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41. anz. v. IHilberg gesetze der wortstellung im pentameter des

Ovid (17)

seite

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ERSTE ABTEILUNG

FÜR CLASSISCHE PHILOLOGIE

HERAUSGEGEBEN VON ALFRED FLECKEISEN.

1.

HOMERICA.

1. ὑπερεκταίνοντο.

Die schwierige verbalform ÚпеριктαίνоνтO hat bereits den ältesten griechischen grammatikern stoff zu manigfachen vermutungen gegeben. sie kommt nur einmal vor, bei Homer y 3, wo die freudige hast geschildert wird, mit der die alte Eurykleia ihrer herrin die botschaft von Odysseus heimkehr zu melden eilt:

γρηὺς δ ̓ εἰς ὑπερῷ ἀνεβήσετο καγχαλόωσα,
δεσποίνῃ ἐρέουσα φίλον πόειν ἔνδον ἐόντα·

γούνατα δ ̓ ἐρρώσαντο, πόδες δ ̓ ὑπερικταίνοντο.

Zwar sind die wichtigern zeugnisse über die erklärungsversuche der alten schon von Lehrs Arist. 3 s. 307 zusammengestellt worden; da er sie indessen und natürlich mit recht — 'plena confusionis et obscuritatis' fand, so verzichtete er leider fast auf jedes nähere eingehen. was in der neuen bearbeitung des griechischen Thesaurus, im lexicon Homericum Ebelings und sonst darüber gesagt ist, fördert die sache wenig oder gar nicht. daher hoffe ich nichts überflüssiges zu thun, wenn ich hier den versuch wage einige klarheit in jene zeugnisse zu bringen.

Richtig ist zunächst (was Lehrs mit nachdruck hervorhebt), dasz sich bei dem worte die untersuchung nicht allein um die richtige interpretation, sondern auch um eine prosodische frage, um die richtige άvárvwcic gedreht hat- kurz gesagt, um die trennung oder verbindung der ersten vier buchstaben und um den spiritus, den das hinter p bekommen soll (die sog. interaspiration). mit deutlichen worten ist wenigstens das letztere, das interaspirationsbedenken, in dem bezüglichen artikel des Et. M. (779, 9) ausgesprochen, wenngleich allerdings jetzt nicht gerade an der passendsten stelle': ἢ δασύνεται, ὥστε εἶναι ὑπερινοῦντο, ἢ ψιλοῦται.

1 der artikel ist augenscheinlich planlos aus abgerissenen notizen zusammengeschweiszt. besser geordnet würde er etwa lauten: ÚπEрIKταίνοντο ἢ δασύνεται, ὥστε εἶναι ὑπερινοῦντο, ἢ ψιλοῦται· «πόδες Jahrbücher für class. philol. 1895 hft. 1.

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nach der Florentiner hs. hatte dieses magere excerpt ursprüng einen reichern inhalt: ὁ δὲ Ειδώνιος καὶ ὁ Πινδαρίων δασέως α γνωσαν, ὥστε εἶναι ὑπερικνοῦντο· ὁ δὲ Ἀσκαλωνίτης ψιλῶς φη wie hieraus erhellt, gab es einige die ὑπερίκταίνοντο, andere ὑπερἰκταίνοντο oder dgl. lasen. betrachten wir zuerst die letzt dieser beiden formen. nach meinem dafürhalten ist es diejeni welche auszer dem eben genannten Askaloniten Ptolemaios sehr wa scheinlich auch Lysanias von Kyrene, Aristarch, Krates, Heliodor bevorzugten.

Über Lysanias liegt, sofern diese verbalform in betrac kommt, nichts weiter vor als die winzige notiz des Et. M.: Aucaví ἐπὶ τοῦ τρέμειν φησὶ τετάχθαι. gleichwohl bezweifle ich kau dasz Ruhnken (zum lexikon des Timaios s. 21) uns auf die einz richtige fährte zum verständnis der glosse gewiesen hat, indem die glosse des Hesychios υποακταίνοντο· ἔτρεμον heranzo 'quam ipsam, non vulgatam, ob oculos habuit vetus criticus, L sanias', meinte er. für so sicher halte ich meinerseits allerding diese seine schluszfolgerung nicht; indessen die möglichkeit, das ehemals wirklich manche, wenn auch nicht ὑπρακταίνοντο, so doc ὑπὸ (ὕπο)4 ἀκταίνοντο oder ὑπερακταίνοντο " in ihrem Homertext lasen, kann wohl schwerlich in abrede gestellt werden. wie den aber auch sei, so löst uns doch jedenfalls die glosse glücklich da rätsel, auf welche weise Lysanias zu seiner übersetzung ihr zitterter die füsze kam (vgl. Hesychios: ἀκταίνουςα· τρέμουσα. ἢ ἀσφαλῶς κρατοῦσα). das verbum ἀκταίνειν war den alten kein unbekanntes wort. sie lasen es bei Aischylos Eum. 36 (schol.: κουφίζειν σημαίνει δὲ καὶ τὸ γαυριᾶν καὶ ἀτάκτως πηδᾶν. Hesychios μετε ωρίζειν. vgl. Bekker anecd. gr. s. 370, 12), bei Platon (Timaios : ἀκταίνειν· γαυριᾶν καὶ ἀτάκτως πηδᾶν) und bei andern auch die

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δ ̓ ὑπερικταίνοντο»· οἱ δὲ πόδες διικνοῦντο διὰ τὴν χαρὰν ὑπὲρ τὸ μέτρον τῆς δυνάμεως. Κράτης [δέ], ἄγαν ἐπάλλοντο, ὑπερακταίνοντο. Λυσανίας [δ] ἐπὶ τοῦ τρέμειν φησὶ τετάχθαι. doch miste auszerdem die prosodische notiz gleich zu anfang durch die vollständigere der Florentiner hs. ersetzt werden, anders MBäge de Ptolemaeo Ascalonita (Halle 1882) s. 64.

s. 471.

2 Miller mélanges de litt. gr. s. 293. * Πινδάριος hs., corr. Miller die genannten drei grammatiker, Διονύσιος ὁ Ειδώνιος, Πτολε μαῖος ὁ ̓Αλεξανδρεύς (ὃς ἐπεκαλεῖτο Πινδαρίων· υἱὸς δὲ ἦν Ὀροάνδου, μαθητής Αριστάρχου Suidas) und Πτολεμαῖος ὁ Ασκαλωνίτης begegnen uns alle bei Herodian, aus dessen schriften ohne zweifel die ganze bemerkung herrührt. bei Lentz fehlt sie (ABlau de Aristarchi discipulis, Jena 1883, s. 17 hat diese nachricht über Ptolemaios Pindarion unberücksichtigt gelassen). 4 präpositionen in der bedeutung von adverbien erleiden nach Herodian zu B 831 keine anastrophe; doch waren die ansichten hierüber verschieden: s. Lehrs qu. ep. s. 95 ff. 5 wie leicht ὑπερ- zu ὑπο- werden konnte, lehrt eine frühere, hinter ὑπερίδη stehende glosse des Hesychios: ὑπικταίνοντο· ἔνιοι ὑπὲρ δύναμιν usw., die selbstverständlich langst in ὑπερικταίνοντο corrigiert ist. vgl. anm. 29. 6 über ἀκταιν και s. Bekker an. s. 23, 7. 373, 18 und Ruhnken ao. 7 vgl. etwa noch Et. M. 54, 34. Et. Gud. 30, 13.

composita ἀπακταίνειν und παρακταίνειν waren im gebrauche (s. Hesych. u. Ruhnken). «ab άктαíveιv non nisi forma differt akTaïzeiv vel aktάZeiv» sagt Ruhnken; 'et ab acceiv EM. 54, 35 haud praepostere repetit ἀκτάζειν et ἀκταίνειν, quicum coniunctum est ὑποακταίνοντο et υπερικταίνοντο in Odysseae versu Lobeck rhem. s. 237. mittels dieses ganz geläufigen wortstammes also hatte Lysanias sich das dunkle ὑπερικταίνοντο zu deuten gesucht. Derselbe grundgedanke scheint Aristarchos auf seine von jener etwas abweichende interpretation geführt zu haben. Apollon. soph. 158, 9 ὁ γὰρ Ἀρίσταρχος φησιν ἄγαν ἐπάλλοντο, προθυμουμένης αὐτῆς βαδίζειν μὲν ταχέως, μὴ δυναμένης δέ, ἀλλὰ κατὰ . βραχὺ διὰ τὸ γῆρας. φαίνεται τοίνυν τὸ πλῆρες 1 κατὰ Ἀρίσταρχον «ἐρικταίνοντο» " καὶ δῆλα τὰ τῆς ἀναγνώσεως. 12 sensum expressit ut Virgilius: studio properabat anili IV 641.' Lehrs. die Vossische übersetzung und es trippelten hurtig die füsze' kommt

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8 tolle rap superfluum, nisi hic aliquid praecedens a librario omissum fuerit.' Villoison. voran geht: ὑπερικταίνοντο· τῶν ἅπαξ εἰρημένων, ἐν τῇ ψ τῆς Ὀδυσσείας «πόδες δ ̓ ὑπερεκταίνοντο». ich vermute, dasz hier am schlusse ursprünglich nicht die vulgata, sondern die von Apollonios selber als Aristarchisch bezeichnete lesart Un' èρikTaivoνTO stand und dasz die angefochtene conjunction mit bezug hierauf gesetzt ist. vgl. den kurz vorhergehenden artikel ún' άспída (158, 1). 9 Tηpwc hs., corr. Lehrs: s. die Odysseescholien. 10 <hic innuit τὸ ὑπερικταίνοντο componi ex ὑπ ̓ et ἐρικταίνοντο, non vero ex ὑπὲρ et ikтαívovтo.» Villoison. vorausgesetzt die richtigkeit der überlieferung kann in der that nur dies des Apollonios meinung gewesen sein. Tò πλĥрec 'das vollständige' heiszt ein wort, das nichts durch elision, apokope oder dgl. eingebüszt hat, zb. bei Didymos c 150 πλýρηс ó «кαi», dh. in kai kЄîvov, nicht кảкЄîvov; und noch lehrreicher für die obige stelle ist, was Ariston. Ο 10 sagt: ὅτι κατὰ τὸ πλῆρες ἐκληπτέον «κῆρ», eiτa «άnιvúccwv». dennoch läszt sich nicht leugnen, dasz Apollonios sich klarer etwa so ausgedrückt hätte: φαίνεται τοίνυν τὸ πλῆρες κατὰ ̓Αρίσταρχον «ὑπὸ», εἶτα «ἐρικταίνοντο», weil nach Aristarchischer anschauung das eigentliche Táboс ja vielmehr auf seiten der praep., nicht des verbums lag. 11 in seinem handexemplare hat Lehrs die buchstaben èp eingeklammert (also getilgt) und dazu am rande bemerkt: wie er gelesen, nemlich úπEр-Iкт., ist klar, weniger die dabei anzunehmende analogiebildung des verbums.' in seinem Aristarch jedoch liesz er die überlieferung unberührt. wer den artikel des Apollonios' im zusammenhange liest und namentlich auf den übergang ěviot dè Èτνμάτεроν usw. genau achtet, wird kaum umhin können zuzugeben, dasz der verf. (mit einziger ausnahme der kurzen schluszbemerkung ἄλλοι δὲ usw.) überhaupt gar keine andere lesart als ὑπ ̓ ἐρικταίνοντο oder Úπ-Єρiктαívονто im auge hatte, mithin eine änderung, wie Lehrs sie vorübergehend einmal wünschte, kaum im sinne unseres lexikographen wäre. die möglichkeit, dasz Apollonios sich hinsichtlich der Aristarchischen auffassung dennoch irrte, kann ich selbstverständlich nicht unbedingt in abrede stellen; aber ich sehe nicht ein, was uns hier zwänge mit dieser möglichkeit zu rechnen. was damals unter avárvшcic verstanden wurde, sagt uns Dionysios Thrax s. 6, 4 (Uhlig), der ua. verlangt: ἀναγνωστέον δὲ καθ ̓ ὑπόκρισιν, κατά προςῳδίαν, κατὰ διαστολήν. auf die beiden letztern kam es in unserm falle die richtige avάyvwcic zwar schien dem Apollonios durch Aristarch erledigt zu sein, aber nicht die richtige etymologie.

an.

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der Aristarchischen erklärung am nächsten. wenn jener lexicalische, durch eine gewisse ausführlichkeit ausgezeichnete bericht zutreffend ist und qaívetaι nicht auf eine blosze vermutung hinausläuft (was anzunehmen durchaus unnötig scheint), dann las Aristarch πódec d' ὑπ ̓ ἐρικταίνοντο. auf welche weise erklärte er das verbum? erinnern wir uns an Hesychios ερίτιμον· ἄγαν ἔντιμον, an schol. vulg. Hom. Γ 47 ετάρους ἐρίηρας· ἄγαν εὐαρμό τους, an schol. Ε α 346 ἐρίηρον ἀοιδόν· τὸν ἄγαν ἁρμόζοντα und an ähnliche glossen ", so ist klar, wie Aristarch auf den ersten bestandteil seiner paraphrase (ἄγαν) verfiel: er hielt έρι in έρικταίνοντο für die bekannte verstärkungspartikel und woher nabm er ἐπάλλοντο? auch hierauf gibt es eine befriedigende antwort. die brücke bilden Platons worte im Kratylos 406° τὸ γάρ που ἢ αὐτὸν ἢ τι ἄλλο μετεωρίζειν ἢ ἀπὸ τῆς γῆς ἢ ἐν ταῖς χερσὶν πάλλειν τε καὶ πάλλεσθαι καὶ ὀρχεῖν καὶ ἀρχεῖσθαι καλοῦμεν nebst den glossen des Hesychios πάλλει· κινεῖται, ἅλλεται. πάλλειν κινεῖν· πηδῶν κλη ροῦν· κραδαίνειν· τρέφειν. πάλλεται πηδᾷ, σείεται, καὶ τὰ ὅμοια. πάλλεσθαι· κληροῦσθαι· άλλεςθαι. πάλλων· κινῶν, ταράσσων. παλμός· τρόμος· ςειςμός, καὶ τὰ ὅμοια. πάλτο ἥλατο· ἀπέβη ua.: denn die hier durch gesperrten druck hervorgehobenen, πάλλειν und seine derivata paraphrasierenden ausdrücke begegnen uns sämtlich auch in den erklärungen von ἀκταίνειν. ich schliesze daraus, dasz Aristarch seine paraphrase ἄγαν ἐπάλλοντο auf ἐρικταίνοντο = έρι- ακταίνοντο stützte, folglich das nemliche verbaletymon anerkannte wie Lysanias. es wird sich später zeigen, welche erfreuliche bestätigung meine folgerung durch Krates glosse erhält. zuvor müssen wir uns jedoch erst die übrigen zeugnisse für Aristarchs interpretation näher ansehen. die vulgärscholien zur Odyssee haben dieselbe quelle zur grundlage, die dem Apollonios zu gebote stand: denn sie decken sich fast genau mit diesem. nach der von Barnas benutzten hs. gibt Dindorf die anfangsworte folgendermaszen: Αρίσταρχος ἀνεπάλλοντο καὶ ἐκινοῦντο, προθυμουμένης αὐτῆς βαδίζειν ταχέως, μὴ δυναμένης δὲ, ἀλλὰ κατὰ βραχὺ διὰ τὸ γῆρας. in der vorrede jedoch (s. LXIX) berichtigt er 15 aus seiner Oxforder hs. (Ο) ἀνεπάλλοντο in ἐπάλλοντο. ich selbst fand in Vm (= Monac. 233) ἐπάλοντο (so), hingegen in M (= Marcian. 613) μὲν ἄγαν ἐπάλλοντο. dasz dies allein das wahre sei, habe ich schon früher behauptet: meine obigen ausführungen werden nun hoffentlich für mich sprechen, trotz Eusta

s. 75 ff.

13 nicht etwa ὕπ': denn naca πρόθεσις συναληλιμμένη μὴ ἔχουσα ἀνάπαυσιν οὐκ ἀναστρέφεται, lehrt Herodian Σ 400, vgl. Lehrs qu. ep. 14 vgl. ἄγαν ἱκνοῦντο (= ὑπερικνούντο) gegen ende dieses auf. satzes (s. 7). 15 dies entgieng Lentz Herod. II 164, 14. auch die notiz des Et. M., deren ich gleich zu anfang erwähnung that, hätte an dieser stelle nicht unberücksichtigt bleiben dürfen. 16 bei Lentz Herod. II 1248. man lasse nicht auszer acht, dasz in den Odysseescholien nur der (mir unbekannte) cod. Barnesii, sonst keiner das compositum ἀνεπάλλοντο schützt.

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