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ut, quae bello ceperint, quibus vendant, habeant, quam quo ullam rem ad se importari desiderent: quin etiam iumentis, quibus maxime Gallia delectatur, quaeque impenso parant pretio, Germani importatis his non utun

oder quiescirend genommen werden können; im erstern Falle folgt ut; im letztern, quod. Magis und potius sind übrigens, so wie μūλlov, Partikeln, die nur subjektiv gebraucht werden, nie von objektiven Dingen, deren Qualität vielmehr durch plus bezeichnet wird, oder bei Zeit- und Zahlverhältnissen, durch amplius. z. B. B. G. VI, 9. si amplius obsidum velit. Amplius, sagt Freinsheim zu Iustin. III, 3, 5. tam magnitudinis est, quam continuam vocant, quam numeri.

ut] Diese Partikel muss den Conjunktiv allerdings haben, weil sie entweder: finalis, oder consecutiva, oder suasoria ist, in allen 3 Fällen aber sich auf etwas Künftiges oder Nachfolgendes bezieht, welches sich der Sprechende nur als möglich und ungewiss denken kann. Sobald aber der Redende sich die Sache oder den Zustand, welchen ein Verbum bezeichnen soll, als gewiss denkt, steht der Acc. c. luf. Ie mehr sich alle Regeln der latein. Sprache, die in sich eine feste Consequenz trägt, auf einfache Grundsätze des Verstandes beziehen lassen, desto sichrer wird die Anwendung. So z. B. sind die Formeln: Quare fiebat, accidit etc. ut omnium oculos ad se converteret, nothwendig vom Conjunktiv begleitet, weil der Gedanke ursprünglich zum Grunde liegt: Durch so etwas wurde es möglich, dass er Aller Augen auf sich zog, d. i. ziehen konnte. Der letzte Satz also, welcher von ut abhängt, ist immer nur ein bedingter, aber nicht ein nothwendiger oder apodiktischer. Und in so fern bleibt auch ein Unterschied in der Form des Denkens, ob ich sage: ullam rem ad se importari desiderant, oder ut ulla res ad se importetur. Wie; sie wünschen irgend etwas bei sich eingeführt zu haben; oder dass etwas eingeführt werde. Im erstern Falle steht das Objekt des Verlangens mit dem Subjekte in näherer, im letztern in entfernterer Berührung.

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iumentis] Siehe I, 3. Hier sind es armenta, grosses, zur Arbeit zu brauchendes Vieh, Rinder und Pferde. Tacit. Germ. 5. Ne armentis quidem suus honor; aut gloria frontis. cap. 6. equi non forma, non velocitate conspicui,

ntuntur,

impenso pretio] Besser, als immenso, welches hyperbol. gesagt wäre. Ében so Liv. II, 9. Cic. ad Attic. XIV, 12. Der griech. Uebers. πολλοῦ πρίανται. Der von Lemaire an unsrer Statt gebilligte Vorschlag: quaeque impenso parant pretio Germani, hi (sc. Suevi) non zu lesen, verdient keinen Beifall, theils wegen der Codd., theils wegen des Zusammenhangs. Uebrigens dürfte bei Caes. der Wechsel des Numerus in Gallia und parant nicht befremden. Ueber die Sache selbst erwähnt Strabo nichts, wohl aber, dass die Gallier die besste Reiterei gestellt; dessgl. dass sie, namentlich die Belgen, Schweine gehalt, durch Grösse, Stärke und Schnelligkeit ausgezeichnet; denen sich zu nähern, einem Fremden eben so gefährlich gewcsen wäre, als die Nähe eines Wolfs. Lib. IV. p. 197.

importatis his] Oudend. vermuthet: importatitiis, und zwar an sich passend. Denn diese Adjektiva auf itius' deuten zunächst den Stand und die Art oder Gattung an; das Particip. mehr das Verhältniss zu dem Subjekte. Vergl. Bremi zu Nep. Iphic. H, 4. Nur be günstigen die Codd. das Alte.

tur: sed quae sunt apud eos nata, prava atque deformia, haec quotidiana exercitatione, summi ut sint laboris, efficiunt. Equestribus proeliis saepe ex equis desiliunt ac pedibus proeliantur; equosque eodem remanere vestigio assuefaciunt; ad quos se celeriter, quum usus est, recipiunt: neque eorum moribus turpius quidquam aut inertius habetur, quam ephippiis uti. Itaque ad quemvis numerum ephippiatorum equitum, quamvis pauci, adire audent. Vinum ad se omnino importari non sinunt, quod ea re ad laborem fe-, rendum remollescere homines atque effeminari arbi

trantur.

CAP. III. Publice maximam putant esse laudem, quam latissime a suis finibus vacare agros: hac re significari, magnum numerum civitatium suam vim susti

prava] Da der Grieche uzgás, Tacitus cap. 5. improcera; so scheint parva nicht unzweckmässig, zumal, da pravus. i. e. perversus, distortus, von Caes. VII, 39. im gewöhnl. Sinne genommen wird, und wollte man es eigentlich verstehen, mit deformis, unansehnlich, missgestaltet, collidirte. Auch unterstützen Codd. und Editt. die Lesart, auch ein von Lemaire genannter. Jenes prava vertheidigte man auch durch zonga inaugua bei Xenoph. Cyrop. I, 4, 19. Auch unterstützt das folgende: quotidiana exercit. etc. die Lesart prava, d. i. an sich schlecht und hässlich, aber durch tägliche Uebung tüchtig.

summi laboris] Hier: die Ausdauer in der Strapaze, wie Iustin. III, 2, 10. Uebrigens ist labor nie objektiv, wie opus, sondern subjektiv. Daher: operis labore fessus. Liv. XXI, 27. und Cic. ad Div. IV, 2, 10. labore itineris. das. Corte.

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quum usus est] Man braucht etwas, ohne Rücksicht auf die Beweggründe, welche durch necesse, necessitas, indigere, opus est, genauer bezeichnet werden. Weiter unten cap. 33. si illi a multitudine hostium premantur. Ueber vinum etc. vergl. oben II, 15. Der Pseudon. Celsus bemerkt über die Sueven: apud eos et apud omnes fere homines mutati sunt mores, et-prope semper in deterius. Nempe vinum aetate Iulii Caes. abhorrebant, quod nunc, ni fallor, non abhorrent. p. 64.

Cap. III. publice] Ein vieldeutiges Wort, siehe I, 17. An unsrer Stelle: politisch, denn für eine solche Massregel muss man das Ganze halten. Also: dem Staatszwecke dienlich, förderlich, und zugleich: in Beziehung auf ihr Verhältniss zu dem Auslande. Warum nehmen wir in unsre Sprache nicht, zur nähern Bezeichnung dieses vielsagenden Wortes, die Neulinge auf: staatlich, staatszwecklich, staatsdienlich? Cic. Fragm. de Repb. c. 26. Omnis civitas silio quodam regenda est, ut diuturna sit. Id autem consilium primum semper ad eam causam referendum est, quae causa genuit civitatem.

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civitatium] Diese seltne und jetzt ganz unübliche Form vertheidigen die alten Grammatiker, als die ursprüngliche und ächte. Sie

nere non posse. Itaque una ex parte a Suevis circiter milia passuum DC agri vacare dicuntur. Ad alteram partem succedunt Ubii (quorum fuit civitas ampla atque florens, ut est captus Germanorum), et paullo, quam sunt eiusdem generis, et ceteris humaniores, propterea quod Rhenum attingunt multumque ad eos mercatores ventitant, et ipsi propter propinquitatem Gallicis sunt moribus assuefacti. Hos quum Suevi, multis saepe bel

ist bei Liv. die allgewöhnliche, und eben so im Cod. Vatic. bei Cic. de Republ. wie optimatium, locupletium, Vergl. Corte zu Catil. 40, 2. Gleichwohl, wenn die Aussprache des t zwischen zwei Vocalen, welche wir jetzt annehmen, die rechte ist; so fällt die Härte und das Unholde des Lautes so stark auf, dass man den Grund der Wandlung leicht begreift. Man höre nur; voluptatium, societatium, amoenitatium etc.! Der Sinn für Wohllaut herrscht in allen Sprachen mehr oder weniger, und noch stärker und allgemeiner der Organismus der Sprachwerkzeuge. Warum sagen wir: Lebhaftigkeit, golden? Warum: Danziger, und nicht auch Danzigisch? So lange t diesen Zischlaut nicht hatte, mochte die Form auf ium wohl gelten. Allein t vor i scheint sich bald in c d. i. z' verloren zu haben.

ut est captus] Der griech. Uebers. s ye xarà Tequavovs Aehnliches Solon bei Herodot. I, 30. os tù aug quiv. Nep. Attic. I, 2. ut tum erant tempora; c év Exelvợ tộ xooro. Cic. ad Div. XII, 2, 7. nonnihil, ut in tantis malis, est profectum. Siche Corte ad Sall. Cat. 59, 2. Cic. de Offic. III, 14. ut argentarius. B. G. V, 33. und Plin. Épp. IV, 2, 5. Vergl. Viger. p. 555. Dafür findet sich auch bei Cic. ad Div. VII, 2, 2. bloss: qui meus amor est in te, ohne das hier mögliche ut. Wir bei meiner Liebe zu Dir. Vergl. Sanct. Min. II. c. 9. Vorzüglich Heindorf zu Horaz Sat. I, 6, 79Komisch erklärt Lemaire diese Worte: autant que peut l'être une ville allemande. Ruhnk. zu Terent. Adelph. III, 4, 34.

et paullo humaniores] Bei der grossen Verschiedenheit der Lesarten in Codd. und Editt., folgt man am sichersten, der von Oudend. angenommnen, theils, weil der griech. Uebers. damit im Wesentlichen übereinstimmt, theils, weil die Stellung der Worte sich nach Caesar's Weise recht wohl vertheidigen lässt, also keine Veränderung nöthig; theils endlich, weil die bessten Codd. und Ausgaben so lesen. S. Oudend. ad h. 1. Jenes: quam sunt, darf nicht befremden; Auslassung des Relativpronomens ist nicht selten, z. B. Sall. Iug. 101. Quos Volux adduxerat, neque adfuerant. Dessgleichen is ausgelassen IV, 7. quicunque bellum inferant, resistere; nämlich iis. Sodann steht genus für stirps und kann auch auf Völkerstämme füglich übergetragen werden; (die von Oudend. beigebrachten Beispiele passen nicht recht.) z. B. Sall. Iug. 47, 2. Italici generis homines, Cato Romani generis disertissimus. Zuletzt aber ist es mir wahrscheinlich, dass, wenn et ceteris ganz ächt und bewährt ist, dass Caes. allerdings dabei an die übrigen entfernter wohnenden Germanier gedacht, unter eiusdem generis aber zunächst die mit den Ubiern verwandten Völkerschaften verstanden habe. Damit lässt sich auch wohl vereinigen, was der griech. Uebers. sagt: tar kilov öμordväv.

lis experti, propter amplitudinem gravitatemque civitatis, finibus expellere non potuissent, tamen vectigales sibi fecerunt, ac multo humiliores infirmioresque redegerunt.

CAP. IV. In eadem caussa fuerunt Usipetes et Tenchtheri, quos supra diximus, qui complures annos Suevorum vim sustinuerunt; ad extremum tamen agris expulsi et multis locis Germaniae triennium vagati, ad Rhenum pervenerunt: quas regiones Menapii incolebant, et ad utramque ripam fluminis agros, aedificia vicosque habebant; sed tantae multitudinis aditu perterriti, ex his aedificiis, quae trans flumen habuerant, demigraverant et, cis Rhenum dispositis praesidiis, Germanos transire prohibebant.. Illi, omnia experti, quum neque vi contendere propter inopiam navium, neque clam transire propter custodias Menapiorum possent, reverti se in suas sedes regionesque simulaverunt; et tridui viam progressi, rursus reverterunt, atque, omni hoc itinere una nocle equitatu confecto, inscios inopinantesque Menapios oppresserunt, qui, de Germanorum discessu per exploratores certiores facti, sine metu trans Rhenum in suos vicos remigraverant. His interfectis navibusque eorum occupatis, priusquam ea pars Menapiorum, quae citra Rhenum quieta in suis sedibus erat, certior fieret, flumen transierunt atque, omnibus eorum

gravitatem] I. e. nach Voss ad h. 1. hominum frequentiam, genauer wohl, die aus der Volksmenge, dem Umfange des Staats und aus seinen Mitteln, hervorgehende Macht und Stärke, das imponirende Anschn, Gewicht. So bei Horat. Od. III, 5, 4. gravibus Persis, (sc. imperio adiectis).

Cap. IV. caussa] Bei Cic. sehr häufig res und caussa verbunden, deren Unterschied Manut. ad Epp. ad Div. I, 1. dahin bestimmt, dass res sey totum negotium, caussa pars negotii singulos spectans. Das Wort ist ein terminus forensis, z. B. Nep. Milt. VII, 6. caussam cognoscere, und beleutet nicht nur den Process selbst, die anhängige Sache; sondern auch die daraus entspringende Lage. Also nicht jede Lage kann caussa genannt werden; sondern nur eine missliche, peinliche, presshafte, oder unentschiedne Sache, quae adhuc haeret, in suspenso est, de qua disceptatur, und sodann 2.) jedes daraus entspringende rechtliche oder sociale Verhältniss zu Andern. Cic. ad Div. II, 4, 2. haec mea caussa est. de Offic. II, 17, 58. caussa largitionis est. ad Div. XV, 21, 3. in mea atque in publica caussa. Plin. Epp. VI, 12, 4. habebam bonam caussam.

aedificiis occupatis, reliquam partem hiemis se eorum copiis aluerunt.

'CAP. V. His de rebus Caesar certior factus et infirmitatem Gallorum veritus, quod sunt in consiliis capiendis mobiles et novis plerumque rebus student, nihil his committendum existimavit. Est autem hoc Gallicae consuetudinis, uti et viatores, etiam invitos, consistere cogant et, quod quisque eorum de quaque re audierit aut cognoverit, quaerant, et mercatores in oppidis vulgus circumsistat, quibusque ex regionibus veniant, quasque ibi res cognoverint, pronunciare cogant. His rumoribus atque auditionibus permoti, de summis saepe rebus consilia ineunt, quorum eos e vestigio poenitere necesse est, quum incertis rumoribus serviant et plerique ad voluntatem eorum ficta respondeant.

CAP. VI. Qua consuetudine cognita, Caesar, ne gra

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Cap. V. infirmitatem] D. i. moralische und Charakterschwäche. Denn infirmus, sagt Ruhnk. zu Terent. Hec. III, 1, 51., tribuitur animus ei, qui motibus animi non moderatur; qui est levi sententia. Vergl. den Schol. zu Horat. Sat. 1, 9, 71.

pronunciare] D. i. enunciare, I, 30. nur dass in dem enunc. der Nebenbegriff des Geheimhaltens liegt. Eben so Nep. Ages. III, 4. palam pronunciare, wo jedoch der Ausdruck mehr technisch ist, von den Befehlen und Anordnungen eines Feldherrn für die Zukunft, wie Liv. XXIV, 14. proelio in posterum diem pronunciato; und bei Caes. oft, z. B. V, 31. 33. Damit verwandt ist der Begriff von versprechen, z. B. nummos, wie bei Suet. Caes. 19., wo Ern. und Wolf mehre Beispiele aus Liv. und Cic. anführen. Noch findet sich bei Caes. das verwandte denunciare, in der prägnanten Bedeut. von: Jemanden etwas zu wissen thun, ihm etwas insinuiren; z, B. I, 36. Nep. Chabr. III, 1. Cic. Cat. mai. VI, 18. Anders pronunciare bei Nep. Attic. I, 3. IV, 1. wo es verstanden wird von dem Wohllaute der Aussprache und Stimme, mit welchem man theils vorliest, theils recitirt. Plin. Epp. III, 5, 12. Quum lector perperam quaedam pronunciasset.

plerique] Verschieden von plurimi, aber wie? Man sagt: plur. sind die meisten; pler., sehr viele. Gleichwohl heissen sehr viele auch bei uns oft: die meisten. Das Wesentl. liegt darin, dass wir im Deutschen bei der Comparation, (Steigerung) unsres Urtheils von einem doppelten Anfangspunkte ausgehen können, entweder vom positiven oder vom negativen. z. B. entweder von viel oder von wenig; setze ich viel als den Anfangspunkt; so muss es heissen plurimi; setze ich wenig, so heisst es plerique, nach diesem Schema: nicht wenige, nicht wenigere, nicht die wenigsten, d. i. die meisten. Im Griech. of nollol. Cfr. Herm. Viger. p. 728. An dieser Stelle tadelt Lemaire seine Landsleute, dass sie sich, wie einst die Gallier von den Reisenden, so jetzt von den Journalisten, (diurnorum libellorum scriptores) hintergehen und täuschen liessen.

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