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dazu der Zeitrechnung entweder nach Jahren der Welt, oder auch nach Jahren vor und nach Chrifti Gez burt, bedienen. Die leßte hat aber vor der ersten den Vorzug nicht nur der größern Gewißheit, sondern auch der größern Bequemlichkeit.

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Unter den einzelnen Zeitrechnungen sind die bekanntesten die Griechische, nach Olympiaden, und die Röm ische nach den Jahren seit Erbauung Roms. Jene fängt an mit dem Jahre 776 v. Chr., diese mit dem Jahre 753 nach Varro, oder 752 nach Cato. Die Aera Seleucidarum im Syrischen Reiche fängt an mit dem Jahre 312 v. Chr. Noch andere Aerae mie die Aera Nabonassaris, anfangend mit 747 v. Chr. und andere, sind auf die Angaben und Beobachtungen gegründet, welche Ptoles mä us uns in seinem Almagest erhalten hat,

Die Chronologie bildet eine eigene Wissenschaft für sich. Die beste Anleitung dazu gibt:

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J. E. Gattere r Abriß der Chronologie. Göttingen. 1777. · Aber eine vortreffliche Kritik der alten Ärä haben wir erst kürzlich erhalten, in:

2. Jdeler historische Untersuchungen über die astronomischen Beobachtungen der Alten. Berlin. 1806.

14. Bey der alten Geographie muß man forge fältig fabelhafte und wahre Geographie unterscheiden. Von der lettern, als Hülfswissenschaft für Geschichte betrach tet, darf man allgemeine Nachrichten theils über die physische Beschaffenheit und Merkwürdigkeiten der Länder, theils über ihre politische Eintheilung, und endlich über die vornehmsten Städte, durchaus aber keine lange Nahmenverzeichnisse von Örtern

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erwarten.

Fabelhafte Geographie ist ein Theil der Mytho logie jedes Volks, und daher bey jedem verschieden, je nachdem ihre früheren Begriffe von der Gestalt und Beschaffenheit der Erde verschieden sind. Wahre Geographie bildet sich erst allmählich bey fortgehender Cul

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tur, und erweitertem Gesichtskreife. Nothwendigkeit der historischen Behandlung derselben, wegen der manigfaltigen Veränderungen, denen die Eintheilung und Gestalt der Länder der alten Welt nach den verschiedenen. Perioden unterworfen waren. CHRISTOPH. CELLARII Notitia orbis antiqui. Lips. 1701-1706. II Vol. 4. cum observat. J. C. SCHWARZII. Lips, 1771. et iterum 1773. Lange Zeit das einzige, und noch immer unentbehrliche, Hauptwerk über alte Geographie. Geographie der Griechen und Römer von K. M annert. Nürnberg. 1788 1802. 6 Theile 8. Zu der Vollendung des durch die historischkritische Behandlung classischen Werkes fehlt noch Griechenland, Italien und Afrika.

GOSSELIN geographie des Grecs analysée. Paris. 1790 4. Auss einandersehung der Systeme der mathematischen Geogra phie der Griechen. Zum Theil fortgeseht in:

GOSSELIN Recherches sur la geographie des Anciens. Paris. an. VI. Vol. I. II..

Geographical system of Herodotus by J. RENNEL. Lond. 1800. 4. Die beyden lekten Werke Deutsch im Auszuge, und mit Anmerkungen in;

Untersuchungen über einzelne Gegenstände der alten Geschich te, Geographie und Cronologie von G. G. Bredow. Altona. 1800. zweytes Stück.

Die vorzüglichsten Charten zu der alten Geographie verdanken wir Danville in:

Atlas orbis antiqui 12 Blätter fol. In gleichem Format vortrefflich nachgestochen in Nürnberg bey Schneider und Weigel 1781 f. Dazu gehört:

Danville's Handbuch der alten Erdbeschreibung ganz neu bearbeitet von: Hummel, Bruns, Stroth, Heeren u. a. Nürnberg. 1781 f. 3 Th. Noch fehlt es an einem guten kurzen Abrisse der alten Geographie in Einem Bande.

15. Die alte Geschichte läßt sich entweder ethnogra phisch (nach einzelnen Völkern und Staaten), oder auch synchronistisch (nach gewissen allgemeinen Zeitperioden) behandeln. Die eine wie die andere Methode hat ihre Vortheile und

ihre Nachtheile; beyde lassen sich aber auf gewisse Weise verbinden, und diese Methode ist für den Vortrag die zweckmäßigste. Ihr gemäß seßen wir folgende Abschnitte fest:

Erster Abschnitt. Geschichte der Alt-Asiati schen und Alt-Afrikanischen Staaten und Reiche vor Chrus, oder dem Ursprunge der Persischen Monarchie um das Jahr v. Chr. 560. Fast nichts weiter als çinzelne Bruchstücke.

Zweyter Abschnitt. Geschichte der Persischen Monarchie von 560-330 v. Chr.

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Dritter Abschnitt. Geschichte der Griechi Tchen Staaten, sowohl innerhalb als außerhalb Griechenland, bis auf Alexander oder 336. v. Chr.

Bierter Abschnitt. Geschichte der Macedoniz fchen Monarchie, und der aus ihrer Zerstückelung entsprungenen Reiche, bis zu deren Verschlingung durch die Römer.

Fünfter Abschnitt. Geschichte des Römischen Staats sowohl als Republik, als auch als Monarchie, bis auf deren Untergang im Occident im Jahre 476. n. Chr.

Erster Abschnitt.

Bruchstücke aus der Geschichte der ältern Asiatischen. und Afrikanischen Reiche und Staaten vor Cyrus oder dem Anfange der Persischen Monarchie.

1. Asiatische Völker.

Allgemeine geographische Vorkenntnisse ́von Asïen 1).

1. Umfang und Lage des Welttheils.

Asien ist

seinem Umfange nach der größte, und seiner Lage nach der von der Natur am meisten begünstigte Welttheil. Sein Flächeninhalt beträgt 700000 Meilen, dagegen der von Afrika nur 530000, und der von Europa gar nur 160000 [] Meilen ausmacht. Nach seiner Lage füllt es den größten Theil der gemäßigten nördlichen Zone aus.

Vergleichung in dieser Rücksicht mit andern Welttheilen, besonders mit Afrika. Vorzüge vor diesem durch die Beschaffenheit seiner zerrissenen Ufer seiner sie umgebenden fruchtbaren Inseln seiner zahlreichen tiefeingehenden Meerbusen und großen Ströme, seine wenigen Sandwüften im Innern.

2. Physische Beschaffenheit, und davon abhängende

1) Man vergleiche die Einleitung zu meinen Ideen über die Politik und den Handel der alten Völker B. I, S. 1 f.

Eintheilung nach dem Laufe feiner großen Gebirgketten und Hauptströme.

Zwey Hauptgebirgketten von Westen nach Osten. Im Norden der Altai (im Alterthum noch ohne Nahmen), im Süden der Taurus. Nebenzweige von beyden der E a ucasus zwischen dem schwarzen und Easpischen Meeren; der Imaus längs der goldreichen Sand-Wüst è, (der Wüste Cobi) der Paropamifus an der Nordseite Indiens; der Ural (im Alterthum noch ohne eigenen Nahmen). Von den Hauptflüssen sind für alte Geschichte merkwürdig vier, die von N. nach S. fließen; in den Pers sischen Meerbusen der Euphrat und Tigris, in's Indische Meer der Indus und Ganges; zwey die von O. nach W. ins Caspische Meer (jeht aber in den See Aral) fallen, der Oxus (Gihon) und der Jarartes (Sirr).

3) Darauf gegründete Eintheilung in Nordasien, das Land nördlich vom Altai, Mittelafien, das Land zwischen dem Altai und Taurus, Südasien, das Land südlich vom Taurus.

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4. Nordasien zwischen 70 und 50° N. B. (Asiatisches Rußland, Sibirien). Im Alterthum zwar wenig bekannnt, aber doch nicht gänzlich unbekannt. — Dunkele, aber zum Theil wahre, Sagen davon bey dem Vater der Geschichte, Herodot.

5. Mittelasien, das Land zwischen 50-40° N. B. Scythia und Sarmatia Asiatica (die große Tartarey und Mongoley), meist eine unermeßliche kahle Steppe ohne Ackerbau und Waldungen, und daher ein bloßes Weiden land. Die Einwohner, Hirtenvölker (Nomaden), ohne Städte und feste Wohnsiße, und daher statt politischer Verbindungen bloße Stammverfassung.

Über das Eigenthümliche der Lebensart und des Charalters nomadisch er Völker, und den großen Einfluß, den sie als Eroberer auf politische Geschichte gehabt haben.

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