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HERRN

ERNST CURTIUS,

VORSITZENDEM DER ARCHÄOLOGISCHEN GESELLSCHAFT

ZU BERLIN,

GEWIDMET.

425332

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Poseidon in Delphi. Delphi ist in frühester Zeit eine Weihstätte der Gäa und des Poseidon 1) gewesen; nachmals hat der Alleinbesitz dieser Gottheiten aufgehört, andere, jüngere Gottheiten (Zeus, Apoll) sind gekommen und haben jene älteren verdrängt oder doch verdunkelt und überholt.

1) Vermuthlich nach delphischer Tradition, nicht bloss nach Musäos. Pausanias X 5, 6 berichtet Anfangs aus einem Gedichtdes Musäos: ἔστι δὲ ἐν Ἕλλησι ποίησις (ὄνομα μὲν τοῖς ἔπεσίν ἐστιν Εὐμόλπια, Μουσαίῳ δὲ τῷ Αντιφήμου προσποιοῦσι τὰ ἔπη) πεποιημένον οὖν ἐστὶν ἐν τού τοις Ποσειδῶνος ἐν κοινῷ καὶ Γῆς εἶναι τὸ μαντείον, καὶ τὴν μὲν χρᾶν αὐτὴν, Ποσειδῶνι δὲ ὑπηρέτην ἐς τὰ μαντεύματα εἶναι Πύρκωνα. καὶ οὕτως ἔχει τὰ ἔπη; αὐτίκα δὲ Χθονίης σφῶν δὴ φωνὴ coni. Lobeck) πινυτὸν φάτο μύθον, σὺν δέ τε Πύρκων ἀμφίπολος κλυτοῦ Ἐννοσιγαίου". Dann wird mit λέγουσιν und φασίν fortgefahren: χρόνῳ δὲ ὕστερον ὅσον τῇ Γῇ μετῆν δοθῆναι Θέμιδι ὑπ ̓ αὐτῆς λέγουσιν, ̓Απόλλωνα δὲ παρὰ Θέμιδος λαβεῖν δωρεάν. Ποσειδῶνι δὲ ἀντὶ τοῦ μαντείου Καλαυρίαν ἀντιδοῦναί φασιν αὐτὸν τὴν πρὸ Τροιζῆνος. Das mit λέγουσιν und paoív dem aus Musäos Berichteten Angeschlossene entsprach also überhaupt dem Glauben und beruhte nicht bloss auf Musäos, was von Themis als Gäa's Nachfolgerin und der Schenkung an Apoll ohnehin feststeht; Aeschyl. Eum. 2, Apollodor I 4, 1, 3. Auch bemerke man, dass Pausanias an einer späteren Stelle desselben Buches unabhängig von Musäos sagt, Poseidon habe einen Altar im delphischen Tempel gehabt, weil er einst Mitbesitzer des Orakels gewesen sei, ὅτι τὸ μαντεῖον τὸ ἀρχαιότατον κτῆμα ἦν καὶ Ποσειδῶνος, Χ 24,4. Nichts hindert dies für delphische Tradition zu halten und selbst das, was allerdings wohl nur in den Eumolpien stand (Pyrkon, Poseidons Knecht) sieht nicht gerade aus wie subjective Erfindung. Mag das dem Musäos zugeschriebene Gedicht immerhin jüngeren Zeiten angehören (Welcker, gr. G. II, S. 685; anders O. Müller, Orchom. S. 167), auch in einem jüngeren Gedichte können beachtenswerthe Dinge stehn. Mit Unrecht hat man (Clavier bei O. Müller a. O.) einst die Ueberlieferung von Poseidons Mitbesitz des Orakels verworfen und auch Welcker a. O. hat dieselbe nicht hinreichend gewürdigt.

MOMMSEN, Delphika.

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