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den er aber nach wenig Monathen bey einer Unterredung
umbringt 94; dessen Bruder Ariarath IX. schlägt 93, und
darauf seinen Sohn, als vorgeblichen dritten Sohn von
Ariarath VII, unter dem Nahmen Ariarath X. auf den Thron
sett, wogegen Nicomedes einen andern angeblichen Ariarath
aufstellt. Der R. Senat erklärt aber sowohl Paphlagonien
als Cappadocien für frey 92, willigt indessen in das Ver-
langen der Cappadocier, die Ariobarzanes zum Könige
wählen, den Sulla als Proprätor von Cilicien einseßt, noch
92.
Mithridat verbindet sich dagegen mit Tigranes Kö-
nig von Armenien, dem er seine Tochter gibt, und läßt durch
ihn Ariobarzanes vertreiben. Er selbst unterstüßt nach dem
Tode von Nicomedes II. 92 dessen geflüchteten Sohn So-
crates Chrestus gegen den unechten Nicomedes III., indem
er sich Paphlagoniens bemächtigt. Nicomedes und Ariobar-
zanes werden durch eine R. Gesandtschaft wieder eingeseht
90, indem Mithridat, um Zeit gegen Rom zu gewinnen, den
Socrates hinrichten läßt. Durch die Angriffe des Nicome-
dés, auf Roms Veranstaltung, entsteht der erste Krieg mit
Nom 88-85 in Asien und Griechenland geführt, und durch
Eulla geendigt. In dem Frieden 85 muß Mithridat Bithy-
nien, Cappadocien und Paphlagonien wieder heraus geben. -
Krieg gegen die abgefallenen Colchier und Bosporaner 84.-
Zweyter Krieg mit Nom veranlaßt durch den R. Statt-
halter Murena, 84-82. Mithridat macht darauf seinen
Sohn Machares zum Könige von Bosporus (der Crimm),
den er nachmahls 64 selbst hinrichten ließ, und veranlaßt
wahrscheinlich die Wanderung der Sarmaten aus Asien nach
Europa, um seine dortigen Eroberungen zu behaupten, um
89. Neue Händel mit Nom über Cappadocien, dessen sich
Tigranes bemächtigt, und dritter Krieg mit Rom 75
–64. Er endigte mit dem Untergange von Mithridat, durch
die Treulosigkeit seines Sohns Pharnaces, worauf Pon-
tus R. Provinz ward, wiewohl die Römer auch nachmahls
noch einen Theil des Landes an Prinzen aus dem k. Hause
(Darius, Polemo I. und Polemo II.) gaben, bis Nez
ro es auf's neue ganz żur Provinz machte.

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VAILLANT Imperium Achaemenidarum bey dem Imperium Arsacidarum T. II. Mit Hülfe der Münzen.

Für die noch zu wenig streng chronologisch behandelte Geschichte von Mithridat d. G. besonders DE BROSSES in Hist. de la Rep. Romaine.

4. Cappadocién. Bis auf Alexander blieb es Persische Pros ving, wenn gleich die Statthalter zuweilen Empörungen verfuchten. Die dort herrschende Familie war gleichfalls ein Zweig des k. Hauses, und es zeichnete sich von ihr besonders Ariarathes I aus, um 354. Alexanders Zeitgenosse war Ariarathes II. der áber 322 durch Perdiecas und Eumenes verdrängt ward und blieb. Allein sein Sohn Ariarathes III. sezte sich durch Armenische Hülfe um 312 wieder in Besiß. Desfen Sohn Ariaràmnes verband sich mit den Selcaciden durch Heirathen, indem er seinen Sohn Ariarath IV. mit der Tochter von Antiochus Olds vermählte. Dieser nahm noch bey Lebzeiten seinen Sohn Ariarath V. † 162 zum Mitregenten an, der die Tochter von Antiochus M., die An= tiochis heirathete; die, anfangs unfruchtbar; zwey Söhne unterschob, yon denen der eine Orop her n es dem später gebornen echten Sohn Ariarathes VI. nachmahls das Reich_entriß, aber von diesem wieder vertrieben ward, 157. Er blieb als Bundesgenossé der Römer in dem Kriege gegen Aristonicus von Pergamus 131, mit Hinterlassung von sechs Söhnen; von denen, aber fünf von seiner herrschsüchtigen Witwe Laodice umgebracht wurden, der sechste aber, Ariarathes VII., den Thron bestieg, Gemahl der Laodice, Schwester von Mithridates M., auf dessen Anstiften er durch Gordius ermordet ward, unter dem Vorwande, seinen Schwestersohn Ariarath VIII. auf den Thron zu sehen, der aber von ihm bald hinterlistig ermordet 94, und dessen Bruder Ariarath IX. 93 geschlagen ward, der vor Gram starb, worauf Mithridat seinen eigenen achtjährigen Sohn Ariarath X. auf den Thron seßte. Wie aber in Rom Cappadocien für frøy erklärt ward, erbathen sich die Cappadocier, um innern Unruhen zu entgehen, selbst einen König, und wählten Ariobarzanes I., der auch von Sulla eingescht wurde 92, und sich durch Hülfe der Römer in den Mithridatischen Kriegen zuleßt behauptete, aber 63 sein Reich an seinen Sohn Ariobarzanes II. abtrat, welcher von der Armee des Brutus und Cassius 43 ges tödtet ward, so wie sein Bruder Ariobarzanes III. 34

von M. Antonius, der darauf Archelaus zum Könige mach te, der, durch Tiber 17 n. Ch. nach Rom gelockt, ermordet ward, worauf Cappadocien R. Provinz wurde.

5. Armenien war Provinz des Syrischen Reichs bis zu der Bestegung von Antiochus M. durch Rom 190. Nach derselben rissen seine Statthalter Artarias und Zariadras sich los, und es entstanden die beyden Reiche Groß-Armenien und Klein-Armenien (leßteres an der W. Seite des Euphrats); In Groß-Armenien erhielt sich die Familie des Artarias unter acht (nach andern zehn) Königen bis 5 v. Chr. - Unter ihnen ist bloß merkwürdig Tigranes I., 95-60, Schwiegersohn und Verbündeter von Mithridat dem Großen; und zugleich Herr voneKlein-Armenien, Cappadocien und Syrien. Als er aber im Frieden 63 Alles bis auf Armenien abtreten mußte, wurde Armenien von den Römern abhängig, bis es feit 5 v. Chr. ein Zánkapfel zwischen Römern und Parthern ward, indem bald die einen bald die andern einen König sezz ten, um dadurch ihre Provinzen zu decken. Endlich 412 n. Chr. ward es Provinz des Neu-Persischen Reichs. In Klein-Arménien regierten die Nachkommen des Zarias dras, stets abhängig von Rom; und nach deren Abgangé unter Mithridat d. G. gehörte es gewöhnlich zu einem der benachbarten Reiche, bis es unter Vespasian R. Provinz ward. VAILLANT Elenchus regum Armeniae majoris; bey der Histor. Imp. Arsacidarum.

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4. Außer diesen kleinen Reichen bildeten sich fast zu gleicher Zeit aus Alexanders Monarchie noch zwey große Reiche in dem innern Asien: das Parthische, und das Bactrische, beyde vorher Theile des Seleuciden Reichs, von dem sie sich unter Antiochus II. los rissen. Das Parthis sche Reich, oder das Reich der Arsaciden, 256 a. C.-226 p. C. umfaßte, als es seine volle Ausdehnung erhalten hatte, die Länder zwischen dem Euphrat und Indus, und die Geschichte desselben, so weit wir sie kennen, zerfällt in drey Perioden (f. unten). Allein über alles, was nicht Kriegsgeschichte ist, sind wir bey den Parthern, leider! so schlecht unterrichtet, daß sich die wichtigsten Puncte kaum errathen lassen,

Hauptmomente für die Geschichte und Verfaffung des Parthischen Reichs a. Das Parthische Reich entstand, wie das Alt-Persische, durch die Eroberungen eines rohen Bergvolks, das seine Scythische, wahrscheinlich Tartarische Herkunft aus Mittelasten auch nachmahlz durch seine Sprache und Lebensart verrieth, aber seine Eroberungen nicht so schnell machte wie die Perser. b. Es vergrößerte sich auf Kosten des Syrischen Reichs im W. wie des Bactrischen im O., ohne doch über den Euphrat, Indus und Orus seine Herrschaft dauernd ausbreiten zu können. c. Ihre Kriege mit Rom seit 53 v. Chr., meist über die Befehung des Throns von Armenien, liefen für die Römer lange Zeit unglücklich. Erst als die Römer die Kunst gefunden hatten, durch Unterstü ßung von Kronprätendenten sich im Neiche selbst Parteyen zu machen, wurden sie von ihnen mit Glück geführt, wozu die ungünstige Lage der Parthischen Hauptstädte Seleucias und des benachbarten C te siphous, wo das eigentliche Hoflager war, viel beytrug. d. Die Eintheilung des Reichs war zwar nach Satrapien, deren man 18 zählte;'es umfaßte aber zugleich mehrere kleine Reiche, die ihre Könige behielten, wie Persis, u. a., nur daß sie tributär waren. Auch hatten die Griechisch - Macedonischen Pflanzstädte, besonders Seleucia, in denen auch die Münzen der Parthischen Könige geprägt wurden, große Freyheiten und ihre eigenen Stadtverfassungen. e. Die Verfassung war monarchisch-aristokratisch (etwa wie die von Pohlen in der Periode der Jagellonen). Dem Könige zur Seite saß ein hoher Reichsrath (Senatus, wahrscheinlich die sogenannten Me= giftanes), der den König abseßen konnte, und vermuthlich ihn auch vor der Krönung, die durch den Oberfeldherrn (Surenas) geschah, bestätigte. Die Succession war nur in so weit bestimmt, daß sie streng an das Haus der Arsaciden gebunden war; die mehreren Kronprätendenten, die dadurch entstanden, erzeugten aber auch Factionen und innere Kriege, die dem Reiche doppelt verderblich wurden, als Fremde sich darein mischten. f. Für den Handel Asiens ward die Parthische Herrschaft dadurch wichtig, daß sie den unmittelbaren Verkehr der Occidentaler mit den östlichen Ländern unterbrach, weil es Marime der Parther wurde, keine Fremden durchzulassen. Es gehört indeß diese Störung des Handels wohl erst in die dritte Periode ihres Reichs, weil fie eine natürliche Folge ihrer vielen Kriege mit Rom und

Des dadurch entstandenen Mißtrauens war. Dadurch fand der Ostindische Handel seine Wege über das durch ihn aufblühende Palmyra und Alexandrien. g. Vielleicht kam es eben daher, daß übermäßiger Lurus weniger bey den Parthern einriß, als bey den andern herrschenden Völkern Asiens, ungeachtet ihrer Vorliebe für Griechische Cultur and Literatur, die damahls über den ganzen Orient verbreitet waren;

Reihe der Könige. I. Syrisch e Periode, der wieders hohlten Kriege mit den Seleuciden; bis 138: Arfaces I., 256-253 Stifter der Unabhängigkeit der Parther, durch die Ermordung des Syrischen Statthalters Agathocles, wegen der seinem Bruder Tiridates angethanen Beschimpfung. Arfaces II. (Tiridates I.), Bruder des vorigen † 216. Er bemächtigte sich Hyrcantens um 244, befestigte das Parthische Reich durch den Sieg über Seleucus Callinicus 238, den er sogar 236 gefangen békam. Arfaces III. (Artabà= nus I.) † 196. Unter ihm der vetgebliche Angriff von Ans tiochus III, der in dem Vertrage zio auf Parthien und Hyrcanien Verzicht thun mußte, wogegen Arfacés dem Antiochus in seinem Kriegé gegen Bactrien Beystand leistete. Arfaces IV. (Priapatius) † um 181. Arfaces V. (Phraates I.) † um 144. besiegte die Marder am Cafpifchen Meere. Sein Bruder Arfaces VI. (Mithridates ly

136. Er erhob das bis dahin beschränkte Parthische Reich zu einem der großen Weltreich e, indem er nach dem Tode des Antiochus Epiphanes 164 durch die Einnahme von Mės dien, Pérsis; Bbylortien und andern Ländern die Gränzen des Reichs im Westen bis zum Euphrát und im Often bis jenseit des Indús, züm Hydás pes, ausdehnte. Der Ans griff des Demetrius II. von Syrien, durch eine Empörung der besiegten Völker unterstüßt, endigte 140 mit dessen Gefangennehmung. Arfaces VII. (Phraates H.) † um 127. Der anfangs siegreiche Angriff von Antiochus Si detes 132 befreyte dennoch, nachdem Antiochus 131 mit feiner Armee niedergehauen ward, das Parthische Reich auf immer von den Angriffen der Syrischen Könige.

II. Periode der öflichen Nomadenkriege, von 130-53. Es entstehen jeßt nach dem Falle des Bactrischen Reichs, das den Parthern bisher im O. gleichsam zur Vormauer gedient hatte, die großen Kriege mit der NomaDenvölkern Mitteläsiens (Scythae, Dabae, Tochari Heerens Handb. d. alten Gesch

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