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thagern rettet ihn zum zweyten Mahl 396. Doch dauerten die Feindseligkeiten bis 392, wo ein Friede geschlossen ward, in dem Carthago die Stadt Tauromenium` abtrat. Unterdeß seit 394 Angriffe auf die verbündeten Griechischen Städte in Unteritalien, besonders auf Nhegium, dem Hauptsiße der Syracusischen Emigranten, das nach wiederhohlten Anfällen endlich 387 sich ergeben muß. Dritter Krieg mit Carthago 383 gegen Mag o; nach einem Siege, aber darauf folgender noch größern Niederlage von Dionys, noch in demselben Jahre durch einen Frieden geendigt, worin jeder behielt, was er hatte, so daß der Fluß Halycus als Gränze bestimmt wird, wodurch Selinus und ein Theil des Gebieths von Agrigent Earthago blieb. Vierter Krieg, ein Überfall der Carthagischen Städte 368, jedoch durch einen Vergleich geendigt. Die Entscheidung in diesen Kriegen hing immer großen Theils davon ab, auf wessen Seite die Siculer, das mächtigste einheimische Volk in Sicilien, waren. Als Dionys I. 368 an Gift starb, folgte ihm Dionys II., sein ältester Sohn von der einen Gemahlinn Doris aus Locri, jedoch unter der, Aufsicht seines Stiefoheims, Dion (des Bruders der andern Gemahlinn Aristomach e). Weder dieser, noch sein Freund Plato, der drey Mahl nach Syracus gerufen ward, konnten den Charakter eines Fürsten bessern, der durch die Erziehung verdorben war. Verweisung des Dion 360. Er kommt 357 zurück, und seßt sich in den Besitz der Stadt Syracus, indem Dionys abwesend ist; doch bleibt diesem die Citadelle. Dionys nimmt zur List seine Zuflucht, indem er Mißtrauen in der Stadt gegen Dion, und Zwist zwischen ihm und seinem Feldherrn Heraclidas erregt, selbst aber mit seinen Schäßen nach Italien geht. Dion ist genöthigt, sich aus der Stadt zu ziehen, die darauf von den Truppen aus der Citadelle geplündert wird, worauf die Syracusaner selbst Di on zurück höhlen, der sich der Citadelle bemächtigt, und die republikanische Verfassung wieder herstellen will, aber bald selbst als ein Opfer des Factionsgeistes fällt,

indem er 354 von Callipp ermordet wird, der die Herrschaft bis 353 behauptet, da er von Hipparinus vertrieben wird, der bis 350 in Besit bleibt, `Nach einer Abwesenheit von zehn Jahren bemächtigt sich endlich Di of nys II. zum zweyten Mahl 346 der Stadt durch überfall. Seine Tyranney, die Treulosigkeit des Icetas von Gela, bey dem die Syracuser Hülfe suchten, und der sich mit den Carthagern verbündet, und die Unternehmungen der lettern bewegen sie, sich nach ihrer Mutterstadt Corinth zu wenden, die ihnen Timoleon mit einer geringen Macht zu Hülfe schickt 345. Schnelle Veränderung der Dinge durch Timoleon. Er schlägt den Icetas und die Carthager, und 343 muß Dionys II. die Cita delle überliefern und das Land räumen, indem er nach Corinth geht, und als Privatmann lebt. Wiederherstellung der republikanischen Verfassung, nicht nur in Syracus, wo die Gefeße des Diocles wieder eingeführt wurden, sondern auch in den übrigen Griechischen Städten, und Befestigung derselben durch einen größern Sieg über die Garthager 340. Timoleon starb in der Mitte seiner neuen Schöpfung schon 337, das höchste Muster eines Republikaners, das' die Geschichte kennt. Von 337 317 großen Theils eine Lücke in der Geschichte von Syracus. Sowohl Kriege mit Agrigent, als die Usurpation des Sofistratus störte die äußere und innere Ruhe. Der Charakter der Syracufaner war schon viel zu tief verderbt, als daß ohne das persönliche Ansehen eis nes Timoleon die Freyheit dort eine Stüße hätte finden können. Sie verdienten ihr Schicksal, als sich 317 der kühne Abenteurer Agathocles der Oberherrschaft bemächtigte, die er bis 289 behauptete. Erneuerung des Plans zur Vertreibung der Carthager aus der Infel und Unterjochung von Großgriechenland. Daher ein neuer Krieg mit Carthago, in dem er 311 geschlagen, und in Syracus selbst belagert wird, aber durch einen kühe nen Streich mit einem Theile seiner Flotte und Armee nach Afrika hinüber geht, und dort, meisten Theils siegs reich, den Krieg bis 307 fortführt, da der Aufstand der

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meisten Griechischen Städte in Sicilien ihn dort hin zurück ruft, worauf seine Angelegenheiten in Afrika schnell verfielen. Ju dem Frieden, 306 behielten beyde Theile was sie vor dem Kriege gehabt hatten. Seine Kriege in Italien schränkten sich auf die Plünderung von Groton, und die Besiegung der Bruttier ein, und find mehr Räuberzüge als eigentliche Kriege. Im Jahr 289 starb er an Gift, und Mänon, sein Mörder, reißt die Herrschaft an sich, wird aber von dem Feldherrn Jeetas vertrieben, und flüchtet zu den Carthagern. Icetas als Prätor herrscht bis 278, als sich in seiner Abwesenheit Thynion der Herrschaft bemächtigt, der an Sosiftratus einen Gegner findet, während die Miethsoldaten des Agathocles (die Mamertiner) sich Messana's bemächtigen, und die Carthager bis vor die Thore von Syracus vordringen. Die Syracuser rufen den Pyrrhus von Epirus aus Italien zu Hülfe, der 277 sich ganz Siciliens bis an Lilybaeum bemächtigt, aber, indem er durch seinen Übermuth die Städte gegen sich aufbringt, schon 275 die Insel verlassen muß. Sie machen darauf Hiero, einen Abkömmling der alten Königsfamilie, zum Feldherrn, der, als er die Mam e rtiner schlägt, selbst zum König ausgerufen wird, 269. Nach dem Ausbruche des Kriegs zwischen Rom und Carthago verläßt er sein Bündniß mit Carthago, indem er auf Römische Seite übertritt 263, und erkauft sich da= durch eine lange und sichere Regierung, bis er 215 vor Alter starb. Syracus genoß unter diesem weisen Fürsten ein Glück, das alle seine Demagogen ihm nicht hatten verschaffen können. Nach seinem Tode stegt die Carthagi-, sche Partey, die schon sein Enkel Hieronymus era greift, und nach dessen Ermordung 214 behält sie durch Hannibals Unterhandlungen die Oberhand, indem er seine Freunde Hippocrates und Epicydes an die Spike zu bringen weiß, die es zum Kriege mit Rom bringen, der Syracus nach einer langen Belagerung, durch Archimedes Erfindungen merkwürdig gemacht,

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feinen Fall zuzieht, 212. — Seine Geschichte' bleibt ein practisches Compendium der Politik; wo war ein Staat, der so viel und vielerley erfahren hätte, als Syracus ? Die Geschichte von Syracus (s. Weltgeschichte von Guthrie und Gray Th. 3.) ward früh durch Parteylichkeit -entstellt. Über das Local des alten Syracus: Bartels Briefe über Calabrien und Sicilien Th. 3. mit 'einem Grundrisse.

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b. Agrigentum, eine Colonie von Gela, gestiftet 582. Nach Syracus die erste Stadt Siciliens, und öfter seine Nebenbuhlerin. Es erhielt anfangs die Verfassung seiner Mutterstadt, d. i. Dorische oder aristokratisch e. Allein schon bald nach seiner Stiftung kam es unter die Herrschaft von Tyrannen, unter denen zuerst P hala i ris, wahrscheinlich von 566–534, bekannt ist. Ihm folgten 534-488 Alcmanes, und auf diesen Alcan= der, ein milder Regent, unter dem der Reichthum Agrigents schon groß genug gewesen seyn soll. Berühmter als sie ward Theron, der Zeitgenoß und Schwiegervater von Gelón, der von 488-472 herrschte. Er schlug in Verbindung mit Gelon 480 die Carthagische Armee, und unterwarf sich Him er a. Sein Sohn und Nachfolger Thrasidaeus ward um 470 von Hiero geschlagen und vertrieben, worauf die Agrigentiner, als Verbündete von Syracus, die Demokratie einführten. Der folgende Zeitraum von 470-405 ist derjenige, in dem Agrigent, im Genusse der politischen Freyheit, auch den höchsten Grad von öffentlichem Glück erreichte. Es wurde eine der reichsten und üppigsten, aber durch seine öffentlichen Monumente auch eine der prächtigsten Städte der Welt; und es verdankte diesen Reichthum zunächst dem unermeßlichen Handel mit Öhlund Wein, den es mit Carthago trieb, weil beyde Producte damahls in Afrika noch nicht eins heimisch waren. Im Jahr 446 griffen die Agrigentiner aus Neid die Syracufaner an, wurden aber von ihnen geschlagen. An dem Kriege mit Athen nahmen sie keinen Antheil; allein bey dem Einfalle der Carthager in Sicilien 405 ward Agrigent von diesen eingenommen und zer

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stört. Von dieser. Niederlage erhohlte sich Agrigent fehr langsam, und nie ganz wieder. Durch Timoleon ward es um 340 einiger Maßen wieder hergestellt, und konnte unter Agathocles 307 an die Spiße der gegen ihn verbündeten Städte treten, ward aber bestegt. Nach Agathocles Tode bemächtigte sich ein Tyrann Phintias der Oberherrschaft, der 278 von Icetas von Syracus angegriffen wurde. Beym Anfange des ersten Punischen Kriegs ward Agrigent von den Carthagern zum Waffenplaße ge= macht, aber schon 262 von den Römern eingenommen, in deren Händen es blieb.

c. Die Schicksale der übrigen Sicilischen Städte waren an die von Syracus und Agrigent mehr oder weniger geknüpft. Alle hatten ursprünglich republikanische Verfassungen; aber ungeachtet die Jonischen Colonien einen berühmten Gesetzgeber an Charondas hatten (wahrscheinlich um 660), erfuhren sie doch, so wie die übrigen, häufig das Schicksal, Tyrannen unterworfen zu seyn, entweder einheimischen, oder auch denen von Syracus, die auch öfter die alten Einwohner zu vertreiben, und neue herbey zu führen pflegten, die ihnen ergebe= ner als jene waren, wodurch die Kriege vervielfältigt werden mußten. Wie sehr sie außer dem durch die Kriege zwischen Syracus und Carthago litten, zeigt die obige. Geschichte. Der Zeit ihrer Stiftung nach folgen sie so: Zancle (das seit 664 Meffana hieß), am frühesten, aber ungewiß wann? Narus 736. Syracus, Hyb la 735. Leontini, Catana 730. Gela 690. Ac= rae 665. Cafmenac 645. Himera 639. Selinus 630. Agrigent 582. Die Zeit der übrigen läßt sich nicht genau bestimmen.

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3. Auf den übrigen Inseln und Küsten des Mittelmeers fanden sich nur einzelne Griechische Pflanzstädte, wie auf Sardinien: die Städte Caralis und Olbia, de= ren Stiftung aber ungewiß ist; auf Corsica: Alaria (oder, Alalia), eine Colonie der Phocaeenser, gestiftet 561, wohin die Bewohner von Phocaea selbst 541 flüch teten, aber nach dem Seetreffen mit den Etruskern und

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