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Da der Zweck dieser Sammlung von Schulausgaben als bekannt vorausgesetzt werden darf*), so braucht an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt zu werden, dass die hier zu Cäsars Büchern von dem gallischen Kriege gegebene Erklärung frei ist von jeder Gelehrsamkeit und nur das bietet, was der Schüler der Tertia etwa bedarf, um sich ordentlich zu präparieren. Ausgeschlossen sind also auch alle Erörterungen über grammatische Fragen und Realien und ebenso alle Inhaltsangaben und Bemerkungen über den Zusammenhang. Denn muss auch nach diesen Gesichtspunkten die Lektüre des Schriftstellers in der Schule betrieben werden, so will es uns doch verkehrt scheinen, einerseits dem Lehrer vorzugreifen, der am besten wissen muss, wo und wie jene Erörterungen unter Bezugnahme auf den sonstigen Klassenunterricht einzustreuen sind, anderseits dem Schüler den Vorteil zu rauben, unter Anleitung des Lehrers aus eigener Kraft den Zusammenhang im einzelnen und im ganzen zu erkennen. Das einzige, was an Gelehrsamkeit streift, sind Bemerkungen über selten vorkommende Worte oder Konstruktionen, vor deren Aneignung gewarnt werden soll.

Im übrigen bieten die Anmerkungen dem Schüler weiter nichts als Hilfen, welche ihn befähigen sollen, die Wort

*) Vgl. Rud. Menge: Über die Erklärungsgrundsätze der „Bibliotheca Gothana" und deren Anwendung auf die Schulausgabe von Cäsars Bellum Gallicum in ,,N. Jahrb. f. Phil. und Päd." 1884, II. Abt., S. 177-188.

und Satzfügung zu erkennen, den Inhalt im einzelnen zu verstehen und eine deutsche Übersetzung zu liefern. Gemeinschaftliche Erzeugung einer guten Übersetzung in der Unterrichtsstunde ist zwar eine sehr fördernde Beschäftigung; aber diese Übung scheint wenig geeignet für Tertianer, welche den deutschen Sprachschatz noch zu wenig beherrschen, um aus ihrem eigenen Wortvorrat eine erträgliche Übersetzung schöpfen zu können. Beweis dafür sind die dicken Phrasenhefte, welche in dieser Klasse so oft vom Lehrer diktiert werden. Dieses Diktieren möchten wir verbannt wissen, damit die Aufmerksamkeit nicht dadurch gestört wird, mehr Zeit für die eigentliche Erklärung gewonnen wird und zugleich mehr gelesen werden kann. Auch meinen wir, dass dem Schüler von vornherein nicht gestattet werden dürfte, wenn er präpariert ist, von längeren Lesestücken, deren Verständnis für ihn nicht zu schwer ist, undeutsche, wörtliche Übersetzungen vorzubringen. Diese verderben den Sinn für die deutsche Sprache; und werden sie auch nur in den unteren Klassen geduldet, so vermag später alles Diktieren von schönen Phrasen die üble Wirkung nicht zu beseitigen: bis in die obersten Klassen bekommt man jene Wendungen immer wieder zu hören und zu lesen.

Um den Schüler nun zu befähigen, mit den ihm gestatteten Mitteln eine deutsche Übersetzung hervorzubringen, durfte in einer für Tertia berechneten Ausgabe mit den Anmerkungen nicht allzusehr gekargt werden. Dieselben enthalten oft blofs Warnungen vor dem Falschen, Hindeutungen aufs Richtige, oft aber auch die ganze deutsche Wendung, aber fast stets in einer Form, dafs der Schüler noch zu einiger Selbstthätigkeit genötigt wird. Auch wurde fast nie die wörtliche Übersetzung hinzugesetzt, damit der Schüler immer angehalten werde, die ihm unbekannte Vokabel aufzuschlagen. Von dem Lehrer lässt sich erwarten, dafs er sich nach dem ursprünglichen

Sinn der einzelnen Vokabeln erkundigen und finden lassen wird, wie sich aus der Grundbedeutung der Worte die hier passende Übersetzung entwickelt. Diese Übung ist für Tertianer förderlicher als das Nachschreiben von Phrasen und unterbricht die Aufmerksamkeit nicht.

Ein besonderes Verfahren ist zuweilen eingeschlagen bei Worten, welche die Schüler erfahrungsmässig im Lexikon nicht nachsehen, weil sie eine Bedeutung derselben kennen. In solchen Fällen nämlich, wo diese nicht passen würde, sind, um zur Überlegung zu nötigen, mehrere oder sämtliche bei Cäsar vorkommenden Bedeutungen des Wortes mitgeteilt, aus denen der Schüler die passende auszuwählen hat. Das schien zweckmässiger, als etwa auf ein Spezialwörterbuch zu verweisen, wo der Schüler ohne weiteres Nachdenken in der Regel so lange sucht, bis er die bezügliche Stelle hinter einer Bedeutung verzeichnet findet. Spezialwörterbuch möchten wir überhaupt durch unsere Ausgabe verdrängen, damit einerseits Zeit gespart wird, anderseits der Schüler von rein mechanischer Thätigkeit möglichst fern gehalten wird. Übrigens wurde durch dieses unser Verfahren der Kommentar nicht umfangreicher, da später, wo jene Vokabeln wieder vorkommen, auf jene Anmerkungen verwiesen werden konnte. Es ist natürlich, dafs solche lexikalische Anmerkungen schon im zweiten Buche seltener werden und im dritten kaum noch vorkommen, während umgekehrt die Verweise allmählich häufiger werden.

Das

Verwiesen ist nie nach vorwärts, sondern stets nur auf Stellen, die vermutlich von dem Schüler schon in der Klasse gelesen sind. Um diese Art zu verweisen planmässig durchführen zu können, machten wir eine Voraussetzung, die wohl der Wirklichkeit entspricht. Wir meinen, dafs es ziemlich allgemein üblich ist, in Untertertia jährlich drei Bücher von Cäsars Gallischem Kriege zu lesen, entweder Buch I-III oder Buch IV-VI. Das VII. bezügl. VIII. Buch

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