Berges ist, besonders am letzten Dritttheil der Höhe, wo er vom Walde entblösst und mit ungeheueren Porphyrschieferblöcken bedeckt ist, wohl etwas beschwerlich, aber wie reichlich wird man am Gipfel dafür belohnt! Hier findet der Naturfreund den herrlichsten Standpunkt, von dem er ein mit den Gaben der Ceres überschüttetes, durch Gewerbsfleiss blühendes, mit Städten, Dörfern, üppigen Triften, Bergketten und Felskegeln nach allen Richtungen bedecktes Land überblicken kann. Das Auge umfasst von hier mittelst eines guten Fernrohres den ganzen ringsum von Gebirgen umschlossenen Kessel Böhmens. Es schweift nach Osten bis zu den Spitzen der Sudeten, nach Süden bis jenseits der Hauptstadt Prag, nach Norden und Westen bis zum Erz- und Fichtelgebirge. Alexander v. Humboldt, dieser grosse Naturforscher und Weltreisende, der die bedeutendsten Höhen der Erde erstiegen, giebt dem Milleschauer in Betreff der Schönheit seiner Aussicht unter allen den fünften Rang, und der Brasilianer De camera, der früher den grössten Theil Europa's sah, nennt diese Aussicht die erhabenste, die er je genossen.

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