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190. W41

DEM HERRN

PROFESSOR DR. W. HERBST,

PROBST UND DIRECTOR DES PAEDAGOGIUMS ZU MAGDEBURG,

ALS ZEICHEN DER LIEBE UND ACHTUNG

GEWIDMET

VOM VERFASSER.

VORWORT.

Neben der litterar-historischen Gelehrsamkeit, welche ohne alle Rücksicht auf Nützlichkeit alle Seiten des Alterthums um seiner selbst willen zu erforschen bestrebt ist, erschien es mir immer als eine edle und wichtige Aufgabe der Philologie, durch lebendige Darstellung der Geschichte, Kunst, Religion und Philosophie, vorzüglich aber auch durch zeitgemässe Interpretation der schönsten Denkmäler der Litteratur die Vergangenheit mit der Gegenwart in geistiger Verbindung und Wechselwirkung zu erhalten. Die Philologie ist ja nicht nur eine rein philosophische, sondern eben so sehr eine durch äussere Lebensverhältnisse gewordene, d. h. positive Wissenschaft, so gut wie die Theologie, Jurisprudenz und Medicin. Wenn sie also von den Universitäten nicht durch eine besondere Facultät vertreten wird, so ist dieses Verhältniss in der Geschichte unserer Kultur nicht begründet und jedenfalls bringt dieser Mangel der Entwicklung unserer Gymnasien keinen Segen. Aber mag man dies bedauern oder nicht, sicher hat die Philologie die Pflicht, die Bedürfnisse der Schule nicht zu übersehen oder zu verachten, vielmehr den Grund immer wieder zu bebauen, dem sie selbst Entstehung und Wachsthum verdankt. In diesem Geiste hatte Heyne seinen Vergil gearbeitet und er hat damit mächtig auf deutsche Bildung eingewirkt. Einen ähnlichen Zweck verfolgt, wenn auch mit bescheideneren Ansprüchen, der vorliegende Commentar. Er bezweckt die Hebung der Vergillektüre am Gymnasium, welche vielfach eben nicht sehr zu rühmen ist. Mit Homer kann Vergil ja doch nicht verglichen werden; wozu also sollte man viel Mühe auf ihn verwenden? Und doch hängt von der richtigen Behandlung Vergils sehr viel für das Gedeihen der lateinischen Sprachstudien ab. Es

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