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(vielleicht als Folge des Zuges von Antiochus III. 205.) mehrere Griechische Staaten gegeben zu haben scheint. Auf Menander folgte um 181 Eucratidas, unter dem das Bactrische Reich den größten Umfang erhielt, indem er nach der Besiegung des Indischen Königs Demetrius, der ihn an gegriffen hatte, diesem mit Hülfe des Parthischen Eroberers Mithridates (Arsaces VI.) Indien entriß, und zum Bactrischen Reiche fügte 148. Er wurde aber auf dem Rückmarsche von seinem Sohne ermordet, der wahrscheinlich der nachmahls erwähnte Eucratidas II. ist. Er war der Verbündete und Hauptanstifter des Zugs von Demetrius II. von Syrien gegen die Parther 142, ward daher nach dessen Besiegung von Arfaces VI, eines Theils seiner Länder beraubt, und bald darauf von den Nomadenvölkern Mittelastens überwältigt, worauf das Bactrische Reich völlig zu Grunde ging, und Bactrien selbst nebst den andern Ländern diesseit des Orus eine Beute der Parther wurde.

Historia regni Graecorum Bactriani, auctore TH. SIEGF BAYER. Petropol. 1738. 4. Die wenigen Bruchstücke sind hier mit großem Fleiße gesammelt und geordnet.

6. Auch der erneuerte Jüdische Staat war ein abgerissenes Stück der Macedonischen Monarchie, und wenn er gleich immer nur zu den kleinern Staaten gehörte, so ist die Geschichte desselben doch in vielfacher Rücksicht merkwürdig, da wenige Völker einen so großen Einfluß auf den Gang der Cultur der Menschheit gehabt haben. Zwar wurde der Grund zu der Unabhängigkeit der Juden erst seit 167 gelegt; allein ihre innere Verfassung bildete sich schon großen Theils vorher, und ihre Geschichte seit ihrer Rückkehr aus dem Babylonischen Eril zerfällt dem zu Folge in vier Perioden: 1. unter der Persischen Herrschaft 536-323. 2. Unter den Ptolemäern und Seleuci den 323-167. 3. Unter den Maccabäern 167-39. 4. Unter den Herodianern und Römern 39 v. Chr. bis 70. n. Chr.

Erster Zeitraum unter den Perfern. Auf die von Eyrus gegebene Erlaubniß kehrt eine Colonie der Juden aus den Stämmen Juda, Benjamin und Levi, von etwa 42000 Scelen, unter der Anführung von Zorobabel aus dem alten Königsstamm und dem Hohenpriester Josua, in ihr Vaterland zurück 539, der bey weiten größere und wohlhabendere Theil blieb aber lieber jenseit des Euphrats, wo er fich seit 70 Jahren angesiedelt hatte, und fortdauernd ein zahlreiches Volk bildete. Es ward aber der neuen Colonie sehr schwer, zu bestehen, besonders wegen des durch ihre Intoleranz Heym Tempelbau entstandenen Zwistes mit ihren Nachbarn und Halbbrüdern, den Samaritanern, denen die neue Colonie nur Kosten verursachte, und die nachmahls durch die Anlage eines eignen Tempels zu Garizim bey Sichem um 336 sich nicht nur völlig trennten, sondern auch den Grund zu einem beständigen Nationalhasse legten. Daher durch fie bewirktes Verboth der Wiederaufbauung der Stadt und des Tempels unter Cambyses 529 und Smerdis 522, das erst 520 unter Darius Hystaspis wieder aufgehoben ward. Erst unter den Vorstehern Esra, der 478, und Nehemia, der 445 neue Colonisten hinführte, erhielt die neue Colonie eine festere innere Verfassung. Das Land stand unter den Satrapen von Syrien; allein bey dem zunehmenden inneren Verfalle des Persischen Reichs wurden die Hohenpriestér allmählich die eigentlichen Vorsteher der Nation. Doch sollen die Juden auch noch bey Alexanders Eroberung 332 Beweise von ihrer Treue gegen die Perser gegeben haben.

Zweyte Periode unter den Ptolemäern und Seleuciden. 323–167. Palästina hatte durch seine Lage nach Alexanders Tode fast gleiche Schicksale mit Phönicien und Gölesyrien, (S. oben S. 239.), indem es zu Syrien geschlagen wurde. Einnahme von Jerusalem, undTM Wegführung einer großen Colonie Juden nach Alexandrien durch Ptolemäus I. 312, von wo sie sich nach Cyrene, und allmählich über ganz N. Afrika so wie nach Äthiopien verz breiteten. Über von 311-301 standen die Juden unter Ans tigonus. Nach der Zertrümmerung feines Reichs blieben sie 301-203 unter der Herrschaft der Ptolemäer, indem ihs

re Hohenpriester, unter denen Simon der Gerechte 291 und nachmahls dessen Sohn Onias I. † 218, der durch Zurückhaltung des Tributs an Ptolemäus III. Judäa in große Gefahr brachte, die bekanntesten` sind. Allein in dem zweyten Kriege des Antiochus M. gegen Ägypten 203 unterwarfen sich ihm die Juden freywillig, und halfen zu der Vertreibung der Ägyptischen Truppen, die sich unter dem Feldherrn Scopas des Landes und der Burg von Jerusalem wieder bemächtigt hatten, 198. Antiochus bestätigte den Juden alle ihre Vorrechte, und ob er gleich das Land nebst Gölesyrien und Phönicien als künftige Mitgift seiner Tochter an Ptolemäus Epiphanes versprach, so blieb es doch von jcht an unter Syrischer Hoheit, bloß die Einkünfte mögen eine Zeit lang zwischen den Ägyptischen und Syrischen Königen ge-theilt gewesen seyn. Die Hohenpriester und selbsterwählten Ethnarchen oder Alabarchen standen an der Spiße des Volks; auch wird jezt schon ein Senat, das Synedrių m, erwähnt. Allein die Besiegung von Antiochus M. durch die Römer ward auch die entfernte Veranlassung zu dem nachfol genden Unglücke der Juden, Der dadurch entstandene Geld. mangel der Syrischen Könige und der Reicht hum des Tempelschakes, aus der allgemeinen Tempelsteuer und Ger schenken erwachsend, machten unter Antiochus Epiphanes das Hohepriesterthum käuflich, wodurch Streitigkeiten in der ho henpriesterlichen Familie, und durch diese Factionen entstan pen, welche alsdann Antiochus Epiphanes dazu nußen wollte, die Juden, die durch ihre Vorrechte fast einen Staat im Sṭaate bildeten, zu unterjochen, indem er sie gräcifirte. Ver drängung des Hohenpriesters Onias III, 175, indem seir Bruder Josua durch Kauf und Einführung Griechischer Sit ten das Hohepriesterthum erhält, der aber wieder 172 por feinem jüngern Bruder Menelaus verdrängt wird. Wäh rend des dadurch entstandenen innern Krieges bemächtigt sid Antiochus Epiphanes (eben damahls Sieger in Ägypten, oben S. 231.), gereißt durch das Betragen der Juden, dir sich gegen seinen Hohenpriester Menelaus empörten, Je rusalems 170, und der seit dem entstehende Druck der Juden die mit Gewalt gräcisirt werden sollen, erregt bald den Auf stand unter den Maccabäern.

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Dritte Periode unter den Maccabäern 167 – 39. Anfang des Aufstandes gegen Antiochus IV. durch den Priester Matathias 167, dem bereits 166 — 161. sein Sohn Judas Maccabäus folgt. Er schlägt in mehreren glücklichen Gefechten, unterstüßt durch den Fanatismus seiner Partey, die Feldherren des Antiochus, der nach Oberasien gezogen war, und dort starb 164, und soll bereits die Freundschaft der Römer erhalten haben. Doch war Zweck des Aufstandes anfangs nicht Unabhängigkeit, sondern Religionsfreyheit. Auch unter Antiochus V. ging der Aufstand, sowohl gegen ihn als den Hohenpriester Alcimus, seine Creatur 163, glücklich fort, und als kurz nach seiner Verdrängnng durch Demetrius I. auch Judas blieb, folgte ihm sein Bruder Jonathan 161–143. Der Tod des Hohenpriesters Alcimus 160 verschafte ihm die Aussicht zu dieser Würde, die er auch bey dem ausgebrochenen Kriege zwischen Demetrius I. und Alexander Balas 143 (s. oben S. 253.), da beyde um seinen Beystand sich bewarben, erhielt, indem er auf die Seite des lettern trat, und also dadurch, bisher nur Oberhaupt einer Partey, anerkanntes Oberhaupt der Nation wurde, die jedoch noch immer den Königen tributär blieb. Diese Würde ward ihm auch, obgleich er auf des Balas Seite blieb, nach dessen Sturz durch Demetrius II. bestätigt 145, dem er kurz nachher bey dem großen Aufstande in Antiochien zu Hülfe kam. Doch trat Jonathan 144 auf die Seite des Usurpators Antiochus, Balas Sohn, (;. oben S. 234) erhielt auch durch eine Gesandtschaft die Freundschaft der Nömer 144, ward aber durch Tryphon vesrätherischer Weise gefangen und hingerichtet, 143. Sein Bruder und Nachfolger Simon 143—135 ward von Demetrius II., als er sich für ihn gegen Tryphon erklärte, nicht nur in seiner Würde bestätigt, sondern erhielt auch die Befreyung vom Tribute, den Titel eines Fürsten (Ethnarcha), und soll bereits Münzen haben schlagen lassen. Auch An ti och us Sidetes ließ ihm nach der Gefangennehmung des Des metrius diese Vorrechte, so lange er feiner gegen Tryphon bedurfte. Allein nach dessen Tode ließ er ihn 138 durch Cendebacus angreifen, der aber von Simons Söhnen geschlagen

ward. Als Simon von seinem Schwiegersohne Ptolemäus, der sich der Regierung bemächtigen wollte, ermordet wurde 135, folgte ihm sein Sohn Johannes Hyrcanus 135

-107, der Antiochus Sidetes sich wieder unterwerfen mußte, aber nach dessen Niederlage und Tode durch die Parther 130 sich völlig frey machte. Der tiefe Verfall des Syrischen Reichs und die beständigen innern Kriege daselbst, nebst der erneuerten Verbindung mit Rom 129, machten es dem Hyrcan nicht nur leicht, seine Unabhängigkeit zu behaupten, fondern auch durch Bestegung der Samaritaner und Idumaeer sein Gebieth zu vergrößern. Allein mit ihm endete auch schon die Heldenreihe, und, kaum frey von äußerm Drucke, entstanden auch bereits innere Streitigkeiten, indem aus den bisherigen religiösen Secten der Pharifäer und Sadducäer, da Hyrcan von den erstern, welche hohepriesterliche und fürstliche Würde, wie es scheint, trennen wollten, beleidigt, zu den leßtern übertrat 110, jekt polis tische Parteyen wurden, von denen jene, die OrthoDoren, wie gewöhnlich den großen Haufen, diese, als ‣ Neuerer, durch ihre laxeren Grundsäße die Neichen auf ihrer Seite hatten. Hyrcans ältester Sohn und Nachfolger, der grausame Aristobul 107, nahm den königlichen Titel an, starb aber schon 106, worauf ihm sein jüngerer Bruder Alexander Jannaeus folgt 106-79. Seine Regierung war fast eine beständige Reihe von kleinen Kriegen mit den Nachbarn, weil er den Eroberer spieken wollte; und da er zugleich unvorsichtig genug war, die mächtigen Pharifäer zu erbittern, so erregten diese, indem sie ihn öffentlich be= schimpften, einen Aufstand gegen ihn 92, der einen sechsjährigen blutigen Bürgerkrieg zur Folge hatte, in dem er sich zwar behauptete, aber doch seine Gegenpartey so wenig vernichten konnte, daß er seiner Witwe Alexandra der er mit übergehung seiner Söhne, des schwachen Hyrcan (der die hohe priesterliche Würde erhielt), und des ehrgeizigen Aristobul, das Reich vermachte, den Nath ertheilte, sich auf die Seite der Pharifäer zu schlagen, die daher auch während ihrer Regierung 79-71 gänzlich das' Ruder führten, und ihr nur den Nahmen ließen. Erbittert

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