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ἐπείπερ γε καὶ τἆλλα ἐπέρανας, καὶ τοῦτο πέρανον. C. ἄκουε δή, qpací usw.) und Kallikles von Sokrates nicht nur beim beginne der erzählung (akove.. öv cù μèv rýce. .), sondern auch da, wo die erläuterung des mythus anhebt (ταῦτ ̓ ἔστιν . . καὶ ἐκ τούτων τῶν λόγων τοιόνδε τι λογίζομαι συμβαίνειν), und im weitern verlaufe derselben wiederholt (524 c. 525, 526abed, 527 ) angeredet wird, während Sokrates den Polos gerade da, wo er ihn anreden konnte, nur erwähnt (525), ist wenigstens in Platons worten ein anhalt dafür nicht gegeben, dasz der 523 beginnende und 527a schlieszende abschnitt denn das letzte cap. lasse ich zunächst auszer betracht von dem vorausgehenden dialog abgesondert werden soll. Bonitz glaubte sich lediglich an die worte des schriftstellers halten zu dürfen, und durch diese schien die sache auch mir entschieden zu sein. gleichwohl hatte ich bereits beitr. s. 20 für die notwendigkeit der verbindung des mythus mit dem gespräche des Kallikles und Sokrates das verhältnis geltend gemacht, in dem der inhalt des mythus zu der vorangehenden erörterung steht. da Cron auf diesen beweis nicht eingegangen ist, mag es gestattet sein das dort gesagte kurz zu wiederholen.

Der mythus wird von Platon zur darstellung dessen, was über die mittel der wissenschaftlichen erkenntnis hinausgeht, dh. der gegenstände des glaubens gebraucht. er dient also zur ergänzung der wissenschaftlichen erkenntnis, aber nicht in dem sinne, als sei die erkenntnis des schriftstellers oder, was dasselbe, die jedesmalige einzelne erkenntnis für sich genommen mangelhaft, sondern insofern als das ganze gebiet (der wissenschaftlichen erkenntnis) einer ergänzung bedürftig ist. wendet man diese (von Paul zs. f. das gymn.wesen 1879 s. 753 ff. nachgewiesene) bedeutung der Platonischen mythen auf die lehrdichtung des Gorgias an, so steht zunächst fest, dasz die wissenschaftliche lösung der frage nicht nur so, wie sie muste, dh. auf dialektischem wege erfolgt, sondern auch auf ihrem gebiete durchaus gültig ist. da nun aber das sittliche gebiet, das hier in frage kommt, nach Platons überzeugung seine stütze und gewähr in dem religiösen findet, so tritt der mythus in dem dialoge an dér stelle ein, wo jene sittlichen ideen bis an die grenze wissenschaftlichen erkennens bewiesen sind, dh. 'wo sich die notwendigkeit einer ewigen sittlichen weltordnung erweist, deren grundsatz die idee einer ausgleichenden gerechtigkeit ist, dh. eine idee welche ihrerseits wieder das postulat eines lebens nach dem tode fordert'. es kann also nicht die aufgabe des mythus sein, für die wissenschaftlich gefundene wahrheit, weil sie auf mangelhaftem beweise ruhe, einen anderweitigen beweis zu liefern; vielmehr ist gerade durch die wahrheit des in dialektischer erörterung bewiesenen die wahrheit dessen gefordert, also auch bewiesen, was sich nur in einer anschauung aussprechen läszt. damit ist aber der mythus als ein integrierender teil dés beweises gekennzeichnet, der in dem letzten teile des dialogs erbracht wird. Sokrates will denn dies ist das

thema des mit Kallikles geführten gesprächsnachweisen, dasz philosophie, nicht politische rhetorik eine würdige lebensaufgabe sei. zu diesem zwecke müssen die beiden entgegengesetzten lebensanschauungen, deren wesen sich in ihren wirkungen offenbart, bis an das ziel betrachtet werden, an das die seele gelangt. dies ziel kann nur durch eine anschauung aufgezeigt werden, die zwar nach der vorausgehenden wissenschaftlichen untersuchung als notwendig gegeben, aber nicht durch eine wissenschaftliche erörterung zu ersetzen ist. was folgt nun aber aus diesem inhalt der eschatologischen lehrdichtung für die gliederung des gesprächs? handelt es sich in ihr nach dem gesagten weder um einen fortschritt zu einem neuen gegenstande noch um einen neuen beweis des bisher verhandelten, so kann der mythus nicht den hauptteilen des gesprächs coordiniert, sondern nur als das ende des dritten angesehen werden, wie es auch der schriftsteller seinerseits durch die enge verbindung zu erkennen gibt, in die er ihn mit dem vorausgehenden abschnitte gebracht hat.

Dasz der mythus nebst seinen ergebnissen 527a beendet ist, hat Platon mit den anfangsworten des c. 83 τάχα δ ̓ οὖν ταῦτα μυθός σοι δοκεῖ λέγεσθαι deutlich markiert. c. 83 bildet also den schlusz, ob des gesprächs des Sokrates mit Kallikles, oder des ganzen dialogs, könnte allein die frage sein. scheint für jene annahme die thatsache zu sprechen, dasz Sokrates wiederholt den Kallikles anredet, an ihn seine paränese richtet: èuoi oυv πЄι0óμЄVOC άkoλoúηcov (527) und seine rede mit dem namen jenes beschlieszt, so enthält doch das cap. 83 auch eine wiederholung derjenigen entscheidungen, die in dem gespräche des Sokrates mit Polos und Gorgias gegeben sind (ὡς εὐλαβητέον φευκτέον, καὶ τῇ ῥητορικῇ . . ἄλλη πάσῃ), wie denn auch alle drei gesprächsgenossen des Sokrates durch ausdrückliche anrede (ὅτι τρεῖς ὄντες ὑμεῖς . .) darauf hingewiesen werden, dasz sich nur die lebensrichtung, die der gerechtigkeit und jeder tugend entspreche, in dem streite der meinungen siegreich behauptet habe. mit dem paränetischen schluszworte (ἐμοὶ πειθόμενος ἀκολούθησον) richtet sich Sokrates dann wieder an Kallikles, aber die erste person des pluralis, deren er sich im folgenden bedient (ἐπιθησόμεθα . . βουλευσόμεθα 527 4), ist gewis nicht blosz eine form der urbanität, sondern zugleich ein mittel, um alle anwesenden daran zu erinnern, dasz das gesagte für sie alle gleiche gültigkeit hat. aus diesen gründen halte ich auch hinsichtlich des c. 83 an meiner bisherigen auffassung fest und bin auch jetzt noch der meinung, dasz der eingang (c. 1) und der schlusz (c. 83) des dialogs die gleiche ausdehnung haben. Für die entscheidung der hauptfrage aber nach der zahl der gespräche, in die der dialog zerfällt, bleiben selbstverständlich auch diejenigen früher von mir angeführten beweise in kraft, deren die vorstehende erörterung nicht von neuem gedacht hat.

STARGARD IN POMMERN.

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CARL SCHIRLitz.

48.

NOCH EINMAL OYPPEION UND TOPYBEIA.

Wie richtig es gewesen ist, die von Haussoullier behauptete identität der beiden namensformen Túpßetov und Topúßeia zu beanstanden (jahrb. 1894 s. 836 zu s. 517), ergibt folgende erwägung. in dem auf s. 517 der jahrb. 1894 abgedruckten texte aus gruppe D findet sich an der seite eines Αἰτωλὸς ἐγ Βόττου der für die anzeige einer hierosylie von den amphiktyonen mit den üblichen vorrechten geehrte Σάτυρος Νικομάχου Ακαρνὰν ἐκ Τυρβείου. die zeit dieser gruppe D wird in fasti Delphici II 2 auf die jahre von frühestens 239 bis spätestens 225 vor Ch. bestimmt werden. im j. 198 vor Ch. erscheint als gesandter der Aitoler nach Rom Nikóμαχος Ακαρνάν τῶν ἐκ Θουρίου πεφευγότων, κατοικούντων δὲ ἐν 'Außpakía (Polybios XVIII 10, 10, vgl. jahrb. 1894 s. 550 anm. .86). es kann kein zweifel obwalten, dasz dieser augenscheinlich wegen der aitolerfreundlichen gesinnung der familie nach Akarnaniens abfall von Aitolien aus der heimat verbannte Nikomachos, der nun als vornehmer emigrant in Ambrakia sich niederliesz und ähnlich wie andere ao. s. 550 anm. 86 aufgeführte Ambrakioten in der aitolischen politik eine rolle spielte, dasz dieser der sohn des Cáтupoc NIKOμάxoυ gewesen ist, und dasz das Ooúpiov des Polybios (also die bekannte akarnanische stadt Oúppetov) in der that mit dem Túpẞetov des delphischen textes identisch ist, wie ao. s. 518 behauptet worden war. die Haussoulliersche gleichsetzung Túpẞelov = Topúẞela ist demnach endgültig abzulehnen.

Die schicksale der familie lassen sich jedoch anscheinend noch weiter verfolgen. da der bisher früheste Delpher Σάτυρος (Κάρπου erst in der XIV und XV priesterzeit auftritt, in denen er häufig bezeugt ist, und der name später nur noch bei seinem mutmaszlichen enkel Σάτυρος Ζωίλου in XXI pr.-zt. ἄ. Δάμωνος anecd. 37 [= bull. XVII n. 106] vorkommt, wird es äuszerst wahrscheinlich, dasz das einzige beispiel eines dritten viel frühern Cáτupoc zunächst keinen echten Delpher betrifft. heiszt nun dieser einzige vor XIV bezeugte Satyros wieder Σάτυρος Νικομάχου* und stimmt seine lebenszeit um 150-140 vor Ch. auf das genaueste mit dem ältern Cάt. Nikoμáɣou (239-225) und seinem sohne Nikóμaxoc (im j. 198), so wird man mit groszer wahrscheinlichkeit vermuten dürfen, dasz wir hier den enkel bzw. sohn jener beiden vor uns haben, dasz also die ursprünglich akarnanische familie sich nach der besiegung Aito

zu den delphischen Nikomachos-söhnen passt unser patronymikon zeitlich ebenso wenig wie der eigenname Cárupoc selbst. bekannt sind bisher Καλλικλῆς Νικομάχου a. 195 (bull. V n. 17); Νικαγόρας Nikoμ. a. 201 und 190 (W-F 384 und 341); PiλóƐevoc Nikoμ. in X pr.-zt. (W-F 477 und theaterm, e). keiner derselben kann aus zeitrücksichten der bruder unseres Cáτupoc gewesen sein.

liens durch Rom (189 vor Ch.) zeitweilig in Delphi aufgehalten haben wird, die einzige belegstelle für den enkel Cáτupoc NIK. steht anecd. 18 und stammt aus der VI pr.-zt. ά. Aežúvda; hier liszt Satyros zugleich mit seinem sobne Κάλλων Σατύρου einen sklaven frei. da nun Kάλλwv schon einmal wenige jahre zuvor fungiert hat (als zeuge in V pr.-zeit ä. Pilokpáteoc W.F 259) und die urkunde selbst eine rein delphische ist, obne fremde zeugen und ohne praescribierung ausländischer beamten, so musz jene emigrantenfamilie das delphische bürgerrecht besessen haben. dasz dies in der that der fall gewesen sein wird, geht aus der delphischen sitte hervor, die von den amphiktyonen wegen anzeige von tempeldiebstählen zu 'wohlthätern des gottes' erklärten nun auch seitens der stadt Delphi mit der proxenie zu belohnen; hierfür sind beispiele ao. s. 519 aufgeführt, ähnlich auch s. 508. es ist darum ziemlich sicher, dasz schon der ältere Σάτυρος Νικομάχου in den jahren 239-225 die delphische proxenie erhalten hatte.

Wir erhielten demnach folgendes stemma:

Σάτυρος Ι Νικομάχου

Ακαρνὰν ἐκ Τυρβείου (= Θυρρείου)

von den amphiktionen etwa 239-225 vor Ch. ǎ.'Apxiáda Ígruppe D fasti Delph. II 1 s. 517.

geehrt

Νικόμαχος [Σατύρου]

Ακαρνάν τῶν ἐκ Θουρίου πεφευγότων, κατοικούντων δὲ ἐν

Αμβρακία

gesandter der Aitoler nachla. 198 vor Ch.; Polyb. XVIII

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freilasser, sein sohn ist VI pr.-zt. ά. ▲ežúvda; anecd. 18. 150-140 vor Ch.

εὐδοκέων

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-(-) Eudokéwv bei seinem vater VI pr.-zt. a. Aežúvda; anecd. 18. Ob der zweimalige aitolische strateg Cáτupoc, welcher in der VII und IX priesterzeit im amte war, mit unserm Satyros II identisch ist, bleibt unentschieden; dasz es zeitlich möglich ist, liegt auf der hand. die erste strategie aus VII ist in bull. V n. 35 ǎ. ▲aμoCOévεoc bezeugt, die zweite ist herzustellen in CIG. 1702, wo statt des Böckhschen . . . . ιτύρου auf dem steine steht ἐν δὲ Αἰτωλία στραταγέοντος τὸ δεύτερον Σατύρου μηνός Πανάμου usw. (AEYTEPONE✶✶ATYPOY). der text stammt aus der IX pr.-zt. ἄ. Καλλικράτεος. HANS POMTOW.

EBERSWALDE.

49.

ÜBER DAS VERHÄLTNIS DER ΑΘΗΝΑΙΩΝ ΠΟΛΙΤΕΙΑ ZU DEN NATURWISSENSCHAFTLICHEN SCHRIFTEN UND ZUR POLITIK DES ARISTOTELES.

In den untersuchungen über die neu entdeckte 'Anvaíwv πоλτЄíα sind die naturwissenschaftlichen schriften des Aristoteles noch nicht in betracht gezogen, obgleich sie manchen wichtigen standpunkt für die würdigung der neuen Aristotelischen schrift geben können. da sie namentlich ihrer form und composition nach mit der politie viele berührungspunkte haben, so lassen sich aus vergleichender betrachtung beider schriftwerke manche wissenschaftliche methoden des Aristoteles bestimmen, wodurch der vergleich selbst der politie mit der Aristot. politik bedeutend erleichtert wird. angesichts dessen sei es mir gestattet meinen deutschen fachgenossen die hauptergebnisse meiner hierher gehörigen abhandlungen, die in russischer sprache veröffentlicht waren', vorzulegen.

I. Behandlung der quellen.

1. Wortauswahl. in denjenigen partien seiner schriften, die nach irgend einer quelle dargestellt sind, läszt Ar. bisweilen solche wörter und ausdrücke (insoweit sie verständlich sind) unverändert, die nicht zu seinem eignen stile passen. vgl. zb. das ionische άνакάптειν (gener. an. III 5 aus Herod. II 93), oder yový, statt dessen er слéрμa gebraucht (hist, an. III 22); denselben unterschied im wortgebrauche des Ar. und seiner quelle bietet auch hist. an. V 33 τίκτουσι δὲ καὶ ταῦροι. . ἐκλέπεται δὲ τὰ τῶν ταύρων (α) αὐτόματα ἐν τῇ γῇ· οὐ γὰρ διετίζει ὁ ταῦρος· λέγεται γὰρ ἕκμηνος εἶναι βίος αύρας . . aus der Ἀθπ. gehören hierher ἁγηλατεῖν 20 § 3 (Herod. V 72), παραιβατεῖν 14 § 4 (Kleidemos fr. 24) udglm. Wenn aber Ar. die terminologie seiner quelle berichtigt, so erklärt es sich durch rationalistische und wissenschaftliche grunde: vgl. ἐν τῇ γῇ, ἐν τῷ ὕδατι, ἔξω (hist. an. ΙΙ 10), ποτάμιοι (ebd. V 33) statt ἐν τῷ ξηρῷ, ἐν τῷ ποταμῷ, ἐν τῇ αἰθρίῃ, λιμναῖον (Her. II 68), καμπή (hist. an. I 1) statt μηρός (Her. III 103), κυρίους καθιστάναι τῆς πόλεως ('Αθπ. 25 § 3) st. τàc aρxác éɣxЄipíZeiv (Her. V 72). anderseits beseitigt er diejenigen Ionismen, die für den Athener sehr seltsam klingen würden: so ubersetzt er έκδυσιν ποιέεται (Her. III 109) durch ἐξέρχεται (hist. an. V 34), um damit eine überflüssige metapher zu vermeiden, die es auch im Ionischen in diesem falle nicht gibt (II 121 y stellt Her. ἔκδυσις dem ἔσοδος gegenüber); vgl. ferner ἰσχυρούς und βλέπουσιν

1 'zur frage nach dem verfasser der neu entdeckten 'Aŋv. ñol.' journ. d. min. f. volksaufkl. 1892 october/november). 'studien zur athenischen politie des Aristoteles', Moskau 1893.

Jahrbücher für class. philol. 1895 hft. 7.

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