Immagini della pagina
PDF
ePub

erhalten haben. Selbst in Macedonien macht Theben den Schiedsrichter.

Erster glücklicher Zug des Pelopidas nach Thessalien 368.

Nach der Einrichtung der streitigen Macedonischen Thronfolge wird der junge Philipp als Geißel nach Theben gebracht, und im Hause des Epaminondas erzogen. Gesandtschaft und Gefangennehmung des Pelopidas durch Alexander, und dadurch verursachte zweyte Expedition der Thebaner, auf der Epaminondas die Armee rettet, und seinen Freund befreyet. 367.

36. Verbindung Thebens mit Persien, durch Pelopidas glücklich unterhandelt. Bey den Unterhandlungen der Gegner am Persischen Hofe war nur die Frage, wer ihn für sich gewinnen sollte? Doch hatte der Machtspruch, mit dem die Perser den Frieden gebiethen wollten, nicht die Folgen, die man hätte erwarten können; und obgleich Sparta seinen Verbündeten die Neutralität zugestand, so wollte es doch seine Ansprüche auf Messene nicht aufgeben. Wichtiger als diese Verbindung wäre für Theben die Anlage einer Seemacht geworden, wozu bereits ein glücklicher Anfang gemacht war, wenn nicht alle diese 365. Pläne mit der ganzen Größe von Theben durch den zu frühen Tod seiner beyden Häupter vernichtet worden wären.

Leste Expedition des Pelopidas gegen Alexander von Pherae, wobey er selbst bleibt, 364. Neuer Einfall in den Peloponnes durch die dortigen Arkadischen Unruhen veranlaßt. – Schlacht bey Mantinea und Tod des Epaminons das 27: Juni 362. — Allgemeiner Friede in Griechenland, durch die Perser vermittelt, den jedoch Sparta wegen Mess sene nicht schließen will, sondern den Agesilaus zur Unterstüzung der Empörung des Tachos nach Ägypten schickt.

37. Die Folge dieser blutigen Kriege über den Primat von Griechenland war, daß weder Sparta noch Theben ihn behielt, weil jenes durch den Verlust von Messene, dieses durch den Verlust seiner Anführer, und beyde durch die ges

346.

waltsame Anstrengung zu sehr geschwächt waren. Die Lage von Griechenland erscheint daher nach diesem Kriege in se fern wesentlich verändert, daß kein Staat an der Spike steht, eine Freyheit aus Ohnmacht. Auch Athen, das durch seine Seemacht noch immer sein Ansehen bey den Städten an den Küsten und auf den Inseln zu erhalten wußte, verlor großen Theils dieses, und drey seiner berühmtesten Feldherren, Chabrias, Timotheus und Iphicra tes (die Char es nicht erseßen konnte) durch den Krieg mit den Bundesgenossen.

Berbindung der Inseln Cos, Rhodus und Chios, und der Stadt Byzanz, und Abfall von Athen 358. Mißlun gene Belagerung von Chios, wobey Chabrias bleibt, 358, und Byzanz 357. Mehr aber noch schadeten Athen die Cabàlen des Chares gegen seine Mitfeldherren Timotheus und Iphikrates, und die unvorsichtige Theilnahme desselben an dem Aufstande des Artabazus, 356. Die Drohung von Artaxerres III. zwang Athen zum Frieden, worin es seinen Verbünz Deten die Freyheit zugestehen mußte.

38. 3u eben der Zeit, wo die wachsende Macht von Macedonien unter Philipp alle Griechische Staaten hätte vereinigen sollen, wenn noch eine solche Vereinigung möglich gewesen wäre, stürzt sich Griechenland in einen neuen zehn356. jährigen Bürgerkrieg, der unter dem Nahmen des heilis bis gen oder des Phocischen Krieges bekannt ist. Die Mersammlung der Amphictionen selbst, die den Frieden ers halten sollte, und deren Ansehen durch die damahligen Zeitumstände sich von selbst wieder gehoben hatte, ward dazu gemißbraucht, Veranlassung zum Kriege zu werden. Der Haß der Thebaner, die neue Händel mit Sparta such ten, und der Ehrgeiz des Phocensers Philomelus sind die eigentlichen Ursachen dieses Kriegs, den die Politik Phis lipps so lange zu unterhalten wußte, bis sein Zeitpunct kam. Die in Umlauf gefeßten Schäße von Delphi wurden

Griechenland in demselben fast eben so verderblich als, die Berwüstungen, die es erlitt. Ein Krieg, der durch persönliche Leidenschaften angeregt, durch Bes stechungen und Miethtruppen geführt, und durch die Einmischung fremder Gewalt geendigt ward, war recht dazu geeignet, den Überrest von Moralität und Patriotismus zu Grunde zu richten, der noch in Griechenland vorhanden war.

Spruch der Amphictionen gegen Sparta wegen des vormahligen Überfalls von Theben durch Phoebidas, und gegen Phocis wegen Anbau der heiligen Äcker von Delphi, 557. Philomelus wird Feldherr der Phocenser; die Wegnahme des Schahes von Delphi seht ihn in den Stand, durch Hülfe Atheniensischer und anderer Miethtruppen den Krieg ge= gen die Thebaner und ihre Bundesgenossen, die Locrier u. a., als Executoren des Spruchs der Amphictionen, zu führen. Als Philomelus 353 blieb, folgte ihm sein, im Bestechen und Kriegen noch geübterer, Bruder Onomarchus, der aber schon 352 im Kampfe mit Philipp in Thessalien bleibt, und der den dritten Bruder Phayllus zum Nachfolger hat. Bereits damahls versucht Philipp durch Thermopylae in Griechenland einzudringen, wird jedoch daran von den Atheniensern verhindert. Erst nach seinem Frieden mit Athen 347 führt er dieß Vorhaben aus, und erhält nach der Bezwingung und Ausstoßung der Phocenser aus dem Rathe der Amphictionen an ihrer Stelle Siß und Stimme in demselben.

39. Bereits seit diesem ersten Vordringen Philipps. konnte das Schicksal Griechenlands kaum zweifelhaft bleiben, wenn es gleich durch die Beredsamkeit des Demosthenes noch bis zu seinem zweyten Einfalle, veranlaßt durch die Verurtheilung der Locrier durch die Amphictionen, aufgeschoben wurde (S. unten im folgenden Abschnitte). Die Schlacht bey Chaeronea gründet die Vormunts 338,

[ocr errors]

schaft rcedoniens über die Griechischen Republiken völ lig, die durch Philipps Ernennung zum Oberfeldherrn Griechenlands im Persischen Kriege so gut wie 336. förmlich anerkannt ward, und auch mit seiner Ermordung nicht aufhörte.

199

Vierter Abschnitt.

Geschichte der Macedonischen Monarchie.

[ocr errors]

1.

Erster Zeitraum.

Bon ihrem Ursprunge bis auf den Tod Alexanders des
Großen, von 800-323.

Quellen. Über die Geschichte Macedoniens vor Alexander haben wir keine eigene Geschichtschreiber. Die Nachrichten über die frühere Geschichte vor Philipp müssen aus Herodot, Justin, Thucydides, Arrian, und besonders Diodor gesammelt werden. Für die Geschichte von Philipp ist bey dem Verluste der übrigen Geschichtschreiber freylich jezt Diodor der erste; allein neben ihm müssen die Reden des Demosthenes und Äschines, jedoch mit historifcher Kritik, genußt werden. Über Alexander den Großen ist nach dem Verluste so vieler Schriften über ihn jeßt Arrian Hauptschriftsteller, wegen der forgfältigen Auswahl feiner Quellen. Ihm zur Seite geht Diodor im 17. Buz che. Die Biographie von Plutarch enthält manche schäßbare einzelne Beyträge; und auch dem unkritischen Eurtius fehlt es nicht an manchen eigenen Nachrichten, wenn fie nur zuverlässiger wären.

Bon Neuern (außer den allgemeinen Werken von Guthrie und Gray Th. 3., Hübler Th. 2. 3. u. a. (S. 2.) die Schriften über Philipp und Alexander f. unten.

um

ine Hellenische Colonie ans Argos, die sich unter den Temeniden, aus dem Stamme des Hercules, in Ema: 813,

« IndietroContinua »