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dem Herausgeber.

Vorrede.

Das griechische und römische Alterthum hat,

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seitdem dasselbe als Grundlage gelehrter Bildung von den Spätern betrachtet und benutzt worden ist, eine eben so verschiedne Behandlung erfahren, als theils die Menge und Mannichfaltigkeit der dargebotnen Schätze und Ueberreste eine gleichförmige Regel der Betrachtung nicht gestattete, theils auch die Zwecke, die man jedes Mal beabsichtigte, nicht aus einem und demselben Grundsatze folgten. Mag auch im Wesentlichen das Ziel, nach welchem Alle strebten, das Eine gewesen seyn: lebendige Vergegenwärtigung der Vergangenheit; reine und ungetrübte Einsicht in den Charakter und in die Denkart der Vorwelt; richtige und gründliche Erforschung der von den Frühern erkannten sittlichen und religiösen Wahrheiten, und als praktischer Gewinn, Erweckung und Stärkung jeder menschlichen Tugend: so trug doch stets mehr oder weniger die Art und Weise der Erforschung, der Sichtung und Berichtigung des Gegebnen, der Deutung und Erklärung des Dunklen und Räthselhaften, Spuren der individuellen Ansichten und der persönlichen Zwecke, die jedes Mal obwalteten. Und wenn

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es auch scheint, als könne hier, wie in andern menschlichen Bestrebungen, der möglich besste Weg nur ein einziger seyn, und dieser sey in Beziehung auf die Erklärung schriftlicher Denkmäler des Alterthums bereits so geebnet, gebahnt und allgemein betreten, dass von ihm abzuweichen für Leichtsinn, Thorheit und Frevel gelte; so fühlt doch jeder Verständige und Unparteiische, dass in dem Verlaufe der Zeit und der Jahrhunderte, durch die vielseitigere und gesteigerte Entwickelung und Ausbildung der menschlichen Kräfte, die Erhaltung einer Stabilität der Form in Beschränkung, Einzwängung, Beeinträchtigung moralischer Freiheit ausarten würde. Von dem Augenblicke an, wo nicht mehr blosse Gelehrte im engern Wortsinne von den goldnen Früchten des Alterthums kosteten und genossen; wo diese anfingen Eigenthum der Schulen zu werden, und wo man Vieles und Manches, was ursprünglich von Männern für Männer gedacht und geschrieben ward, mit Knaben und Jünglingen las und in Folge des Zusammenhangs lesen musste; gewann auch die Behandlung classischer Schriftsteller eine merklich verschiedne Form, und diese wurde durch die Nothwendigkeit selbst geboten. Doch konnte dieselbe immer noch eine Zeit lang das ältere Gewand tragen, so lange nämlich noch der Kreis der Schulwissenschaften enger gezogen, grösstentheils das Studium der al

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