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ger- und Felddienste und allen dazu gehörigen Materialien und Einrichtungen, durch dazu taugliche Beispiele aus diesem und aus andern Schriftstellern, so wie durch die Erörterungen sachverständiger Männer der neuern Zeit eröffnet und mitgetheilt würde. Dieser Theil historischer Bemerkungen ist mit der dem Verf. möglichen Sorgfalt, doch in der erforderlichen Bündigkeit und Kürze, ausgeführt worden, und er darf hoffen, der Jugend einen wesentlichen Dienst dadurch erwiesen zu haben. Wenn aber auch hier die Benutzung eines und des andern gelehrten Werks über den genannten Gegenstand zur rechten Zeit dem Herausgeber versagt wurde, namentlich der im X. Theile, des Graev. Thesaurus enthaltenen Dissertationen von Ratb. Herm. Schelius und der besondern Schrift von Petrus Ramus de militia C. Iul. Caesaris; so hofft er späterhin diesem Gegenstande mit ganz specieller Beziehung auf vorliegende Commentarien, Musse und Fleiss zu widmen. Drittens sollte gegenwärtige Ausgabe eines vielgelesenen Autors in noch weiterer Ausdehnung ein Ziel verfolgen, zu dessen Erreichung schon BREMI dankenswerthe Beiträge geliefert hat, nämlich strenge Sonderung und Sichtung sinnverwandter Wörter und Begriffe. Diess ist von dem Herausgeber in möglichst weitem Umfange geschehen; ob er dabei nicht manchmal gefehlt, werden gelehrtere und feinere Kenner der Latinität entscheiden. Möge nur der Eifer und die Liebe für diesen höchst wichtigen Theil des Sprachstudiums nicht verkannt oder übersehen, und die dabei befolgte Methode nicht gemissbilligt werden! Die

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künftigen Beurtheiler dieser Arbeit werden aber finden, dass der Verf. ganz auf eignen Füssen dabei gestanden und nur dann das schon Gegebne benutzt hat, wenn etwas Deutlicheres und Bestimmteres nicht gesagt werden konnte. Vieljährige Erfahrung aber im öffentlichen Unterrichte hat den Herausgeber überzeugt, dass keine Nachsicht gegen Schüler und Zöglinge in formaler Hinsicht gefährlicher sey, als die Gleichgültigkeit gegen halbwahre und schiefe Urtheile, entsprungen aus verworrnen oder dunklen Begriffen über Bedeutung und Sinn der Wörter, Wollte sich ein Lehrer einmal mit dieser Mittelmässigkeit oder Halbheit begnügen; gedächte er vielleicht, manches dem spätern Alter aufzubewahren, oder wähnte er, den Schülern der zweiten und ersten Classen der Gymnasien liege erst die Pflicht hellerer Begriffe ob: so würde er sich zwar für den Augenblick einer Mühe überheben, der Jugend selbst aber und der Sprachwissenschaft merklichen Schaden zugefügt haben, Diese strengen Versuche nämlich, Sicherheit und Gewissheit der Begriffe zu gewinnen, und dadurch jedem Worte seine Persönlichkeit und seine Würde .in der zahlreichen Verwandtschaft zu bestätigen, dienen auch dazu, dass der aufmerksame und geweckte Schüler das, was er jetzt, aus Mangel an Kraft und Schärfe des Verstandes und Urtheils, noch nicht zu fassen vermag, sich wenigstens für die spätere Zeit als zu lösende Aufgabe hinstellt, immer also in jener Spannung der Seele erhalten wird, welche das Leben eines Studirenden so reich macht an Hoffnungen und niemals leer lässt an belohnenden Früch

ten.

Dann kehren in reifern Jahren die Stunden wie

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der, wo der der Sprache mächtigere Jüngling den liebgewordnen leichten Autor, in zweckmässiger Ausgabe, wieder zur Hand nimmt, und die einst dunklen Andeutungen oder Begriffsbestimmungen im hellen Lichte erkennt und versteht! Viertens wollte der Verf. dieses Commentars einen Versuch wagen, der Muttersprache durch die Vergleichung mit der lateinischen noch mehr ernste Freunde zuzuführen; und desshalb unterliess er nicht, an passenden Stellen die Analogie der Formen einzeler Wörter oder ganzer Gattungen, der Construktionen und der ihnen zu Grunde liegenden Urgesetze des Verstandes nachzuweisen! Wenn überhaupt der Unterricht in der Muttersprache auf Gelehrtenschulen bleibende Frucht tragen, wenn er die Würde und Bestimmung der Anstalten und der Wissenschaft nicht verletzen oder hintansetzen will: so darf Grammatik der Muttersprache nur mit analoger Beziehung auf die alten Sprachen gelehrt werden, d. i. nicht nur in strengwissenschaftlicher und systematischer Form, sondern auch so, dass der Schüler von selbst zur Vergleichung der in den alten und neuen Sprachen herrschenden und gültigen Gesetze mit der in dieser oder jener obsiegenden Will-. kür des Gebrauchs - Anleitung und Uebung erhalte. Eben so wenig fürchtet der Verf., dem Schriftsteller, den er erklärte, etwas Fremdartiges beigesellt zu haben, wenn er, wo Inhalt oder Form des Textes Gelegenheit darbot, einige praktische Bemerkungen beifügte, um die über der grammatischen Interpretation oft vergessne Sache zu rechter Zeit hervorzuheben und das Gemüth nicht ganz ohne Erhebung und Erwärmung zu lassen. Dass dergleichen Anregungen

kurz und treffend seyn müssen, wenn nicht eine ganz unzeitige κατάβασις εἰς ἄλλο γένος Tadel zuziehen soll versteht sich von selbst und lehrt der

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schmack eben sowohl, als einiger Sinn für das Schick

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gute Geliche. Endlich, und diesen Punkt hätte der Verfasser billig zuerst setzen sollen, wenn es sich nicht von selbst verstände, dass ohne Grammatik keine Interpretation möglich sey, ist überall auf Vereinfachung und klare Entwickelung der Grundgesetze der lateinischen Sprache hingearbeitet worden, und, wo es nöthig war, sind die Sprachlehren von Zumpt und die neueste, mit Beispielen reichlich ausgestattete von Ramshorn zu Führerinnen empfohlen worden. Ueberall aber ist es Vorsatz und Wille; gewesen, mit selbständigem Urtheile, und mit unbefangner, doch bescheidener eigner Ansicht und Meinung, dieser Ausgabe das Siegel einer wirklich neuen, Altes und längst Gesagtes nicht gedankenlos nachsprechenden, aufzudrücken, und nicht die Zahl der unmässig in unsern Tagen neu entstehenden Abdrücke alter Classiker zu vermehren. Die zur Erläuterung und Sicherstellung des Sprachgebrauchs unumgänglichen Nachweisungen aus andern Schriftstellern aber sind nicht nur aus dem Kreise derjenigen Autoren genommen worden, die entweder gleichzeitig mit Caesar's Werken auf Schulen gelesen zu werden pflegen, oder doch auf diese Lektüre allernächst folgen, sondern sie sind auch auf das Genaueste entweder zum leichtern Auffinden nach der üblichen Eintheilung bezeichnet, grössten Theils aber vollständig mit in die Anmerkungen aufgenommen worden. Denn die Erfahrung, so wie der Charakter der Jugend, lehrt, dass Beispiele dieser Art so viel

als möglich gleich zur Hand seyn müssen, wenn sie den gewünschten Nutzen gewähren sollen. Dazu bedurfte es aber auch mancher früherer oder gleichzeitiger Autoritäten, auf deren schiedsrichterlichen Ausspruch, als einen vollgültigen, man sich berufen konnte. Es ist nützlich und erfreulich, wenn frühzeitig die für gelehrte Bildung empfängliche Jugend in die, Ehrfurcht und Achtung erweckende, Gallerie solcher Männer eingeführt wird, die durch classische Gelehrsamkeit und literarische Thätigkeit in diesem Fache sich hervorthaten und einen Ehrennamen bei Mit- und Nachwelt sich gründeten. Wenn unter diesen auch des grossen Ruhnken nur unvollkommen uns überlieferte Bemerkungen zu Terenz mehrmals citirt wurden; so geschah diess theils aus gerechter Achtung gegen ihren Urheber, theils, weil das Wenige oder Viele, was in jenem Commentare gegeben, deutlich, klar und bündig in lateinischer Sprache ausgedrückt ist, und grade durch den spätern Gebrauch dieses Commentars das Verständniss lateinischer Wortund Sacherklärungen vorbereitet werden kann. Ein correkter und mit manchen Zusätzen bereicherter Abdruck dieses kostbaren Nachlasses des berühmten Philologen steht bald zu erwarten von einem Freunde des Herausgebers, welcher nicht nur die mühsame Correktur gegenwärtiger Ausgabe zu übernehmen die Güte gehabt, sondern auch, dem Wunsche des Herausgebers zu Folge, hin und wieder manchen wichtigen literarischen und grammatischen Zusatz mit seinem Namen bezeichnet hat. Ihm gebührt für die dem ganzen Unternehmen geschenkte freundschaftliche Theilnahme mein herzlicher Dank!

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