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Händen der Aristokratie gewesen war. Er wurde befeht aus den abgegangenen Archonten, und blieb nicht bloßer Ges richtshof in den wichtigsten causfs capitalibus, fondern erhielt auch die Aufsicht über die Sitten, die Untersuchung über das Betragen der abgegangenen Archonten, und das Recht, die gefällten Schlüffe des Volks zu revidiren und zu cassiren. Man müßte seine Gewalt, die sehr leicht der der Ephoren in Sparta hätte gleich werden können, zu groß nene nen, wenn nicht die Erfahrung gelehrt hätte, was für nachtheilige Folgen die Schwächung derselben durch Perikkes hatte. Wenn diese Mischung von Aristokratie und Demokratie übriz gens tiefe Einsichten in das Wesen republikanischer Verfass fungen verräth, so wird Solon doch am ehrwürdigsten durch fein Streben, das Nuder der Regierung nur bloß in die Hände der gebildetsten und der klügsten Männer zu bringen, so wię seine ganze Privatgefeßgebung auch den Mann zeigt, `der nicht wie Lycurg, die Moral der Politik, sondern die Politik der Moral unterordnete.

SAM. PETITUS de legibus Atticis. 1655. fol. Die beste Samme. lung und Erläuterung der Bruchstücke der Attischen Geseßz gebung.

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15. Wenn durch Solons Gesetzgebung die Parteyen nicht aufhörten, so hatte seine Staatsreform dieß fast mit jeder andern gemein. Es war ganz natürlicher Lauf der Din ge, daß die frengewordenen Plebejer sich an den Aristokraten zu reiben suchten, und da diese endlich unterlagen, daß der Anführer der erstern, Pisistratus, das Ruder der Res gierung in den Händen behielt, ohne daß doch deßhalb Sotons Verfassung abgeschafft wäre. Daß das Gerüst der Republik auch unter der Herrschaft eines Üfürpators sehr wohl stehen bleiben kann, hat die neuere Geschichte zur Genüge gelehrt. Möchten nur alle Republiken alsdann in die Hände eines solchen Tyrannen, wie dieser war, fallen!

Erste Erhebung des Pisistratus 561. indem er sich eine Leibwache zulegt; und -Flucht der Alcmäoniden unter Megacles. Vertreibung schon 560.3 weyte Erhea

bung durch einen Heirathsvertrag mit der Familie des Megacles 556-552. Zweyte Vertreibung durch Megacles 552-538. Dritte Erhebung, indem er sich mit Gewalt der Herrschaft bemächtigt, und sie bis an seinen Tod behauptet 538-528. Entweichung der Alcmäoniden nach Macedonien, die dort die Mißvergnügten an sich ziehen. Ihm folgen seine Söhne Hipparch und Hippias gemeinschaftlich bis 514, wo der ältere von Harmodius und Aristogiton ermordet wird. Die ausgewanderten Alcmäøniden ziehen durch Bestechung des Delphifchen Orakels die Spartaner in ihr Ins teresse, und sehen sich, unterstüßt durch eine Spartanische Armee 510. in den Besiß von Athen, indem Hippias seine Würs de niederlegt, und nachmahls zu den Persern entflieht.

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16. Diese Rückkehr der Alemäoniden hatte eine Vers anderung der Solonischen Verfassung zur Folge, indem durch Clisthenes, den Sohn des Megacles, die Zahl der Tribus auf zehn, und die Zahl der Mitglieder des Raths auf fünf hundert erhöhet wurde. Allein die Fortdauer der Freyheit mußte von Athen erst durch einen Kampf erkauft werden, in dem Sparta in Verbindung mit den Böotiern und Chalcidensern, wozu sich auch noch Ägina schlug, Athen zuerst in Isagoras, dem Gegner des Clisthenes, und. dann in dem vertriebenen Hippias, auf's neue Tyrannen. aufdringen will. Allein je siegreicher die Republik aus die- 507 sem ersten Kampf nach wieder erlangter Freyheit hervor 504. ging, um desto mehr wuchs ihr Muth, durch den sie sich verleiten ließ, selbst an dem Freyheitskampfe der Asiatischen Griechen unter Aristagoras Theil zu nehmen, und durch die tollkühne Einäscherung von Sardes sich die Rache der Per. 500. ser zuzuziehen, ohne welche freylich Athen und Griechens land nie das geworden wären, was sie wurden.

17. Von der Geschichte der übrigen Staas ten Griechenlands kennen wir nur höchstens einzelne Data, und bey den meisten auch diese nur sehr spar

bis

fam. Gegen das Ende des Zeitraums hatten sich zwar Sparta und Athen über sie gehoben, und standen anerkannt, jener als der erste unter den Dorischen, dieser als der erste unter den Jonischen Staaten da; doch hatte Sparta an Messene, Argos und Tegea, Athen an Megara und Ägina oft Nebenbuhler gehabt., Indeß hatten Sparta und Athen neben ihren bessern Verfassungen auch ein größeres Gebieth voraus, als irgend eine der übrigen Griechischen Städte besaß.

Hauptdata zur Geschichte der kleinern
Staaten: 1. im Peloponnes.

A

a. Arcadien. Die Arcadische Sage nennt eine Reihe von Königen oder Stammfürsßten, die über ganz Arcadien ge= herrscht haben sollen, die mit Arcas und seinem Sohne Lycaon anfängt, deren Nachkommen auch die Herrschaft behaupteten, und an den alten Händeln der Hellenischen Fürsten mehr oder weniger Antheil nahmen. Bey der Eroberung des Peloponneses durch die Dorier blieb Arcadien das einzige Land, das nicht litt, wahrscheinlich mehr durch seine Gebirge, als durch die List des damahligen Königs Cypselus, geschüßt. Seine Nachfolger nahmen Theil an den Kriegen der Messenier und Spartaner, zu Gunsten der ersten; aber in dem zweyten Messenischen Kriege ward der leßte Arcadische König Aristocras tes II. an ihnen zum Verräther, wofür er von den Árcadiern gesteinigt und die königliche Würde abgeschaft ward. 668. Jezt zerfällt Arcadien in so viele kleine Staaten, als es Städte mit ihrem Stadtgebieth hatte, unter denen Tegea und Mantine a die vornehmsten sind, welche die übrigen vielleicht in einer gewissen Abhängigkeit hielten, ohne doch ihnen ihre Selbstständigkeit zu entziehen. Die Verfassung soll, wie man es bey einem Hirtenvolke erwarten kann, Demokratisch gewefen seyn. In Màntinea gab es Volksvorsteher (Snμwośpyo, und einen Senat, ßovhr. Die Kriege der einzelnen Städte kommen öfters vor; allein kein allgemeines Bündniß vereinigte sie.

G. A. von Breitenbauch Geschichte von Arcadien. 1791. b. Argos. Bereits vor der Dorischen Wanderung gab es in

der Landschaft Argolis ehrere kleine Neiche, wie das von Argos, Mycenae und Tiryns. In Argos, nebst Sicyon dem ältesten Staat von Griechenland, herrschten die Vorfahren des Perseus, deres selbst mit Tiryns vertauschte, wo seine Nachkommen bis auf Hercules herrschend blieben, dessen Söhne von Eurystheus von da vertrieben wurden, und zu den Doriern ihre Zuflucht nahmen. In Mycenae, das Perseus erbaut haben soll, 'herrschte das Geschlecht des Pelops; `zu der Zeit des Trojanischen Krieges war dieser klejne Staat, zu dem damahls auch Corinth und Sicyon ge= hörten, unter Agamemnon der mächtigste in Griechenland. Bey der Dorischen Eroberung wird Argos dem Temenus zu Theil, und bekam bey der Verdrängung der Achäer Dorier zu Einwohnern. Bereits unter dem Eohne des Temenus, Cisus, wurde die königliche Macht so beschränkt, daß seine Nachkommen nur den Nahmen übrig behielten, bis um 984 die königliche Würde gänzlich abgeschafft und mit einer republikanischen Verfassung. vertauscht ward, von deren inneren Beschaffenheit wir nur so viel wissen, daß in Argos ein Senat, (Bon), ein Collegium von 80 Männern (de öydońzovta), und Magistrate mit dem Nahmen 'Apróvα an der Spiße standen, in Epidaurus aber ein Ausschuß von 180 Bürgern, die aus sich den Senat wählten, dessen Mitglieder ¿ptuve hießen. Indeß blieben in der Landschaft Argolis gleichfalls so viele unabhängige Staaten, als Städte da sind, in N. Argos, Mycenae und Tirons, in S. Epidau rus und Troezen. Die leztern blieben stets unabhängig; allein Mycenae ward 425 von den Argivern zerstört, und die Bewohner von Tiryns wurden gezwungen, nach Argos zu wandern. Das Gebieth von Argos umfaßte da= her den nördlichen Theil der Landschaft Argolis, aber nicht den füdlichen, welcher den dort liegenden Städten gehörte.

. Corinth. Vor den Zeiten der Dorischen Einwanderung herrschten hier Könige aus dem Hause des Sis y p h u s, und schon unter ihnen wird Corinth wegen seines Reichthums bey Homer gepriesen. Die Dorier vertrieben die

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bisherigen Einwohner, und Aletes aus dem Stamme des Hercules ward König um 1089, deffen Nachkommen bis ins fünfte Glied ihm folgten, als nach dem Tode des lehten Königs Teleffus 777 das Haus der Bacchiaden (auch aus dem Heraclidischen Stamme) sich der Herrschaft bemächtigte, und eine Oligarchie einführte, indem sie jährlich aus ihrer Mitte einen Prytanen wählten, bis sich endlich 657 Cypselus der Oberherrschaft bemächtigte, dem 627 sein Sohn Periander folgte, die sich beyde durch Habsucht und Grausamkeit auszeichneten. Auf diesen († 587) folgte noch sein Neffe Psammetich, bis 584 die Corinther sich in Freyheit fehten. Das Innere ihrer republikanischen Verfas sung ist nur in so weit bekannt, daß es Volksversammlungen, und einen Senat (yepovola) gab; fie scheint die Aristokratie eines Handelstaats gewesen zu seyn, denn auch die Bacchiaden, wenigstens einzelne Son ihnen, waren Kaufleute. Der Handel der Corinther bestand hauptsächlich in dem Umsaße Asiatischer und Italischer Waaren, und war daher meist Seehandel, den die Lage ihrer Stadt, in Verbindung mit der damahligen Beschaffenheit der Schifffahrt, begünstigte, aber doch nie großer Seehandel, so gewinnreich er auch für die Bürger, und, durch die Zölle, für den Staat war.— Ihre Colonien, besonders in W. waren Corcyra, Epidamnus, Leucas, Syracus, so wie in O. Potidaea, die sie gern in einer Art von Abhängigkeit erhalten hätten, ohne es doch auf die Dauer zu können. Gleichwohl ward Corinth dadurch, so wie durch das Bedürfniß, die Schifffahrt gegen Seeräuber zu schüßen, zu einer Seemacht, erfand die Triremen, und lieferte schon 664 den Corcyräern ein Seetreffen. Dagegen führten sie ihre Landkriege meisten Theils mit fremden Söldnern, und nahmen daher auch desto öfter an den innern Kriegen Griechenlands Antheil, je leichter ste jene haben und bezahlen konnten.

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d. Sicyon. Die Sage macht es neben Argos zu dem ä ltesten Staat von Griechenland; allein die Verzeich= nisse von uralten Königen und Priestern, die dort ge= herrscht haben sollen, sind ohne sichern historischen Grund. Vor der Wanderung der Dorier war Sicpon zuerst

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