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'Aber die armen dichter! kann man einem kunstvolke, wie die Griechen waren, zutrauen, dasz es ihnen nicht freiern spielraum liesz, sondern sie in brutaler knechtschaft an eine bestimmte zeit band?' « allerdings kann man das antworte ich. man lese doch nur das 7e cap. der Aristotelischen poetik nach, wenn man sich überzeugen will, dasz die länge der gespielten tragödien nicht durch das gesetz der reinen kunst bestimmt war. οὐ τῆς τέχνης ἐστὶ τὸ μέYe0OC beiszt es da, und wenn man einen noch ältern zeugen hören will, so beherzige man folgende wahre thatsache: in dem gleichen jahre, da die responsionstragödie Philoktetes ihren dichter unter der knechtschaft der zahlen 432-216. 216 zeigte, machte ein zwanzigjähriger Athener eine krisis durch, die ihn von der tragödie, der er sich bis dahin neben andern gattungen der poesie gewidmet hatte, der philosophie zuführte. dieser hat später einmal ein buch namens Theaitetos geschrieben, in dessen hochwichtigem 23n capitel er veranlassung nimt auszuführen, wie gut es der wissenschaftliche mensch, der in aller musze, gleichgültig ob kurz oder lang, seine fragen erörtere, gegenüber dem gerichtsredner habe, der immer mit beschränkter zeit (ἐν ἀσχολίᾳ) spreche (κατεπείγει γὰρ τὸ ὕδωρ). die vergleichung beider wird dann noch des weitern ausgeführt; aber auf einmal scheint dem verfasser der gedanke durch den kopf zu fahren, dasz er neben dem gerichtsredner auch den dramatiker in bezug auf knechtschaft dem philosophen hätte gegenüberstellen können, und er holt das versäumte nach, indem er jene erörterung durch den satz bestätigen läszt: εὖ τοῦτο εἴρηκας, ὅτι οὐχ ̓ ἡμεῖς τῶν λόγων ὑπηρέται, ἀλλ ̓ οἱ λόγοι ἡμέτεροι ὥσπερ οἰκέται καὶ ἕκαστος αὐτῶν περιμένει ἀποτελεσθῆναι, ὅταν ἡμῖν δοκῇ· οὔτε γὰρ δικαστής οὔτε θεατής ὥσπερ ποιηταῖς ἐπι τιμήσων τε καὶ ἄρξων ἐπιστατεῖ παρ' ἡμῖν. hier erfährt man doch etwas von der sklaverei der dichter, das wir, ob es uns gefalle oder nicht, nicht ignorieren dürfen. von der consequenz freilich, die die zeitbeschränkung in bezug auf verszablen und weiterhin auf gleichheit der teile baben muste, sagt Platon nichts; aber es ist nicht glaublich, dasz im zeitalter der sophisten allein für die räumliche icóτηc, in der Platons Sokrates mit feiner ironie ein abbild der φιλία und κοσμιότης und σωφροσύνη und δικαιότης findet, der satz gegolten habe: καὶ ἐν θεοῖς καὶ ἐν ἀνθρώποις μέγα δύο vaτaι (Gorg. 63 s. 508).

Andromache, Herakles und Herakleiden, werden sich, so weit ich heute sehe, nur Orestes, Elektra, Hiketiden und Hekabe als solche nachweisen lassen. das wären doch immerhin sieben stücke.

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a) nicht gezählt 1088 (a) 1108. 1291-93. 1313. 1338-39. 1366 BASEL.

b) unecht 452. 495-96, 577-82. 866. 939-40. c) lücken von einem verse nach 853 und 1403. JACOB OERI.

57.

ZU EURIPIDES HERAKLES.

1. v. 530 f. liest v Wilamowitz:

τί καινὸν ἡμῖν. ἦλθε δώμασιν χρέος;

ΑΜ. ὦ φίλτατ ̓ ἀνδρῶν, ὦ φάος μολών πατρί.

da ist es 1) wunderbar, dasz Megara für den zurückkehrenden gemahl
kein wort des gruszes hat. 2) heiszt es Eur. Hel. 625 E^. ŵ qiλtat'
ἀνδρῶν Μενελέως.. also kann ὦ φίλτατ ̓ ἀνδρῶν im Herakles nur
Megara gesprochen haben, wie die hss. es auch bezeichnen. vor

ů qάoc ist dann AM. zu setzen. aber wenn das weib spricht, so mag es auch angeredet worden sein: γύναι, τί καινὸν ἦλθε usw. also ist an der lesart der hss. nichts zu ändern auszer dem AM. vor ὦ φάος.

2. Zu v. 961 schreibt vWilamowitz: 'Her. ruft άkoúete λew • νικᾷ Ἡρακλῆς Θηβαῖος. aber er redet «das gehör von niemand » an'und schreibt demgemäsz: ὑπ' αὐτὸς αὑτοῦ und οὐδενὸς ἀκοὴν πросειπшν. aber Her. redet doch das gehör einer ganzen zuhörerschaft an; also ist das πросεIπúν statt úлEιлúν unbrauchbar. dagegen heiszt úПeineîν, wie Wil. ganz richtig sagt: 'leise sagen, andeuten', nach Passow: 'vorsagen, тòν Öρкоν Ar. fr. 479 D.' also ist zu übersetzen: 'er rief sich selbst als sieger aus, ohne in das ohr jemandes (seinen namen) vorzusagen', in das ohr eines heroldes. der acc. ἀκοήν entspricht zb. einem ὑποπίπτειν τινά. die lesart der hss.: κἀκηρύσσετο αὐτὸς πρὸς αὑτοῦ καλλίνικος οὐδενὸς | ἀκοὴν ÚπεIπúν gibt einen guten und den einzigen guten sinn; also darf nichts geändert werden.

3. ν. 1092 πνοὰς θερμὰς πνέω liefert die verbesserung von eepμóvouc bei Aischylos Ag. 1172, nemlich 0εрμóпνоυс. statt βαλῶ ist zu lesen παλῶ: vgl. Passow u. πάλλειν : ἡ καρδία πάλλει, nálλei póßų. übersetze: 'ich werde bald heiszatmend am boden zucken": ἐγὼ δὲ θερμόπνους τάχ ̓ ἐν πέδῳ παλῶ. παλῶ = ἀςπαρῶ, s. Eur. El. 843 oder coavácw Aisch. Ag. 1293.

4. Zu v. 1288 schreibt Wil.: «кληdouxeîv heiszt 'schlieszer sein' und hat kein passiv. man verlangt den begriff 'vertreiben'.. aber die heilung ist bisher vergeblich versucht.» warum sollte xλŋδουχεῖν von κληδοῦχος (wie φρουρεῖν von φρουρός) kein passiv haben? κληδουχούμενοι ist nichts anderes als φρουρούμενοι, und Ion 603 steht φρουρήσομαι ψήφοιςιν, wie hier γλώσσης πικροῖς κέντροιςι (= πικροῖς ψήφοιςιν) κληδουχούμενοι. ich werde durch bittere urteile verfolgt, eig. bewacht, aufsätzig festgehalten werden' lautet ungefähr die übersetzung von Ion 603; diejenige von Her. 1288 ähnlich durch bittere stacheln der zunge überall verfolgt, eig. argwöhnisch, gewaltsam festgehalten.' eine 'heilung' ist demnach verboten.

5. 1311 f. chor: diese qual kommt von niemand anders als von Hera; das erkennst du richtig. 1313 Theseus: ich will lieber zureden als selbst übel dran sein. dazu schreibt Wil.: .. weil der folgende vers (1313) ohne sinn und construction ist.' die construction ist sehr seltsam, aber nicht unmöglich; und der sinn ist vernünftig. eine lücke anzunehmen hat gar keine berechtigung.

6. v. 1403 gehört offenbar Amphitryon: 'ein liebendes gespann; der eine ist unglücklich.' dann kommt Herakles: o alter, einen solchen freund musz man haben.' dann wieder Amph.: 'seine stadt hat gute kinder.' wieder kann von einer lücke, wie sie Wil. annimt, keine rede sein.

BERN.

KARL FREY.

58.

DIE CHRONOLOGISCHEN ANGABEN DES PAUSANIAS.

An 22 stellen seiner beschreibung Griechenlands hat uns Pausanias chronologische bestimmungen aus der griechischen geschichte mitgeteilt, von denen einzelne uns die einzige handhabe bieten zur zeitlichen fixierung verschiedener ereignisse. bei der menge geschichtlichen materials, das Pausanias in den kreis seiner darlegungen gezogen hat, ist diese zahl nicht gerade grosz zu nennen: der schriftsteller vermied es absichtlich schwierigen chronologischen fragen, wie zb. der über das zeitalter Homers und Hesiods (IX 30, 3), näher zu treten. auch die überlieferten ansätze lassen uns, wenn die überlieferung des textes überall eine gesicherte ist, von der genauigkeit des periegeten kein besonders günstiges urteil gewinnen; das rechnen scheint nicht gerade seine starke seite gewesen zu sein, und er verrechnet sich gelegentlich um mehrere jahre (so IV 27, 9 um 10 jahre uö.). ist daher Paus. in seinen angaben auch kein unbedingt zuverlässiger gewährsmann, so können seine mitteilungen doch von hohem werte sein, wenn sie einer guten quelle entlehnt sind. was diesen punkt nun betrifft, so liegen zwei möglichkeiten vor: entweder hat Paus. seine daten der jeweilig benutzten quelle entnommen, und in diesem falle würde der wert derselben für uns ein höherer sein, oder er hat sie selbst unter benutzung eines der gangbaren chronologischen handbücher beigefügt, und wenn dieses zutrifft, sind irrtümer und flüchtigkeiten bei einem schriftsteller wie Paus. nicht abzuweisen. für erstere annahme hat man sich bei verschiedenen mitteilungen des Paus. ausgesprochen, wie zb. X 23, 14 nach Wachsmuth (Sybel hist. ztschr. X s. 1 ff.) auf Timaios, IV 24, 5 nach Unger (Philol. XLI s. 120) auf einen Atthidenschriftsteller etwa Hellanikos zurückzuführen ist (in ähnlichem sinne Schaefer Demosth. I s. 61 anm. und s. 450); an andern stellen dagegen soll er sich auf die angaben eines chronographischen handbuches stützen, wie zb. nach allgemeiner annahme die zeit der beiden ersten messenischen kriege (Kohlmann quaest. Messeniacae s. 47 ua.) auf die berechnung des Lakonen Sosibius zurückgehen soll. eine untersuchung dieser frage, mit der zugleich eine prüfung der von Paus. aufgestellten daten verbunden sein soll, scheint daher nicht unangemessen zu sein; sie wird ergeben, dasz wir es mit zuthaten zu thun haben, die einer chronologischen tabelle vielleicht Apollodoros entnommen sind.

Für die benutzung eines chronologischen abrisses sprechen zunächst Paus, eigne worte bei erwähnung des begräbnisplatzes der Argeier, die in dem treffen bei Hysiai die Lakedaimonier besiegten: ΙΙ 24, 7 τὸν δὲ ἀγῶνα τοῦτον συμβάντα εὕρισκον Αθηναίοις ἄρχοντος Πεισιστράτου, τετάρτῳ δὲ ἔτει τῆς * * Ὀλυμπιάδος, ἣν Εὐρύβοτος Ἀθηναῖος ἐνίκα στάδιον, dh. nach Dion. Ηal. III 1 = 01.27,4

(669/8 vor Ch.). eine entlehnung aus einer zusammenhängenden darstellung ist hier ausgeschlossen, da Paus. seine mitteilung nur gelegentlich bei darlegung des weges von Argos nach Tegea einflicht; darum fügt er ausdrücklich hinzu, er habe diese angabe gefunden. schwerlich hat er dazu eine ausführlichere geschichte eingesehen, sondern nur eine chronologische tabelle. was der schriftsteller II 24, 7 selbst bezeugt, wird gewis aber auch für andere seiner datierungen gelten müssen. hierher gehört was Paus. über den beginn von Gelons herschaft in Syrakus berichtet: VI 9, 5 Γέλων δὲ ὁ Σικελίας τυραννήσας Συρακούσας ἔσχεν Ὑβριλίδου μὲν Ἀθήνησιν ἄρχοντος, δευτέρῳ δὲ ἔτει τῆς δευτέρας καὶ ἑβδομηκοστῆς Ὀλυμπιάδος ἣν Τισικράτης ἐνίκα Κροτωνιάτης στάδιον. zur vergleichung und berichtigung dient Dion. Hal. VII 1 ἐπιφανέστατος Γέλων ὁ Δεινομένους νεωστὶ τὴν Ἱπποκράτους τοῦ ἀδελφοῦ τυραννίδα παρειληφώς und κατὰ τὸν δεύτερον ἐνιαυτὸν τῆς ἑβδομηκοστῆς καὶ δευτέρας Ολυμπιάδος ἄρχοντος Αθήνησιν Ὑβριλίδου (vgl. D. H. VI 34 u. 49). Paus. spricht ao. von dem Gelonischen wagen in Syrakus und tritt der meinung derjenigen entgegen, die behaupten, derselbe sei ein weihgeschenk Gelons, des gewaltherschers in Olympia gewesen. diese überlieferung sucht er damit zu widerlegen, dasz die inschrift Gelon nur als Geloer bezeichne. da sein sieg in Ol. 73 falle, der tyrann Gelon aber schon Ol. 72, 2 die herschaft in Syrakus an sich gerissen habe, so hätte sich dieser als Syrakusier, nicht als Geloer ausrufen lassen. von der benutzung eines historikers kann auch hier nicht die rede sein, durch vergleichung mit dem in irgend einem abrisz nachgeschlagenen datum sucht Paus. die meinung derer, die vor ihm von dem Gelonischen wagen geredet haben, zu bekämpfen. seine flüchtigkeit offenbart sich dabei in eclatanter weise, er benutzt ein falsches datum: Gelon wurde Ol. 72, 2 nicht tyrann von Syrakus, sondern von Gela. damit wird seine ganze behauptung hinfällig. unter den standbildern zu Olympia werden auch VI 12 die des jüngern Hieron von Syrakus aufgeführt, und dabei nimt Paus. veranlassung den beginn seiner regierung mitzuteilen: VI 12, 2 μετὰ τὴν ̓Αγαθοκλέους τοῦ πρότερον τυραννήσαντος τελευτὴν Συρακοσίοις αὖθις ἀνεπεφύκει τύραννος ὁ Ἱέρων οὗτος, τὴν δὲ ἀρχὴν εἶχεν ἔτει δευτέρῳ τῆς ἕκτης Ολυμπιάδος ἐπὶ ταῖς εἴκοσι καὶ ἑκατόν, ἣν Κυρηναῖος στάδιον ἐνίκησεν Ἰδαῖος. auch hier kann die entnahme dieser chronologischen notiz aus einem handbuche nicht zweifelhaft sein, zumal auch hier Paus. sich wieder eines versehens schuldig macht. in Ol. 126, 2 (275/4 vor Ch.) wurde Hieron zum feldherrn gewählt, der beginn seiner regierung fällt dagegen erst ins j. 270 bzw. ins j. 265/4 (jahrb. 1892 s. 105 ff.). das gleiche würde auch gelten von Paus. VI 3, 8 πέμπτῃ γὰρ ἐπὶ τῇ ἑβδομηκοστῇ Ὀλυμπιάδι τὸ πταῖςμα ἐγένετο τὸ ἐν Πλαταιαῖς Μαρδονίῳ, wenn es hier nicht noch näher läge anzunehmen, dasz der schriftsteller ein seinem gedächtnis eingeprägtes datum benutzte. diese annahme ist ausgeschlossen X 5, 13, wo der

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