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ea, bis zur großen Syrte 37-40° D. L. Städte: Cyrene, Barca. 3. Das Gebieth von Carthago von der großen Syrtis his, zum schönen Vorgebire ge 25-40° D. L. Es umfaßte a. Das Land zwischen der großen und kleinen Syrtis (Regio Syrtica), das jetzige Kö nigreich Tripolis, ein Sändland bloß von Nomaden bez wohnt. b. Das eigentliche Gebieth von Carthago (Königreich Tunis). Ein sehr fruchtbares Land; der südli che Theil Byzacena, der nördliche Zeugitana. Städe te: Carthago, Utice, u. a. 4. Numidien und Ma u retanien, im Earthagischen Zeitalter nur von Nomadie schen Völkern bewohnt. Längs dem Ufer einige Cartha gische Pflanzstädte.

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Aegypter.

Geographische Borerinnerungen. Ägypten

beträgt zwar seinem Flächeninhalte nach 2/3 von Deutschland, und gehört daher allerdings unter die größern Länder unsrer Erde, aber in Rücksicht auf seine physische Beschaffenheit ist es sich selbst sehr ungleich. Nur das Land zunächst an den Ufern des Nils, so weit die Überschwemmungen reichen, ist fruchtbares Kornland; das übrige ist an der Westseite eine Sandwüste, und an der Ostseite ein steinis gtes Gebirgland. Der Nil fließt von seinem Eintritt in Ägypten von Shene bis 15 Meilen oberhalb seinem Ausflusse bey der Stadt Cercafor.us ungetheilt, und in gera der Richtung von Süden nach Norden in einem Thale, das nach Westen von Sandwüsten, und nach Osten von Granitgebirgen eingeschlossen ist, und etwa 2—4 Meilen in der Breite hält. Bey Cercaforus theilt sich aber der Strom zu

erst in zwey Hauptarme, von denen der östliche sich bey der Stadt Pelusium, der westliche bey der Stadt Canopus in's Mittelmeer ergoß (ostium Pelusiacum und Canopicum); von beyden sondern sich aber noch wieder mehrere Nebenarme ab, so daß man zu Herodots Zeiten überhaupt sieben Mündungen des Nils zählte, wiewohl sich diese nicht immer gleich geblieben sind. Das Land zwischen den beyden äußersten Armen des Nils führt wegen seiner dreyeckigen Gestalt den Nahmen des Delta, und war angefüllt mit Städten, und vortrefflich angebaut. Das fruchtbare und von cultivirten Menschen bewohnte Ägypten bes schränkte sich daher auf das Nilthal zu beyden Seiten des Stroms von Syene bis Cercaforus und das Delta, wo zu noch ein paar quellenreiche Flecke mitten in der westlichen Sandwüste kommen, die unter dem Nahmen der Dases bekannt sind. Die Fruchtbarkeit sowohl des Delta als des Nilthals hängt bey dem fast gänzlichen Mangel an Regen, besonders in Oberägypten, von den überschwemmungen des Nils ab, die periodi s ch eintreten. Sie fangen an im Anfange des August, und dauern bis zu Ende des Octobers, so daß diese drey Monathe dindurch die oben erwähnten Theile des Landes unter Wasser gesezt sind.'

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Man theilt Ägypten in Oberägypten, von Syene bis zu der Stadt Chemmis (Hauptstadt Theben oder Diospolis), Mittelägypten, von Chemmis bis nach Cercaforus (Hauptstadt Memphis) und in Unter ägypten, welches theils das Delta, theils das Land zu beyden Seiten des Delta begreift, und voll von Städten war, unter denen besonders Sais merkwürdig ist.

Oberhalb Ägypten folgt Äthiopien (Aethiopia supra Aegyptum), welches mit dem erstern von den früheften Zeiten her in einer genauen Verbindung, besonders

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durch Handel, gestanden zu haben scheint. Die Länder zus nächst oberhalb Ägypten, die unter dem Nahmen Nubien begriffen zu werden pflegen, sind mehrentheils eine bloße Sandwüste, in der von jeher nur räuberische Nomaden um herzogen; indessen lief längs dem Arabischen Meerbusen die fteinige Gebirgkette fort, die auch diesen Theil von Ägypten ausfüllt, und in Nubien noch um vieles wichtiger dadurch wurde, daß sie reiche Goldgruben enthielt, die bald oberhalb der Ägyptischen Gränze sich fanden. Der Nil, der in Nubien eine große westliche Biegung macht, ist hier voller Klippen, und daher die Schiffahrt sehr beschwerlich. AL lein weiter hinauf, von 16° N. B. an, ändert sich die Bes fchaffenheit des Landes; fruchtbare Gegenden nehmen hier ih ren Anfang, und die kostbaren Producte, welche sie erzeu gen, sowohl Gold als Räuchwerke, machten diese Provin zen von jeher zu reichen Handelsländern. Unter ihnen ist bes reits zu Herodots Zeiten berühmt Meroe, mit einer Hauptstadt gleiches Nahmens. Man versteht darunter das Land, das von den beyden Flüssen, dem Nil an der W. Seite und dem Astaboras (Ta cazze), der sich in den Nil ergießt, an der D. Seite eingeschlossen ist, weßhalb es auch häufig, wiewohl uneigentlich, eine Insel genannt wird. Es ging hinauf bis zu den Quellen des Nils, oder der jetigen Proving Gojam, woselbst die, unter Psamme= tich größten Theils ausgewanderte, Ägyptische Kriegercaste fich niedergelassen hatte. Meroe selbst war ein Priesterstaat mit einem Könige an der Spike, so wie die Ägyptischen Staaten. Die Stadt Arum oder Aurume wird zwar erst später erwähnt, scheint aber doch nach den, noch vorhandenen, Überbleibseln zu urtheilen, ein gleich hohes Alter mit den Alt-Ägyptischen Städten und mit Meroe gehabt zu haben.

Die Ägyptische Geschichte zerfällt in drey, dem Umfange nach ungleiche, Perioden, von denen die erste die früheste Zeit bis auf die Sesostriden um 1500 v. Ch., die zweyte die der Sesostriden, oder das glänzende Zeitalter Ägyptens bis auf Psammetich, 1500 bis 650, die Dritte die von Pfammetich bis auf die Persische Eroberung 650 bis 528 umfaßt.

Erste Periode

von den frühesten Zeiten bis auf die Sesostris den um 1500 v. Ch.

ten.

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Quellen. 1. Jüdische Schriftsteller. Mosès. Seine Nachrichten enthalten zwar eine treue Schilderung des Ägyp= tischen Staats zu seiner Zeit, aber keine fortlaufende Geschichtc. Von Moses bis auf Salomo (1500-1000. a. C.) gänzliches Stillschweigen der Hebräischen Schriftsteller über Ägypten. Von Salomo bis auf Cyrus (1000-550) ein= zelne fragmentarische, mehrentheils höchst dürftige, Nachrich= Wichtigkeit und Vorzüge der Jüdischen Nachrichten in fo fern sie rein historisch sind.-2. Griechische Schriftsteller. a. Herodot. Der erste, der eine Geschichte der Ägypter geliefert hat. Etwa 70 Jahre nach dem Sturze des Throns der Pharaonen durch die Persischen Eroberer sammelte er in Ägypten selbst die Nachrichten über die frühere Geschichte des Landes aus dem Munde der unterrichtetsten Personen, der Priester, und schrieb diese treu nieder, so wie er sie gehört hatte. Es frägt sich also, wenn man seine Nach. richten gehörig würdigen will, was wußten die Pries fter von ihrer frühern Landesgeschichte? Und dies se Frage läßt sich wiederum nicht eher beantworten, als bis man die Art und Weise, wie sich historische Nach

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richten unter den Ägyptern von ihren frühern Perioden her erhielten, kennen gelernt hat.

Die früheste Geschichte der Ägypter war, wie die anderer Nationen, eine Sagengeschichte. Allein früher wie an dere Völker erhielten sie eine Art Schrift, die Hieroglyphenschrift oder allegorische Bilderschrift, deren von natürlichen Gegenständen hergenommene Zeichen nicht wie die Buchstabenschrift Töne, sondern Begriffe bezeichnen. Sie ist ihrer Natur nach unvollkommener wie Buchstabenschrift, da sie 1. nur einen engen Kreis von Ideen, und diese nur einzeln, ohne Verbindung und grammatische Beziehungen, (oder doch dieß alles gewiß nur höchst mangelhaft) bezeichnen kann. 2. Da sie nicht sowohl zum Schreiben, als zum Mahlen oder Zeichnen, also nicht zunächst für Bücher, sondern für öffentliche Denkmahle brauchbar ist. 3. Da sie nicht durch sich selbst verständlich ist, sondern nur durch Hülfe eines Schlüssels, der sich in einer neben ihr fortlaufenden Tradition erhalten muß, in deren Besiß sich ausschließend die Priester befan den, die aber in dem Laufe vieler Jahrhunderte sich schwers lich ohne Verfälschung erhalten konnte, zumahl da 4. dasselbe Bild oft zur Bezeichnung sehr verschiedenartiger Gegenstände gebraucht zu seyn scheint. So konnte also Ägyptische Geschichte in dem Munde der Ägyptischen Priester schwerlich mehr seyn als eine an öffentliche Denkmahle geknüpfte, eben deßhalb bloß fragmentarische, also auch nicht fortlaufend chronologische Geschichte, die endlich erst durch Deutung der Bilderschrift verständlich, und daher manchen Mißdeutungen ausgescht war. Diese Vorideen über frühere Ägyptische Geschichte werden ihre volle Bestätigung erhalten, wenn man bey Herodot die Erzählung von den Ägyptischen Königen vor Psammetich durchgeht *). Es geht klar daraus hervor: 1. Die ganze Geschichte ist durchaus an öffentliche Monumente gereiht, und zwar an Monumente, die sich entweder in oder um Memphis fanden; eigentlich kann man sagen an ein einziges Monument in Memphis selbst, nähmlich an den Tempel des Vulkans oder Phtha, den Haupttempel dieser Stadt. Die Ge

*) HEROD. II. Cap. 99—150. Heerens Handb. d. alten Gesch.

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